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Seil, insbesondere Zug-, Hänge-oder Förderseil
Die Erfindung bezieht sich auf ein Seil, insbesondere Zug-, Hänge- oder Förderseil, mit einem armierten, hohlen Seilherz aus mindestens einem biegsamen Schlauch zur Aufnahme eines pneumati- schen oder hydraulischen Druckmediums und mit einem Mantel aus tragenden Litzen.
Bekannt ist aus der deutschen Patentschrift Nr. 22698 eine Seilkonstruktion, bestehend, von innen nach aussen, aus einem Schlauch aus Gummi, Leder od. dgl. als Seilherz, einer diesen umgebenden oder in diesem angeordneten Drahtwendel, einer elastischen weichen Hülle und einem Mantel aus Dräh- ten.
Bei einem Bruch des Mantels wird das Seil als Ganzes zerstört, da nach Bruch des Mantels die ver- bleibenden Teile nicht in der Lage sind, der am Seil angreifenden Last bzw. dem im Seilherz wirken- den Zug standzuhalten.
Die Erfindung bezweckt, ein betriebssicheres Mehrzweckseil zu schaffen, mit dem in verlässlicher
Weise ein Verhältnis von Betriebslast zur Bruchlast gleich oder grösser 1 : 10 erzielt werden kann. Dies erfolgt dadurch, dass die Armierung des Seilherzens, erfindungsgemäss aus einer Umflechtung, vorzugsweise z. B. aus Klaviersaitendraht, besteht und dass der Mantel aus tragenden Litzen in der verschlossenen oder kreuzgeschlagenen Bauweise ausgebildet ist. Das Seilherz, gebildet von einem getrennten, dehnbaren Höchstdruckschlauch besitzt somit eine drallarme kreuzarmierte Umflechtung, und der Seilmantel, z. B. in Warrington-Seal-Konstruktion, ausgeführt, ist durch diese Ausbildung ebenfalls für sich drallarm. Damit ergibt sich kein Aufdrehen des Seiles bei Lastangriff oder beim Auslaufen auf eine Seiltrommel kleinen Durchmessers.
Bei Seilmantelbruch ist ein Notlauf mit dem Seilherz allein ermöglicht, u. zw. ebenfalls ohne Aufdrehen. Weiterhin ist es vorteilhaft, dass der Höchstdruckschlauch mit gleichem Querschnitt, nach Bedarf auch allein, ohne Seilmantel beliebig lang weiterführbar ist.
Das Seilherz ist beulsteif gegen ein allfälliges Eindrücken beim Umschlagen mit den tragenden Litzen des Seilmantels ausgebildet. Das elastische Seilherz vermag ausserdem den bleibenden Dehnungen des Seiles, die zwischen 0, 2 und 0, 8% liegen, zu folgen.
Ein Ausführungsbeispiel eines Seiles gemäss der Erfindung ist in einem schematischen Querschnitt in der Zeichnung veranschaulicht.
Diese zeigt das durch einen elastischen Höchstdruckschlauch gebildete Seilherz 1 mit der drallarmen, netzförmigen kreuzarmierten Umflechtung 2 aus vermessingtem Klaviersaitendraht. Das ein pneumatisches oder hydraulisches Druckmedium fördernde Seilherz besteht aus einem dichten elastischen Werkstoff, wie Gummi, Kunststoff od. dgl. Der tragende Mantel 4 des Seiles ist von Litzen 3 aus Stahldrähten gebildet, u. zw. in verschlossener oder kreuzgeschlagener Bauweise, wie dargestellt, zweckmässigerweise in Warrington-Seal-Konstruktion, so dass er wie ein Panzer das Seilherz umgibt.
Die Betriebslast der tragenden Litzen des Seilmantels verhält sich zur Bruchlast wie 1 : 10 oder mehr ; im ungefähr gleichen Verhältnis liegt die Beziehung zwischen Betriebsdruck und Berstdruck des Seilherzes.
Das schlauchförmige gepanzerte Seilherz macht bei normaler Beanspruchung nur die Dehnwege des tragenden Seilmantels mit. Es ist aber imstande, die ruhende Last allein zu tragen oder zeitbeschränkt den Betrieb im Notlauf bei Seilmanteldruck aufrecht zu erhalten. Der Seilmantel vermag allen vor-
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kommenden, insbesondere dynamischen Betriebsbeanspruchungen standzuhalten, so dass das erfindungs- gemässe Seil mit hoher Lebensdauer allen betrieblichen Anforderungen, auch unter grober Lasteinwirkung, beim Lauf über Trommeln, Seilumlenkrollen und über Klemmen und Kauschen usw. gerecht wird.
Als Anwendungsgebiete ergeben sich im besonderen Blockwendemaschinen, Rechenreinigungsmaschinen, Krane, Schwenk-und Bremswerke, Verriegelungsvorrichtungen, alle Steuerservomotoren mit erforderlicher Seilaufhängung, Weitspannschlauchfelder, Seilbagger, Greifer usw. mit hydraulischen bzw. pneumatischen Sekundärbewegungen, die einer Vereinfachung und Hebung der Betriebsbereitschaft und Betriebssicherheit bedürfen.
Die Anordnung der zusätzlichen, hydraulischen und pneumatischen Ausrüstungen für die Sekundärbewegungen erfolgt in üblicher Weise, u. zw. werden an den Seilenden die hydraulischen Geber und Empfänger angeschlossen.