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Fernbetätigbare Schaltvorrichtung
Die Erfindung betrifft eine fernbetätigbare Schaltvorrichtung mit einem als Druckball od. dgl. ausgebildeten Auslöser, der über eine Druckimpulse übertragende Druckmediumsleitung mit dem Schalter verbunden ist, wobei der über die Druckmediumsleitung bei Betätigung des Auslösers übertragene Druck auf die Kontakte des Schalters einwirkt.
In Krankenhäusern oder Schlafzimmern, wo vom Bett aus ein Schalter, etwa zum Einschalten der Beleuchtung oder zum Auslösen eines Rufsignals od. dgl. betätigbar sein soll oder in Badezimmern, wo die Berührung mit einem elektrischen Schalter vermieden werden soll, hat man bisher meist Schalter verwendet, die oberhalb der Betätigungsstelle an der Wand angebracht sind und über einen Schnurzug betätigt werden, der vom Schalter herabhängt. Hiebei ist man jedoch in der Wahl der Anbringung des Schalters an den Betätigungsort gebunden und sehr stark eingeschränkt. Eine Schnurführung über Umlenkrollen ist sehr umständlich und wegen der Reibung schwergängig. Dieser Nachteil entsteht auch schon durch die Umlenkung bei der Herausführung des Schnurzuges aus dem Schalter selbst.
Es ist bereits bekanntgeworden, Schalter pneumatisch zu betätigen, so dass weder ein Schnurzug noch stromführende Leiter zwischen Schalter und Betätigungsstelle benötigt werden. Bei diesen pneumatischen Schaltvorrichtungen war jedoch das Drucksystem fest am Schalter angeordnet, so dass ein Austausch der Druckmedienleitung beispielsweise gegen solche anderer Längen nicht möglich wat. Alterungserschei- nungen des Drucksystems machen eine solche Vorrichtung rasch unbrauchbar, die darüber hinaus nur unter relativ hohen Kosten reparabel ist.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, die Nachteile der bekannten Schaltvorrichtungen obgenannter Art zu vermeiden. Ferner soll die Vorrichtung hoch empfindlich sein und den Schalter sehr leicht ansprechen lassen. Die Druckmediumsleitung soll bei alledem beliebig lang zu machen und in einfachster Weise ohne jede Beschränkung verlegbar und umlegbar sein.
Erfindungsgemäss ist in die die Kontakte des Schalters aufnehmende Dose bzw. eine die Kontakte tragende Platte ein Mundstück eingesetzt, an dem die insbesondere aus gegen agressive Medien widerstandsfähigem Material bestehende Druckmediumsleitung befestigbar ist, wobei das Mundstück eine in der Fortsetzung der Druckmediumsleitung liegende Bohrung aufweist, deren den zu betätigenden Kontak- ten gegenüberliegendes Ende als Sitz für ein Kugelventil, ein Kegelventil, eine Membrane od. dgl. ausgebildet ist und die Kugel des Kugelventils od. dgl. kraftschlüssig mit den Kontakten in Verbindung steht.
Der Schalter bildet mit den auf dessen Kontakte einwirkenden, durch das Druckmedium betätigbaren Teilen eine aus rein mechanischen Einzelteilen bestehende, stets exakt funktionierende, vom übrigen Drucksystem trennbare Einheit, an die die jeweils erforderliche bzw. zweckmässigste Druckme-
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schultem Personal stets leicht auswechselbar ist.
Die Druckmediumsleitung lässt sich nahezu beliebig verlegen, ohne dass die Übertragungseigenschaften darunter leiden. Der Schalter braucht nicht mit Rücksicht auf den Betätigungsort installiert werden, sondern kann dort vorgesehen werden, wo es für die Installation am günstigsten ist. Die Druckmediumsleitung kann ohne Beeinflussung der Wirksamkeit und insbesondere der Empfindlichkeit der
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Fernbetätigung je nach Bedarf beliebig lang gemacht werden. Beispielsweise lässt sie sich in Krankenhäu- sern leicht zum Bett eines Kranken führen, der dann nicht erst eine irgendwo über ihm hängende Schnur suchen muss, sondern den Betätigungsball in Griffweite am oder im Bett hat.
Für die Bäderbehandlung von Patienten eignet sich die erfindungsgemässe Vorrichtung in ganz besonderer Weise, da die Druck- mediumsleitung mit dem Betätigungsball ohne jede Gefahr in die Wanne geführt werden kann und dort für den Patienten jederzeit erreichbar und gut sichtbar ist, da im Falle der Verwendung von Gas als
Druckmedium der Ball auf dem Wasser schwimmt. Die Vorrichtung lässt sich in diesem Falle auch be- quem mit dem Fuss, Knie, Ellenbogen usw. bedienen. Der Schalter selbst braucht nicht im Baderaum installiert zu werden, wo er ständiger Feuchtigkeit ausgesetzt ist, da der Schlauch sich ohne weiteres in einen andern Raum führen lässt.
Das Druckmedium kann je nach Erfordernissen ein Gas oder eine Flüssigkeit sein. Im Normalfalle wird man ein Gas, vorzugsweise Luft, verwenden ; eine Flüssigkeit bietet dagegen wegen der Inkompressibilität den Vorteil eines sehr direkten, spielfreien Ansprechens.
Der Betätiger der Schaltkontakte, der den Druckimpuls in mechanische Bewegung umwandelt, kann als Kugel- oder als Kegelventil ausgebildet sein, wobei die Kugel bzw. der Kegel durch den Druckimpuls von seinem Sitz abgehoben wird und unmittelbar oder über ein Zwischenstück auf die Kontakte drückt. Bei einem hydraulischen Druckmedium erfolgt die Druckumwandlung zweckmässig durch eine Membranordnung. Diese Ausführungsformen bieten die Gewähr für ein sehr empfindliches Ansprechen, da im Gegensatz zu Druck- oder Hydraulikkolben so gut wie keine Reibung auftritt. Das leichte Ansprechen ist von besonderem Interesse für die Anwendung der Betätigungseinrichtung in Krankenhäusern, wenn Schwerkranke einen Notruf auslösen wollen.
Vorteilhafterweise ist für die Unterbringung der Kontakte eine handelsübliche Installationsdose vorgesehen.
Zweckmässigerweise ist das Drucksystem hermetisch abgeschlossen.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung steht das Drucksystem unter Überdruck. Durch diese Massnahme erhält man eine höhere Empfindlichkeit als bei einem druckgleichen System. Durch die Verwendung von gereinigter, getrockneter Luft oder einer Edelgasfüllung vermeidet man Korrosions- und Oxydationserscheinungen an den Kontakten. Die Kontakte selbst können als Mehrfachkontakte in bei Relais üblichen Kombinationen ausgebildet sein.
Die erfindungsgemässe Schaltvorrichtung eignet sich unter anderem zur Steuerung eines Schrittschaltwerkes oder einer ähnlichen Einrichtung, mit der verschiedene Schaltzustände einer Anlage hergestellt werden können. Zum Beispiel kann auf diese, Weise eine Unterwassermassageeinrichtung vom Behandelten selbst in der Stärke geregelt werden.
Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich aus den Zeichnungen von Ausführungsbeispielen sowie aus der folgenden Beschreibung.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch eine erfindungsgemässe fernbetätigbare Schaltvorrichtung, Fig. 2 eine Detailansicht eines als Kugel ventil ausgebildeten Mundstückes und Fig. 3 schematisch ein Mundstück mit einer Membrananordnung.
In die Wand 1 nach Fig. 1 ist eine Unterputzdose 2 eingelassen, in der der Schalter 3 untergebracht ist. Er enthält einen Kontaktsatz 4, der beispielsweise in einer aus der Relaistechnik bekannten Art bei 5 gelagert ist. Die Anschlussfahnen der Kontaktfedern können über eine nicht dargestellte gedruckte Schaltung mit Anschlussklemmen oder Schrauben verbunden sein, an die die Drahtenden der elektrischen Leitung 6 angeschlossen werden.
Das in die Abdeckplatte 8 eingesetzte Mundstück 7 ist im dargestellten Beispiel als Kugelventil ausgebildet und in Fig. 2 in vergrössertem Massstab dargestellt. Die Kugel 9 des Kugelventils befindet sich in einem Rohrkanal 10, der unter Bildung eines kegelförmigen oder kalottenförmigen Sitzes 11 eine Verengung 12 aufweist. Die Kugel 9 liegt normalerweise am Sitz 11 an.
Bei einem Druck auf den Ball 15 pflanzt sich die dabei entstehende Druckwelle durch den Verbin- Jungsschlauch 16 fort, der an dem Mundstück 7 angeschlossen ist, und wirkt auf die Kugel 9.
Diese hebt sich von ihrem Sitz 11 ab und bewegt sich auf die Öffnung des Kanals 10 zu, wo sie entweder unmittelbar, wie in Fig. 2 dargestellt, gegen eine Kontaktfeder 17 oder, wie in Fig. 1 gezeigt, gegen einen mit der Kontaktfeder oder dem Federsatz in Verbindung stehenden Ansatz 18 drückt. Dadurch werden die Kontakte betätigt und die gewünschte Schaltung ausgelöst. Bei Nachlassen les Druckes bewegt sich die Kugel 9 wieder auf ihren Sitz zurück.
Fig. 3 zeigt ein Mundstück mit einer Membran 21. Der Kanal 19 endet in einem Druck- : aum 20, der durch die Membran 21 abgeschlossen ist, die zweckmässigerweise in der Mitte mit
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einer Verstärkung versehen ist. Bei Drücken des Balles 15 entsteht in Pfeilrichtung im Kanal 19 und im Druckraum 20 ein Überdruck, der die Membran 21 nach aussen treibt. Sie stösst hiebei gegen den an der Kontaktfeder 17 angebrachten Ansatz 18 und lenkt die Kontaktfeder 17 aus.
Eine derartige Membrananordnung empfiehlt sich bei Verwendung eines flüssigen Druckmediums. Bei Nachlassen des Druckes gehen die Feder 17 und die Membran 21 wieder in die Ruhelage zurück.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Fernbetätigbare Schaltvorrichtung mit einem als Druckball od. dgl. ausgebildeten Auslöser, der über eine Druckimpulse übertragende Druckmediumsleitung mit dem Schalter verbunden ist, wobei der über die Druckmediumsleitung bei Betätigung des Auslösers übertragene Druck auf die Kontakte des Schalters einwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass in die die Kontakte des Schalters aufnehmende Dose bzw. eine die Kontakte tragende Platte ein Mundstück eingesetzt ist, an dem die insbesondere aus gegen agressive Medium widerstandsfähigem Material bestehende Druckmediumsleitung befestigbar ist, wobei das Mundstück eine in der Fortsetzung der Druckmediumsleitung liegende Bohrung aufweist, deren den zu betätigenden Kontakten gegenüberliegendes Ende als Sitz für ein Kugelventil, ein Kegelventil, eine Membrane od.
dgl. ausgebildet ist und die Kugel des Kugelventils od. dgl. kraftschlüssig mit den Kontakten in Verbindung steht.