<Desc/Clms Page number 1>
Wechselstromrelais, insbesondere Messrelais
Wechselstromrelais der üblichen Ausführungen weisen die unangenehme Eigenschaft auf, bei ihrem
Betrieb ein Brummgeräusch zu erzeugen. Dieses Brummgeräusch wird durch den Relaisanker hervorge- rufen, der im doppelten Rhythmus der Frequenz des Wechselstromes schwingt. Es kann aber auch der
Relaisanker gegen die Jochschenkel des Wechselstromrelais prellen und dadurch das Brummgeräusch er- zeugen. Neben der geschilderten Geräuschbelästigung treten aber auch starke mechanische Beanspruchun- gen an den Lagerstellen des Relaisankers, insbesondere in den Lagern selbst, auf. Hiedurch wird die
Lebensdauer eines Wechselstromrelais beträchtlich vermindert. Dies trifft besonders für Messrelais zu, da deren Lager ausserordentlich empfindlich ausgebildet sind.
Zur Verminderung bzw. Unterdrückung von mechanischen Schwingungen des Relaisankers eines
Wechselstromrelais ist es bekannt, den Speisewechselstrom gleichzurichten, mit einem Kondensator zu glätten und dann erst dem Relais zuzuführen. Eine weitere Methode besteht darin, mit Hilfe eines am Relais angeordneten Kurzschlussringes im Luftspalt zwischen Relaisanker und Joch einen gegenüber dem Hauptfluss phasenverschobenen magnetischen Fluss zu erzeugen. Auf diese Weise wird verhindert, dass die magnetische Dichte im Luftspalt mit dem Erregerstrom auf Null sinkt.
JedederangeführtenMethoden zur Verminderung bzw. Unterdrückung von mechanischen Schwingungen des Relaisankers ist vorteilhaft für Hilfsrelais und Schütze anzuwenden. Für Wechselstrommessrelais sind sie aber ungeeignet. Eine Gleichrichtung des Wechselstromes, wie sie für die erstgenannte Methode erforderlich ist, ist jedoch für höhere Stromstärken ziemlich aufwandreich. Auch die zweitgenannte Methode ist für Messrelais ungeeignet, da der Kurzschlussring nur dann wirksam wird, wenn der Luftspalt zwischen Relaisanker und Joch sehr klein ist. Für Messrelais wird jedoch bei angezogenem Anker ein relativ grosser Luftspalt gefordert, damit bei gegebenem Hub das Anzugsverhältnis klein wird.
Weiters sind für Wechselstromrelais, insbesondere für Messrelais, Konstruktionen bekannt, bei denen der Hub des Relaisankers magnetisch begrenzt ist, wie dies z. B. beim sogenannten Z-Anker-Relais der Fall ist.
Bei den zuletzt beschriebenen Relais mit magnetischem Anschlag tritt die unerwünschte Eigenschaft auf, dass der Relaisanker beim Übergang von der Ruhelage in die Arbeitslage flattert, wobei man unter Flattern das mehrmalige Schliessen und Öffnen des Kontaktes versteht.
Es ist ein Vakuumschalter für Wechselstrom bekanntgeworden, bei dem ein beweglicher, vorzugweise keilförmig ausgebildeter Kontakt mit Hilfe eines im Inneren des Gefässes angeordneten, magnetisch oder elektrisch durch die Gefässwandung hindurch angetriebenen Schraubengetriebes betätigt wird. Mit diesem Schalter wird zwar eine weitgehend prellungsfreie Kontaktgabe erzielt, die jedoch den Nachteil aufweist, dass wegen des langsamen Kontaktschlusses der Schliesszeitpunkt der Kontakte nicht exakt einhaltbar ist.
Die Erfindung betrifft ein Wechselstromrelais hoher Ansprechempfindlichkeit, mit einem entgegen der Kraftwirkung einer Rückstellfeder verdrehbaren Relaisanker, welcher einen in der Endlage bei Arbeitsstellung der Kontakte wirkenden Reibanschlag besitzt, bei dem die angeführten Nachteile vermieden werden und eine Unterdrückung der Schwingungen des Relaisankers auf einfachste Weise erreicht wird.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Reibanschlag aus wenigstens einer schräg zur Be-
<Desc/Clms Page number 2>
wegungsrichtung des Ankers angestellten und quer zur Bewegungsrichtung auslenkbaren Feder und wenigstens einer ebenso schräg geneigten Anschlag- bzw. Auflauffläche gebildet ist.
Die Verwendung von schräg zur Bewegungsrichtung des Relaisankers angestellten Auflaufflächen, mit quer zur Bewegungsrichtung auslenkbaren Federn ist bei Wechselstromrelais bekannt, jedoch gehören dort die schrägen Auflaufflächen zu einem keilförmigen, am Relaisanker angebrachten Isolierstück, das in der Endlage des Relaisankers zwischen die an zwei gegeneinander gedrückten Kontaktfedern eingeführt wird. Dieses Isolierstück führt aber seine Funktion nur als Kontakttrenner aus, jedoch nicht als Vibrationen des Relaisankers bei geschlossenem Kontakt verhindernder Reibanschlag.
Nach einem weiterenMerkmal der Erfindung ist der Reibanschlag durch mindestens eine geschlitzte
Blattfeder mit entlang des Schlitzes schräg gegeneinander aufgebogenen Federenden und einem zwischen die aufgebogenen Federenden hineinragenden keilförmig ausgebildeten Anschlagteil gebildet, wobei die
Blattfeder bzw. der Anschlagteil auf der Achse des Relaisankers fest angeordnet ist.
Nach einem andernMerkmal der Erfindung ist als federnder Teil des Reibanschlages ein Federpaket aus lamellierten, geschlitzten Blattfedern mit entlang der Schlitze keilförmig aufgebogenen Federenden verwendet, wobei die einzelnen Blattfedern vorzugsweise mittels Zwischenlagen einen geringen Abstand voneinander aufweisen.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Fig. 1 zeigt ein Relais in Ansicht in Richtung der Achse 1 seines Ankers 2. DerAnker 2 be- steht aus einem etwa S-förmig geschnittenen Blech, das zwecks Verbesserung des Überganges des magne- tischen Flusses an den Enden quergestellte Flächen besitzt. Mit 3 ist das Magnetjoch bezeichnet, auf welchem die Relaisspule 4 sitzt.
Fig. 2 zeigt im Schrägriss den erfindungsgemässen Reibanschlag, der einerseits aus einer an der Ach- se 1 angeordneten Feder 5 mit entlang des Schlitzes schräg gegeneinander aufgebogenen Federen- den 6 und 7 sowie anderseits aus einem keilförmigen Anschlagteil 8 besteht, der zwischen die aufgebogenen Federenden 6 und 7 hineinragt. Der Anschlagteil 8 und die Federenden 6, 7 sind so gegeneinander angeordnet, dass sie in den Endlagen des Ankers 2 miteinander in Berührung gelangen, wobei das entsprechende Federende 6 bzw. 7 leicht aufgebogen wird. DerAnschlagteil 8 ist zwecks besserer Ansicht in Richtung der Achse 1 nach unten versetzt dargestellt.
In Fig. 3 sind die schräg gegeneinander aufgebogenen Federenden 6 und 7 der Feder 5 sowie der keilförmige Anschlagteil 8 in einer der beiden Endlagen in Ansicht quer zur Bewegungsrichtung dargestellt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Wechselstromrelais hoher Ansprechempfindlichkeit, mit einem entgegen der Kraftwirkung einer Rückstellfeder verdrehbaren Relaisanker, welcher einen in der Endlage bei Arbeitsstellung der Kontakte wirkendenReibanschlag besitzt, dadurch gekennzeichnet, dass der Reibanschlag aus wenigstens einer schräg zur Bewegungsrichtung des Ankers angestellten und quer zur Bewegungsrichtung auslenkbaren, Feder und wenigstens einer ebenso schräg geneigten Anschlag- bzw. Auflauffläche für die Feder gebildet ist.