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Übungs-Feuerleitsystem
Gegenstand der Erfindung ist ein Übungs-Feuerleitsystem mit Vermessungsmitteln zum fortwährenden Ermitteln der Ortskoordinaten und des Geschwindigkeitsvektors eines freibeweglichen Zielobjektes und mit einem Vorhaltrechner, dem Ausgangsgrössen der Vermessungsmittel zugeführt werden und der zum Errechnen der Schiesselemente für ein Geschütz für einen Treffpunkt bestimmt ist, an welchem nach Ablauf der Geschossflugzeit das Geschoss und das Zielobjekt gleichzeitig ankommen.
Die Erfindung strebt an, bei Übungsschiessen zur Ausbildung des Bedienungspersonals und zur Prüfung des Systems trotz Beibehaltung möglichst realistischer Verhältnisse die Zerstörung des Zielobjektes zu vermeiden.
Das einleitend definierte Feuerleitsystem ist erfindungsgemäss gekennzeichnet durch Mittel zum Errechnen der Schiesselemente für ein Fiktivziel, das sich parallel zum effektiv verfolgten und fortlaufend vermessenen Zielobjekt in stets gleicher Richtung wie dieses, von den Vermessungsmitteln aus gesehen, also in konstantem Distanzverhältnis dazu bewegt.
Es kann z. B. zum Beschiessen von Flugzeugen denvermessungsmitteln eine Kamera zugeordnet sein, die stets auf das effektive Zielobjekt gerichtet bleibt und automatisch ausgelöst wird, wenn ein abgefeuertes Geschoss die Distanz zum Treffpunkt für das Fiktivziel erreicht hat.
Das der Erfindung zugrundeliegende Prinzip ist in Fig. l der Zeichnungen dargestellt, und Fig. 2 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Feuerleitsystems.
In Fig. l ist in einem kartesischen Koordinaten-System XY die Grundriss-Situation für das Beschiessen eines freibeweglichen Zielobjektes dargestellt. Vom Koordinaten-Ursprung 0 aus wird das
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objektes zu ermitteln. Ein bekannter Vorhaltrechner, der beispielsweise mit dem Vermessungsgerät baulich vereinigt sein mag, liefert für ein Geschütz, das in der Nähe des Vermessungsgerätes mit bekannter Parallaxe aufgestellt ist, die Schiesselemente, d. h. die Winkelkoordinaten etg, und die Flugzeit tg für einen Treffpunkt T, an welchem nach Ablauf der Geschossflugzeit t-das Geschoss und das Zielobjekt gleichzeitig ankommen.
Es ist nun gemäss der Erfindung vorgesehen, die Schiesselemente nicht für den Treffpunkt T zum effektiv vermessenen Zielobjekt M, sondern den Treffpunkt (T) für ein Fiktivziel (M) zu bestimmen, das sich parallel zum effektiv verfolgten und fortlaufend vermessenen Zielobjekt M'in stets gleicher Richtung wie dieses bewegt.
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für das effektive Ziel und in der Distanz k. rt, wenn mit rt die Distanz zum Treffpunkt T bezeichnet ist. Wenn nach Erreichung der so errechneten Distanz k-rt durch das Geschoss bzw. nach Ablauf der dazugehörigen Geschossflugzeit tg in Richtung des Visierstrahles OT ein Kamerabild aufgenommen wird, kann die erzielte Treffgenauigkeit auf einem solchen Bild gut geprüft werden.
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In Fig. 2 sind schematisch die notwendigen Bauelemente eines Ausführungsbeispieles der Erfindung dargestellt.
Als Vermessungsgerät für ein freibewegliches Zielobjekt, beispielsweise ein Flugzeug, ist ein bekanntes Vermessungs-Radargerät VR vorgesehen, dessen Antenne RA automatisch das Zielobjekt M verfolgt und fortwährend die Ortskoordinaten am, mm'rm für das Zielobjekt ermittelt.
Nach Multiplikation des Distanzwertes r mit einem am Korrekturgerät K einstellbaren Faktor k < l, z. B. k=0,6, errechnet der Schiesselementrechner oder Vorhaltrechner SER die Schiesselemente (Ag), ( < Xg), (tg), die dem Geschütz G zuzuführen sind, nicht für den Treffpunkt T von Fig. l, sondern für einen Treffpunkt (T), der dem Fiktivziel (M) entspricht, das sich in anderer Distanz, aber parallel und mit gleicher Winkelgeschwindigkeit zum effektiv vermessenen Ziel M bewegt.
In an sich bekannter Weise ist dem Radargerät VR ein zweiter Empfangskanal mit einem Ver- stärker ZF2 und einem besonderenDistanzfenster MF zugeordnet ; die Lage des Distanzfensters MF entspricht jederzeit dem Wert k-rm. Sobald aus dieser Distanz Echosignale empfangen werden, die
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eine Photo- oder Fernsehkameraverbunden und demgemäss dauernd gegen das effektiv vermessene Ziel M gerichtet. Bei der Auslösung wird ein Bild erzeugt, welches die Lage der Geschosse relativ zum Zielbild objektiv zeigt.
Das Bedienungspersonal arbeitet also unter realistischen Einsatzbedingungen und die erzielte Treffgenauigkeit kann objektiv kontrolliert werden, ohne dass Gefahr der Zerstörung des Zielobjektes besteht.
Beim Übungsschiessen auf Seeziele wird mit Vorteil das Fiktivziel auch etwas seitlich zum vermessenen Effektivziel versetzt ; dafür muss die Distanz nur wenig verändert werden. Auch ist keine automatische Kameraauslösung notwendig, sondern die Kamera kann beim Aufspritzen der Wassersäulen von Hand ausgelöst werden.
PATENTANSPRÜCHE :
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und des Geschwindigkeitsvektors eines freibeweglichen Zielobjektes und mit einem Vorhaltrechner, dem Ausgangsgrössen derVermessungsmittel zugeführt werden und der zum Errechnen der Schiesselemente für ein Geschütz für einen Treffpunkt bestimmt ist, an welchem nach Ablauf der Geschossflugzeit das GeschlossunddasZielobjektgleichzeitigankommen, gekennzeichnetdurchMittelzumErrechnen der Schiesselemente für ein Fiktivziel, das sich parallel zum effektiv verfolgten und fortlaufend vermessenen Zielobjekt in stets gleicher Richtung wie dieses, von den Vermessungsmitteln aus gesehen, also in konstantem Distanzverhältnis dazu bewegt.