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Verfahren und Werkzeug zur Herstellung von Schlüsseln, insbesondere von tosischen Schlüsseln
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Schlüsseln, insbesondere tosischen Schlüsseln, bei dem die Zähne des Schlüsselbartes vorgefräst werden, wobei die mit den Zuhaltungen des Schlosses zusammenwirkenden Flächen der Zähne eben und mit Abständen von der Schaftachse des Schlüssels gefräst sind, die um ein Übermass grösser sind.
Das funktionelle Sperren mit dem erforderlichen Sicherheitsgrad von tosischen Schlössern ist aber nur gewährleistet, wenn die Zahnhöhen, d. s. die Abstände der mit den Zuhaltungen des Schlosses zusam - menwirkenden Flächen der Bartzähne des Schlüssels von dessen Schaftachse, sehr genau und diese Flächen zur Schaftachse konzentrische Zylinderflächen sind. Um diese Bedingungen zu erfüllen, wurden bisher bei der Montage zur Anpassung des Schlüssels an das Schloss die vorgefrästen Zahnflächen händisch auf die richtigen Zahnhöhen und gleichzeitig zylindrisch gefeilt und dann die Kanten gebrochen. Diese Nacharbeit ist jedoch unwirtschaftlich, da sie nicht nur geschulte Kräfte, sondern auch verhältnismässig viel Zeit erfordert.
Ausserdem stimmen nachgelieferte Schlüssel mit dem ursprünglichen, dem Schloss ange passten Schlüssel nicht immer überein.
Die Erfindung zielt darauf ab, ein Verfahren zu schaffen, das die Nachbearbeitung der vorgefrästen Zähne von Schlüsseln maschinell in einem Arbeitsgang mit grösster Genauigkeit ermöglicht. Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die Zähne zur Erzielung der genauen Zahnhöhen und der zylindrischen, zur Schaftachse konzentrischen Wirkflächen und der Abfasung der zur Schaftachse parallelen Kanten kalibriert werden.
Durch das erfindungsgemässe Verfahren werden die drei Arbeitsvorgänge zur Erzielung der genauen Zahnhöhen, der Abrundung der Zahnwirkflächen und der Abfasung der Zahnkanten in einem Arbeitsgang bewerkstelligt, wobei die Zähne der Schlüssel einer Gattung stets die gleiche Ausbildung erhalten, so dass eine Nachbearbeitung der Schlüssel unnötig ist und auch nachgelieferte Schlüssel verlässlich passen. Ein weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens besteht auch darin, dass die Wirkflächen der Zähne durch das Kalibrieren verdichtet und somit gegen Abrieb widerstandsfester werden. Die gedrückten Flächen sind aber auch sehr glatt, was besonders beim Eingriff mit Zuhaltungen aus Messing sehr vorteilhaft ist.
Das Werkzeug zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass es aus einem Unterteil und einem Oberteil besteht und der Unterteil eine Ausnehmung zur Aufnahme für den Schaft des mit seinem Bart zum Oberteil gerichteten Schlüssels und der Oberteil einen Kalibrierensatz aufweist, der für jeden zu kalibrierenden Zahn mit einer Kalibrierfläche versehen ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Werkzeuges ist der Kalibriereinsatz aus auswechselbaren Lamellen zusammengesetzt, wobei jedem Zahn eine Lamelle zugeordnet ist. Während der einstückige
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Kalibriereinsatz nur für eine bestimmte Schlüsselgattung verwendbar ist, können mit den auswechselbaren Lamellen Kalibriereinsätze für alle vorkommenden Zahnkombinationen zusammengebaut werden.
Zudem sind die Lamellen einfacher herzustellen, als der einstückige Kalibriereinsatz.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Werkzeuges zur Durchführung des Verfahrens dar-
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die Ansicht einer Lamelle in vergrössertem Massstab.
In dem Unterteil 1 des in einer nicht dargestellten Presse eingespannten Werkzeuges ist eine Ausnehmung 2 vorgesehen, die den Schaft 3 und zum Teil den Bart 4 des Schlüssels aufnimmt, wobei der Bart zu dem Oberteil 5 des Werkzeuges gerichtet ist. In der Ausnehmung ist der Schlüssel gegen den Pressendruck abgestützt und in seiner Lage gehalten. Im Oberteil ist der aus gehärteten, mit Stiften 6 gehaltenen Stahllamellen 7 zusammengesetzte Kalibriereinsatz 8 eingebaut, wobei jedem Bartzahn eine Lamelle zugeordnet ist. Jede Lamelle weist-wie die Lamelle in Fig. 3-eine zylindrische, zur Schaftachse 9 des strichliert dargestellten Schlüssels konzentrische Kalibrierfläche 10 auf, deren Scheitelerzeugende 11 bei geschlossenem und unter Druck stehendem Werkzeug von der Schaftachse um die funktionsrichtige Zahnhöhe a entfernt ist.
Bei geschlossenem Werkzeug sitzen die Lamellen mit ihren Unterseiten 12 auf dem Unterteil 1 auf (Fig. 1 und 2) ; daher kann die Unterseite jeder Lamelle als Bezugsfläche für die Anordnung der Kalibrierfläche verwendet werden.
Der Abstand b der Scheitelerzeugenden 11 von der Unterseite 12 errechnet sich aus der um den Abstand c der Schaftachse von der Oberseite des Unterteiles verminderten Zahnhöhe a (Fig. 2 und 3). Somit werden beim Aufsitzen des Kalibriereinsatzes die Zähne 13 des Schlüsselbartes hinsichtlich ihrer Höhe und ihrer Wirkflächen genau kalibriert. Gleichzeitig werden aber auch ihre zur Schaftachse parallelen Kanten abgefast. Zu diesem Zweck schliessen sich an die zylindrische, nicht bis zu den Seitenflanken 14 des Schlüsselbartes 4 reichende Teilfläche 15 der Kalibrierfläche jeder Lamelle Schrägflächen 16 an, welche die von dem Vorfräsen der Zähne herrührenden scharfen Kanten abfast (Fig. 3).
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Schlüsseln, insbesondere tosischen Schlüsseln, bei dem die Zähne des Schlüsselbartes vorgefräst werden, wobei die mit den Zuhaltungen des Schlosses zusammenwirkenden Flächen der Zähne eben und mit Abständen von der Schaftachse des Schlüssels gefräst sind, die um ein Übermass grösser als die funktionsrichtigen Zahnhöhen sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Zähne (13) zur Erzielung der genauen Zahnhöhen und der zylindrischen, zur Schaftachsekonzentrischen Wirkflächen und der Abfasung der zur Schaftachse parallelen Kanten kalibriert werden.
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mung (2) zur Aufnahme für den Schaft (3) des mit seinem Bart (4) zum Oberteil gerichteten Schlüssels und der Oberteil einen Kalibriereinsatz (8) aufweist, der für jeden zu kalibrierenden Zahn mit einer Kalibrierfläche (10) versehen ist.