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Gerät zur Aufbereitung von Trinkwasser
Die Erfindung betrifft ein zur Aufbereitung von Trinkwasser dienendes Gerät, welches durch Beifügung eines besonderen Wirkstoffes auch zur Entkalkung von Wasser geeignet ist.
Wasser, das aus verschmutzten Seen, Flüssen, Teichen oder Brunnen entnommen wird, oder solches, das von einem verschmutzten Reservoir mit verschiedenen Gerüchen, z. B. nach Chlor, über eine Wasserleitung bezogen wird, ist wegen der Gefahr von gesundheitlichen Schäden nicht als Trinkwasser verwendbar.
Es sind transportable Geräte zum Aufbereiten von Trinkwasser bekannt (franz. Patentschrift Nr. 1. 341. 500), bei denen in einem zylindrischen Behälter ein die Reagenzien zum Behandeln des Wassers enthaltender Einsatz und eine diesem nachgeschaltete Filterkerze auswechselbar angeordnet sind. Bei stark verschmutztem Wasser sammeln sich die Rückstände an der trubseitigen Stirnfläche des den gesamten Querschnitt des zylindrischen Behälters ausfüllenden Einsatzes an und können daher leicht zu dessen Verstopfung führen. Wenn als Reagens zum Enthärten des Wassers ein Ionenaustauscher zur Anwendung gelangt, ist ohne häufige Analyse oder ohne Verwendung von Farbindikatoren nicht ohne weiteres festzustellen, ob der Ionenaustauscher noch einwandfrei arbeitet oder bereits erschöpft ist.
Während die Durchführung von laufenden Analysen oder Farbreaktionen bei grösseren Wasseraufbereitungsanlagen durch geschulte Fachkräfte ohne weiteres möglich ist, ergeben sich bei kleinen, insbesondere transportablen Geräten (z. B. nach der Schweizer Patentschrift Nr. 177594), die vielfach von technisch nicht vorgebildeten Personen benutzt werden, erhebliche Schwierigkeiten.
Zur Behebung dieser Schwierigkeiten wurden transportable Wasseraufbereitungsgeräte entwickelt (USA-Patentschrift Nr. 3, 038, 610), die eine gemischte Schicht aus einem Anionen- und einem Kationenaustauscher enthalten, von denen der eine im Überschuss vorhanden ist, so dass das Wasser nach dem Passieren der gemischten Schicht leicht basisch oder sauer ist ; das Wasser durchfliesst sodann einen weiteren Ionenaustauscher, der die Eigenschaft hat, im Falle der Erschöpfung des Anionen- bzw. Kationenaustauschers zu quellen und dadurch den Wasserausfluss direkt oder indirekt abzusperren.
Diese Wasseraufbereitungsgeräte sind wegen der verschiedenen Ionenaustauscher verhältnismässig teuer ; ausserdem können sie im Falle der Erschöpfung nicht durch einfaches Austauschen von Filterelementen schnell wieder betriebsfähig gemacht werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein transportables Gerät der eingangs genannten Art zu schaffen, das die geschilderten Nachteile vermeidet, im Aufbau einfach ist, einen guten Wirkungsgrad aufweist und im Falle der Erschöpfung leicht und schnell wieder regenerierbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass in einem mit einem verschliessbaren, einen Vorfilter enthaltenden Einfüllrohrstutzen versehenen Wasser-Behälter eine lockere, aufschüttelbare, aus mit Silber gebundener Aktivkohle neben andern Zusätzen bestehende Filtermasse und im Bereich desselben liegend ein auswechselbarer, fester Filter aus gepresster Diatomeenerde vorgesehen ist, welcher einen Hohlraum besitzt, der mit einem Ausfluss-Stutzen kommuniziert, wodurch bei Schütteln des Behälters das Wasser in demselben durch die aufgewirbelten Teile des lockeren Filtermasse eine Aufbereitung und nach Setzung derselben eine Filtrierung erfährt und alsdann durch den festen Filter beim Eindringen des Wassers
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in dessen Hohlraum eine zusätzliche Aufbereitung und Feinfiltrierung bewirkt wird.
In den Zeichnungen sind beispielsweise Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Es zeigen : Fig. 1 einen Schnitt durch ein tragbares Filtriergerät in einer ersten Ausführungsform, Fig. 2 eine Draufsicht und Fig. 3 eine Seitenansicht zu Fig. 1 in grösserem Massstab, Fig. 4 eine Ansicht einer zweiten Ausführungsform mit teilweisem Schnitt und Fig. 5 eine Seitenansicht dazu.
Nach dem ersten Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1-3 bezeichnet 1 einen Behälter, der vorzugsweise aus Metall oder auch aus Kunststoff hergestellt und zweckmässig von Hand transportabel ist. Zweckmässigerweise weist der Behälter 1 einen rechteckigen Querschnitt auf, so dass er eine verhältnismässig flache Gestalt hat und dadurch bequem getragen bzw. aufgehängt werden kann, wozu ein Traghenkel 2 dient.
Oben ist der Behälter 1 mit einem Einfüllrohrstutzen 3, unten dagegen mit einem Auslass 3' versehen. Der Einfüllrohrstutzen 3 weist ein Aussengewinde 4 auf, derart, dass seine Öffnung durch eine Verschlussmutter 5 dicht abschliessbar ist. Diese wird mittels einem flexiblen Sicherungsband 6, das an seinem unteren Ende an der Stelle 7 mit dem Behälter 1 und in dessen oberem Ende ein mit der Verschlussmutter 5 verbundener Kopf 8 drehbar gelagert ist, am Verlieren gesichert.
ImEinfüllrohrstutzen 3 ist ein Sieb 9, welches vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt ist, eingesetzt und dient dazu, beim Einfüllen von verschmutztem Wasser die gröberen Schmutzteile aufzufangen. Der Durchmesser der Sieblöcher beträgt etwa 1 mm. Zum Reinigen des Siebes 9 und des Behälters 1 und zum Einfüllen von Wirkstoffen in diesen muss das Sieb 9 leicht entfernbar sein. Es ist deshalb an seinem oberen Ende mit einem zugleich als Dichtungsring dienenden Flansch 10 versehen, an dem es ergriffen und zwecks Reinigung herausgezogen werden kann.
Im Auslass 3'des Behälters 1, der ein Innengewinde besitzt, ist eine Auslaufmutter 11 mittels einem Aussengewinde 12 eingeschraubt, in welche aussen ein Auslaufstutzen 13 mit Gewinde 14 und innen eine Filterkerze 15 mit Gewinde 16 eingeschraubt sind. Der Auslaufstutzen 13 ist mit- tels eines Versehlussstückes 17, welches gegen Verlieren mittels eines flexiblen Sicherungsbandes 18 gesichert ist und vorzugsweise als Hahn oder Ventil ausgebildet sein kann, dicht verschliessbar. Die Filterkerze 15 besteht aus stark gepresster Diatomeenerde und weist in ihrem Inneren einen axial angeordne- ten rohrförmigen Hohlraum 19 auf, der mit dem Auslaufstutzen 13 dicht in Verbindung steht und als Sammler für das gereinigte Wasser dient.
Vor Gebrauch der beschriebenen Einrichtung wird der Behälter 1 bis zu etwa 1/3 seiner Höhe miteiner aus aktivierter, mitSilber gebundenen Spezial-Aktiv-Kohle nebst andern Zusätzen bestehenden Filtermasse 20 gefüllt, welche die Filterkerze 15 völlig umgibt.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform kann das zu behandelnde Wasser über eine flexible Ansaug-Leitung 21, die vorzugsweise aus Kunststoff besteht, mittels eines zwei Ventile aufweisenden Pumpballons bekannter Art und einer mittels einer Verschraubung 23 an den Behälter l anschliessba- ren Rohrleitung 24 angesaugt werden.
Das beschriebene Gerät wird, nachdem die Filtermasse 20 eingefüllt worden ist, wie folgt ver- wendet : Das verschmutzte sowie geruchstarke zu behandelnde Wasser wird durch denEinfüllrohrstutzen 3 oder über die Ansaug-Leitung 21 in den Behälter l befördert. Durch wiederholtes Schütteln des Behälters 1 wird die Filtriermasse 20 aufgelockert, damit diese mit dem aufzubereitenden Wasser gut in Berührung kommt. Hierauf lässt man den Behälter während etwa 3 min ruhig stehen, wobei die Aufbereitung des Wassers erfolgt und sich die Filtriermasse 20 im unteren Teil des Behälters 1 um die Filterkerze 15 herum wieder absetzt.
Durch die Filtriermasse 20 und durch die Wandung der Filterkerze 15 hindurch wird das aufbereitete Wasser gefiltert, wobei das Wasser beim Durchsickern durch die Filterkerze 15 noch eine zusätzliche Aufbereitung erfährt. Das aufbereitete Wasser füllt den Hohlraum 19 der Filterkerze 15 und den Hohlraum des Auslaufstutzen 13 langsam auf. Jetzt kann das Verschlussstück 17 entfernt werden bzw. der in diesem vorgesehene Hahn oder das mit ihm kombinierte Ventil geöffnet werden und das aufbereitete, einwandfreie und geruchlose saubere Wasser als Trinkwasser dem Behälter 1 entnommen werden.
Die Auslaufgeschwindigkeit beträgt praktisch etwa 11/min.
Bei normal verschmutztem Wasser, z. B. am Ufer entnommenem Seewasser, reicht die Wirkung der Filtriermasse für zirka 200 l Wasser.
Bei stark verschmutztem Wasser ist die Wirkung der Filtriermasse 20 nach der Aufbereitung von zirka 150 - 180 I soweit erschöpft, dass sie ersetzt werden muss. Die Filterkerze 15 kann hingegen nach durchgeführter Reinigung weiterhin gebraucht werden.
Die beschriebene Einrichtung kann bei entsprechender Zusammensetzung der Filtriermasse 20
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auch als Wasserenthärteapparat Verwendung finden.
Beim zweiten Beispiel gemäss Fig. 4 und 5 zeigt 1 einen Behälter aus biegsamem Material, z. B.
Kunststoff oder Gummi. Der Einlass 3 und der Auslass 3'sind gleich wie beim ersten Ausführungsbeispiel ausgebildet, und die ein-und aufgeschraubten Teile sind deshalb nur strichpunktiert angedeutet.
Ein solcher Behälter kann bei Nichtgebrauch mit der eingefüllten Wirkstoffmasse zusammengerollt werden, so dass er wenig Raum beansprucht. Die sonst mit Bezugszeichen belegten Teile haben den analogen Sinn wie bei der ersten Ausführungsform.
Das beschriebene Gerät kann nicht nur aus Metall oder Kunststoff, sondern auch aus einer Kombination dieser Materialien gebildet sein. Selbstredend könnte man am Auslaufstutzen 13 ein anderes geeignetes Regulierorgan, wie Dreh-, Kipp-, Schieberventil od. dgl. Absperrventile, anordnen. Die Grösse des Gerätes ist dem Verwendungszweck angepasst, und der Wasserinhalt des Behälters beschränkt sich bei persönlicher Verwendung auf einen bis mehrere Liter, so dass es mit den Reise-, Touren-, Militäreffekten usw., ohne zu grossen Raumbedarf, mitgeführt werden kann. Wesentlich ist, dass der aufschüttelbare, lockere und der zweckmässig als Kerze, Patrone oder Platte ausgebildete, auswechselbare Filter innerhalb dem ersteren liegt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Gerät zur Aufbereitung von Trinkwasser, dadurch gekennzeichnet, dass in einem mit einem verschliessbaren, einen Vorfilter (9) enthaltenden Einfüllrohrstutzen (3) versehenen Wasser-Behälter (1) eine lockere, aufschüttelbare, aus mit Silber gebundener Aktivkohle neben andern Zusätzen bestehende Filtermasse (20) und im Bereich desselben liegend ein auswechselbarer, fester Filter (15) aus gepresster Diatomeenerde vorgesehen ist, welcher einen Hohlraum (19) besitzt, der mit einem Ausfluss-Stutzen (13) kommuniziert, wodurch bei Schütteln des Behälters (1) das Wasser in demselben durch die aufgewirbelten Teile der lockeren Filtermasse (20) eine Aufbereitung und nach Setzung desselben eine Filtrierung erhält und alsdann durch den festen Filter (15) beim Eindringen des Wassers in dessen Hohlraum (19)
eine zusätzliche Aufbereitung und Feinfiltrierung bewirkt wird.