AT252833B - Verfahren zum Aufbereiten von Schlamm - Google Patents

Verfahren zum Aufbereiten von Schlamm

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AT252833B
AT252833B AT987965A AT987965A AT252833B AT 252833 B AT252833 B AT 252833B AT 987965 A AT987965 A AT 987965A AT 987965 A AT987965 A AT 987965A AT 252833 B AT252833 B AT 252833B
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Friedrich Lorch
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Friedrich Lorch
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  Verfahren zum Aufbereiten von Schlamm 
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Aufbereiten, insbesondere zum Eindicken von Schlamm, insbesondere von Abwasser-und Industrieschlamm, bei dem auf Grund seiner kolloidalen Bestandteile die Entwässerung und die Umwandlung in eine z. B. als Kulturerde verwendbare Masse grosse Kosten und Schwierigkeiten bereitet. 



   Bei einem bekannten Verfahren zum Aufbereiten von Klärschlamm wird dieser zum Ausfaulen in Faultürmen gelagert. Der ausgefaulte Schlamm wird in sogenannten Sickerbecken auf eine wasserdurchlässige Schicht aufgeschichtet und dadurch entwässert. Als wasserdurchlässige Schicht wird hiebei in der Regel Sand oder Kies verwendet, der z. B. über Ziegelsteinen aufgeschichtet wird, so dass das aus dem Schlamm austretende Wasser sich in den Zwischenräumen zwischen den Ziegelsteinen sammeln und von dort abgeführt werden kann. Der ausgetrocknete Schlamm wird meist gemahlen und in manchen Fällen mit Torf od. dgl. gemischt, um anschliessend als Kulturerde verwendet werden zu können. Das bekannte Verfahren ist sehr aufwendig und sehr zeitraubend. Es gibt auch industrielle Verfahren, die weniger zeitraubend, aber dafür sehr kostspielig sind.

   Bei einem dieser industriellen Verfahren wird der Schlamm z. B. verbrannt. 



   Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Aufbereiten von Schlamm zu schaffen, das mit verhältnismässig einfachen und billigen Mitteln in verhältnismässig kurzer Zeit ohne grossen Arbeitsaufwand durchführbar ist. 



   Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung von dem bekannten Verfahren aus, bei dem der Schlamm auf eine wasserdurchlässige Schicht aufgeschichtet und entwässert wird. 



   Die Erfindung besteht darin, dass vor dem Aufschichten des Schlammes auf die wasserdurchlässige Schicht in diese Pflanzen eingepflanzt werden, die an ihren negativ geotrop wachsenden Sprossen Wurzeln treiben. Versuche haben gezeigt, dass insbesondere dann, wenn als wasserdurchlässige Schicht eine nährstoffarme Schicht benutzt wird, die Pflanzen den Schlamm kurzfristig entwässern, mineralisieren und die Kolloide auflösen, wobei der Schlamm in überraschend starkem Masse in seinem Volumen verringert wird, so dass nach äusserst kurzer Zeit sich eine dicke Schlammschicht in eine dünne Erdschicht verwandelt hat, die in ihrer Konsistenz einem normalen trockenen Ackerboden gleicht. 



   Die Wirkung des neuen Verfahrens kann dadurch erklärt werden, dass die Pflanze vor dem Aufschichten des gegebenenfalls giftigen Schlammes nach dem Einpflanzen in die wasserdurchlässige Schicht dort einwächst und dadurch der sich anschliessenden biochemischen Belastung durch die   Schlamm aufschüttung   gewachsen ist. Nach dem Aufschichten des Schlammes zieht die Pflanze zunächst die für ihr Wachstum erforderlichen Nährstoffe und die Feuchtigkeit aus dem Schlammwasser, das in die wasserdurchlässige Schicht eindringt, in der sich jene angesammelt haben. Gleichzeitig bilden sich an den den Schlamm durchdringenden negativ geotrop wachsenden Sprossen der Pflanzen Wurzeln, die Feuchtigkeit und Nährstoffe unmittelbar aus dem Schlamm ziehen.

   Durch einen bei dem Versuch beobachteten antikolloidalen Effekt wird der schmierige Schlamm in eine körnige Erde umgewandelt. Eine Erklärung für diesen Effekt ist noch nicht gefunden worden. Es wird jedoch vermutet, dass dieser antikolloidale Effekt durch gewisse Ausscheidungen der Wurzeln verursacht wird. 

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Claims (1)

  1. Communis), die Polygonum-,PATENTANSPRÜCHE : 1. Verfahren zum Aufbereiten von Schlamm, bei dem der Schlamm auf eine wasserdurchlässige Schicht aufgeschichtet und entwässert wird, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Aufschichten des Schlammes auf die wasserdurchlässige Schicht, z. B. aus Kies, in diese Pflanzen eingepflanzt werden, die an ihren negativ geotrop wachsenden Sprossen Wurzeln treiben.
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Pflanze Schilfrohr (Phragmites Communis) verwendet wird.
    3. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich- net, dass die mit Pflanzen bepflanzte Schicht in einem Becken angeordnet ist, das mit einem leicht abnehmbaren, vorzugsweise lichtdurchlässigen Dach gegen Regen und Schneefall überdeckbar ist.
    4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zum Beschleunigen der Ausdünstung der Pflanzen mindestens ein Ventilator vorgesehen ist.
AT987965A 1964-11-17 1965-11-02 Verfahren zum Aufbereiten von Schlamm AT252833B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3541567A1 (de) * 1984-11-26 1986-05-28 Prinz zu Hohenlohe-Oehringen Alexander Kraft Verfahren zum entwaessern von aus faultuermen, insbesondere von zweistufen-klaeranlagen, anfallendem stabilisiertem klaerschlamm

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3541567A1 (de) * 1984-11-26 1986-05-28 Prinz zu Hohenlohe-Oehringen Alexander Kraft Verfahren zum entwaessern von aus faultuermen, insbesondere von zweistufen-klaeranlagen, anfallendem stabilisiertem klaerschlamm

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