DE3911024A1 - Verfahren und anlage zum vermindern des bei einer tierhaltung anfallenden guelle-volumes - Google Patents
Verfahren und anlage zum vermindern des bei einer tierhaltung anfallenden guelle-volumesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vermindern des bei einer
Tierhaltung anfallenden Gülle-Volumens.
Ferner betrifft die Erfindung eine Anlage zur Durchführung eines
solchen Verfahrens.
Die in der Landwirtschaft gleichmäßig über das Jahr hinweg an
fallende Gülle kann nicht gleichmäßig verwertet werden. Nur
während der Zeit des Pflanzenwuchses werden die in der Gülle
enthaltenen Düngestoffe von den Pflanzen verwertet. Im Spätherbst
und Winter dagegen gelangen aus der auf landwirtschaftlichen
Flächen ausgebreiteten Gülle Stickstoff- und Phosphorverbin
dungen in einem umweltbelastenden Ausmaß in die Gewässer.
Die Gülle bis zum Frühjahr und Sommer zu sammeln, scheitert an
dem dafür erforderlichen Behältervolumen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Pufferung der
Gülle zu ermöglichen.
Gemäß der Erfindung ist als Lösung vorgesehen, daß die Gülle
im Kreislauf durch ein Bett sich in Wechselwirkung mit der Gülle
zersetzenden biologischen Materials sowie durch eine Wasser
entzugseinrichtung geleitet wird.
Es soll weitgehend reines Wasser entzogen werden. Die dabei im
Rückstand aufkonzentrierten Bestandteile, insbesondere auch die
gelösten, wie Harnstoff, sollen gleichzeitig biologisch abge
baut oder gebunden werden.
Für den Wasserentzug wird die Umkehrosmose als besonders ge
eignet vorgeschlagen. Grundsätzlich kommen aber auch beispiels
weise Eindampfen und evtl. Elektrodialyse in Betracht.
Die Umkehrosmose kann nötigenfalls zweistufig durchgeführt
werden. Dampft man ein, so kann man eine eventuelle Schädigung
des biologischen Milieus durch eine anschließende Impfung weit
gehend ausgleichen.
Als das biologische Material wird pflanzlicher Abfall vorge
schlagen, insbesondere Stroh oder gehäckseltes Maisstroh. Der
Stroh als Hauptbestandteil enthaltende Misthaufen stellt ein von
je her bewährtes biologisches System der Zwischenlagerung und
Verarbeitung von Kot und, in einer zugehörigen Grube, Gülle dar.
Als Anlage zum Durchführen des Verfahrens wird vorgeschlagen,
das Bett aus dem biologischen Material in einem Behälter unter
einem Gülleeinlaß und über mindestens einer Filterschicht einzu
richten, unter der ein Flüssigkeitsauslaß angeordnet ist, von
dem eine mit einer Pumpe versehene Leitung zu der Wasserentzugs
einrichtung und von dieser zurück über das Bett führt.
Der Behälter, beispielsweise ein Betonsilo von etwa 2 m Durch
messer und 3 m Höhe, wird je nach dem Fortschritt der Verrottung
immer weiter mit neuem Stroh o. dgl. gefüllt und schließlich
entleert, worauf neu begonnen wird. Das herausgenommene Material
ist lagerfähig und bleibt sich selbst überlassen. Im Frühjahr
und Sommer kann es ausgestreut werden.
Eine vorzugsweise eingerichtete unterste Filterschicht aus einer
feinkörnigen Schüttung, vorzugsweise aus Sand, in der ein als
der Flüssigkeitsauslaß aus dem Behälter herausführendes
Drainagerohr angeordnet ist, verbleibt in dem Behälter.
Vorzugsweise wird auch das Bett aus dem sich zersetzenden bio
logischen Material schon teilweise bewußt als eine Filter
schicht ausgebildet, vorzugsweise aus Torf. Als eine Art Grob
filter wirkt aber auch schon eine Strohlage o. dgl..
Um die Pumpe und die Wasserentzugseinrichtung, insbesondere die
Membran einer Umkehrosmoseanlage, vor Feststoffteilen möglichst
zu schützen, sind zweckmäßigerweise in der Leitung vor der
Pumpe zwei Filter parallel angeordnet, die über eine Wasserzu
leitung und eine in den Behälter über das Bett führende Ablei
tung rückspülbar sind und durch eine Steuerung der Anlage ab
wechselnd auf Filtern und Rückspülen oder Stillstand geschaltet
sind.
Im ganzen wird die Anlage ferner noch einen als Brauch- und
Rückspülwasser-Behälter dienenden Sammelbehälter für das ent
zogene Wasser umfassen sowie im Falle einer Umkehrosmoseanlage
eine Einrichtung zum Bereiten und Einleiten von Reinigungs
wasser mit einem biologisch leicht abbaubaren Reinigungsmittel,
vorzugsweise Schmierseife.
Der Behälter für das Bett ist mit Rücksicht auf eine etwaige
Geruchsentwicklung zweckmäßigerweise geschlossen und an einer
Lüftung mit einem Geruchsfilter versehen.
Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wieder.
Sie zeigt als Schema eine Anlage zum Verarbeiten von Gülle.
Am Boden eines Behälters 1 ist in einer Sandschicht 2 ein
Drainagerohr 3 eingebettet. Es ist durch die Behälterwand hin
durchgeführt und bildet damit einen Flüssigkeitsauslaß 4.
Über der Sandschicht 2 liegt eine Torfschicht 5, über dieser
eine Strohschicht 6. Auf der Strohschicht 6 ist eine Ablage
rung 7 von der Gülle mitgeführter Feststoffe dargestellt.
Darüber befindet sich ein Gülleeinlaß 8.
Der Behälter 1 ist oben durch einen Deckel 9 abgeschlossen.
Dieser weist ein Lüftungsrohr 10 mit einem, beispielsweise mit
Torf gefüllten, Geruchsfilter 11 auf.
An dem Flüssigkeitsauslaß 4 wird durch eine Leitung 12 mittels
einer Pumpe 13 Flüssigkeit abgezogen. Die Leitung 12 führt in
zwei Zweigen durch zwei parallel angeordnete Filter 14. Die
Filter 14 sind zum Rückspulen mit einer Wasserzuleitung 15, in
der eine Pumpe 16 angeordnet ist, und mit einer oben in den Be
hälter 1 führenden Ableitung 17 versehen derart, daß jeder
Filter auf jeder Seite unabhängig gespült werden kann. Durch
ferngesteuerte Ventile 18 lassen sich alle betreffenden Verbin
dungen öffnen und schließen.
Die Leitung 12 führt weiter durch ein Ventil 19 in eine Umkehr
osmoseanlage 20, deren Membran bei 21 angedeutet ist. Aus der
Umkehrosmoseanlage 20 führt die Leitung 12 durch ein Ventil 22
und ein Druckhalteventil 23 wieder zurück und mündet oben in den
Behälter 1. Eine mit einem Ventil 24 versehene Rückleitung 25
führt an der Umkehrosmoseanlage 20 vorbei.
Auf der anderen Seite der Membran 21 führt eine Eluatleitung
26, wiederum durch ein hier mit 27 bezeichnetes, Druckhalte
ventil in einen Sammelbehälter 28. An diesen ist die schon er
wähnte Wasserzuleitung 15 angeschlossen, ferner über eine
Pumpe 29 eine mit einem Ventil 30 versehene Brauchwasserlei
tung 31 sowie eine von dieser abzweigende Reinigungswasserlei
tung 32 für die Osmoseanlage 20 mit zwei Ventilen 33 und 34. In
die Reinigungswasserleitung 32 kann aus einer, nur summarisch
mit 35 bezeichneten, Einrichtung dort mit einem Reinigungs
mittel versehenes Wasser eindosiert werden.
Schließlich ist eine aus dem Sammelbehälter 28 in den Behälter 1
führende Überlaufleitung 36 gezeichnet. Die Einmündungen der
Leitungen 12, 17 und 36 durch den Deckel 9 sind eine rein
schematische Darstellung.
Im Arbeitszustand der Anlage sind die Ventile 24 und 34 ge
schlossen. Die Flüssigkeit strömt in der Leitung 12 durch die
Umkehrosmoseanlage 20 hinduch und zurück zum Behälter 1. Dabei
wird in der Umkehrosmoseanlage 20 mittels des Druckhalteventils
23 ein höherer Druck eingestellt als der osmotische Druck der
Flüssigkeit beträgt. Das Druckhalteventil 27 hält auf der
anderen Seite der Membran einen etwas geringeren Druck, so das
Wasser durch die Membran hindurch auf diese Seite übertritt. Ist
das Wasser noch zu stark mit darin gelösten Stoffen verunreinigt,
kann eine weitere Umkehrosmoseanlage, ggf. mit einer anderen
Membran, nachgeschaltet werden.
Zum Reinigen der Umkehrosmoseanlage 20 werden die Ventile 19
und 22 geschlossen und die Ventile 24 und 34 geöffnet. Dann
strömt Reinigungswasser aus der Reinigungswasserleitung 32 in
die Umkehrosmoseanlage 20 und aus dieser über die Rückleitung 25
und anschließend die Leitung 12 in den Behälter 1.
Die Filter 14 werden, wie schon erwähnt, abwechselnd auf Filtern
und Rückspülen oder Stillstand geschaltet.
Alle Ventile und Pumpen sind fernsteuerbar und durch eine
elektronische Steuerung betätigt.
Claims (9)
1. Verfahren zum Vermindern des bei einer Tierhaltung anfallenden
Gülle-Volumens,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gülle im Kreislauf durch ein Bett sich in Wechsel
wirkung mit der Gülle zersetzenden biologischen Materials
sowie durch eine Wasserentzugseinrichtung geleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Wasser durch Umkehrosmose entzogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als das biologische Material mindestens teilweise ein
Stroh verwendet wird.
4. Anlage zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der An
sprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bett (5, 6) aus dem biologischen Material in einem
Behälter (1) über mindestens einer Filterschicht (2, 5) einge
richtet ist, unter der ein Flüssigkeitsauslaß (3, 4) ange
ordnet ist, von dem eine mit einer Pumpe (13) versehene Lei
tung (12) zu der Wasserentzugseinrichtung (20) und von dieser
zurück über das Bett (5, 6) führt.
5. Anlage nach Anspruch 4,
gekennzeichnet durch eine untere Filterschicht (2) aus einer
feinkörnigen Schüttung, vorzugsweise aus Sand, in der ein als
der Flüssigkeitsauslaß (3, 4) aus dem Behälter (1) heraus
führendes Drainagerohr (3) angeordnet ist.
6. Anlage nach Anspruch 4 oder 5,
gekennzeichnet durch eine Filterschicht (5), vorzugsweise
aus Torf, die zugleich das Bett (5, 6) aus dem biologischen
Material bildet oder mitbildet.
7. Anlage nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der genannten Leitung (12) vor der Pumpe (13) zwei
Filter (14) parallel angeordnet sind, die über eine Wasser
zuleitung (15) und eine in den Behälter (1) über das Bett (5, 6)
führende Ableitung (17) rückspülbar sind und durch eine
Steuerung der Anlage abwechselnd auf Filtern und Rückspülen
geschaltet sind.
8. Anlage nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie ferner einen als Brauch- und Rückspülwasser-Behälter
dienenden Sammelbehälter (28) für das entzogene Wasser umfaßt
sowie im Falle einer Umkehrosmoseanlage (20) als der Wasser
entzugseinrichtung eine Einrichtung (32-35) zum Bereiten
und Einleiten von Reinigungswasser mit einem biologisch
leicht abbaubaren Reinigungsmittel, vorzugsweise Schmierseife.
9. Anlage nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (1) für das Bett (5, 6) geschlossen (9) und
mit einer ein Geruchsfilter (11) aufweisenden Lüftung (10)
versehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3911024A DE3911024A1 (de) | 1989-04-05 | 1989-04-05 | Verfahren und anlage zum vermindern des bei einer tierhaltung anfallenden guelle-volumes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3911024A DE3911024A1 (de) | 1989-04-05 | 1989-04-05 | Verfahren und anlage zum vermindern des bei einer tierhaltung anfallenden guelle-volumes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3911024A1 true DE3911024A1 (de) | 1990-10-11 |
Family
ID=6377925
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3911024A Withdrawn DE3911024A1 (de) | 1989-04-05 | 1989-04-05 | Verfahren und anlage zum vermindern des bei einer tierhaltung anfallenden guelle-volumes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3911024A1 (de) |
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- 1989-04-05 DE DE3911024A patent/DE3911024A1/de not_active Withdrawn
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