<Desc/Clms Page number 1>
Vorrichtung zum Transport von landwirtschaftlichem Erntegut, insbesondere Beschickungsvorrichtung für Fördergebläse u. dgl.
Beim Transport von landwirtschaftlichem Erntegut, insbesondere von Blattgut oder Halmfrüchten, treten verschiedene Probleme auf, die bisher noch nicht voll zufriedenstellend bewältigt werden konnten. Liegt das Erntegut in vorverdichteter Form, z. B. als Futterstock, auf einem Heuboden od. dgl. oder als von einem Transportfahrzeug, insbesondere von einem Ladewagen abgeworfener Haufen oder auf einem Ladewagen befindlicher Stock vor, dann ist es für den Weitertransport in den meisten Fällen nicht nur notwendig, die jeweilige Erntegutansammlung, also den Stock od. dgl. abzutragen, sondern es ist auch in den meisten Fällen wünschenswert oder sogar notwendig, das Erntegut vor der Weiterverarbeitung z. B. in einem Häcksler, dem Weitertransport mittels eines Fördergebläses oder auch vor dem Silieren bzw.
Verfüttern in einen möglichst gleichmässigen Auflockerungszustand zu versetzen.
Dieser gleichmässige Auflockerungszustand kann bisher angenähert praktisch nur dann erreicht werden, wenn besonders die stärker verdichteten Teile des Erntegutes von Hand aus durch Aufschütteln, Harken od. dgl. aufgelockert werden. Es wäre zwar eine Auflockerung mit Hilfe von Entnahmefräsen, Kratzförderern od. dgl. denkbar, doch hat diese Art der Entnahme bzw. der Aufnahme des Gutes den entscheidenden Nachteil, dass eine wesentliche Qualitätsverminderung der meisten Ladegüter auftritt.
Blattförmiges Erntegut wird z. B. gequetscht und zerrissen, so dass es zu erheblichen Saftverlusten bei Grünfutter käme. Bei vorgewelktem oder getrocknetem Grünfutter, insbesondere bei Klee, käme es zu einem Abstreifen eines Grossteiles der Blätter, so dass gerade die wertvollsten Bestandteile verloren würden.
Für den Transport von Erntegütern und für die Beschickung von Fördergebläsen, Hächslern u. dgl. werden vielfach Zinkenförderbänder verwendet. Neben der Schwierigkeit, eine einigermassen gleichmä- ssige Auflockerung des Gutes zu erzielen, ist es in solchen Fällen auch kaum möglich, in schonender Weise eine gleichmässige Materialzufuhr zu andern Förderern oder Verarbeitungsmaschinen, insbesondere zu Häckslern und Fördergebläsen zu erzielen.
Wegen den Schwierigkeiten in der Dosierung muss man z. B. Fördergebläse und Gebläsehäcksler wesentlich stärker dimensionieren, als dies auf Grund der mit der Beschickungsvorrichtung durchschnittlich in der Zeiteinheit heranbringbaren Materialmenge notwendig wäre. Bei der Beschickung hängt es ferner in sehr weit gehendem Masse von der Geschicklichkeit der den meist ortsbeweglich angebrachten Zinkenförderer betätigenden Person ab, wie gleichmässig die Materialaufnahme und damit die Beschickung erfolgt.
Bei einem Fördergebläse für langhalmiges Gut ist es bereits bekannt, eine stark verbreiterte Einwurfgosse vorzusehen, deren Boden durch einen mit Zinken besetzten Kettenrechen gebildet wird, von dem die eine Endumlenkstelle innerhalb der Gosse liegt. Unterhalb des Kettenrechens verläuft der Förderkanal, der zunächst durch ein einstehendes Blech in einen Fördergut- und Luftführungsteil getrennt ist. Das erwähnte Blech verläuft etwa parallel zum Kettenrechen.
Ferner wird innerhalb der Gosse ein kurzes Zinkenförderband angeordnet, dessen unteres Ende schräg oberhalb der Umlenkstelle des Kettenrechens in der Gosse liegt und das von der erwähnten Umlenkstelle schräg nach oben verläuft. Kettenrechen und Zinkenförderband werden mit etwa gleicher Umlaufgeschwin-
<Desc/Clms Page number 2>
digkeit angetrieben. Die beiden Förderer erfüllen miteinander die Funktion von Einlasswalzen, wobei der kürzere, vom Zinkenförderband gebildete Förderer zugleich langhalmiges Gut so ausrichtet, dass es etwa in seiner Längsrichtung transportiert wird. Wegen der steilen Schräganordnung des Zinkenförderbandes kommt es zu keiner Auflockerung des Ladegutes.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transport von landwirtschaftlichem Erntegut, insbesondere eine Beschickungsvorrichtung für Fördergebläse u. dgl., mit einem vorzugsweise als Zinkenförderband ausgebildeten Transporteur und einem mit gegensinnig zur Vorschubrichtung des Transporteurs umlaufend angetriebenen Zinken od. dgl. versehenen Abstreifer und besteht im wesentlichen darin, dass der Abstreifer oberhalb des Transporteurs und gegenüber diesem höhenverstellbar angeordnet und vorzugsweise mit gegenüber dem Transporteur unterschiedlich einstellbarer Umlaufgeschwindigkeit antreibbar ist.
Durch die Anordnung des Abstreifers oberhalb des Transporteurs wird eine wesentliche Vergleichmässigung der am Transporteur liegenden Ladegutschicht erreicht. Das Ladegut kann an sich entweder vor dem Abstreifer auf den Transporteur aufgelegt oder auch bei entsprechender Ausbildung vom Transporteur selbst von einem Stock, einem Haufen oder einem Ladewagen entnommen werden. Materialknäuel, Brokken usw. werden durch das Zusammenwirken von Transporteur und Abstreifer in schonender Weise aufgelockert, wobei durch Höhenverstellung des Abstreifers die maximale Schichtstärke am Transporteur und auch der Grad der jeweils erzielten Auflockerung eingestellt werden kann.
Eine weitere Einstellmöglichkeit ist überdies durch die bei der bevorzugten Ausführung mögliche Ver- änderung der Umlaufgeschwindigkeit des Abstreifers gegeben. Die Erfindung ist nicht allein auf eine Beschickungsvorrichtung für Fördergebläse beschränkt, sondern kann überall dort Anwendung finden, wo eine Vergleichmassigung im Auflockerungszustand von Gütern der genannten Art bzw. eine dosierte Zuführung solcher Güter zu bestimmten Einrichtungen erforderlich ist. Man kann also ortsfeste oder ortsbewegliche Transporteure vorsehen, wobei im letzteren Fall der Abstreifer mit dem Transporteur zu einem beweglichen Aggregat verbunden ist.
Für alle Arten von Halm- und Blattgut wird eine Ausführung besonders günstig sein, bei welcher der in an sich bekannter Weise als kürzer als der Transporteur gehaltenes Zinkenförderband ausgebildete Abstreifer zumindest um die Achse seiner einen Endumlenkwalze verschwenkbar angeordnet ist. Durch die Ausbildung des Abstreifers als Zinkenförderband wird ein langer Eingriffsweg der Einzelzinken des Abstreifers mit dem Ladegut erzielt. Durch Einstellung verschiedener Schräglagen des Abstreifers gegenüber dem Transporteur lassen sich wieder verschiedene A uflockerungszustände erzielen.
Weist beispielsweise durch entsprechende Schwenkverstellung das den Abstreifer bildende Zinkenförderband an der Zulaufseite des Transporteurs einen grösseren Abstand von diesem als an der Ablaufseite auf, dann werden die Zinken des Abstreifers zunächst nur in die oberste Schicht des am Transporteur zugebrachten Ladegutes, die folgenden Zinken aber immer tiefer in das Ladegut eindringen, so dass das Ladegut schichtweise gelockert und Ladegutansammlungen am Transporteur schichtenweise schonend abgetragen werden.
Für viele Verwendungszwecke wird es auch genügen, den Abstreifer als vorzugsweise zwangsgesteuerte Zinken aufweisende Zinkenwalze auszubilden. Durch die Anordnung des Abstreifers über dem Transporteur wird in allen Fällen erreicht, dass vom Abstreifer in Förderrichtung des Transporteurs zurückgeworfenes Ladegut vom Transporteur aufgefangen und neuerlich auf den Abstreifer zu transportiert wird.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht. Es zeigen Fig. 1 und 2 jeweils im Schema einen Gebläsehäcksler mit einer Beschickungsvorrichtung und ein Fördergebläse mit einer anders ausgeführten Beschickungsvorrichtung.
Nach Fig. 1 ist ein Gebläsehäcksler 1 vorgesehen, der über einen Einlass 2 beschickbar ist. Zur Beschickung dient ein mit gegebenenfalls eine Zwangssteuerung aufweisenden Zinken 3 besetztes Förderband 4, das oben mit dem Erntegut beladen wird und in Richtung des Pfeiles 5 umläuft. Oberhalb des Förderbandes 4 ist ein Abstreifer in Form einer zwangsgesteuerte Zinken 6 aufweisenden Walze 7 vorgesehen, der in Richtung des Pfeiles 8 höhenverstellbar ist und in Richtung des Pfeiles 9 umläuft.
Es ist möglich, die Zinken 6 gegenüber den Zinken 3 auf Lücke zu versetzen. Die Umlaufgeschwindigkeit der Walze 7 kann über ein Zwischengetriebe od. dgl. gegenüber der Umlaufgeschwindigkeit des Bandes 4 verändert werden und wird vorzugsweise langsamer als die Bandgeschwindigkeit gewählt.
Nach Fig. 2 besitzt ein Fördergebläse voneinander getrennt einen Einlasskanal 10 und einen mit dem Gebläse 11 verbundenen Luftzufuhrkanal 12. Von der Vereinigung der beiden Kanäle 10,12 an führt ein gemeinsamer Förderschacht 13 zu einer Entladestelle od. dgl. Für die Materialzufuhr dient wieder ein hier allerdings mit zwangsgesteuerten Zinken 3 ausgestattetes, in Richtung des Pfeiles 5
<Desc/Clms Page number 3>
EMI3.1