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Verfahren zur Herstellung von ein- und mehrschichtigem
Papier, Karton, Pappe und textilem Vliesstoff auf der
Siebpartie einer Papiermaschine und Siebpartie zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von ein-und mehrschichtigem Papier, Karton,
Pappe und textilem Vliesstoff auf der Siebpartie einer Papiermaschine mit ansteigendem Blattbildungs- teil, bei welchem auf dem ansteigenden Teil des Siebes nacheinander mehrere Faserstofflagen aufgebracht werden und die Entwässerung der einzelnen Faserstofflagen in mehreren Zonen mit geregeltem Un- terdruck erfolgt, und eine Siebpartie zur Durchführung des Verfahrens.
Es sind ein-und mehrschichtige Papiere, Karton und Pappen bekannt, welche auf Langsieb- oder
Rundsiebmaschinen hergestellt werden. Mehrschichtige Sorten dieser Art werden auf Langsiebmaschinen durch Aufbringen der Faserstoffsuspension durch mehrere Stoffaufläufe hergestellt, welche in Laufrichtung des Siebes gesehen hintereinander angeordnet sind, so dass sich eine Faserstoffschichte über der andern bei gleichzeitiger Entwässerung bildet. Die Blattbildung geschieht in dieser Form durch das zwangsläufige Ausflocken der Faserbündel unregelmässig, so dass dichtere und dünnere Stellen im Blatt auftreten. Daher kann eine Deckschichte, welche eine gleichmässige Deckung der Unterschicht bildet, nur mit höherem Grammgewicht (über 80 g/m2) hergestellt werden.
Bei den bekannten Rundsiebmaschinen geschieht die Blattbildung auf dem Sieb durch einen im Stofftrog rotierenden Siebzylinder bei gleichzeitigem Hindurchtritt des Siebwassers durch den Zylinderkörper nach innen. Das gebildete Faserstoffblatt wird mittels eines Abnahmefilzes und einer darüber liegenden Abgautschwalze vom Sieb abgenommen. Die Herstellung von mehrschichtigen Papieren, Karton und Pappen auf Rundsiebmaschinen geschieht nun durch Hintereinanderschalten von mehreren Rundsieben, wobei durch den Abnahmefilz die einzeln gebildeten Faserstoffblätter von den Rundsieben abgehoben und am Abnahmefilz zusammengegautscht werden. Es treten hiebei gleichfalls dichtere und dünnere Stellen Im Blatt auf. Die Deckschicht kann ebenfalls nur mit höherem Grammgewicht hergestellt werden. Die Erfindung vermeidet diese Nachteile.
Das erfindungsgemässe Verfahren kennzeichnet sich nun dadurch, dass bei Aufbringen der ersten Faserstofflage die Entwässerung in einer ersten Zone unter atmosphärischem Druck und in mindestens einer weiteren folgenden Entwässerungszone unter steigendem Unterdruck und die Entwässerung beim Aufbringen der weiteren Lagen in Zonen mit steigendem Unterdruck durchgeführt wird.
Durch das erfindungsgemässe Verfahren ist es möglich, ein in der Faserverteilung völlig gleichmässiges Faservlies zu erzeugen, das auch durch Abstimmung der Suspensionsgeschwindigkeit zur Siebgeschwindigkeit eine annähernd gleiche Längs- und Querfestigkeit besitzt. Die gleichmässige Faserverteilung, besonders bei höheren Quadratmetergewichten, ist deshalb gegeben, da in einer höheren Verdünnung gearbeitet werden kann als bei den bisher bekannten Verfahren. Dadurch wird das Ausflocken von Faserbündeln viel weiter herabgesetzt.
Ein grosser Vorteil liegt darin, dass die Gleichmässigkeit des Blattes nicht mehr indirektem Zusammenhang mit der Faserlänge steht und es ohne weiteres möglich, ist, die
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festigkeitssteigernden Langfasern im höheren Masse zu verwenden, ohne dabei die Durchsicht des Blattes zu verschlechtern.
Eine Siebpartie für Papiermaschinen mit über dem ansteigend verlaufenden Blattbildungsteil des
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sionen und unter dem ansteigenden Siebteil angeordneten Entwässerungszonen ist bekannt.
Die Siebpartie zur Durchführung des Verfahrens vorstehend angeführter Art kennzeichnet sich nun dadurch, dass über die Höhe des Überlaufes für die letzte Faserstoffsuspension im Stoffkasten hinausgehend ein oder mehrere Entwässerungszonen anschliessend an die vorausgehenden bestehen und dass die zweite Entwässerungszone und die folgenden Entwässerungszonen an eine Unterdruckleitung angeschlossen sind.
An Hand der Zeichnung wird das erfindungsgemässe Verfahren und die Siebpartie zur Durchführung des Verfahrens sowie weitere Merkmale derselben näher erläutert.
An ein laufendes Sieb S, welches mehrere Entwässerungszonen I-VII überdeckt, werden ein oder mehrere Faserstoffsuspensionen a, b, c verschiedener Stoffqualität aufeinanderfolgend herangeführt und die Faserstoffe durch Entwässerung auf dieses Sieb S niedergeschlagen, wodurch sich ein Faserstoffblatt f bildet. Die Entwässerungszone I arbeitet mit dem durch die primäre Faserstoffsuspension a zugeführten konstanten. Druck. Die Entwässerungsmenge ist durch das in der Abflussleitung eingebaute Regulierventil R1 einstellbar. Es ist hier also möglich, den Niederschlag des primären Faserstoffes a durch die Differenz der Drücke des Suspensionsraumes A und der Entwässerungszone I so einzustellen, dass gewichtsmässig zwischen einem hohen und niedrigem Faserstoffniederschlag je nach Erfordernis eingestellt werden kann.
Die weiteren Entwässerungszonen lI-VS: arbeiten mit steigendem Unterdruck, einstellbar über die Regulierventil R2-R7, so dass es im weiteren wieder möglich ist mehr oder weniger Faserstoff über den einzelnen Entwässerungszonen II-VI niederzuschlagen. Nach der Entwässerungszone VI tritt das Sieb S mit dem darüberliegenden Faserstoffvlies f in den atmosphärischen Raum. In der letzten Entwässerungszone VII (es können noch weitere Zonen angeschlossen werden) wird das überschüssige Wasser, das noch dem Faservlies anhaftet, abgezogen.
In einer folgenden Gautscheinrichtung G wird das Faserstoffvlies f vom Sieb S abgehoben und über weitere Entwässerungseinrichtungen letztlich dem Trockenapparat zugeführt, welcher die endlose Papier-, Karton-, Pappe- oder Vliesstoffbahn auf den gewünschten Trockengehalt bringt. Zur Abdichtung der einzelnen Faserstoffsuspensionen a, b, c gegeneinander werden hydraulische Dichtungen Sp verwendet, welche mit Überdruckwasser gespeist werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von ein, - und mehrschichtigem Papier, Karton, Pappe und textilem Vliesstoff auf der Siebpartie einer Papiermaschine mit ansteigendem Blattbildungsteil, bei welchem auf dem ; ansteigenden Teil des Siebes nacheinander mehrere Faserstofflagen aufgebracht werden und die Entwässerung der einzelnen Faserstofflagen in mehreren Zonen mit geregeltem Unterdruck erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass bei Aufbringen der ersten Faserstofflage die Entwässerung in einer er-, sten Zone unter atmosphärischem Druck und in mindestens einer weiteren folgenden Entwässerungszone unter steigendem Unterdruck und die Entwässerung beim Aufbringen der weiteren Lagen in Zonen mit steigendem Unterdruck durchgeführt wird.