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Vorrichtung zum Herabsetzen des Säuregehaltes eines Öles
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herabsetzen des Säuregehaltes (der Wasserstoff-Ionenkonzentration) eines Öles, insbesondere von Schmieröl, die einen zylinderartigen Raum aufweist, in dem Öl zwischen Anode und Kathode durchfliesst.
Freie Mineralsäure soll in einem Öl nicht vorkommen, da sonst Metalle angegriffen würden. Freie organische Säuren sind in fast allen Schmierölen enthalten. Bei deren Verwendung entsteht infolge Alterung eine Neubildung organischer Säuren, deren Menge einen oberen Grenzwert nicht überschreiten darf.
Das Öl muss ausgewechselt werden, wenn dieser Grenzwert erreicht ist.
Es sind Vorrichtungen bekannt, bei denen Anode und Kathode eines elektrostatischen Filters in ein oder mehrere aus Isoliermaterial bestehende Rohre einander gegenüber dicht an der Rohrwand konzentrisch dazu gebogen eingesetzt sind. Diese Vorrichtungen sind zur Klärung von Walzöl aus Ölumlaufsystemen vorgesehen, und die Verunreinigungen setzen sich an der Anode ab, von der sie in mehr oder weniger kurzen Zeitabständen entfernt werden müssen.
Durch die Erfindung soll hingegen der Säuregehalt des in einem Schmiersystem umlaufenden Öles während des Betriebes in Verbindung mit dem Reinigungsvorgang mittels eines in ein Gehäuse eingesetzten Filtereinsatzes herabgesetzt werden. Sie kennzeichnet sich dadurch, dass die Anode und die Kathode als konzentrische und mit ihren Wandungen einander gegenüberliegende, metallische bzw. metallüberzogene Körper ausgebildet sind, die einen Ringraum bilden.
Es wird dabei von der Erkenntnis ausgegangen, dass das saure Öl als Elektrolyt wirkt und bewegliche Ionen enthält. Wird dieser Elektrolyt zwischen zwei ihn berührende Elektroden gebracht und legt man an diese Elektroden eine Gleichspannung, so beginnen die Ionen zu wandern. Der Elektrolyt wird chemisch verändert, denn die in den Elektrolyten befindlichen Ionen gelangen an den Elektroden (direkt oder nach vorangehenden sekundären Prozessen) als neutrale Bestandteile zur Ausscheidung, da die im Öl enthaltenen Säuren teilweise in Wasserstoff-Ionen (H+) und Säurereste (R-) dissoziiert sind. Durch die Einwirkung des Stromes beginnen die positiv geladenen Wasserstoff-Ionen zum negativen Pol zu wandern.
Ausserdem verwandelt der Strom die Ionen an den Elektroden in gewöhnliche elektrisch neutrale Atome, die sich paarweise zu Wasserstoffmolekülen vereinigen, welche dann als Gas entweichen. Bei diesen Vorgängen wird die im Öl enthaltene Säure zerstört.
In Weiterbildung der Erfindung besteht die Kathode aus einem edleren Metall als die Anode.
Bei einer vorzugsweisen Ausgestaltung der Erfindung dient als Kathode ein mindestens auf seiner einem Filtereinsatz zugewandten Innenfläche Eisen aufweisendes Filtergehäuse, und die Anode wird von dem Aussenmantel eines Filtereinsatzes gebildet, der aus Zink besteht bzw. mit einem Überzug aus Zink versehen ist.
Die Erfindung sieht vor, dass als Spannungsquelle die Batterie eines Kraftfahrzeuges dient, wenn die Vorrichtung in Verbindung mit dem Schmiersystem der Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeuges Verwendung findet.
Die elektrolytische Zelle gemäss der Erfindung steht auch bei ausgeschaltetem Motor unter elektrischer Spannung, sodass mindestens zu dieser Zeit eine Einwirkung auf das Öl unabhängig von der Bewegung des Elektrolyten eintritt. Im übrigen wandern die Anionen und Kationen in entgegengesetzter Richtung, doch liegt anderseits die Strömungsrichtung des Öles im Filter fest, sodass auch bei bewegten Elektrolyten eine Trennung von Anionen und Kationen auftritt, was einer Zerstörung des dissoziierten Teiles der Säure gleichkommt.
In der Zeichnung ist ein Schmierölfilter als Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung schematisch hälftig im Längsschnitt und hälftig in Seitenansicht dargestellt.
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Das Filtergehäuse 1 besteht aus Eisen und ist nur auf seiner Aussenseite mit einem Rostschutzanstrich versehen, während die Innenseite ohne besonderen Anstrich bleibt. In das Filtergehäuse 1 ist ein Filtereinsatz 2 mit einem Aussenmantel 3 eingesetzt, der mindestens auf seiner dem Gehäuse zugewandten Seite mit einem Zinküberzug versehen ist oder aus Zink besteht. Das Gehäuse 1 ist an den Minuspol (Kathode) und der Aussenmantel 3 an den Pluspol (Anode) einer Stromquelle, insbesondere einer Kraftfahrzeugbatterie angeschlossen.
Das zu filternde Öl gelangt über den Einlassstutzen 4 in den Ringraum 5 zwischen dem Filtergehäuse 1 und dem Aussenmantel 3. Es durchfliesst den Filtereinsatz 2 und gelangt über ein Rohr 6 zu den Schmierstellen. Das zwischen dem Gehäuse 1 und dem Aussenmantel. 3 befindliche Öl steht unter dem Einfluss eines elektrischen Feldes, das den Säuregehalt des Öles herabsetzt.
In das Gehäuse 1 ist eine winkelig abgesetzte Gewindebuchse 7 für einen durchbohrten Schraubenbolzen 8 eingesteckt, dessen Schraubenkopf gegen eine Unterlagsscheibe 9 festgezogen ist. Der Schraubenbolzen 8 nimmt eine Spannschraube 10 auf, die an der Innenfläche des Gehäuses einen gegen den Aussenmantel 3 des Filtereinsatzes anliegenden Kontaktbügel H und aussen einen Kabelschuh 12 des Kabels 13 einer Stromquelle, z. B. der Batterie eines Kraftfahrzeuges, verspannt. Von einer Bodenscheibe 14 des Gehäuses 1 aus führt ein Kabel 15 zu dieser Stromquelle.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Herabsetzen des Säuregehaltes (der Wasserstoff-Ionenkonzentration) eines Öles, insbesondere von Schmieröl, die einen zylinderartigen Raum aufweist, in dem Öl zwischen Anode und Kathode hindurchfliesst, dadurch gekennzeichnet, dass die Anode (3) und die Kathode (1) als konzentrische und mit ihren Wandungen einander gegenüberliegende, metallische bzw. metallüberzogene Körper (1 bzw. 2, 3) ausgebildet sind, die einen Ringraum bilden.