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Wasserreinigungsbecken
Die Erfindung betrifft ein Becken für die Abwasserreinigung.
Es sind bereits verschiedene Abwasserreinigungsverfahren bekannt, in denen das zu reinigende Wasser mit einer bestimmten Menge belebter Substanz, dem sogenannten Klärschlamm, gemischt wird, der im wesentlichen aus Kleinlebewesen besteht, die durch Zuführen von Luft am Leben erhalten werden. Dieses Zuführen von Luft sichert gleichzeitig den Umlauf des Gemisches. Die Belüftung erfolgt dabei in einem ersten Becken, dem sogenannten Belüftungsbecken. Ein mit dem Belüftungsbecken in Verbindung stehendes zweites Becken, das sogenannte Klärbecken, nimmt das Gemisch aus Wasser und Klärschlamm auf.
In diesem zweiten Becken erfolgt dann das Absetzen und Klären.
Es ist bereits ein Becken bekannt (deutsche Patentschrift Nr. 466 024), das eine Ausführung dieses Verfahrens ermöglicht und das in Fig. 1 schematisch dargestellt ist. Dieses Becken besteht aus einem langen Behälter, der im Querschnitt die Form eines rechtwinkeligen Trapezes hat, das auf seiner kleinen Grundfläche steht. Das Belüftungsbecken wird von einer äusseren lotrechten Wand 1, einem Beckenboden 2 und einer im allgemeinen lotrechten Trennwand 3 begrenzt. Zwischen der Wand 3 und dem Boden 2 sowie einer äusseren Wand 4 ist ein Raum vorhanden, der das Klärbecken bildet.
Druckluftleitungen 5 sichern den Umlauf des Wassers in Richtung des Pfeiles F, vorzugsweise über eine Zwischenwand 7. Das zu behandelnde Wasser gelangt über einen Einlauf 6 indasBelüftungs- becken, das eine bestimmte Menge Klärschlamm enthält. Nach der Verengung mit dem Klärschlamm beim Umlauf über die Zwischenwand 7 strömt das Wasser in Richtung des Pfeiles F 1 in das Klär- becken, während der Klärschlamm wieder in das Belüftungsbecken in Richtung des Pfeiles F 2 zurücksinkt.
Das gereinigte Wasser läuft dann über einen Kanal 8 ab, der sich vorzugsweise im oberen Teil des Klärbeckens befindet. Diese Anordnung der verschiedenen Elemente eines derartigen Beckens hat jedoch Nachteile. Insbesondere bilden sich im unteren Teil des zwischen der Trennwand 3 und dem Beckenboden 2 vorhandenen Raumes Wirbel, die durch den in Richtung des Pfeiles Fl verlaufenden Wasserstrom und den in Gegenrichtung nach Pfeil F 2 verlaufenden Klärschlammstrom entstehen. Diese Wirbel bewirken ein intermittierendes Arbeiten der Anlage, so dass ein Ansammeln des Klärschlammes auf der Wand des Klärbehälters und ein'schlechter Umlauf des Wassers entsteht.
Es ist auch schon bei Reinigungsbecken der in Frage stehenden Art vorgeschlagen worden (deutsche Patentschrift Nr. 418 319), in der Trennwand eine für den Durchstrom von Wasser bestimmte Öffnung anzuordnen, die über dem Raum liegt, der für das Zurücksinken des Klärschlammes in das Belüftungsbecken vorgesehen ist. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass die Leistungsfähigkeit dieser Becken ungenügend ist und dass es praktisch unmöglich ist, den Wasserstrom aus dem Belüftungsbecken in das Klärbecken zu regeln.
Es sind bereits Reinigungsbecken (USA-Patentschrift Nr. 2, 574, 68 5) bekannt, in denen der Wasserstrom aus dem Belüftungsbecken zum Klärbecken unter Zwischenschaltung eines Überlaufes erfolgt, der im oberen Teil gelegen ist und dessen Höhe eingestellt werden kann. Die Rückkehr des belebten
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Schlammes oder Klärschlammes zum Belüftungsbecken erfolgt im unteren Teil des Klärbeckens. Zur Verbesserung der Klaar- odeur Absetzwirkung ist im Klärbecken eine Zwischenwand vorhanden, die verhütet, dass das Wasser dieses Beckens von dem Wasser aufgerührt wird, das vom Überlauf zurückfällt.
In Reinigungsbecken dieser Art ist es jedoch praktisch unmöglich, die Sinkgeschwindigkeit des Klärschlammes zu beeinflussen.
Mit der Erfindung soll nun ein neuartiges Reinigungsbecken für Abwasser geschaffen werden, das die erwähnten Mängel behebt. Dieses Becken hat in an sich bekannter Weise einen langen Behälter, und eine lotrechte oder leicht geneigte Trennwand, die das Belüftungsbecken von dem Klärbecken trennt. Der untere Rand dieser Trennwand liegt oberhalb des Behälterbodens und begrenzt auf diese Weise einen unteren Verbindungsraum zwischen dem Belüftungsbecken und dem Klärbecken.
Erfindungsgemäss ist an der Seite des Belüftungsbeckens und in der Nähe der Trennwand eine lange Ablenkfläche vorhanden, die sich längs des Verbindungsraumes erstreckt und deren oberer Rand etwas oberhalb des unteren Randes der Trennwand liegt. Infolge dieser Anordnung kann der in dem Belüftungsbecken erzeugte Umlaufstrom zum unteren Teil des Klärbeckens gerichtet werden. Es werden auf diese Weise in der Verbindungszone zwischen den beiden Becken Saugströme erzeugt, die das Zurücksinken des Klärschlammes in das Belüftungsbecken begünstigen.
Nach einem andern Kennzeichen sind Regelvorrichtungen für das Abströmen des Wassers vorhanden, das im Belüftungsbecken gehoben und zum unteren Teil des Klärbeckens gefördert wird.
Bei lotrechter Anordnung der Trennwand oder bei Schräglage der Trennwand zur Seite des Klärbeckens hin werden die Regelvorrichtungen von einer zweiten Ablenkfläche gebildet, die an der Seite des Belüftungsbeckens oberhalb der ersten Ablenkfläche einstellbar gelagert ist. Diese zweite Ablenkfläche wird vorzugsweise aus einem prismatischen Bauteil gebildet, beispielsweise einem Rohr, das längs der Trennwand beweglich angeordnet ist.
Ist die Trennwand zur Seite des Belüftungsbeckens hin geneigt, dann wird die zur Regelung verwendete zweite Ablenkfläche vorteilhaft von einer Klappe gebildet, die auf dem oberen Längsrand der ersten Regelvorrichtung einstellbar gelagert ist.
Zwei Ausführungen der Erfindung sind in den Fig. 2 und 3 schematisch dargestellt.
Wie bei der Ausführung nach Fig. l hat das lange Wasserreinigungsbecken die Querschnittsform eines rechtwinkeligen, auf seiner kleinen Grundlinie stehenden Trapezes. Zur Bezeichnung gleicher Teile sind in den Fig. 2 und 3 die gleichen Bezugszeichen verwendet, mit denen die entsprechenden Teile der Fig. 1 bezeichnet worden sind.
Das Belüftungsbecken wird von der Wand 1, dem Boden 2 und der Trennwand 3 begrenzt.
Das Klärbecken wird von der gleichen Trennwand 3 und der Aussenwand 4 begrenzt. Druckluftzuführungen 5 vermischen das über das Rohr 6 zugeführte Wasser mit dem in dem Becken enthaltenen Klärschlamm. Wie zuvor, ermöglicht eine Zwischenwand 7 den Umlauf des Gemisches in Richtung des Pfeiles F*.
In vielen Fällen steht die Trennwand 3 lotrecht oder ist zum Klärbecken hin geneigt, wie Fig. 2 zeigt. Es kann aber auch vorteilhaft sein, die Trennwand, 3 zum Belüftungsbecken (Fig. 3) zu neigen, insbesondere wenn eine höhere Ausbeute an gereinigtem Wasser erzielt werden soll. In allen Fällen liegt
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bindung zwischen dem Belüftungsbecken und dem Klärbecken vorhanden ist. Vor diesem Verbindungsraum und zur Seite des Belüftungsbeckens liegt eine Ablenkfläche 9, deren oberer Rand sich etwas oberhalb des unteren Randes der Trennwand 3 befindet. Es wird auf diese Weise eine Öffnung 10 für den Durchlass des Wassers aus dem Belüftungsbecken zum Klärbecken begrenzt.
Durch das Vorhandensein der Ablenkfläche 9 wird der in Richtung des Pfeiles F'erfolgende Umlaufstrom in das Belüftungsbecken teilweise zum Klärbecken abgelenkt und folgt dann der durch die Pfeile F'1 bezeichneten Bahn. Der aus dem Klärbecken in Richtung des Pfeiles F'2 absinkende Klärschlamm erzeugt ausserdem nicht mehr die erwähnten unangenehmen Wirbel, sondern wird vielmehr durch den Saugzug zum Belüftungsbecken mitgenommen.
Es sind Regelvorrichtungen für den Abstrom vorhanden, der die Öffnung 10 durchströmt und von dem Umlaufstrom im Belüftungsbehälter gehoben wird.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführung, bei der die Trennwand lotrecht oder geneigt zum Klärbecken steht, wird die Regelvorrichtung für den Abstrom von einer zweiten Ablenkfläche 11 gebildet, die oberhalb der Öffnung 10 angeordnet ist. Vorzugsweise hat diese zweite Ablenkfläche eine lange Form, beispielsweise die Form eines Rohres od. dgl., und liegt an der Trennwand 3 an. Die Höhenlage der Ablenkfläche 11 in bezug auf die Öffnung 10 kann durch entsprechende Vorrichtungen ge-
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regelt werden. Der die Öffnung 10 durchströmende Abstrom wird umso grösser, je weiter die Ablenkfläche 11 von der Öffnung 10 angeordnet ist.
Die vorstehend beschriebenen Regelvorrichtungen sind praktisch jedoch dann unwirksam, wenn die Trennwand 3 zum Belüftungsbecken (Fig. 3) geneigt ist. In diesem Falle wird am oberen Rand der Ablenkfläche 9 eine einstellbare Klappe 12 angeordnet, die die Offnung 10 mehr oder weniger verdeckt und in der dargestellten Stellung das in Richtung des Pfeiles F'umlaufende Wasser zur Öffnung 10 zurückführt.
In bestimmten Fällen können die beschriebenen Regelvorrichtungen noch verbessert werden. Zu diesem Zweck wird die Ablenkfläche 9 auf entsprechend geneigten Schienen gleitend gelagert. Die Schienen stehen entweder senkrecht zur Trennwand 3 oder sind lotrech : angeordnet. Unter diesen Verhältnissen kann die Ablenkfläche 9 eine Stellung 9'einnehmen, wie sie gestrichelt in Fig. 2 dargestellt ist, so dass eine unmittelbare Regelung der Abmessungen der Öffnung 10 erfolgen kann.
Die Ablenkfläche 9 kann aber auch um eine waagrechte Achse drehbar sein. Diese Anordnung bietet gleichfalls gute Regelungsmöglichkeiten für den Abstrom, der über den Umlaufstrom im Belüftungsbecken gehoben wird.
PATENT ANSPRÜCHE :
1. Wasserreinigungsbecken zum Behandeln von Abwässern mit einem langen Behälter, der eine Längstrennwand hat, die ein Belüftungsbecken und ein mit geneigter Seitenwand versehenes Klärbecken voneinander trennt und deren untere Kante oberhalb des Behälterbodens liegt, so dass zwischen dem Belüftungsbecken und dem Klärbecken eine Verbindungsöffnur. g begrenzt wird, da cl 11 rc b ge k e n n - zeichnet, dass an der Seite des Belüftungsbeckens (1, 2,3) eine Ablenkfläche (9) vorhanden ist, die zur Verbindungsöffnung gerichtet ist und deren oberer Rand etwas über den unteren Rand der Trennwand (3) ragt, um eine Öffnung (10) für den Durchlass des Geschmisses aus Wasser und belebter Substanz (Klärschlamm) zum Klärbehälter (3,4) zu schaffen.