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Aus Längs- und Querstäben gebildete Matte zur Bewehrung von Beton
Die Erfindung bezieht sich auf eine aus Längs- und Querstäben gebildete Matte zur Bewehrung von Beton. Derartige Bewehrungsmatten sind seit langem bekannt. Es handelt sich hiebei um räumliche Gitterwerke, die aus an ihren Kreuzungsstellen zusammengeschweissten Längs- und Querstäben gebildet sind.
Neuerdings verwendet man solche Bewehrungsmatten statt der früheren Rundstahlbewehrung z. B. für flächenartige Stahlbetonbauteile. Die Bewehrungsmatten haben gegenüber der Rundstahlbewehrung den Vorteil, dass man mit ihnen erheblich an Arbeitszeit einspart. Nachteilig ist bei den Bewehrungsmatten die Starrheit ihrer Länge und Breite und die Starrheit ihres Stahlquerschnittes. Die Bewehrungsmatten werden nämlich fabriksmässig vorgefertigt und haben daher für die Baustelle den Charakter eines Fertigprodukts. Rundstahl dagegen hat den Charakter eines Halbfabrikates für die Baustelle.
Bewehrungsmatten werden vorwiegend als sogenannte Lagermatten in den Abmessungen 5, 00 x 2, 15 m vertrieben. Dies bedeutet einerseits, dass man sie in grossen Stückzahlen wirtschaftlich fertigen und im Eisenhandel ohne grosses Risiko am Lager führen kann, anderseits aber, dass diese Lagermatten an der Baustelle erst auf ihr eigentliches Verwendungsmass zugeschnitten werden müssen ; es entsteht also ein erheblicher Arbeitsaufwand und je nach den Bauabmessungen mehr oder weniger Verschnitt bzw. Abfall.
Bewehrungsmatten werden auch als sogenannte Fixmassmatten, in Stahlquerschnitt, in Länge und Breite dem jeweiligen Bauwerk angepasst, geliefert. Diese Fixmassmatten sind naturgemäss in der Herstellung teurer, und wenn man mit ihnen auch an der Baustelle Arbeitsaufwand und Verschnitt in engstem Rahmen halten kann, so treten doch grosse Schwierigkeiten bei der kleinsten Baumassänderung ein.
Um verschiedene Vorteile des Rundstahles wiederzugewinnen und verschiedene Nachteile der Bewehrungsmatten auszuschalten, hat man schon versucht, den Bewehrungsmatten ihre Starrheit zu nehmen.
Ein Beispiel hiefür liefert die deutsche Patentschrift Nr. 969645. In dieser Patentschrift ist vorgeschlagen, vergleichsweise schmale Mattenstreifen in grosser Länge oder als Rollen herzustellen. Wenn auch damit das Problem des starren Stahlquerschnittes bis zu einem gewissen Grade gelöst ist, so bleibt doch noch der Arbeitsaufwand des Abschneidens von langen Matten oder Rollen bzw. der Manipulation dieser langen Matten, also ihr Fertigen, Aufladen, Transportieren, Abladen und Lagern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Bewehrungsmatten anzugeben, welche mit an sich festem Herstellungsmass an die Baustelle geliefert, dort jedoch je nach Bedarf vergrössert werden können.
Zur Erreichung dieses Zieles ist eine aus Längs- und Querstäben gebildete Matte zur Bewehrung von Beton erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet, dass sie aus mindestens zwei je aus Längs- und Querstäben gebildeten Gittern besteht und die im wesentlichen zueinander parallel liegenden Längsstäbe jedes Gitters auf der Seite seiner Querstäbe die im wesentlichen zueinander parallel liegenden Querstäbe jedes anderen Gitters verbindungsfrei kreuzen, so dass die Gitter untrennbar miteinander vereinigt, jedoch gegeneinander verschiebbar sind.
Solche Matten bzw. die Gitter derselben lassen sich auf die vielfältigste Weise erstellen und in vielfältigster Weise verwenden, etwa auch zur Einschalung.
Gemäss einer bevorzugten Ausbildungsform einer Matte nach der Erfindung, welche aus zwei Gittern gebildet ist, sind bei einer Abzählung der Quer- und Längsstäbe von je einer Seite der Matte aus die ungradzahligen Querstäbe nur mit den ungradzahligen Längsstäben und die gradzahligen Querstäbe nur mit den gradzahligen Längsstäben verbunden oder die ungradzahligen Querstäbe nur mit den gradzahligen Längsstäben und die gradzahligen Querstäbe nur mit den ungradzahligen Längsstäben. Jedenfalls entstehen dabei gewissermassen ineinandergeschachtelte Gitter, die gegeneinander verschiebbar sind, ohne dass man dabei die Verbindungsstellen, also beispielsweise die Schweisspunkte, lösen muss.
Der nutzbringende Effekt ist noch der, dass man beide Gitter bewehrungstechnisch als eines behandeln kann, anderseits aber ihre Längsabmessungen praktisch um einen Querstababstand verlängern bzw. verkürzen und bzw. oder ihre Querabmessungen praktisch um einen Längsstababstand vergrössern bzw. verkleinern kann.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Hinweis auf die Figuren.
Die Fig. 1-5 zeigen eine erfindungsgemässe Bewehrungsmatte aus zwei Gittern in verschiedenen
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Stellungen.
Die Bewehrungsmatte nach Fig. 1, welche wegen der realistischen Darstellung der Stäbe die Kreuzungsstellen derselben erkennen lässt, ist aus Längsstäben a und c und Querstäben b und d zusammengesetzt.
Zählt man die Querstäbe von oben nach unten und die Längsstäbe von links nach rechts, so sind nur die ungradzahligen Längsstäbe a mit den ungradzahligen Querstäben b verschweisst und die gradzahligen Längsstäbe c mit den gradzahligen Querstäben d. Das eine Gitter besteht dann aus den Längsstäben a und den Querstäben b und das andere Gitter aus den Längsstäben c und den Querstäben d. Die Gitter sind in Längsrichtung und Querrichtung der Matte gegeneinander verschiebbar.
Fig. 2 zeigt die Matte nach Fig. l in Längsrichtung auseinandergezogen. Fig. 3 zeigt die Matte nach Fig. 1 in Längsrichtung zusammengeschoben. Fig. 4 zeigt die Matte nach Fig. 1 in Querrichtung zusammengeschoben. Fig. 5 zeigt die Matte nach Fig. l in Querrichtung auseinandergezogen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. l stehen bei Zentrierung der Gitter a, b bzw. c, d gegeneinander die Enden der Stäbe über die aussen die Matte begrenzenden Stäbe etwa gleich weit vor. Bei der Ausführungform nach Fig. 6 stehen bei einem vorgegebenen Dezentrierungsmass, das etwa als Verhältnis der Längen x undy vorgegeben werden kann, die Enden der Stäbe über die aussen die Matte begrenzenden Stäbe etwa gleich weit vor. Die Dezentrierung ist bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 in Längsrichtung der Matte.
Eine solche Matte in auseinandergezogenem Zustand zeigt Fig. 7.
Eine solche Matte ist den praktischen Erfordernissen der Stahlbetonkonstruktion besonders angepasst.
In auseinandergezogenem Zustand können die Querdrähte auf Auflager gelegt werden und man erhält im Mittelbereich eine grössere Dichte der Querdrähte, also in dem Bereich, in dem Zugspannungen in der Regel besonders gross sind.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 8 sind die Gitter nur im Bereich eines Teils ihrer Maschen miteinander vereinigt. Das Gitter 8 ist in Fig. 8 unten um eine Maschenlänge gegenüber dem Gitter 9 vergrössert. Bei Anwendung einer solchen Matte kann man beträchtlich Material einsparen, wenn eine unsymmetrische Feldbewehrung gewünscht ist.
Fig. 9 zeigt die Matte nach Fig. 8 in auseinandergezogenem Zustand. Die kräftigste Bewehrung in Querrichtung liegt im oberen Mittelteil der Matte.
Im folgenden sei ein Bemessungsbeispiel gegeben :
Betragen die Querstababstände bei den Matten nach Fig. 6 oder 8 5 cm + 45 cm, so kann eine Bewehrungsmatte, deren Herstellungsmass 4, 50 m beträgt, im Bedarfsfalle bis 5 m vergrössert werden.
Entstehen bei der Verwendung der erfindungsgemässen Bewehrungsmatten in einer Mattenlage pro Zugzone schon beträchtliche Vorteile, so lassen sich diese noch vervielfältigen, wenn man zwei oder mehr Mattenlagen pro Zugzone verwendet. Man kann dann leicht durch entsprechende Verteilung der Querstäbe praktisch jedes gewünschte Zugspannungsprofil herstellen.
Stellt man ein Verkaufsprogramm von verschiedenen Gebrauchs-Stahlquerschnitten zusammen und kombiniert man diese mit einem gebrauchsfähigen Längensystem aus verschiedenen Gebrauchslängen, so ergeben sich bemerkenswerte Vorteile hinsichtlich wirtschaftlicher Herstellung in grossen Stückzahlen, kleinerer Lade- und Lagerraumbedarf usw.
Wird darüber hinaus noch ein solches Längensystem mit einem Querschnittsystem verbunden, so kann man mit einer vergleichsweise kleinen Anzahl von Fixlängen viele, d. h. praktisch alle häufig vorkommenden flächenartigen Stahlbetonbauteile wirtschaftlich bewehren.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Aus Längs- und Querstäben gebildete Matte zur Bewehrung von Beton, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus mindestens zwei je aus Längs- und Querstäben gebildeten Gittern besteht und die im wesentlichen zueinander parallel liegenden Längsstäbe jedes Gitters auf der Seite seiner Querstäbe die im wesentlichen zueinander parallel liegenden Querstäbe jedes anderen Gitters verbindungsfrei kreuzen, so dass die Gitter untrennbar miteinander vereinigt, jedoch gegeneinander verschiebbar sind.