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Flüssige, alkalisch reagierende aktivsauerstoffhaltige
Waschmittelkonzentrate
Die Fortschritte in der bruchsicheren Verpackung flüssiger Präparationen führen dazu, dass die festen, pulverförmigen Waschmittel allmählich durch flüssige Präparate ersetzt werden. Allerdings sind bisher nur nicht bleichende, flüssige Wasch- und Reinigungsmittel auf dem Markt erschienen, weil man es nicht für möglich hielt, die für die bleichende Wäsche erforderlichen Aktivsauerstoffträger in alkalischer Lösung stabil zu halten.
Es wurde gefunden, dass organische Perverbindungen, deren Peroxydgruppierung beiderseits an Kohlenstoffatome gebunden ist, auch gegenüber flüssigen, alkalischen Waschmittelkonzentraten eine ausrei- chende Stabilität besitzen. Die erfindungsgemäss zu verwendenden organischen Perverbindungen gehören demnach zum Typ der Peroxyde und Di-acylperoxyde. Diese organischen Perverbindungen sind zwar schon als Bestandteile von Waschmitteln vorgeschlagen worden, jedoch handelte es sich bei diesen Waschmitteln um feste, pulverförmige Produkt3.
Die Brauchbarkeit der obengenannten organischen Perverbindungen als Aktivsauerstoffträger in alkalischen, flüssigen Waschmittelkonzentraten war hieraus nicht herzuleiten, weil einerseits die zersetzende Wirkung alkalischer Lösungen auf zahlreiche Perverbindungen bekannt ist und anderseits die wenigen, im alkalischen Bereich stabilen anorganischen Perverbindungen, wie z. B.
Kaliumperoxydiphosphat oder Kaliumperoxydisulfat, so stabil sind, dass sie in Waschlaugen keine ausrei- chende Bleichwirkung mehr zeigen.
Die Erfindung betrifft demnach flüssige, alkalisch reagierende aktivsauerstoffhaltige Waschmittelkon- zentrate, bestehend im wesentlichen aus einer alkalisch reagierenden flüssigen Präparation, die gegebe-
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Aktivsauerstoffträger mit vorzugsweise wenigstens 3 und insbesondere mehr als 6 Gew.-% Aktivsauerstoff, die dadurch gekennzeichnet sind, dass der Aktivsauerstoffträger eine organische Perverbindung ist, deren Peroxydgruppierung beiderseits an Kohlenstoffatome gebunden ist, der allgemeinen Formel
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wobei R und R'Kohlenwasserstoffreste und bzw.
oder Acylreste aliphatischer, cycloaliphatischer, aromatischer, hydroaromatischer oder heterocyclischer Natur darstellen, die gegebenenfalls durch Hydroxyl-, Hydroperoxyd- oder Sulfonatgruppen substituiert sind, wobei die Reste Rund R'3 - 20 und vorzugsweise 5 - 14 Kohlenstoffatome enthalten, und die bevorzugterweise bei einer Temperatur von 400C als Feststoff vorliegt.
Zu den erfindungsgemäss zu verwendenden organischen Peroxyden gehören beispielsweise symmetrische oder unsymmetrische Diacylperoxyde, deren Acylreste von aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen Carbonsäuren abstammen, wie beispielsweise von der Benzoesäure, Naphthalsäure oder deren Hydrierungsprodukten, von der Furancarbonsäure oder von Fettsäuren mit 8 - 18 Kohlenstoffatomen. Weitere
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oxyd oder dessen Nonyl-oder Dodecylhomologen, das Dicyclohexylperoxyd, das l-Oxy-l'-hydroperoxy- -dicyclohexylperoxyd oder die Cyclopentylhomologen dieser beiden Cyclohexylverbindungen und dasDi-
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nat, Maleinsäure-mono-per-tert.-butylester, Mesitylperoxyd.
Wegen ihrer guten Stabilität in dem alkalischen Waschmittelkonzentrat und wegen ihrer gleichzeitigen guten Bleichwirkung besitzen das Benzoylperoxyd und das l-Oxy-l'-hydroperoxy-dicyclohexylperoxyd besonders praktisches Interesse. Es können auch beliebige Kombinationen verschiedener Perverbindungen verwendet werden.
Bevorzugt verwendet man Verbindungen, die wenigstens 3 Gew.- und vorzugsweise mehr als 6 Grew.-% Aktivsauerstoff im Molekül enthalten. Organische Perverbindungen kommen vielfach als mit Wasser phlegmatisierte pulver-oder pastenförmige Präparate in den Handel ; die obigen Angaben über den Aktivsauerstoffgehalt der erfindungsgemäss zu verwendenden Perverbindungen beziehen sich auf die in der wässerigen Paste vorhandene organische Substanz.
Von besonderer praktischer Bedeutung sind die wasserunlöslichen organischen Perverbindungen mit wenigstens 5 Kohlenstoffatomen pro Rest R oder R', wobei man vorzugsweise solche wählt, die bei den üblichen Lagertemperaturen, d. h. bei Temperaturen bis zirka 400C, in fester Form vorliegen. Demnach enthalten die unter Verwendung dieser organischen Perverbindungen hergestellten Waschmittelkonzentrate zwei Phasen. Es empfiehlt sich daher, die beiden, gemeinsam in einem Behälter befindlichen, vordosier- ten Phasen als Portionspackung herzustellen.
Bringt man die erfindungsgemässen Waschmittelkonzentrate dagegen in grösseren Gebinden in den Handel, aus denen die benötigten Mengen von Fall zu Fall abge- messen werden, dann empfiehlt es sich, die Konzentrate so herzustellen, dass sie gegen Entmischung stabil sind. Obwohl bereits die in den alkalischen Waschmittelkonzentraten vorhandenen Waschaktivsub- stanzen Emulgier- und Dispergiermittel sind und daher einer Sedimentation entgegenwirken, kann man die Entmischung auch durch Einstellung des spezifischen Gewichtes und bzw. oder der Viskosität der wäs- serigen Phase und bzw. oder durch Beeinflussen der Teilchengrösse der in festem Zustand vorliegenden or- ganischen Perverbindungen verringern bzw. verhindern.
Das spezifische Gewicht des wässerigen, alkalischen Waschmittelkonzentrates wird zweckmässigerweise so eingestellt, dass es von dem spezifischen Gewicht der in festem oder flüssigem Zustand vorliegenden organischen Perverbindung nicht um mehr als 0,03, vorzugsweise um nicht mehr als 0,003 abweicht. Da die in Waschmitteln üblicherweise vorhandenen Waschaktivsubstanzen und Waschalkalien das spezifische Gewicht der wässerigen Lösung heraufsetzen, besteht bei organischen Perverbindungen mit einem über 1 liegenden spezifischen Gewicht prinzipiell keine Schwierigkeit, das gewünschte spezifische Gewicht zu erreichen.
Unter Umständen kann man das spezifische Gewicht der wässerigen Phase erhöhen, indem man darin gut wasserlösliche anorganische Salze, wie beispielsweise die Nitrate der Alkalien, auflöst, oder man kann das spezifische Gewicht durch Zusatz von wasserlöslichen organischen Flüssigkeiten mit einem spezifischen Gewicht oberhalb 1 erhöhen. Liegt das spezifische Gewicht der organischen Perverbindung in der Nähe von 1 oder darunter, dann kann das spezifische Gewicht der wässerigen Flüssigkeit durch Zusatz von spezifisch leichteren organischen Flüssigkeiten herabgesetzt werden. Die wässerigen Phasen derartiger Flüssigwaschmittel haben im allgemeinen spezifische Gewichte von etwa 1, 1 bis 1, 4, vorzugsweise von 1, 2 bis l, 3.
Die in dem wässerigen Konzentrat gelösten Waschaktivsubstanzen erhöhen auch die Viskosität der Lösung. Sollte diese Viskositätserhöhung die Sedimentation noch nicht gut genug unterbinden, dann lässt sich die Viskosität durch Auflösen der an sich bekannten organischen Kolloidstoffe in der wässerigen Phase weiter erhöhen. Die Viskosität der Lösung kann dann beispielsweise im Bereich von 5 bis 10 000 cP bei 200C und vorzugsweise im Bereich von 50 bis 3500 und insbesondere von 50 bis 500 cP bei 200C liegen.'
Bei den festen organischen Perverbindungen wirkt auch eine Verringerung der Teilchengrösse der Sedimentation entgegen.
Allerdings soll die Verringerung der Teilchengrösse nicht zu weit getrieben werden, weil damit die Kontaktfläche zwischen organischer Perverbindung und wässeriger Phase vergrössert und die Stabilität der Perverbindung unter Umständen herabgesetzt wird. Die mittlere Teilchengrösse der festen organischen Perverbindungen soll daher zwischen 1 und 300, vorzugsweise zwischen 5 und 60 bol liegen.
Sofern die zu verwendenden organischen Perverbindungen bei den Lagertemperaturen flüssig sind, kann man die sedimentationsstabilität auch durch Einarbeiten von öllöslichen Emulgatoren in die flüssige organische Perverbindung verbessern.
Wenn jede der oben genannten Massnahmen dazu beiträgt, die Sedimentationsstabilität der erfindungsgemässen Waschmittelkonzentrate zu. verbessern, so ist es keineswegs immer erforderlich, alle genann-
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ten Massnahmen gleichzeitig anzuwenden.
Zu den erfindungsgemäss verwendbaren organischen Peroxyden gehören auch die durch die Anwesenheit einer Sulfonatgruppe wasserlöslichen Verbindungen, wie sie beispielsweise in der deutschen Patentschrift Nr. l, 030,334 beschrieben sind.
Wasserlösliche organische Peroxyde sind auch durch Sulfochlorieren von organischen Peroxyden und Verseifen der erhaltenen Sulfochloride nach den Verfahren der USA-Patentschriften Nr. 2, 519, 403 und Nr. 2, 524, 084 zugänglich.
Im übrigen werden die erfindungsgemässen Waschmittel, insbesondere die flüssigen Waschmittelkonzentrate, die einen pH-Wert von wenigstens 7 haben können, vorzugsweise aber alkalisch eingestellt sein sollen, in an sich bekannter Weise hergestellt. Die in dem Konzentrat vorhandenen Mengen an Aktivsauerstoff, Waschaktivsubstanz und Waschalkali sind so einzustellen, dass die aus dem Konzentrat hergestellte Waschlauge, in der die wasserfreien Bestandteile des Konzentrates in einer Menge von 3 bis 10 g/l vorliegen, etwa 20 - 200, vorzugsweise 40-90 mg/1 Aktivsauerstoff und etwa 0 - 5, vorzugsweise 0, 5 - 4 g/l Waschaktivsubstanz enthält.
Der pH-Wert dieser Waschlauge soll wenigstens 8 und vorzugsweise grösser als 8,5 sein und wird im allgemeinen einen pH-Wert von 12, vorzugsweise einen pH-Wert von 11, nicht überschreiten. In vielen Fällen liegt der pH-Wert einer solchen Waschlauge irr Bereich von 9 bis 10. Der pH-Wert des Waschmittelkonzentrates dürfte im allgemeinen um 0,5 pH-Einheiten höher liegen.
Als Waschalkalien können die Carbonate, Pyro-, Polyphosphate, Silikate und deren Kombinationen vorhanden sein.
Als Waschaktivsubstanzen können die bekannten anionischen oder nichtionischen Substanzen auf na- türlicher oder synthetischer Basis oder deren Kombinationen verwendet werden, wie beispielsweise Seife, Alkylbenzolsulfonate, Fettalkoholsulfate, Fettsäuremonoglyceridsulfate, Fettalkoholmonoglycerinäthersulfate oder-sulfonate oder andere Sulfate von Teilestern höherer Fettsäuren mit mehrwertigen Alkoholen oder Teiläthern höherer Fettalkohole mit mehrwertigen Alkoholen, wie z. B. die Fettalkoholpolyglykoläthersulfate. Ausserdem sind Fettsäureester oder Fettalkoholäther von Oxyalkylsulfonsäuren oder Oxal-
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Äthylenoxyd an Fettalkohole, Fettsäuren oder deren Teiläther bzw.
Teilester mit mehrwertigen Alkoho- len, Äthylenoxydanlagerungsprodukte an höhermolekulare Sulfonsäure-oder Carbonsäureamide usw. Es sind auch Anlagerungsprodukte von Äthylenoxyd an höhermolekulare Polypropylenglykole verwendbar.
Die Waschaktivsubstanzen können mit Schaumstabilisatoren kombiniert werden. Hiezu gehören beispiels- weise höhermolekulare Carbonsäure- oder Sulfonsäureamide, wobei der Amidstickstoff substituiert oder nicht substituiert sein kann. Als Substituenten kommen in erster Linie Alkylolreste oder Polyglykolreste in Frage. Ne- ben den nicht substituierten Amiden haben sich die Monoäthanolamide und die Umsetzungsprodukte der nicht substituierten Amide mit 1-5 Mol Äthylenoxyd als brauchbar erwiesen. Diese Substanzen können von
Fettsäureamiden, Alkylsulfonsäureamiden oder Alkylbenzolsulfonsäureamiden abstammen.
Flüssige Waschmittelkonzentrate werden bevorzugt für das Arbeiten in Waschmaschinen hergestellt wo ein hohes Schäumvermögen oder eine hohe Schaumbeständigkeit unerwünscht ist. Daher wird man bevorzugt schwach schäumende Waschaktivsubstanzen verwenden oder Stoffe zusetzen, die das Schäum- vermögen der verwendeten Waschaktivsubstanzen verringern. Dabei empfiehlt es sich, Kombinationen verschiedener Typen von Waschaktivsubstanzen zu verwenden, die sich gegenseitig in der Schaumentwicklung stören. Derartige Kombinationen sind beispielsweise Seife und Synthetika vom Sulfat- oder Sulfonattyp, wobei das Schaumvermögen dieser Zweierkombination noch durch Zusätze an nichtionischen Kapillaraktivsubstanzen verringert werden kann.
Besteht die Waschaktivsubstanz im wesentlichen aus kapillaraktiven Polyäthylenglykoläthern, dann hat sich ein Zusatz von bei Raumtemperatur wasserlöslichen Anlagerungsprodukten von Propylenoxyd an kapillaraktive Polyäthylenglykoläther als Schaumdrucker gut bewährt.
Bei der Herstellung der erfindungsgemässen alkalischen Konzentrate in fliessfähiger Form lassen sich die verschiedensten an sich bekannten Massnahmen anwenden. Waschaktivsubstanzen sind entweder leicht wasserlöslich, oder sie liegen auch noch in verhältnismässig konzentrierter Form als Pasten vor, so dass auch hier kaum Schwierigkeiten bestehen, sie in fliessfähige Form zu überführen. Dies gilt vor allen Dingen für die nichtionischen Aktivsubstanzen, von denen die meisten mit Wasser in jedem Verhältnis mischbar sind. Aber auch die anionischen können in Form von beispielsweise 70% gen wässerigen Pasten hergestellt und bis zu einer fliess fähigen Konzentration verdünnt werden. Die anionischen Waschaktivsubstanzen werden vorteilhaft in Form ihrer leicht löslichen Salze, z.
B. des Natriums oder leicht löslicher
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organischer Basen, wie z. B. in Form der Salze des Mono-, Di- oder Triäthanolamins angewendet. Selbstverständlich kann man auch verschiedene Kationen im Gemisch miteinander verwenden, beispielsweise die Natriumsalze im Gemisch mit den Äthanolamin- und bzw. oder Kaliumsalze.
Auch die Waschalkalien können als leicht lösliche Salze des Natriums, Kaliums oder der Amine, insbesondere der Alkylolamine vorliegen, wobei es sich um klare Lösungen, Aufschlämmungen oder Pasten handeln kann. Setzt man die Waschalkalien, insbesondere die Phosphate in Form ihrer leicht löslichen Kaliumsalze ein, so ist zu berücksichtigen, dass die Kaliumsalze vieler organischer Waschaktivsubstanzen schwerer löslich sind als die Natriumsalze.
Daher sind bei der Herstellung von Konzentraten, in denen die Waschalkalien und die Waschaktivsubstanzen völlig gelöst sein sollen, die Konzentrationen dieser Präparate und die Mengen darin vorhandener Natrium- und Kaliumionen so einzustellen, dass keine unerwünschten Ausscheidungen der schwerer löslichen Salze stattfinden. Selbstverständlich können alle im alkalischen Konzentrat vorhandenen Substanzen in Form ihrer Salze mit leichtlöslichen organischen Basen, wie Mono-, Di-oder Triäthanolamin vorliegen.
Bei der Herstellung des alkalischen Konzentrates kann man Lösungsvermittler verwenden, wozu ausser wasserlöslichen organischen Lösungsmitteln auch die sogenannten hydrotropen Stoffe vom Typ der Toluol- oder Xylolsulfonat gehören, die ebenfalls in Form ihrer Natrium- und bzw. oder Kalium- und bzw. oder
Alkylolaminsalze vorliegen können. Als wasserlösliche organische Lösungsmittel sind insbesondere solche mit Siedepunkten oberhalb 60 C brauchbar, wie beispielsweise die wasserlöslichen Äther aus gleich-oder verschiedenartigen mehrwertigen Alkoholen oder die Teiläther aus mehrwertigen und einwertigen Alkoholen.
Hiezu gehören beispielsweise Di- oder Triäthylenglykol oder höhere Polyäthylenglykoläther. Polyglycerine sowie die Teiläther aus Äthylenglykol, Propylenglykol oder Glycerin und aliphatischen einwertigen Alkoholen mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen.
Diese Lösungsvermittler beeinflussen auch das spezifische Gewicht und die Viskosität des Konzentrates und damit das Sedimentationsverhalten. Zur Erhöhung der Viskosität können auch andere wasserlösliche hochmolekulare Stoffe, wie sie beim Waschvorgang als Schmutzträger dienen, verwendet werden.
Hiezu gehören beispielsweise wasserlösliche Amide oder Salze der Polyacrylsäure oder der Polymethacrylsäure. Wasserlösliche Derivate der Cellulose oder Stärke, wie beispielsweise Carboxymethylcellulose, Äther aus Cellulose und Oxalkylsulfonsäuren und Cellulosesulfate können zwar auch dem alkalischen Kon- zentrat zugesetzt werden, sind aber darin oft nicht vollständig löslich.
Obwohl die erfindungsgemäss zu verwendenden Perverbindungen nicht in den alkalischen Konzentraten gelöst sind, empfiehlt es sich, in die alkalischen Konzentrate Stabilisatoren für die Perverbindungen einzuarbeiten. Zu diesen Stabilisatoren für die Perverbindungen gehören in erster Linie Substanzen, die Zerfallskatalysatoren für Perverbindungen, insbesondere Schwermetallionen, binden. Hiebei handelt es sich zum Teil um die bekannten nichtsauren Stabilisatoren, wie sie schon zum Stabilisieren wässeriger Wasserstoffperoxydiösungen vorgeschlagen worden sind. Bei diesen Stabilisatoren handelt es sich teils um wasserlösliche Verbindungen, insbesondere solche, die zur Komplexsalzbildung mit Schwermetallionen befähigt sind, oder um grossoberflächige wasserunlösliche Substanzen, die in der Lage sind, Schwermetallspuren durch Adsorption an der Oberfläche zu binden.
Zu den wasserlöslichen Stabilisatoren gehören beispielsweise Dipicolinsäure, Chinaldinsäure, Chinolinsäure, Acylierungsprodukte der phosphorigen Säure. Weiterhin sind komplexbildende Derivate von Mono- oder Polyaminen verwendbar, deren basische Stickstoffatome durch niedere Carboxyl- oder Hydroxylgruppen enthaltende Reste, insbesondere solche
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vom Typ der Äthylendiamin-tetraessigsäure, der Nitrilo-triessigsäure oder der Monooxäthyl-äthylendi- amin-iriessigsäure. Zuden wasserunlöslichen Stabilisatoren gehören verschiedene feinstverteilte Feststoffe mit grosser Oberfläche. wie Kieselsäure, durch Fällung hergestellte Erdalkalisilikate, insbesondere das Magnesiumsilikat, ausserdem Metazinnsäure und andere.
Beispiel 1 : 300 g wasserfreies Kaliumpyrophosphat wurde in 918 g Wasser gelöst und dann 180 g einer 700/oigen Alkylbenzolsulfonatpaste. 141 g p-toluolsulfosaures Natrium, 8 g des Natriumsalzes der acetylierten phosphorigen Säure und 28,5 g Carboxymethylcellulose hinzugegeben. Dann wurden 330 g 1-0xy-l'-hydroxyperoxy-dicyclohexylperoxyd (Aktivsauerstoffgehalt des ffl/o Wasser enthaltenden Produktes = 12,36 Gew. -0/0) zugegeben und die Mischung 4 h lang in einer Mörsermühle gemahlen. Es entstand eine weisse, gegen Phasentrennung stabile Suspension, die trotz des pH-Wertes der wässerigen Phase von 10, 3 lagerstabil war. Die Teilchengrösse des Aktivsauerstoffträgers lag zwischen 10 und 180 J1.. dessen Dichte bei 200 war 1, 203.
Dasvondem Aktivsauerstoffiräger freie alkalische Konzentrat hatte eine Dichte
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von 1, 206 und eine Viskosität von 55 cP, beides bei 200C gemessen.
Die Alkylbenzolsulfonatpaste enthielt 70 Gew.-% Tetrapropylenbenzolsulfonat (Natriumsalz), 2 bis
3 Gew.-%Na SO, Rest Wasser.
Beispiel 2. : 80 g wasserfreies Kaliumpyrophosphatwurdenin 520 g Wasser gelöst ; zu dieser Lösung wurden nacheinander 86 g p-toluolsulfosaures Natrium, 9 g Äthanol, 15 g eines Anlagerungsproduktes von
5 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol Kokosfettsäure-monoäthanolamid, 69 g der Alkylbenzolsulfonatpaste nach
Beispiel 1, 130 g des Aktivsauerstoffträgers nach Beispiel 1 und 91 g Cyclohexanon unter ständigem Rüh- ren zugesetzt. Das erhaltene Konzentrat zeigte nach zweimonatigem Lagern noch keine Verluste an Ak- tivsauerstoff. Die Dichte des wässerigen Konzentrates ohne AktivsauerstOff betrug 1, 215, die Viskosität
7, 5 cP, beides gemessen bei 200C.
Beispiel 3 : 200 g eines 25 Gew.-% Wasser enthaltenden Benzoylperoxyds (5,05 Gew.-% Aktiv- sauerstoff) wurden mit 258 g Wasser sorgfältig verrührt. Dann wurden unter weiterem Rühren 174 g Ka- liumpyrophosphat und dann 108 g der Alkylbenzolsulfonatpaste nach Beispiel 1, 60 g p-toluolsulfosaures Na- trium, 29 g einer 50% gen wässerigen Lösung des im vorhergehenden Beispiel erwähnten Anlagerungspro- duktes von 5 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol Kokosfettsäuremonoäthanolamid, 9 g eines Anlagerungsproduk- tes von 5 Mol Äthylenoxyd an einen technischen Oleylalkohol und 5 g Carboxymethylcellulose zugesetzt.
Das erhaltene milchigweisse Konzentrat zeigte nach dreimonatigem Lagern bei 20-230C noch keine Ver- luste an Aktivsauerstoff.
Die Teilchengrösse des suspendierten festen Benzoylperoxyds betrug zirka 1 - 10/l : dessen Dichte war
1, 315 bei 200C. Das von Aktivsauerstoffträger freie alkalische Konzentrat hatte einen pH-Wert von 10, 1, eine Dichte von 1, 325 und eine Viskosität von 90 cP, beides gemessen bei 200C.
Beispiel 4 : 280 g aus einer Mischung von 60 Gew.-% Kokosfettsäure und 40 Gew.-% Talgfettsäure hergestellter wasserhaltiger Seifenspäne mit einem Fettsäuregehalt von 63 Grew.-% wurden in einer Mischung aus 420 g Wasser, 365 g Äthanol und 45 g des im Beispiel 3 genannten Fettalkoholpolyglykoläthers gelöst. Dann wurden 230 g eines , -Fettalkoholsulfats, 250 g Kaliumpyrophosphat, 350 g Lauroylperoxyd (Handelsprodukt mit 3, 7 Gew.-% Aktivsauerstoff) und 28 g Carboxymethylcellulose unter kräftigem Rühren und Erwärmen auf 35 C zugesetzt. Es entstand eine lagerbeständige Suspension, deren mit Wasser im Verhältnis 1 : 10 verdünnte wässerige Lösung einen pH-Wert von 9,2 hatte.
Die Teilchengrösse de suspendierten festen Lauroylperoxyds betrug etwa 10-50 u : dessen Dichte war 1, 025 bei 200C. Das alkalische aktivsauerstoffträgerfreie Konzentrat hatte bei 200C eine Dichte von 1, 028 und eine Viskosität von 3200 cP.
Beispiel 5 : 182 g Bis-oxydecyl-peroxyd (4, 5 Gew.-% Aktivsauerstoff) wurden unter schwachem Erwärmen auf 350C in eirer Mischung aus 240 g Äthanol und 130 g des äthoxylierten Kokosfettsäuremonoäthanolamids nach Beispiel 2 gelöst. Dann wurde unter Rühren eine zweite Lösung, bestehend aus 104 g Kaliumpyrophosphat, 87 g. der Alkylbenzolsulfonatpaste nach Beispiel 1, 48 g p-toluolsulfosaurem Natrium und 3 g Carboxymethylcellulose in 206 g Wasser zugesetzt. Es wurde bis zum Erkalten gerührt und eine lagerbeständige Suspension von festem Aktivsauerstoffträger in alkalischem Konzentrat erhalten, die einen pH-Wert von 10, 0 besass.
Die Teilchengrösse des festen Aktivsauerstoffträgers betrug zirka 200-1000 bol ; die Dichte war 0, 995 bei 20 C. Das alkalische, keinen Aktivsauerstoffträger enthaltende Konzentrat hatte bei 20 C eine Dichte von 0, 975 und eine Viskosität von 185 cP.
Beispiel 6 : Nach dem im Beispiel 4 angegebenen Verfahren wurde ein Waschmittelkonzentrat folgender Zusammensetzung hergestellt :
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<tb>
<tb> Dicumylperoxyd <SEP> (5,7 <SEP> Gew.-jo <SEP> Aktivsauerstoff) <SEP> 17,3 <SEP> Gew.-%
<tb> Äthanol <SEP> 18, <SEP> 2Gew.-%
<tb> Seife <SEP> (wie <SEP> in <SEP> Beispiel <SEP> 1) <SEP> 13,9 <SEP> Gew.Kaliumpyrophosphat <SEP> 12,4 <SEP> Gew.-%
<tb> C-Fettalkoholsulfat <SEP> 11,5 <SEP> Gew.-%
<tb> Carboxymethylcellulose <SEP> 3,5 <SEP> Grew.-%
<tb> Fettalkoholpolyglykoläther <SEP> (wie <SEP> in <SEP> Beispiel <SEP> 3) <SEP> 2,4 <SEP> Grew.-%
<tb> Wasser <SEP> Rest
<tb> Die <SEP> Suspension <SEP> hatte <SEP> einen <SEP> pH-Wert <SEP> von <SEP> 10,8.
<tb>
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Die Teilchengrösse des suspendierten festen Peroxyds betrug etwa 5 - 140 fi, seine Dichte 1, 067 bei 200C. Die Dichte des peroxydfreien alkalischen Konzentrates betrug 1, 10, seine Viskosität etwa 1200 cP beides gemessen bei 200C.
Beispiel 7 : 144g eines nach Beispiel 13derdeutschenPatentschriftNr. 1030334hergestellt en Umsetzungsproduktes von Cumolhydroperoxyd und Propansulton (Kaliumsalz, Aktivsauerstoffgehalt von 4, 9 Gew.-%) wurden in 214 g Wasser gelöst und mit 240 g eines alkalischen Konzentrates folgender Zusammensetzung vermischt :
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<tb>
<tb> Kaliumpyrophosphat <SEP> 20 <SEP> Gew. <SEP> -% <SEP>
<tb> Alkylbenzolsulfonpaste <SEP> nach <SEP> Beispiel <SEP> 1 <SEP> 17,0 <SEP> Gew.-%
<tb> p-toluolsulfosaures <SEP> Natrium <SEP> 9, <SEP> 4 <SEP> Gew.-% <SEP>
<tb> Kaliwasserglas <SEP> (SiO <SEP> : <SEP> K <SEP> 0 <SEP> = <SEP> 3, <SEP> 3 <SEP> : <SEP> 1 <SEP> ;
<SEP> 28 <SEP> - <SEP> 300 <SEP> Bé) <SEP> 5,8 <SEP> Gel.-%
<tb> 50 <SEP> gew.-'ige <SEP> wässerige <SEP> Lösung <SEP> eines <SEP> Anlagerungsproduktes <SEP> von <SEP> 5 <SEP> Mol <SEP> Äthylenoxyd <SEP> an <SEP> 1 <SEP> Mol <SEP> eines <SEP> Kokosfettsäuremonoäthanolamids <SEP> 4, <SEP> 6 <SEP> Grew.-%
<tb> Äthanol <SEP> 2, <SEP> 3Gew.-%
<tb> Kaliumhydroxyd <SEP> 0,8 <SEP> Gew.-%
<tb> Wasser <SEP> Rest
<tb>
Der Aktivsauerstoffträger war in dem alkalischen Konzentrat vollständig gelöst. Trotz des pH-Wertes dieser Lösung von 11, 1 waren nach dreiwöchiger Lagerung bei 20 - 230C noch keine Aktivsauerstoffverluste eingetreten. Die Dichte des aktivsauerstoffhaltigen Flüssigwaschmittels betrug 1. 166, die Viskostät 10, 5 cP, beides gemessen bei 200C.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Flüssige, alkalisch reagierende aktivsauerstoffahltige Waschmittelkonzentrate, bestehend im wesentlichen aus einer alkalisch reagierenden flüssigen Präparation, die gegebenenfalls die Waschalkalien und bzw. oder die organischen Waschaktivsubstanzen enthält, und einem Aktivsauerstoffträger mit vorzugsweise wenigstens 3 und insbesondere mehr als 6 Gew.-% Aktivsauerstoff, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktivsauerstoffträger eine organische Perverbindung ist, deren Peroxydgruppierung beiderseits an Kohlenstoffatome gebunden ist, der allgemeinen Formel
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wobei Rund R'Kohlenwasserstoffreste und bzw.
oder Acylreste aliphatischer, cycloaliphatischer, aromatischer, hydroaromatischer oder heterocyclischer Natur darstellen, die gegebenenfalls durch Hydroxyl-, Hydroperoxyd- oder Sulfonatgruppen substituiert sind, wobei die Reste Rund R'3-20 und vorzugsweise 5 - 14 Kohlenstoffatome enthalten, und die bevorzugterweise bei einer Temperatur von 400C als Feststoff vorliegt.