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Vorrichtung zur biologischen Abwasserreinigung
Die Erfindung bezieht sich auf eine Tauchtropfkörperanlage bezeichnete Vorrichtung zum Reinigen von Abwässern vermittels aerober Mikroorganismen, die nach Patent Nr. 216978 zur Intensivierung der
Oxydation zwangsweise abwechselnd mit Luftsauerstoff und dem zu reinigenden Abwasser in Berührung gebracht werden. Diese Vorrichtung besteht aus kreisförmigen, als Bewuchsfläche für die als biologischer
Rasen anwachsenden Organismen dienenden, drehbaren Platten, von denen jeweils wenigstens zwei auf mindestens einer die Kreismittelpunkte der Platten durchdringenden Antriebswelle zu einem Plattenpaket zusammengefasst und befestigt sind.
Diese Platten tauchen etwa zur Hälfte in ein Becken ein, durch das Abwasser hindurchfliesst. Dabei ist die Dauer der Berührung des Bewuchses mit Luft und Wasser zur Verhinderung der Verschlammung und zur Einhaltung einer erwünschten Stärke des Bewuchses entsprechend dem Grad der Verschmutzung des zu behandelnden Abwassers durch Regelung der Umdrehungsgeschwindigkeit der Platten einstellbar.
Der an den Platten anwachsende biologische Rasen besteht aus einer Lebensgemeinschaft der verschiedenen Organismenarten. Die an den in ein Abwasserbecken eintauchenden Platten zu findenden Orglnis- menarten und Mengen dieser Organismen sind abhängig von der Art und der Menge des in diesem Abwasserbecken zu behandelnden Abwassers. Wird ein Abwasser bestimmter Konzentration in mehreren, nacheinander durchflossenen Abwasserbecken gereinigt, so ist die Stärke und die Zusammensetzung des biologischen Rasens an den Platten jedes Abwasserbeckens anders, weil vom ersten bis zum letzten Abwasserbecken das zu behandelnde Abwasser immer dünner wird, während sich innerhalb eines Beckens eine annähernd konstante Konzentration aufrecht erhält.
Beispielsweise sollen sich an den in ein Abwasserbecken eintauchenden Platten Organismen befinden, die die dort zu behandelnde Abwasserkonzentration besonders gut abbauen können. Diese Organismen sollen in ihrer Entwicklung nicht durch Organismen gehemmt werden, die für optimale Lebensbedingungen höhere oder niedrigere Nährstoffkonzentration im Abwasser benötigen.
Um günstige Bedingungen für die verschiedenen Organismenarten entsprechend der in einem Abwasserbecken herrschenden Abwasserkonzentration herbeizuführen, gegebenenfalls auch um die durchschnittliche Aufenthaltszeit des Abwassers in einem Abwasserbecken zu erhöhen, wird gemäss der Erfindung vorgeschlagen, dass eine bypassartige Abwasserrückführung vorgesehen ist. Hiedurch kann die Abbauleistung der Anlage verbessert werden.
Die Abwasserrückführung wird bei einer solchen Anlage dadurch begünstigt, dass der Wasserspiegel infolge des in der Strömungsrichtung bewegten Teils der Platten, der in das Abwasser eintaucht, an der Auftauchseite angehoben und an der Eintauchseite niedergedrückt wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist an wenigstens einer Längsseite eines Plattenpakets zwischen diesem und der Beckenwand ein einen offenen Kanal bildender Spalt oder ein geschlossenes Rohr, vorzugsweise unterhalb des Flüssigkeitsspiegels, vorgesehen, durch die das Wasser zurückzuströmen vermag.
Zwischen mehreren Abwasserbecken kann ausserdem der Erfindung entsprechend ein Zwischenklärbecken eingeschaltet werden, um die in den vorangegangenen Becken gebildeten Schlammstoffe, beispielsweise aus Sphaerotiluspilzfäden oder aus Schwefelbakterien gebildete Schlammstoffe, zurückzuhalten.
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Diese Sphaerotiluspilzfäden und Schwefelbakterien gehen leicht in Fäulnis über bzw. werden bei Anwe- senheit von Sauerstoff durch die Organismen der reineren Zonen oxydiert. Sie sind biologisch leicht ab- baubar und können nach ihrer Entnahme aus dem Abwasser die folgenden Becken nicht mehr belasten. In dem genannten Zwischenklärbecken bleibt das Abwasser nur verhältnismässig kurze Zeit. i Das Zwischenklärbecken ist zweckmässig an der Stelle einzufügen, an der eine deutliche Abnahme des Sphaerotilusbewuchses beobachtet werden kann. Dies tritt je nach der Abwasserart nach 15-30 min
Aufenthaltszeit des Abwassers in der Tauchtropfkörperanlage ein. Nach dem Zwischenklärbecken kann die Tauchtropfkörperanlage verkleinert werden, trotzdem bleibt die Abbauleistung der Gesamtanlage gleich.
) Die Erfindung wird an Hand von Ausführungsbeispielen, die in der Zeichnung dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigen : Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemässe Tauchtropfkörperanlage, ge- schnitten längs der Linie I - I in Fig. 2, Fig. 2 den Grundriss der in Fig. 1 dargestellten Anlage, Fig. 3 einen Querschnitt längs der Linie III-III der in Fig. 1 dargestellten Anlage, Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine weitere Tauchtropfkörperanlage mit mehreren hinter- und nebeneinander angeordneten Plattenpake- ten, Fig. 5 den Grundriss der in Fig. 4 dargestellten Anlage, Fig. 6 einen Querschnitt durch eine Tauch- tropfkörperanlage mit drei nebeneinander angeordneten Plattenpaketen, Fig. 7 den Grundriss der in Fig. 6 dargestellten Anlage, Fig.
8 eine Ansicht in Richtung VIII auf in Fig. 9 dargestellte Begrenzungswände,
Fig. 9 einen Längsschnitt entlang der Linie IX-IX durch die in Fig. 6 dargestellte Anlage, Fig. 10 den
Grundriss einer mäanderförmig durchströmten Tauchtropfkörperanlage mit zwei nebeneinander angeord- neten Plattenpaketen, Fig. 11 einen Querschnitt nach der Linie XI-XI durch die in Fig. 10 dargestellte
Anlage, Fig. 12 den Grundriss einer Tauchtropfkörperanlage, die mehrere, hintereinandergeschaltete, mit Platten ausgerüstete Klärbecken aufweist, zwischen denen ein Zwischenklärbecken ohne Platten an- geordnet ist.
Eine Vorrichtung zur biologischen Reinigung von Abwässern besteht aus einem Klärbecken l, in das kreisförmige, dicht nebeneinander auf einer Welle 2 angeordnete, von einem nicht dargestellten Motor- aggregat antreibbare Platten 3 bis beinahe zur Hälfte bzw. bis zur Welle 2 eintauchen. Die etwa 13 mm starken Platten, die vorzugsweise aus Kunststoff bestehen, dienen als Bewuchsfläche für biologischen Ra- sen, der dort bis zu einer Stärke von etwa 5 mm anwachsen soll.
Gemäss der Erfindung sind jeweils mehrere Platten 3 zu Plattenpaketen zusammengefasst, die die Bil- dung einer bypassartigen Abwasserrückführung zwischen den benachbarten Längsseiten zweier Plattenpake- te bzw. zwischen einer äusseren Längsseite eines Plattenpaketes und einer Beckenwand oder die die An- bringung einer besonderen Abwasserrückführungsleitung erlauben.
In den Fig. 1-3 ist eine Ausführung mit einem Plattenpaket 4 dargestellt, das zwei Arten von Abwas- serrückführungen zulässt :. An der einen Längsseite 5 des Plattenpakets 4 ist ausserhalb der Beckenwand 6 eine Rohrleitung 7 angeordnet, deren abgebogene Enden die Beckenwand 6 durchdringen und dadurch den
Zulaufkanal 8 mit dem Ablaufkanal 9 verbinden. Unmittelbar an der ändern Längsseite 10 des Platten- pakets 4 ist eine Trennwand 11 mit Abstand von der Beckenwand 12 hochgezogen, so dass ein weiterer by- passartiger Abwasserrückführungskanal 13 entsteht. Die Trennwand 11 und die Beckenwand 6 sind Stand- ort der Lager 14 und 15 der Welle 2.
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fende Wellen 2 mit Plattenpaketen hintereinander angeordnet.
Auf jeder Welle sitzen zwei Plattenpakete 16 und 17, die soviel Spielraum zwischen sich aufweisen, dass ein Spalt 18 entsteht. Ausserdem ist zwischen den äusseren Längsseiten zweier Plattenpakete 16 und 17 und den anliegenden Beckenwänden 19 und- 20 soviel Platz, dass auch hier jeweils ein Spalt 21 bzw. 22 entsteht. Durch die Spalte 18,21 und 22 kann
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Um die Umlenkung des Abwassers von dem Ablaufkanal 23 eines jeden Beckens zu den Rückführungsspalten 18 bzw. 21,22 und die Umlenkung des Abwassers von den Rückführungsspalten 18 bzw. 21, 22 zu dem Zulaufkanal 24 eines jeden Beckens zu begünstigen sind auf den die Zulaufkanäle 24 von den Ablaufkanäle 23 trennenden Wehrkämmen 25 besonders, den Flüssigkeitsspiegel überragende Wehrtafeln 26, 27,28 vor den bypassartigen Riickführungen einbetoniert.
In dem in den Fig. 6-9 dargestellten Ausführungsbeispiel sitzen auf einer Welle 2 drei Plattenpakete 29,30 und 31. Zwischen den Plattenpaketen 29 und 30 wie zwischen den Plattenpaketen 30 und 31 wird jeweils ein Spalt 32 als Abwasbeirückführungskanal gebildet. Ein Rückführungskanal 33 ist jeweils zwischen dem Plattenpaket 29 und der Beckenwand 34 wie dem Plattenpaket31 und der Beckenwand 35 freigelassen.
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