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Vorrichtung zum Abfüllen von feinkörnigem, staubförmigem
Schüttgut in Gebinde, wie Fässer, Büchsen u. dgl.
Beim Abfüllen von feinkörnigem, staubförmigem Schüttgut kann je nach dem Grad der Feinkörnigkeit eine gewisse Staubentwicklung nie ganz verhütet werden. Um eine Verunreinigung der Umgebung durch beim Abfüllen aufgewirbelten Schüttgutstaub zu verhindern, wurde bisher die staubhaltige Umgebungsluft dauernd abgesaugt und ins Freie geleitet. In einigen wenigen Fällen wurde die mit Staub angereicherte Umgebungsluft vor ihrem Austritt ins Freie im Wasserbad gewaschen oder trocken gefiltert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Abfüllen von feinkörnigem, staubförmigem Schüttgut in Gebinde, wie Fässer, Büchsen u. dgl., zu schaffen, bei deren Verwendung überhaupt kein beim Abfüllen aufgewirbelter Schüttgutstaub nach aussen gelangen kann, so dass sich das bisher übliche Absaugen bzw. Reinigen der Umgebungsluft erübrigt. Dies wird erfindungsgemäss durch eine Vorrichtung erzielt, die gekennzeichnet ist durch eine an eine Zuführungsleitung für das Schüttgut, z. B. einen Siloauslauf, anschliessbare, auf das Gebinde aufsetzbare Absaughaube mit einer an eine Unterdruckquelle anschliessbaren Unterdruckkammer und einem von dieser durch einen grossflächigen, luftdurchlässigen Filter getrennten Expansionsraum, dessen Querschnitt ein Mehrfaches desjenigen der Zuführungsleitung beträgt.
Bei einer solchen Ausbildung gelangt über die Unterdruckkammer nur staubfreie Luft nach aussen, was insbesondere dann von Bedeutung ist, wenn es sich bei dem abzufüllenden Material um stark färbende Stoffe, Gifte, Bakterizide od. dgl. handelt. Der sich beim Abfüllen bildende Flugstaub kann da-
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weise zum Siloauslauf, um ein Mehrfaches grösser bemessene Expansionsraum der Absaughaube bewirkt hiebei, dass sich in ihm das feinkörnige, staubförmige Abfüllgut, welches die Zuführungsleitung annähernd mit Fallgeschwindigkeit durchströmt, stark beruhigt, soweit es sich nicht im Gebinde niedergeschlagen hat, sondern im Luftraum desselben frei schwebt.
Der verhältnismässig grosse Querschnitt des Expansionsraumes und die grossflächige Ausbildung des Filters ergeben weiter den Vorteil, dass die von der Unterdruckquelle erzeugte Luftbewegung im weitbemessenen Expansionsraum nur eine geringe Geschwindigkeit aufweist, wodurch die von der Luft mitgerissenen freischwebenden Materialteilchen nur mit verhältnismässig geringer Geschwindigkeit gegen den Filter stossen und dadurch denselben nicht derart dicht zusetzen, wie dies der Fall wäre, wenn die Teilchen sich mit grosser Geschwindigkeit am Filter niederschlagen würden. Der Filter bleibt somit viel länger wirksam.
In weiterer Ausbildung der Erfindung kann der vorzugsweise aus porösem Papier bestehende Filter an der Unterseite eines im Abstand vom Deckel der Absaughaube angeordneten Siebes anliegen, wobei die durch den Deckel und den Filter begrenzte, mit einem Luftabsaugstutzen versehene Unterdruckkammer vom Einfüllstutzen der Absaughaube durchsetzt ist. Dies bietet den Vorteil, dass das staubförmige Schüttgut auch noch innerhalb der Absaughaube nach unten in den Innenraum des Gebindes gelenkt wird, also nicht sofort an den Filter angesaugt werden kann. Dadurch hat der Filter nur die beim Auftreffen des Schüttgutstromes auf das im Gebinde bereits vorhandene Gut aufgewirbelten Teilchen anzusaugen, was ebenfalls zu seiner längeren Wirksamkeit beiträgt.
Einem Verwirbeln des Schüttgutes schon während dessen Einströmen ist eben zumindest über die Länge des in die Absaughaube ragenden Einfüllstutzens vorgebeugt, da durch letzteren das Gut nicht nur zweckentsprechend gelenkt, sondern auch gegenüber dem ansaugenden Filter abgeschirmt wird.
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Weitere erfindungsgemässe Merkmale sind an Hand der Zeichnung beschrieben, die ein Ausführungs- beispiel des Erfindungsgegenstandes wiedergibt. Fig. 1 ist eine Ansicht der an einen Siloauslauf angeschlos- senen Vorrichtung zum Abfüllen von feinkörnigem, staubförmigem Schüttgut in ein auf einer Waage ange- ordnetes Gebinde. Fig. 2 ist ein Axialschnitt durch die Absaughaube in grösserem Massstab. Fig. 3 zeigt eine Einzelheit zu Fig. 2 in Richtung der Pfeile III-III gesehen.
Mit 1 ist die an eine Zuführungsleitung für das Schüttgut, vorliegend an einen Siloauslauf S anschliess- bare, auf das Gebinde B aufsetzbare Absaughaube bezeichnet, die durch eine horizontale Trennfuge in zwei miteinander lösbar verbundene Teile la und lb, 2 unterteilt ist. Der untere Teil la ist durch einen
Hohlzylinder gebildet. Der obere Teil Ib, 2 bildet den Deckel 2 der Absaughaube, an welchen ein zy- lindrischer Mantel 1b anschliesst. An der Unterseite eines im Abstand vom Deckel 2 angeordneten, aus feinmaschigem Drahtgeflecht bestehenden Siebes 3 liegt der vorzugsweise aus porösem Papier gebildete, auswechselbareFilter 4 an. Das Sieb 3 und der Filter 4 ruhen mit ihrem Umfangsbereich an einer am Un- terteilla derAbsaughaubelvorgesehenenSchulter5 auf.
Mit6 ist die an eine Unterdruckquelle anschliess- bare Unterdruckkammer der Absaughaube bezeichnet, die durch den Deckel 2, das mit dem Filter 4 be- legte Sieb 3 und den zylindrischen Mantel lb begrenzt ist. Von der solcherart im oberen Teil der Absaug- haube vorgesehenen Unterdruckkammer 6 ist der Expansionsraum lc der Absaughaube durch den grossflä- chigen, luftdurchlässigen Filter 4 getrennt. Der Querschnitt des durch den Unterteil la der Absaughaube umgrenzten Expansionsraumes lc beträgt dabei ein Mehrfaches desjenigen des Siloauslaufes S, was die bereits dargelegten Vorteile bietet und insbesondere dann von Bedeutung ist, wenn zwecks Lockerung und beschleunigten Abflusses des Schüttgutes in den mit dem Siloauslauf S versehenen Silotrichter T Druck- luft eingeblasen wird.
Die mit einem Luftabsaugstutzen 7 versehene Unterdruckkammer 6 ist vom Einfüll- stutzen 8 der Absaughaube 1 vertikal durchsetzt. Der aus dem Deckel 2 und dem zylindrischen Mantel lb bestehende obere Teil der Absaughaube bildet mit dem Luftabsaugstutzen 7 und dem Einfüllstutzen 8 ein zusammenhängendes Ganzes.
Derzylindrische Mantellb des oberenTeiles derAbsaughaube 1 weist unten eine nach innen vorspringende Randverbreiterung 9 auf. Zwischen dieser Randverbreiterung und der am Unterteil la derAbsaughaube vorgesehenen Schulter 5 sind die Umfangsränder des Siebes 3 und des Filters 4 eingespannt. Sieb 3 und Filter 4 sind mit je einer zentralen, vom Einfüllstutzen 8 durchsetzten Öffnung versehen und weisen somit Ringscheibenform auf. Der Aussen- und der Innenrand des Siebes sind durch formhaltende Ringe 10 und 11 versteift. Sieb 3 und Filter 4 sind innen zwischen einem auf gleicher Höhe wie die Randverbreiterung 9 liegenden Bund 12 des Einfüllstutzens 8 und einem von unten her auf den letzteren aufgeschobenenKlemm - ring 13 festgehalten.
Dieser ist mit einer Trennfuge 14 versehen, federnd ausgebildet und mittels eines Strammers 15 auf den Einfüllstutzen 8 aufklemmbar.
Am Umfang der Absaughaube 1 sind drei als Exzenterverschlüsse ausgebildete Strammer 16 angeordnet, mittels welcher der Oberteillb, 2 der Absaughaube 1 mit dem Unterteil la derselben verbindbar ist, u. zw. unter Zwischenlage der auf der Schulter 5 aufliegenden Umfangsbereiche des Siebes 3 und des Fil- ters 4. Der untere Rand der Absaughaube 1 ist mit einem den oberen Rand des zu füllenden Gebindes B mit Spiel umfassenden Bord 17 versehen, der eine nach unten offene Nut 18 aufweist, in die ein Dichtungsring 19 eingelegt ist. Mit dem Bord 17 ist die Absaughaube auf das mit Schüttgut zu füllende Gebinde B aufsetzbar, wobei das Gebinde auf einer Waage W angeordnet sein kann, wie dies in Fig. 1 angedeutet ist.
Durch Absaugen der Luft wird in der Unterdruckkammer 6 ein leichter Unterdruck erzeugt, durch welchen aus dem Gebinde B Luft angesaugt wird. In die Unterdruckkammer 6 ist hiebei ein als Luftverteiler dienender, vom Einfüllstutzen 8 durchsetzter und an diesem befestigter Zwischenboden 20 eingebaut, der zwischen sich und der durch den zylindrischen Mantel lb gebildeten seitlichen Begrenzungswand der Unterdruckkammer Luftdurchlässe freilässt. Der Zwischenboden 20 ist in bezug auf den Einfüllstutzen 8 exzentrisch angeordnet, u. zw. derart, dass sein Zëntrum gegen den Luftabsaugstutzen 7 hin verlagert ist, wobei er gegen letzteren leicht nach oben geneigt bzw. nach oben durchgebogen ist, wodurch sich der Saugstrom über den grossflächigen Filter 4 gleichmässig verteilt.
In dem die Unterdruckkammer 5 zentral durchsetzenden Einfüllstutzen 8 ist ein zum Anschluss der Absaughaube 1 an den Siloauslauf S dienender Verbindungsstutzen 21 mit Spiel teleskopartig verschiebbar, um dem Gebinde B und der auf diesem angeordneten Absaughaube 1 eine gleitreibungsfreie Vertikalbewegung zu ermöglichen, wenn das Gebinde B auf einer Abfüllwaage angeordnet ist. Die Absaughaube 1 kann aber auch mittels des Verbindungsstutzens 21 am Siloauslauf S aufgehängt sein. Der am unteren Rand der Absaughaube 1 vorgesehene, den oberen Rand des zu füllenden Gebindes B mit Spiel umfassende Bord 17 ermöglicht dabei eine gleitreibungsfreie Vertikalbewegung des Gebindes, falls dieses auf einer Abfüllwaage angeordnet ist.
Für die Aufhängung der Absaughaube 1 kann der Verbindungsstutzen 21 einen das unte-
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re Ende 8'des Einfüllstutzens 8 hintergreifenden Flansch 22 aufweisen, auf welchem die Absaughaube 1 über den Einfüllstutzen 8 derselben ruht. Eine leicht zu bewerkstelligende Wegnahme des gefüllten Gebindes und ein ebenso leicht durchführbares Einsetzen eines leeren Gebindes ist durch Anheben der Absaughaube 1 ermöglicht, deren Einfüllstutzen 8 zu diesem Zweck am Verbindungsrohr 21 nach oben verschiebbar ist.
Die ganze Absaughaube kann aus durchsichtigem Material, wie Plexiglas, hergestellt sein. Es ist aber auch möglich, nur einzelne Teile durchsichtig zu gestalten oder aber die aus undurchsichtigem Material hergestellte Haube mit einem Fenster zu versehen, um den Fortgang des Abfüllprozesses von aussen überwachen zu können, ohne die Absaughaube abnehmen zu müssen.
In der Regel soll der Querschnitt der Absaughaube 1 demjenigen des abzufüllenden Gebindes B entsprechen. Sollen Gebinde abgefüllt werden, die einen kleineren Durchmesser als die Absaughaube aufweisen, so ist zwischen dem Gebinde und der Absaughaube ein konischer Reduktionsstutzen anzuordnen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Abfüllen von feinkörnigem, staubförmigem Schüttgut in Gebinde, wie Fässer, Büchsen u. dgl., gekennzeichnet durch eine an eine Zuführungsleitung für das Schüttgut, z. B. einen Siloauslauf (S), anschliessbare, auf das Gebinde (B) aufsetzbare Absaughaube (1) mit einer an eine Unterdruckquelle anschliessbaren Unterdruckkammer (6) und einem von dieser durch einen grossflächigen, luftdurchlässigen Filter (4) getrennten Expansionsraum (lc), dessen Querschnitt ein Mehrfaches desjenigen der Zuführungsleitung beträgt.