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Schmiereinrichtung für Bahnen, insbesondere Schienen Die Erfindung bezieht sich auf eine Schmiereinrichtung für Bahnen, insbesondere Schienen, wie Kranschienen, mit wenigstens einer an dem über die Bahn bewegten Teil angeordneten, gegen die Bahn gedrückten und sich an der Bahn abwälzenden, um eine Achse drehbaren Schmierscheibe und besteht im wesentlichen darin, dass die Schmierscheibe als Schmiermittelscheibe aus Festschmierstoff, beispielsweise MoS-oder Graphitbasis ausgebildet ist und dass die Achse der Schmierscheibe zu der zur Bewegungsrichtung senkrechten Ebene in spitzem Winkel geneigt ist.
Für Kranschienen sind Schmiereinrichtungen bekannt, bei welchen das Schmiermittel über sich an der Schiene abwälzende Schmierscheiben auf die Schiene aufgebracht wird. Bei solchen bekannten Schmiereinrichtungen sind die Schmierscheiben an schwenkbaren Achsen, welche in einer Normalquerschnittsebene der Schiene liegen und welche an der Brust des Kranwagens bzw. der Laufkatze schwenkbar aufgehängt sind, gelagert. Die beiden Rollen werden durch Federkraft gegen die Schiene gedrückt und weisen einen mit Löchern versehenen Filzbelag auf, welchem über eine Schmierpumpe ein fliessbares Schmiermittel, wie z. B. Schmieröl, zugeführt wird.
Da die Achsen der Schmierscheiben in einer Ebene senkrecht zur Bewegungsrichtung des Kranwagens liegen, können sich bei diesen bekannten Schmiereinrichtungen die Schmierscheiben in ähnlicher Weise wie Laufräder gleitfrei an der Schiene abwälzen.
Durch die erfindungsgemässe Massnahme, die Achse der Schmierscheibe im spitzen Winkel zu der zur Bewegungsrichtung senkrechten Ebene geneigt anzuordnen, wird ein völlig neuer Effekt erzielt. Die Tangente an die Schmierscheibe an der Berührungsstelle mit der Bahn liegt nicht mehr in der Laufrichtung, sondern schliesst mit dieser einen Winkel ein, so dass bei der Abwälzung eine gleitende Bewegung der Schmierscheibe an der zu schmierenden Bahn auftritt. Diese gleitende Komponente ermöglicht die Schmierscheibe als Schmiermittelscheibe aus Festschmierstoff, beispielsweise auf MoS-oder Graphitbasis auszubilden, da durch das Gleiten die Abgabe des Festschmierstoffes an die zu schmierende Bahn gewährleistet wird.
Hiebei bietet die Erfindung den Vorteil der einfacheren Ausbildung, da eine gesonderte Schmiermittelpumpe entfällt und den weiteren Vorteil, dass ein Abtropfen von Schmiermittel nicht mehr möglich ist.
Gerade bei Kranschienen wirkt sich ein solches Abtropfen von Schmiermittel nachteilig aus, da das abtropfende Schmiermittel mit der Zeit das Betonfundament angreift. Insbesondere bei Kranbahnen, welche von mehreren Laufkatzen befahren werden, ist das Ausmass der Schmierung unkontrollierbar und es ist daher die Verwendung eines Festschmierstoffes von Vorteil, da auch bei übermässiger Schmierung der Schienen Schmiermittel nicht abtropfen kann.
Überdies hat es sich gezeigt, dass bei Verwendung von flüssigen Schmiermitteln, insbesondere in Stahlwerke, das Schmiermittel sich mit dem Staub mischt und eine schmirgelähnliche Schicht auf den Schienen bildet, durch welche der Verschleiss der Schienen vergrössert wird.
Die Grösse der gleitenden Komponente ist vom Neigungswinkel der Achse der Schmierscheibe oder Schmierscheiben zu der zur Bewegungsrichtung senkrechten Ebene abhängig. Wenn dieser Neigungswinkel Null wäre, d. h., wenn die Achse der Schmierscheibe in der zur Bewegungsrichtung senkrechten Ebene liegen würde, wäre die gleitende Komponente Null, und es würde eine Schmiermittelscheibe aus Festschmierstoff wirkungslos an der zu schmierenden Bahn abrollen. Je grösser der Neigungswin-
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kel der Achse der Schmierscheibe zu der zur Bewegungsrichtung senkrechten Ebene ist, desto grösser wird die gleitende Komponente und desto intensiver wird damit die Schmierung.
Gemäss der Erfindung kann daher dieser Neigungswinkel einstellbar sein, um damit das Ausmass der
Schmierung zu regeln. Die Verwendung einer Schmiermittelscheibe aus Festschmierstoff bietet durch die
Einstellbarkeit des Ausmasses der Schmierung einen Vorteil gegenüber der Verwendung eines Schmierstif- tes aus Festschmierstoff.
In der Anwendung für die Schmierung von Schienen wird durch die erfindungsgemässe Einrichtung die
Verwendung eines Festschmierstoffes überhaupt erst ermöglicht, da die Schienenstösse zu einer Zerstö- rung eines aus Festschmierstoffen bestehenden Schmierstiftes führen würden.
Die Schmiermittelscheibe kann in Form einer Ringscheibe zwischen verschleissbaren Deckscheiben, beispielsweise aus Kunststoff, festgespannt sein. Hiebei ist die unabgenützte Schmiermittelscheibe zwi- schen den Deckscheiben festgespannt und kann infolge der Verschleissbarkeit der Deckscheiben bis auf einen kleinen Radius verbraucht werden. Die Schmiermittelscheibe muss aber nicht aus einem einzigen
Teil bestehen, sondern kann auch in vorteilhafter Weise aus einem wechselweise axial geschichteten Sta- pel von dünnen Scheiben aus hiezu geeignetem Kunststoff und Festschmierstoff bestehen, wobei durch die zwischengelegten Kunststoffscheiben, welche sich gleichzeitig mit den Festschmierstoffscheiben abnützen und daher die Schmierung nicht beeinträchtigen, ein Ausbröckeln des Festschmierstoffes mit Sicherheit vermieden wird.
Bei Schmierscheibenaus Filz, welchen ein fliessbares Schmiermittel durch eine Schmierpumpe zugeführt wird, ist es bekannt, die Schmierscheibe aus einem Stapel von dünnen Filzscheiben zusammenzusetzen. Dies hat aber lediglich den Effekt, zwischen den einzelnen Filzscheiben feine Durchgangsspalte für das Schmiermittel zu schaffen, wodurch Bohrungen in der Filzscheibe erspart werden. Letzten Endes kann die Schmiermittelscheibe aber auch aus einem porösen Trägerkörper, wie beispielsweise Filz, bestehen, welcher mit dem Festschmierstoff gefüllt bzw. mit einer Emulsion des Festschmierstoffes getränkt ist.
Eine solche Schmiereinrichtung ist für die Schmierung von Bahnen jeder Art, wie z. B. Gleitbahnen oder Führungen, geeignet und bietet hier den Vorteil der Einstellbarkeit des Ausmasses der Schmierung durch Wahl oder Einstellung der Neigung der Achse der Schmierscheibe zu der zur Bewegungsrichtung senkrechten Ebene. Bei Schienen, welche von Laufrädern mit einseitigem Spurkranz befahren werden, genügt eine an der Seite des Spurkranzes gegen die Schiene gedrückte Schmierscheibe. Für Kranschienen, welche durch die mit beidseitigen Spurkränzen ausgestatteten Laufräder der Laufkatze beidseitig umgriffen werden, finden üblicherweise zwei zu beiden Seiten an der Schiene sich abwälzende Schmierscheiben Verwendung.
In diesem Falle liegen zweckmässig die Achsen beider Schmierscheiben in einer gemeinsamen senkrecht zur Schienenmittelebene stehenden Ebene, welche ihrerseits gegen die Normalquerschnittsebene der Schiene in einem spitzen Winkel geneigt ist.
In der Zeichnung ist die Erfindung in ihrer Anwendung für die Schmierung von Kranschienen an Hand eines Ausführungsbeispiels schematisch erläutert.
Fig. l und 2 zeigen die Schmiereinrichtung in Richtung der Schienenachse gesehen und in Seitenansicht. Fig. 3 zeigt einen Axialschnitt durch die Schmierscheibe nach Linie Ill-Ill der Fig. 2 in grösserem Massstabe.
Die Schmierscheiben 1 sind an Achsen 2 drehbar gelagert. Die Achsen 2 sind um Bolzen 3 schwenkbar an Schuhen 4 angelenkt, welche mit Schrauben 5 an einer Welle 6 festgeklemmt sind. Die Welle 6 ist in von Winkeln gebildeten Böcken 7 drehbar gelagert, welche mit Schrauben 8 an der Brust 9 der Laufkatze festgeschraubt sind. An der Welle 6 ist ein Querhaupt 10 angeschweisst, welches Stellschrauben 11 mit Gegenmutter 12 aufweist. Durch diese Stellschrauben 11, welche auf die Brust 9 der Laufkatze wirken, wird die Schräglage der Ebene a, in welcher die Achsen 2 liegen, gegenüber der Normalquerschnittsebene b der Kranschiene 13 bestimmt. Der Neigungswinkel ist mit a bezeichnet.
In Anbetracht dieser Verstellbarkeit des Winkels a ist auch die Höhenlage der Schmiereinrichtung gegenüber der Schiene einstellbar und zu diesem Zweck weisen die Böcke 7 Langlöcher 14 auf. Durch eine Feder 15, welche in Augenschrauben 16 der beiden Achsen 2 eingehängt ist, werden die Schmierscheiben 1 gegen die Schiene 13 gedrückt.
Je grösser der Winkel a gewählt wird, desto grösser wird die gleitende Komponente der Schmierscheiben 1 an der Schiene 13. Die Schmierscheibe 1 besteht aus einem auf Wälzlagern 17 gelagerten Nabenkörper 18, an welchen mit Schrauben 19 unter Vermittlung einer Kappe 20 zwei Deckscheiben 21 festgespannt sind, zwischen welchen eine Schmiermittelscheibe 22 eingespannt ist. Diese Schmiermittelscheibe 22 besteht aus einem Festschmierstoff, beispielsweise auf Graphit- oder MoS2-Basis. Als
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Träger dieser Schmiermittsischeibe 22 dient ein Ring 30.
An Stelle einer massiven Schmiermittelscheibe aus Graphit oder MoS kann auch eine geschichtete Scheibe verwendet werden, welche aus dünnen Scheiben eines Kunststoffes und des Festschmierstoffes besteht, die axial wechselweise geschichtet sind. Es kann auch ein poröser Schmiermittelring, vorzugsweise aus Filz, vorgesehen sein, welcher beispielsweise mit einer MoS-oder Graphitemulsion geiränktwird, und auf diese Weise mit dem Festschmierstoff gefüllt ist.
Um einen nachträglichen Umbau der erfindungsgemässen Schmiereinrichtung auf eine an sich bekannte Ölschmierung mittels Filzring zu ermöglichen, ist ein Anschluss 23 vorgesehen, welcher bei Verwendung einer Schmiermittelscheibe aus Festschmierstoff durch eine Schraube 24 abgeschlossen ist. An diesen Anschluss 23 kann nun eine von einer Schmierpumpe versorgte Schmierleitung 25, wie strichpunk- tiert angedeutet, angeschlossen werden, wobei das Schmiermittel über einen axialen Kanal 26 in der Achse 2 einem Hohlraum 27 unter dem Deckel 20 zugeführt wird, von wo aus es über einen Spalt 28 einer Filzscheibe zugeführt wird, welche an Stelle der Schmiermittelscheibe 22 eingesetzt wird. Über einen Kanal 29 werden in diesem Falle gleichzeitig die Wälzlager 17 mit Schmiermittel versorgt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schmiereinrichtung für Bahnen, insbesondere Schienen, wie Kranschienen, mit wenigstens einer in dem über die Bahn bewegten Teil angeordneten, gegen die Bahn gedrückten und sich an der Bahn abwälzenden, um eine Achse drehbaren Schmierscheibe, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmierscheibe (1) als Schmiermittelscheibe (22) aus Festschmierstoff, beispielsweise auf MoS2- oder Graphitbasis aus-
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ne in spitzem Winkel (et) geneigt ist.