<Desc/Clms Page number 1>
Bewehrung für Verbundkörper sowie Verfahren und Vorrichtung zu ihrer Herstellung
Die Erfindung bezieht sich auf eine aus einem Stahlseil bestehende Bewehrung fürverbundkörper sowie auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zu ihrer Herstellung.
Es ist bereits bekannt, als Bewehrungen für Spannbeton Stahlseile zu verwenden. Dabei hat sich je- doch gezeigt, dass unter Belastung bleibende Formänderungen, die unter der Bezeichnung Seilreck zusammengefasst werden. auftreten. Diese bleibenden Dehnungen sind insbesondere auf eine dichtere Lagerung der Einzeldrähte beim Aufbringen der Belastung zurückzuführen. Bei der Verwendung von Stahlseilen musste daher bisher auf Grund von Erfahrungswerten errechnet werden, wie gross der Seilreck sein wird, wobei jedoch immer noch ein gewisser Unsicherheitsfaktor verblieb, was die Anwendung von Stahlseilen als Bewehrungen für Spannbeton erschwerte.
Es wurde zwar auch schon vorgeschlagen, zur Herabsetzung der Dehnung von Drahtseilen die Seile vor ihrer bestimmungsgemässen Verwendung mit einer Kraft zu recken, die der im Betriebe zu erwartenden Belastung gleich ist oder nahe kommt, und die Seile in diesem gereckten Zustand mit einer oder mehreren Bandagen aus Draht oder Band fest zu umwickeln. Dieses Verfahren ist insofern schwer anzuwenden, als die Reckung knapp vor der Verwendung der Drahtseile, also praktisch an Ort und Stelle durchgeführt werden muss. Ausserdem sind besondere Massnahmen erforderlich, um den gereckten Zustand des Drahtseiles aufrecht zu erhalten.
Die Erfindung bezweckt eine Stahlbewehrung zu schaffen, durch die die geschilderten Nachteile beseitigt werden können. Es wird ferner durch die Erfindung ein Verfahren angestrebt, welches eine kontinuierliche Herstellung von Stahlbewehrungen ermöglicht, d. h. in praktisch endlosen Längen bei genauer Kalibereinhaltung. Dadurch wird einerseits eine Vereinfachung des Herstellungsverfahrens an sich angestrebt, anderseits auch die Anlieferung von Stahlbewehrungen bezweckt, die an Ort und Stelle je nach Bedarf auf die gewünschten Längen zugeschnitten werden können. Schliesslich strebt die Erfindung auch eine einfach konstruierte Vorrichtung an, mit der es möglich ist, das kontinuierliche Herstellungsverfahren durchzuführen, insbesondere aber die hohen in Frage kommenden Kräfte aufzubringen.
Das wesentliche Merkmal der Erfindung besteht darin. dass die Bewehrung aus mindestens zwei gezogenen Drähten mit einer Zugfestigkeit von mindestens 130 kg/mm% besteht. die mit einer Grösstschlaglänge von 12 bis 15 d (d = Drahtdurchmesser) verseilt und anschliessend über die später erhöhte Fliessgrenze bis nahe an die Bruchgrenze gereckt sind.
Es ist an sich zwar schon bekannt, Bewehrungseisen vorzuspannen, indem man sie in kaltem Zustand einem oder mehreren Streck- bzw. Reckprozessen unterwirft. Diese Behandlung kann gleichzeitig oder im Anschluss an eine bekannte Kaltverformung (z. B. durch Verwinden) durchgeführt werden. Es ist auch bekannt, die Stäbe zuerst zu strecken und dann zu verwinden oder gleichzeitig zu verdrillen und zu strecken. Alle diese Verfahren wurden jedoch lediglich bei Stabeisen angewendet, weil nicht erkannt wurde, dass durch die Anwendung einer Streckung über die Fliessgrenze hinaus bei Stahlseilen neben der Erhöhung der Festigkeit insbesondere der Seilreck auf einfache Weise zum Verschwinden gebracht werden kann.
Das erfindungsgemässe Herstellungsverfahren besteht im wesentlichen darin, dass mindestens zwei
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
bis 15 d (d = Drahtdurchmesser) miteinander verseilt werden und dass anschliessend ein kontinuierlicher
Reckvorgang bis nahe an die Bruchgrenze durchgeführt wird.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass hinter einer Ver- i seí1maschine eine umlaufende Trommelwalze angeordnet ist, in der nach aussen bewegliche Spannele- mente für die über die Trommelwalze in mehreren Windungen herumgeführte Stahlbewehrung angeordnet sind. Nach einer besonders zweckmässigen Ausführungsform der Erfindung bestehen die Spannelemente aus
Rollen, die in Nuten der Trommelwalze radial verschiebbar angeordnet sind. Zur Verschiebung der Spann- elemente ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung eine Steuerkurve angeordnet, auf der die Spannelemente gleiten.
Die Steuerkurve kann dabei aus einem mehrseitigen Prisma mit abgerundeten Kanten bestehen und mit einer Umlaufzahl angetrieben sein, die gegenüber der Umlaufzahl der Trommelwalze unterschiedlich ist.
Die Bewehrung nach der Erfindung hat den besonderen Vorteil, dass sie ein grosses Haftvermögen ge- genüber dem Verbundwerkstoff (z. B. Beton) aufweist und darüber hinaus Abbiegungen im Bewehrungskorb genau und einfach herstellbar sind.
Der Vorteil der Vorrichtung nach der Erfindung liegt insbesondere darin, dass der Reckvorgang lang- sam und gleichmässig in einem ununterbrochenen Arbeitsprozess durchgeführt werden kann, wobei der ganze Querschnitt durch den Reckvorgang in einer oder mehreren Stufen gleichmässig beansprucht wird.
Die Durchführung des Reckvorganges bis nahe an die Bruchgrenze ergibt eine Erhöhung der Streckgrenze wie sie bisher nicht erreicht werden konnte.
Das hohe Haftvermögen der erfindungsgemässen Bewehrung ermöglicht es, Flächenbewehrungen mit weitmaschigeren Bewehrungsnetzen wesentlich wirtschaftlicher herzustellen als bisher.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an-Hand der Zeichnung näher erläutert, welche zwei beispielsweise Ausführungsformen einer Vorrichtung zur Herstellung der erfindungsgemässen Stahlbewehrung schematisch veranschaulicht. Es zeigt Fig. l eine Seitenansicht und Fig. 2 einen Schnitt nach II-II der
Fig. l der einen Ausführungsform der Vorrichtung und die Fig. 3 und Fig. 4 in gleicher Darstellungsweise die zweite Ausführungsform der Vorrichtung.
Die Vorrichtung nach den Fig. l und 2 wird hinter einer Verseilmaschine angeordnet, in der minde- stens zwei gezogene Drähte mit einer Zugfestigkeit von mindestens 130 kg/mm2 miteiner Grösstschlag- länge von 12 bis 15 d miteinander verseilt werden. Die so verseilten Drähte St werden in mehreren Win- dungen über Trommeln 1, 2, 3 und 4 geführt, die steigende Durchmesser D, D. D und EL aufweisen. In den gegeneinander gekehrten Stirnflächen der Trommelwalze sind Nuten 8 angeordnet, in welchen Spann- elemente z. B. in Form von Rollen 5 verschiebbar gelagert sind. Diese Rollen 5 stützen sich auf einer
Steuerkurve 7 ab, die z. B. als mehrseitiges Prisma ausgeführt ist.
Auch die Steuerkurve 7 kann angetrie- ben sein, wobei die Umlaufzahl n. unterschiedlich von der Umlaufzahl n, der Trommelwalzen 1-4 ist.
Durch die Grösse des Unterschiedes ist die Bewegungsgeschwindigkeit der Rollen 5 gegeben. Es ist daher möglich, die Rollen 5 ausserordentlich langsam zu bewegen, um damit die Reckung der über sie laufen- den Stahlbewehrung St entsprechend langsam durchzuführen.
Durch die Form der Steuerkurve 7 ist der Grad der Reckung bedingt. Die Rollen können dabei z. B. bis auf dieDurchmesserD.,E. und D, nach aussen bewegt werden, die jeweils grösser sind. als die Durch- messer der nächstfolgenden Trommelwalzen. Die Trommelwalzen können mit Rillen versehen sein, um eine entsprechende Führung der einzelnen Windungen der Stahlbewehrung St zu bewirken. Auf den Trommelwalzen können auch feste Führungsrollen 6 angeordnet werden.
Die Ausführungsform der Vorrichtung nach den Fig. 3 und 4 entspricht grundsätzlich der Ausführungsform nach denFig. l und 2. Bei dieser Ausführungsform sind nur zwei Trommelwalzen 1 und 2 dargestellt. In den Nuten 8 der einander zugekehrten Stirnflächen dieser beiden Trommelwalzen sind z. B. sechs Rollen 5 als Spannelemente verschiebbar angeordnet, die durch eine Steuerkurve 7 in Form eines sechsseitigen Prismas bewegt werden. Die maximale Bewegung nach aussen erfolgt bis auf den Durchmesser D.
Bei der Ausführungsform der Vorrichtung nach den Fig. 3 und 4 wird die Stahlbewehrung St über eine Umlenkwalze 9 zu den Trommelwalzen 1 und 2 geführt. Diese Art der Führung der Stahlbewehrung ergibt eine zusätzliche Kaltverformung durch Biegung.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.