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Verfahren und Mittel zur thermographischen Reproduktion
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geordnet ist. Eine Lampe mit einer Drahtlänge von 25,4 cm kann bei 280 V 1350 W aufnehmen und eine
Farbtemperatur von etwa 2800 K aufweisen. Die Anordnung wird so geführt, dass die äussere Brennlinie des Reflektors auf der bedruckten Oberfläche des Originals liegt. Diese Oberfläche wird deshalb kurze Zeit beim Vorbeilaufen der Anordnung vor der Lampe 12 stark bestrahlt. Die so behandelte Anordnung wird sodann durch eine Führung 20 einem Aufnahmebehälter 21 zugeführt. Nach dem Abkühlen wird die Kopie mit der Hand vom Original abgezogen. Der Kopierbogen lässt sich rein abtrennen und hinterlässt keine sichtbaren Rückstände auf der Oberfläche des Originals. Die Kopie ist eine direkte Positiv-Reproduktion des graphischen Originals.
Dasselbe Ergebnis kann man erzielen, wenn man zuerst das Original und den Kopierbogen aneinanderbringt und sodann die Anordnung getrennt bestrahlt. Beispielsweise kann man die Bögen zuerst zwischen zwei geheizten Metallplatten oder zwischen einer geheizten Metallwalze und einer dagegendrückenden Druckwalze zusammenpressen und sodann die zusammenhaftende Anordnung einer kurzen intensiven Bestrahlung von einer sich bewegenden länglichen Strahlenquelle oder einer eine grosse Fläche erfassenden Lichtquelle aussetzen. In allen Fällen wird die aus Kopierbogen und Original bestehende Anordnung durch innere Haftung und nicht durch Druck von aussen fest zusammengehalten, wobei sich die einzelnen Teile in wärmeleitender Berührung befinden.
Klare deutliche Kopien werden bei Verwendung einer entsprechend starken Lichtquelle und bei ausreichend kurzer Bestrahlung erhalten. Diese Erfordernisse schwanken mit dem Papiergewicht, der jeweilig herrschenden Temperatur und andern verschiedenen Faktoren. Gewöhnlich werden beste Ergebnisse erzielt, wenn man Originale in Form von maschinebeschriebenem Feinpapier unter Anwendung einer starken Gasentladungslampe und nicht wie oben beschrieben, einer Glühdrahtquelle, kopiert. Eine solche Lampe kann z. B, eine etwa 25, 4 cm lange, mit Xenon oder einem andern inerten Gas unter Druck gefüllte Glasröhre sein, die an jedem Ende eine mit einer Stromquelle verbundene Elektrode aufweist. Die Stromquelle hat z. B. eine Leistung von 500 W/sec bei einer Spannung von 2600 V Gleichstrom.
Durch die äusserst kurze und intensive Entladung solcher Lampen wird erreicht, dass die geringe Unschärfe, die beim Kopieren so hergestellter Originale unter Verwendung einer Glühdrahtstrahlungsquelle auftritt, vermindert oder ausgeschaltet wird. Die letzterwähnte Strahlungsquelle ist besser zum Kopieren von Originalen oder auf Kopierbögen mit schwerer Papiergrundlage geeignet.
In Fig. 2 ist eine Art eines wärmeempfindlichen Kopierbogens, der besonders gut für das erfindunggemässe Verfahren geeignet ist, dargestellt. Er besteht aus einem transparenten Träger auf einer Grundla- ge 22, einer wärmeempfindlichen Schicht 23, die wenigstens zwei sichtbar miteinander reagierende Komponenten 24 und 25 in gleichmässig verteiltem Zustand enthält und einer undurchsichtigen, gewöhnlich nicht klebrigen, durch Wärme aktivierbaren Oberflächenschicht 26.
Beispielsweise kann der Kopierbogen nach Fig. 2 unter Verwendung eines Landkarten-Pauspapieres
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gestellt werden. Die wärmeempfindliche Schicht besteht aus Eisenstearat-und Methylgallatteilchen, die gleichmässig in einer geringen Menge Polyvinylbutyralharz als inerter, filmbildender Binder verteilt sind.
Diese Kombination ist eine sichtbar-wärmeempfindliche Schicht mit einem deutlichen und unmittelbaren Farbumschlag, wenn man sie momentan auf Temperaturen von etwa 90 bis 1200C erhitzt, beispielsweise, indem man den Bogen kurze Zeit gegen eine geheizte Metallschiene presst. Die undurchsichtige Oberflächenschicht enthält als Pigment Titandioxyd und Äthylzellulose als Bindemittel. Solche Anordnungen wurden bereits beschrieben, beispielsweise in der kanadischen Patentschrift Nr. 578249.
Gemäss der Erfindung jedoch wird das Äthylzellulose-Bindemittel der undurchsichtigen Oberflächenschicht wesentlich durch einen Zusatz eines Weichmachers, wie z. B. Triphenylphosphat, modifiziert. Der Weichmacher ist in einer Menge zugegen, die ausreicht, die Schicht bei einer Temperatur knapp unter der Temperatur, bei der die Farbreaktion eintritt. leicht klebrig zu machen, während sie bei Raumtemperatur nicht klebrig ist. Ein solcher Überzug enthält z. B. 166 Gew.-Teile Titandioxyd, 100 Teile Äthylzellulose und 134 Teile Triphenylphosphat.
Diese eben beschriebene Oberflächenschicht ist bei Temperaturen im Bereich von 650C genügend klebrig, um gut an dagegengepressten Papierflächen zu haften. Diese Bindung bleibt bestehen, wenn die Anordnung abgekühlt wird. Bei Trennung der die Anordnung bildenden Bögen bei höheren Temperaturen reisst die klebrige Schicht und hinterlässt Rückstände auf der Oberfläche des Originals. Es wurde jedoch gefunden, dass, wenn man zuerst auf Raumtemperatur abkühlt, das Haftvermögen des Materials zunimmt, so dass das Original und der Kopierbogen auseinandergezogen werden können, ohne dass die Harzschicht reisst oder am Original haften bleibt und die bedruckte Fläche beschädigt wird.
Die im Zusammenhang mit der Fig. 2 beschriebene Anwendung der durchwärme aktivierbaren Schicht
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