<Desc/Clms Page number 1>
Gewichtsabhängige Friktion für Auf- und Abwickelspulen
Die Erfindung betrifft eine Reibungskupplung für Filmspulen, deren Anpressdruck durch das Gewicht der Spule und das sich ändernde Filmgewicht bestimmt wird.
Es sind bereits gewichtsabhängigeFriktionen bekannt, bei denen das Gewicht GF des Films auf einem als schiefe Ebene mit dem Steigungswinkel zu ausgebildeten Stützlager eine Komponententeilung erfährt, wobei die eine Kraftkomponente von dem Stützlager aufgenommen wird und die andere auf eine Frik- tionskupplung einwirkt. Der an der Kupplung wirkende Druck folgt dabei der Beziehung
P = GF. tan a.
Das GewichtGF des Filmwickels wächst quadratisch mit dem Wickeldurchmesser und damit auch das
Wickelmoment. Durch entsprechende Wahl des eigentlichen Spulengewichtes, welches zu GF noch hin- zukommt, kann die Wickelcharakteristik so geändert werden, dass bei wachsendem Wickelradius der Film- zug in gewissen Grenzen konstant bleibt.
Der Nachteil dieser bekannten Reibungskupplung besteht jedoch darin, dass bei Spulen grösseren Fas- sungsvermögens oder bei 70 mm breitem Film der Filmzug infolge des zu grossen Filmgewichtes nicht mehr nahezu konstant gehalten werden kann. Bei 1800-m-Spulen für 35-mm-Film nimmt beispielsweise das Gewicht im Verhältnis 1 : 11 zu und infolgedessen auch das Reibmoment, womit ein Verziehen der inneren Filmwindungen und damit ein Verschrammen des Filmbandes verbunden ist. Es besteht bei derar- tig hohem Filmzug sogar die Gefahr des Filmreissens. Um den Film ordnungsgemäss aufzuwickeln, wäre bei oben angeführten Beispiel lediglich eine Momentzunahme von ungefähr 1 : 4 erforderlich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine gewichtsabhängige Friktion zu schaffen, welche selbst bei starker Gewichtszunahme infolge Verwendung von Filmspulen grossen Fasungsvermögens über den gesamten Wickeldurchmesser einen nahezu konstanten Bandzug garantiert.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe mittels eines für die Filmspule als schiefe Ebene ausgebildeten Stützlagers, dessen Neigung gegen die Horizontale gewichtsabhängig ist, gelöst. Du bei steigendem Filmgewicht der Neigungswinkel oc des Stützlagers abnimmt, kann gemäss obiger Beziehung die auf die Friktionskupplung wirkende Kraftkomponente nicht mehr proportional dem Filmgewicht wachsen. Der Filmzug wird im Gegenteil in den für eine ordnungsgemässe Aufwicklung notwendigen Grenzen gehalten.
Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Ansicht der Filmspulenlagerung, Fig. 2 den Schnitt A - B nach Fig. 1 und Fig. 3 die Stützlageraufhängung.
Das Projektorgehäuse 1 ist mit einer Welle 2 versehen, welche als Drehpunkt für einen keulenförmig ausgebildeten Hebel 3 dient. Unter einer Nase 4 des Hebels 3 ist eine Feder 5 angeordnet, deren Gegenlager wieder das Projektorgehäuse 1 bildet.
An dem Hebel 3 befinden sich zwei Lageraugen 6 und 7, zwischen denen ein mit einer schiefen Ebene 8 vorgesehenes Stützlager 9 in angegebener Pfeilrichtung schwenkbar gelagert ist. Die schiefe Ebene dient als Abstützfläche für eine Lagerbuchse 10 des Wickeldornes 11, auf dem sich die Filmspule 12 befindet. An das Stützlager 9 ist ein Hebel 13 angelenkt, der mit einer in dem Projektorgehäuse 1 in vertikaler Richtung bewegbaren Stellschraube 14 gelenkig verbunden ist. Auf dem andern Ende des Wickel-
<Desc/Clms Page number 2>
dornes 11 ist eine Scheibe 15 verstiftet, welche an einem Reibungsbelag 16 anliegt. Der Reibungsbelag
16 ist an einer Buchse 17 befestigt, auf welcher ein Schneckenrad 18 angeordnet ist, das über eine in be- kannter, nicht dargestellter Weise schwenkbar gelagerte Schnecke 19 angetrieben wird. Mit 20 ist eine
Stellmutter bezeichnet.
Die Wirkungsweise ist folgende :
Zu Beginn des Wickelvorganges bildet die schiefe Ebene 8 mit der horizontalen einen bestimmten, verhältnismässig grossen Winkel o, wodurch sich an der Reibungskupplung 15,16, 17 ein bestimmtes
Grundreibmoment ergibt. Bei ansteigendem Filmgewicht wird jedoch der Hebel 3 entgegen der Wirkung der Feder 5 nach unten bewegt, da das Filmgewicht über die Lagerbuchse 10 auf das mit dem Hebel 3 verbundend Stützlager 9 wirkt. Da das Stützlager 9 zwischen den Lagerungen 6 und 7 schwenkbar aufge- hängt und anderseits mit dem Hebel 13 gelenkig verbunden ist, ändert sich bei der Abwärtsbewegung des Hebels 13 der Winkel a, u. zw. verkleinert er sich. Mit einem Ansteigen des Filmgewichtes geht also eine Verringerung des Steigungswinkels a der schiefen Ebene 8 einher.
Die nach genannter Beziehung für den Druck an der Kupplung 15,16, 17 verantwortlichen Grössen sind also einander gegenläufig, und die sich bei den bekannten gewichtsabhängigen Kupplungen nach dem
Prinzip der schiefen Ebene infolge sehr hohen Filmgewichtes einstellenden zu hohen Reibungsmomente werden mit Sicherheit vermieden.
Der Filmvorführer hat es ausserdem in der Hand, mittels der durch die Stellmutter 20 bewegbaren Stellschraube 14 den Grundpegel des Filmzuges nach Bedarf zu variieren, denn durch deren Stellung wird der Ausgangswinkel der'schiefen Ebene bestimmt. Ferner besteht für ihn die Möglichkeit, die Wickelcharakteristik durch Wahl der Feder 5 von bestimmter Federkonstante zu beeinflussen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Gewichtsabhängige Friktion für Auf- und Abwickelspulen von Kinoprojektoren, bei welcher der Wickeldorn mit einer Reibscheibe der Friktionskupplung in Verbindung steht und die Lagerbuchse des Wickeldornes auf einem mit einer schiefenEbene versehenen Stützlager aufliegt, gekennzeichnet durch eine derartige Aufhängung des Stützlagers (9), dass sich die Neigung der schiefen Ebene (8) gegen den Wickeldorn (11) in Abhängigkeit vom Filmgewicht verändern kann.