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Verfahren und Vorrichtung zur Anzeige bzw. Registrierung lichtdurchlässiger, nicht flüssiger Teilchen in einem Flüssigkeitsstrom
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Anzeige bzw. Registrierung lichtdurchlässiger nicht flüssiger Teilchen mit doppelt brechenden Eigenschaften, z. B. Teilchen mit zur
Gänze oder zum Teil kristallinem Aufbau, wie Sand, Faserreste od. dgl., in einem Flüssigkeitsstrom.
In vielen Industriezweigen stellt das Auftreten von nicht flüssigen Teilchen in Flüssigkeiten eine äusserst unerwünschte Begleiterscheinung dar, und es ist deshalb oft notwendig, das Vorhandensein solcher Teilchen zu verhindern.
Als Beispiele für Industrien, bei welchen es erwünscht ist, nicht flüssige Teilchen aus Flüssigkeiten zu entfernen, sind insbesondere die Spinnereien für Kunstfasern und die Schmierölindustrie zu nennen. Da die von diesen Industrien angewendeten Verfahren meistens kontinuierlich sind, ist es zweckmässig, dass die im kontinuierlich fliessenden Flüssigkeitsstrom enthaltenen nicht flüssigen Teilchen auch kontinuierlich aufgespürt und registriert werden. Beim Zählen der registrierten Teilchen kann es sich dann herausstellen, dass es notwendig ist, in das Verfahren einzugreifen, weil die Zahl der Teilchen ein zulässiges Maximum überschritten hat.
Eine übliche Methode zum Zählen der in einem Flüssigkeitsstrom vorhandenen Teilchen besteht darin, dass aus dem Strom in Intervallen mit einem Proberöhrchen eine Probe entnommen und gegen das Licht gehalten wird, um die darin enthaltene Anzahl von Teilchen zu zählen. Dieses Verfahren hat verschiedene Nachteile, so z. B. dass sich die optische Beurteilung der Flüssigkeit als sehr subjektiv erwiesen hat, so dass keine genauen Messwerte für das Beurteilungsergebnis angegeben werden können. Ein anderer Nachteil besteht darin, dass die Teilchen mit dem unbewaffneten Auge nur schwer oder überhaupt nicht wahrnehmbar sind. Zu erwähnen sind z. B. die nur teilweise aufgelösten Zellulosefaserreste, die in der Viskose in Form von stark aufgequollenen Gelteilchen suspendiert sind.
Diese Teilchen sind mit dem Auge schwer zu unterscheiden, können jedoch beim Verspinnen der Viskose zu ernsten Störungen Anlass geben.
Das bekannte Verfahren ist auch insofern unvollkommen, als das Entnehmen von Proben in Intervallen nicht zu jeder Zeit und an jeder Stelle möglich ist. Sehr oft ist die EinrichtungfurdiesenZweck nicht geeignet oder die Probeentnahme stört den Prozess allzusehr.
Es wurde nun gefunden, dass alle diese Nachteile durch Anwendung des den Gegenstand der Erfindung bildenden Verfahrens beseitigt werden können. Dieses besteht im wesentlichen darin, dass der Flüssigkeitsstrom einem quer zu seiner Strömungsrichtung verlaufenden Lichtstrahlenbündel ausgesetzt wird, dessen Lichtstrahlen vor dem Eintritt in den Flüssigkeitsstrom einen Polarisator und nach dem Durchqueren desselben einen zum Polarisator gekreuzt angeordneten Analysator passieren, so dass nur beim Auftreffen auf die das Licht doppelt brechenden Teilchen Signale von einer lichtempfindlichen Zelle aufgenommen werden.
Auf diese Weise ist es möglich, genaue Messergebnisse zu erhalten, die ein richtiges Bild von der Anzahl der in der Flüssigkeit vorhandenen nicht flüssigen Teilchen geben. Eswurde ferner festgestellt, dass dabei auch die Gelteilchen angezeigt werden können, die sonst schwer oder gar nicht wahrnehmbar
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sind.
Theoretisch könnte das erfindungsgemässe Verfahren unvollkommen scheinen, weil amorphe feste
Teilchen nicht angezeigt werden, doch hat dies bei der praktischen Anwendung keine Bestätigung gefun- den. Es hat sich nämlich erwiesen, dass vor allem die amorphen Teilchen im Verhältnis zu den nicht i amorphen Teilchen in sehr kleiner Zahl auftreten, so dass der durch diese nicht angezeigtenTeilchen verursachte Fehler im Endergebnis vernachlässigbar ist. Ausserdem hat es sich gezeigt, dass in sehr vielen
Fällen die Anzahl der amorphen Teilchen proportional zur Gesamtanzahl der Teilchen in der verunrei- nigten Flüssigkeit ist, so dass die Anzahl der doppelt brechenden Teilchen eine hinreichend genaue An- gabe über die Gesamtzahl der Teilchen darstellt.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist besonders geeignet für die fortlaufende Prüfung eines Flüssig- keitsstromes, ohne dass dieser selbst gestört wird. Ausserdem stellt die schwierige Zugänglichkeit der Mess- stelle in der Regel keinen Nachteil dar.
Es gibt nochverschiedene andere gangbare Wege, um die optischen Eigenschaften der anzuzeigenden
Teilchen auszunützen. So ist z. B. ein Verfahren anwendbar, bei welchem die Teilchen durch Phasen- kontrast sichtbar gemacht werden können.
Ein technisch interessanteres Verfahren mit einem grossen Impuls-Abgabeenergieverhältnis besteht darin, dass das den Flüssigkeitsstrom durchquerende Licht durch ein Polarisationsfilter geleitet wird, des- sen Polarisationsrichtung zur Polarisationsrichtung des Lichtes im rechten Winkel steht und dass sodann das
Licht von einer lichtempfindlichen Zelle empfangen wird.
Jedesmal, wenn ein doppelt brechendes Teilchen das Lichtbündel unterbricht, wird der Zelle ein kur- zes Lichtsignal übermittelt. Wenn die optischen Eigenschaften der Flüssigkeit selbst konstant sind, verur- sacht anderseits das bloss durch die Flüssigkeit hindurchtretende Licht ein Signal, das sich mit der Zeit nicht ändert, ein sogenanntes Grundsignal.
Damit die verschiedenen Teilchen getrennt wahrnehmbare Signale liefern, darf die Flüssigkeitsschicht
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ist. Am besten geeignet ist eine Strömungsgeschwindigkeit von 0, 1 bis 10 cm/sec, vorzugsweise von 1 bis 2 cm/sec.
Ausser auf das beschriebene Verfahren bezieht sich die Erfindung auch auf eine Vorrichtung zu dessen Durchführung.
Es ist schon eine Vorrichtung bekannt, die es ermöglicht, die Anwesenheit von Teilchen in einem Flüssigkeitsstrom mit dem Auge festzustellen, indem die Flüssigkeit durch ein lotrechtes Rohr mit einer Erweiterung hindurchgeführt wird. Es wurde früher schon erwähnt, dass die Beurteilung mit dem Auge im allgemeinen sehr ungenau ist. Darüber hinaus ist es schwierig, die Beurteilung mit dem Auge kontinuier-
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Diese Nachteile werden gemäss der Erfindung durch eine Vorrichtung beseitigt, die gekennzeichnet ist durch ein im Lichtweg angeordnetes, von der Flüssigkeit durchströmtes Kapillarrohr aus amorphem und durchsichtigem Material.
Es wurde oben bereits erwähnt, dass jedes doppelt brechende Teilchen, das das Lichtbündel unterbricht, im allgemeinen ein Lichtsignal auslöst, das einer lichtempfindlichen Zelle übermittelt wird. Es ist denkbar, dass ein doppelt brechendes Teilchen in bezug auf das Lichtbündel so gelegen sein könnte, dass das auffallende Licht nicht doppelt gebrochen wird. In diesem Fall wird das Teilchen durch die lichtempfindliche Zelle nicht angezeigt. In den meisten Fällen kann jedoch die Grösse der Wahrscheinlich- keit, dass bei einem Teilchen sämtliche Aussenflächen so gelagert sind, berechnet werden, und es hat sich ausserdem ergeben, dass dies in der Regel für die technische Brauchbarkeit ohne Belang ist.
Die Anwendung eines Kapillarrohres aus amorphem und durchsichtigem Material ist nicht unbedingt notwendig. Das polarisierte Lichtbündel kann nämlich auch durch einen frei herabfallenden Flüssigkeitstrahl hindurchgeführt werden. In manchen Fällen ist dieses Verfahren wohl nicht unpraktisch, es hat sich jedoch gezeigt, dass es viele Vorteile mit sich bringt, wenn man die Flüssigkeit durch ein Kapillarrohr strömen lässt. Dies macht es nämlich möglich, die Dicke und die Lage des Flüssigkeitsstromes genau festzulegen und die durchschnittliche Strömungsgeschwindigkeit mit einfachen Mitteln konstant zu halten.
Ein Nachteil der Kapillarrohre bestehtinsofern, als die Strömungsgeschwindigkeit nicht über den gan-
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zen Querschnitt des Rohres gleichmässig verteilt ist. Es hat sich jedoch erwiesen, dass der Einfluss davon auf das Messergebnis ohne besondere Schwierigkeit berücksichtigt werden kann.
Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Kapillarrohr aus Glas besteht und eine lichte Weite von vorzugsweise 2 mm besitzt und dass das Licht-
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Weite des Kapillarrohres.
Der Spalt hat den Zweck, zu verhindern, dass mehrere in der Flüssigkeit vorhandene Teilchen gleichzeitig ein Signal an die Zelle abgeben. Wenn nämlich die empfangenen Signale dazu dienen sollen, die Anzahl der einzelnen Teilchen zu bestimmen, ist es unerwünscht, wenn diese Teilchen einander überschneidende Signale verursachen.
Die Abmessungen des Spaltes hängen von verschiedenen Faktoren ab. Je dicker das Kapillarrohr und je grösser die Zahl der in der Flüssigkeit enthaltenen Teilchen ist, umso enger muss der Spalt sein, damit die Teilchen getrennt wahrgenommen werden können. Anderseits kann der Spalt nicht unbegrenzt enger gemacht werden. Wenn nämlich die Spaltbreite wesentlich kleiner wird als die Länge eines vorbeigehenden Teilchens, ist es nicht mehr möglich, dieses Teilchen hinsichtlich seiner Grösse von kleineren Teilchen zu unterscheiden.
Bei der Bestimmung der Breite des Spaltes ist noch ein weiterer Faktor zu berücksichtigen. Es hat sich nämlich gezeigt, dass das Material des Kapillarrohres und häufig auch die Flüssigkeit, wenn diese zur Gänze oder zum Teil aus polymeren Molekülen bestehen, in einem geringen Ausmass selbst doppeltbrechend sind. Infolgedessen liefert die lichtempfindliche Zelle ein konstantes Grundsignal. Damit nun
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signal unterscheidbar sein. Deshalb ist es notwendig, dass das Grundsignal so schwach als irgend möglich ist. Dies kann nun durch Reduktion derSchlitzbreite erreicht werden. Alle diese Faktoren machen es notwendig, die Schlitzbreite an die Dicke des Kapillarrohres und an die Art der zu messenden Flüssigkeit anzupassen.
Es wurde gefunden, dass es vorteilhaft ist, wenn die Breite des Spaltes weniger als 800je, vorzugswei-
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Um ein Bild von der Beschaffenheit der In der Flüssigkeit suspendierten Teilchen zu erhalten, genügt es nicht, dass jedes Teilchen angezeigt wird, sondern man muss auch einen Begriff von der Gesamtzahl und den Abmessungen dieser Teilchen bekommen. Dies kann dadurch erreicht werden, dass die lichtempfind-
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lung der Lichtsignale im Hinblick auf ihre Intensität und Anzahl in Serie geschaltet wird.
Um speziell die sehr kleinen Teilchen zu klassifizieren und zu zählen, muss die von der lichtemfindlichen Zelle abgegebene Energie nicht nur schwach sein, sondern es muss ausserdem das Grundsignal so konstant wie möglich gehalten werden. Es ist zu bemerken, dass das Grundsignal vorwiegend von der
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meren Molekülketten, die pseudokristallin sind, d. h. wenn sie zufällig parallel und einander benachbart sind, zurückzuführen sein.
Schwankungen dieses Grundsignals werdenvon der Vorrichtung so aufgenommen wie die von den Teilchen herstammenden Signale. Die Intensität der Austrittsenergie und des Grundsignals sind proportional der von der Lichtquelle abgestrahlten Lichtmenge. Diese kann konstant gehalten werden, indem man die Stärke des der Lichtquelle zugeführten Stromes sehr genau konstant hält.
Eine sehr einfache und sehr gute Lösung des Problems, wie man ein konstantes Grundsignal erhält, wird gemäss der Erfindung dadurch verwirklicht, dass zur Konstanthaltung der von der Lichtquelle ausgestrahlen Lichtmenge zwischen der Lichtquelle und der lichtempfindlichen Zelle eine Regelvorrichtung angebracht ist, die in Abhängigkeit von einem von der Zelle abgegebenen, durch die optischen Eigenschaften der reinen Flüssigkeit, des Kapillarrohres und des Analysators ausgelösten Grundsignals die ausgestrahlt Lichtmenge regelt.
Hiebei wird die von der lichtempfindlichen Zelle abgegebene Spannung durch einen hochkapazitiven Kondensator in eine Gleichspannung umgewandelt. Diese Gleichspannung rührt, wie sich gezeigt hat, fast zur Gänze vom Grundsignal her und ist deshalb zu diesem fast proportional. Sie wird zur Regelung der ausgestrahlten Lichtmenge benutzt.
Das Grundsignal findet seinen Ursprung hauptsächlich in drei Faktoren, u. zw.
1. der Analysator und der Polarisator sind nicht vollkommen einwandfrei ;
2. das Kapillarrohr besitzt immer kleine Reflexionsstellen, die z. B. auf Strukturfehler zurtickzu- führen sind. Dazu kommt noch, dass gezogene Kapillarrohre eine geringfügig orientierte Molekularstruk-
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Auf diese Weise ist es möglich, zu jeder Zeit ein Bild von der Beschaffenheit und dem Ausmass der
Verunreinigung der Flüssigkeit, die z. B. in einer Spinnmaschine versponnen wird, zu erhalten. Es Ist auch möglich, mit der Zählvorrichtung eine Alarmanlage zu kuppeln, die ein Alarmsignal abgibt, wenn die Zahl der Teilchen je Zeiteinheit oder deren Grösse einen zulässigen Wert überschreitet.
Wenn es lediglich notwendig ist, einen Überblick über die Gesamtzahl der doppelt brechenden
Schmutzteilchen, unabhängig von deren Verteilung, zu bekommen, braucht die Vorrichtung nur gering- fügig geändert werden, indem der vom Verstärker kommende Strom gleichgerichtet und in einem Kreis mit einer hohen R. -Konstante stark gedämpft wird. Das dann erhaltene Signal ist ein Mass für die Ge- samtmenge der festen Bestandteile. Bei einem andern Verfahren werden die vom Verstärker abgegebenen
Signale in einem Integrator über eine bestimmte Zeitperiode (z. B. 12 oder 24 Stunden) integriert. Der so erhaltene Wert ist ebenfalls ein Mass für die durchgelaufenen Verunreinigungen.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an Hand einer beispielsweisen Ausführungsform der
Vorrichtung schematisch dargestellt.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung des Weges des Lichtbündels, Fig. 2 veranschaulicht die Aus- lösung eines Signals durch ein Teilchen, Fig. 3 ist ein Schema des Signalverlaufes, Fig. 4 ist ein Schalt- schema der Zählvorrichtung in Fig. 3, Fig. 5 erläutert die Wertung der Signale nach ihrer Intensität und
Fig. 6 ist ein Grundrissschema der von der Industrie verwendeten Vorrichtung.
In Fig. 1 ist der Weg des Lichtstrahlenbündels dargestellt, welches ein doppeltbrechendes Teilchen anzeigen soll, wobei mit 1 eine Lichtquelle und mit 2 ein Linsensystem bezeichnet ist, welches das von der Lichtquelle 1 ausgestrahlte Licht in ein Bündel mit parallelen Strahlen verwandelt. Dieses Bündel wird durch einen Polarisator 3 in vertikaler Richtung polarisiert. Das so polarisierte Licht durchquert ein gläser- nes Kapillarrohr 4, durch welches eine Flüssigkeit, beispielsweise Viskose, hindurchgeleitet ist. Nur ein kleiner Teil des die Kapillarröhre durchquerenden Lichtes geht später durch den Lichtspalt 5 hindurch und gelangt zu dem Polarisationsfilter 6, dem sogenannten Analysator. Dieser Analysator gestattet bloss den
Durchtritt von in horizontaler Richtung polarisiertem Licht.
Nur dann, wenn im Kapillarrohr 4 ein doppelt brechendes Teilchen vorhanden ist, weist das vom Polarisator 3 kommende vertikal polarisierte Licht eine horizontale Komponente auf, die durch den Analysator 6 hindurchtreten kann. Die Menge des Lichtes, die durch den Analysator 6 hindurchtreten kann, wird durch die Abmessungen, das Ausmass der Doppel- brechung und die Orientierung des Teilchens bestimmt. Die statistische Auswertung der Messergebnisse hat gezeigt, dass die Orientierung der Teilchen vernachlässigbar ist.
In vielen Fällen stört ein schwankendgs Ausmass der Doppelbrechung der Teilchen ernstlich die Ge- nauigkeit der Messungen. Wenn z. B. die Messung dazu dient, die ungelösten Reste von Fasern in einer
Viskose anzuzeigen, ergibt es sich, dass das Ausmass der Doppelbrechung proportional dem Ausmass ist,
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ren Doppelbrechung. Gleichzeitig sind jedoch die Fasern im Lösungsmittel stärker aufgequollen, so dass ihr Umfang zugenommen hat. Dies trägt ebenfalls zur gesamten Doppelbrechung des Teilchens bei. Als Folge dieser einander entgegenwirkenden Faktoren ist die Doppelbrechung eines Faserrestes praktisch konstant proportional dem Ausmass der ungelösten Zellulose, unabhängig von dem Quellzustand des Teilchens.
Das durch den Analysator hindurchgesendete Licht wird mittels eines Linsensystems 7 auf die lichtempfindliche Kathode eines Photoverstärkers 8 projiziert. Dies ist eine Photozelle mit einem eingebauten Verstärker der oben beschriebenen Art. Dieser Photoverstärker 8 sendet einen Anodenstrom aus, welcher der auf die Kathode auffallenden Lichtmenge proportional ist. Das Kapillarrohr 4 besitzt eine lichte Weite von 2 mm und der Lichtspalt 5 eine Breite von 500/. 1.
Fig. 2 zeigt, wie ein Teilchen B vor dem Lichtspalt 5 in der Pfeilrichtung vorbeigeht. Zu verschie- denen Zeiten t - t wurden die Intensitäten der vom Photoverstärker 8 abgegebenen Signale aufgezeichnet. Von t ausgehend, wächst das Signal sukzessive an, dann bleibt es einige Zeit konstant, fällt später wieder ab und erreicht im Intervall zwischen den Zeiten tg und t7 wieder den Wert 0. Die Höhe des grössten Wertes des Signals ist ein Mass für die Abmessungen des Teilchens B quer zum Lichtweg.
Fig. 3 zeigt schematisch den Lauf des Signals durch den übrigen Teil der Vorrichtung, wobei der Doppelpfeil das auf die lichtempfindliche Zelle P fallende Licht versinnbildlicht. Das von dieser Zelle ausgehende Signal wird verstärkt und in der Verstärkerstufe A gefiltert. Diese umfasst ein Prequenzfiltel, welches nur den Durchtritt eines Frequenzbandes von 15 bis 40 Hz zulässt. Verstärker und Frequenzfilter dieser Art sind an sich bekannt. Das verstärkte Signal gelangt zu einem elektronischen Zählsystem C, das aus zwölf Einheiten besteht, deren jede ein von der Fernsprechtechnik her bekannter Anrufzähler ist.
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Fig. 4 zeigt ein Schaltschema mit zwei solchen Anrufzählern, in welchem mit 9 eine Doppeltriode bezeichnet ist und das verstärkte Signal mittels der Potentiometer 11 und 12 den zwei Gittern zugeführt wird. Die Potentiometer 11 und 12 sind geerdet. Die Kathoden sind in üblicher Weise über Widerstände 13 und 14 gespeist, zu denen die Kondensatoren 15 und 16 parallelgeschaltet sind. Der Anodenkreis um- ifasst in Aufeinanderfolge zwei Elektromagneten 17 und 18, zwei Widerstände 21 und 22 und zwei Spulen 23 und 24. Zwischen den Widerständen und den Spulen sind die Kreise über zwei Kondensatoren 25 und 26 geerdet. Gegenüberden Eisenkernen der Elektromagnete 17 und 18 befinden sich die Blattfedern 19 und 20, die eine (nicht dargestellte) mechanische Zählvorrichtung an sich bekannter Art betätigen, wenn sie gegen die Eisenkerne gezogen werden.
Solange kein Signal 10 zu den Gittern gelangt, fliesst durch jeden Anodenkreis ein schwacher Anodenstrom. Das Signal 10 verstärkt diese Anodenströme in einem Ausmass, das durch die Intensität des Signals und durch den Wert, auf welchen die Potentiometer 11 und 12 eingestellt wurden, bestimmt wird.
Wenn einer der Anodenströme einen Schwellwert überschreitet, werden die Blattfedern 19 und 20 angezogen und die Zählvorrichtung zählt zu der bisherigen Aufzeichnung eine weitere Einheit dazu. Die Poten- tiometer der zwölf Anrufzahler sind so eingestellt, dass diese Schwellwerte eine Progression darstellen.
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striert die Signale b, d, f und g und der auf den Schwellwert IV eingestellte Zähler lediglich die Signale d und f. Auf diese Weise kann direkt von der Zählvorrichtung abgelesen werden, wieviele Teilchen über einer gewissen Grösse in der Zeiteinheit vorbeigegangen sind.
Fig. 6 zeigt das Schema einer Vorrichtung, die an einer Viskosespinnmaschine angebracht wird, um einen Einblick in die Zahl der Teilchen zu gewinnen, die durch die Hauptviskosezufuhrungsleitung hindurchgehen. Die Bezugszeichen 1 bis 8 bedeuten wie in Fig. 1 eine Lichtquelle, ein Lichtsystem, einen Polarisator, ein Kapillarrohr, einen Lichtspalt, einen Analysator und einen Photoverstärker, welch letzterer an eine Hochspannungsquelle 27 mit 1000 Volt Gleichstrom angeschlossen ist.
Das vom Photoverstärker 8 ausgehende Signal wird im Verstärker 28 verstärkt und über einen zweiten Verstärker 29 dem Aufzeichnungsgerät 31 zugeführt, auf dessen Papierstreifen jedes durch das Kapillarrohr 4 hindurchgehende Teilchen registriert wird. Die Grösse des Ausschlages ist ein Mass für die Dimension des Teilchens.
Das vom Verstärker 28 verstärkte Signal wird auch durch einen Verstärker 30 verstärkt und einem in- tegrierenden Schreiber 35 über einen sogenannten" Diskriminator" 32 zugeführt. Unterhalb des Diskriminators 32 ist mit 33 eine graphische Darstellung bezeichnet, welche die Wirkungsweise dieses Gerätes veranschaulicht. Es gestattet bloss den Durchtritt von Signalen, die ein gewisses Niveau überschreiten. Dieses Niveau 34 kann so eingestellt sein, dass es einer Teilchengrösse entspricht, die knapp neben derjenigen liegt, welche zu Störungen des Spinnprozesses führt. Infolgedessen zeichnet der integrierende Schreiber 35 diejenige Zahl von Teilchen auf, welche beispielsweise in 24 Stunden hindurchgegangen sind und möglicherweise zu Störungen des Spinnprozesses Anlass geben können.
Der integrierende Schreiber wird automatisch durch einen Oszillator'36, der durch eine Uhr 37 betätigt wird, in seine Nullstellung zurückgebracht.
Vom Netz mit 220 Volt Wechselstrom von 50 Hz wird ein Netzspannungsstabilisator 38 gespeist, welcher einen stabilisierten Wechselstrom für die Verstärker 28, 29 und 30 und einen Spannungsregulator 39 liefert. Der letztere regelt den Spannungszustand an den Klemmen der Lichtquelle 1 mittels eines Gleichrichters 40.
Die Viskose wird dem Kapillarrohr 4 aus der Leitung 41 zugeführt, die mit einer Zahnradpumpe 42 und einem Ventil 43 ausgerüstet ist. Sie besitzt ihren Einlass in der Mitte der Hauptleitung 44, welche die Viskose der Spinnmaschine zuführt. Natürlich können auch andere Stellen in der Maschine für diese Einlassöffnung ausgewählt werden. Die Pumpe 42, die eine Förderleistung von 0,3 cm je Umdrehung besitzt, ist über ein Untersetzungsgetriebe 45 im Verhältnis 1 : 60 durch den Motor 46 angetrieben, der der Welle 700 Umdrehungen je Minute verleiht. Zum Ablassen der Viskose aus dem Kapillarrohr 4 ist ein dünner Auslasskanal 47 unterhalb der Austrittsöffnung des Kapillarrohres vorgesehen.
Schliesslich sei bemerkt, dass die beschriebene Ausführungsform zahlreiche Details umfasst, welche andere Konstruktionen zulassen und dass der Anwendungsbereich der Erfindung nicht auf ihre Verwendung bei einer Viskosespinnmaschine beschränkt ist.