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Optisches Informationsspeichersystem
Die Erfindung betrifft optische Informationsspeichergeräte und-verfahren, insbesondere Geräte und Systeme zum Speichern und Wiederauffinden bzw. Ablesen optischer Informationen in Form von Mikrobildern.
In vielen Bereichen der Industrie und öffentlichen Verwaltung gewinnt die Informationsspeicherung von Unterlagen und Dokumenten verschiedenster Art ständig an Bedeutung. Mit der immer grösser werdenden Menge solcher Unterlagen und Dokumente erhöht sich naturgemäss auch der Bedarf an Speicherfläche und der zur Unterbringung und Wiederauffindung eines "gespeicherten" Dokumentes erforderliche Zeitaufwand.
Bisher wurden Unterlagen, Dokumente usw. durch photographische Abbildung auf einem allgemein bekannten Mikrofilm gespeichert. Bei diesem Mikrofilm, der die Abbildungen der Dokumente mit einer Verkleinerung von 20 : 1 enthält und auf Spulen aufgewickelt ist, müssen die einzelnen Bilder nacheinander durchgesehen werden, wenn nach dem Abbild eines bestimmten Dokumentes gesucht wird. Zwar konnte durch die Anwendung von Mikrofilmspeichern der für normale Speicherung erforderliche Bedarf an Speicherfläche verringert werden, doch gelang es dadurch nicht, die sich aus der ständig zunehmenden Menge von Schriftgut aller Art ergebenden Speicherungsprobleme vollständig zu lösen. Die bisherigen Mikrofilmspeicher sind auch nicht in der Lage, den Speicherraumbedarf in dem Masse zu reduzieren, dass eine bildmässige Wiederauffindung leicht realisierbar wäre.
Ein weiterer derMikrofilmspeicherung anhaftenderNachteil in bezug auf die Speicherung und Verarbeitung von Bildaufzeichnungen besteht darin, dass das Mikrobild eines Dokumentes, sobald es einmal auf dem Mikrofilm gespeichert ist, nicht mehr verändert werden kann. Das Einsetzen oder Einfügen einer neuen Information in das Mikrobild ist nur durch Ausfertigung eines neuen Dokumentes möglich, das dann zu photographieren und auf Mikrofilmgrösse zu verkleinern ist.
In der franz. Patentschrift Nr. 1.276. 845 ist ein Filtergerät beschrieben, durch das ein Information enthaltender Lichtstrahl durch einen photometachromatischen Film übertragen wird, dessen Punkt-zu-PunktDurchlässigkeit infolge Belichtung mit Licht verschiedener bestimmter Wellenlängen veränderbar ist. Dieser photometachromatische Stoff setzt sich aus lichtempfindlichen Farbstoffen zusammen, die infolge ultravioletten Lichtes lichtundurchlässig werden und dadurch Teile des Information enthaltenden Lichtstrahles ausfiltern.
Darüber hinaus kann dieser lichtundurchlässige Zustand durch Belichtung mit Licht bestimmter Wellenlängen in dem optischen Teil des Spektrums in Abhängigkeit von den bestimmten, verwendeten Farb- stoffen,"gelöschfwerden. Die Fähigkeit des photometachromatischen Filmes, seinen Zustand infolge von Licht zu ändern und die Zustandsänderung umzukehren, macht ihn besonders zur Aufzeichnung oder Domentenverarbeitung geeignet, bei der der photometachromatische Film einer Bestrahlung mit einer bestimmten Wellenlänge ausgesetzt werden kann, wodurch sich undurchsichtige, das Bild des Dokumentes darstellende Abschnitte bilden. Durch Bestrahlung mit einer andern Wellenlänge können bestimmte Abschnitte des Bildes "gelöscht" werden.
Von Bedeutung ist ferner, dass die Zustandsänderung auf molekularer Ebene erfolgt, so dass der photometachromatische Film sehr hohe Auflösungseigenschaften besitzt und Bilder aufzunehmen vermag, die mehr als 200 : 1 verkleinert wurden, was einer Flächenverkleinerung von 40000 : 1 entspricht.
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Ein Hauptmerkmal der Erfindung liegt in einem System, das aus einer metachromatischen Speicherplatte mit hoher Auflösungsfähigkeit besteht, die lichtempfindliche Farbstoffe enthält und eine Anzahl selbständiger, verkleinerter Bilder aufzunehmen vermag. Die jeweiligen Bilder entstehen auf der Speicherplatte infolge von Licht, das Wellenlängen im blau-ultravioletten Teil des elektromagnetischen Spektrums enthält. Als Mittel zum "Löschen" eines beliebig auswählbaren Bildes dient Licht ausreichender Stärke, das jedoch keine Wellenlängen im blau-ultravioletten Teil des Spektrums enthält. Um ein bestimmtes Bild zum Löschen oder Ablesen auszuwählen, ist gemäss einem zweiten Merkmal der Erfindung eine Schnellzugriffsvorrichtung vorgesehen.
Ein solches optisches Informationsspeichersystem bietet in vernünftigen Grenzen liegende Informationsspeicherungs-und Auffindungszeiten und realisiert auch die Möglichkeit, Informationen eines gegebenen Dokumentes up-to-date, d. h. auf den neuesten Stand zu bringen und zu verarbeiten, ohne dass umständliche und zeitraubende photographische Entwicklungs- oder sonstige Verarbeitungsverfahren angewendet werden.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein optisches Informationsspeichersystem.
Das kennzeichnende Merkmal dieses Systems besteht darin, dass folgende Vorrichtungen vorgesehen sind :
Eine Lichtquelle zum Erzeugen eines ein Bild eines Objektes enthaltenden Lichtstrahles mit Wellenlängen innerhalb eines ersten Wellenbereiches ; eine Speichervorrichtung, die senkrecht zu dem Lichtstrahl und in dessen Bahn angeordnet ist und einen metachromatischen Stoff enthält, in dem Bilder infolge Lichtes mit Wellenlängen innerhalb des ersten Wellenbereiches erzeugbar sind ; eine zwischen der genannten Lichtquelle und der genannten Speichervorrichtung angeordnete Abbildungsvorrichtung, die den Lichtstrahl empfängt und das Bild auf den metachromatischen Stoff projiziert ;
und eine Zugriffseinrichtung zum wahlweisen Einstellen der Speichervorrichtung innerhalb des Lichtstrahles, wobei die Lichtquelle eine Vorrichtung zur Erzeugung eines zweiten Lichtstrahles enthält, der nicht innerhalb des ersten Wellenbereiches liegende Wellenlängen zum Löschen des genannten Bildes aufweist.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen erläutert, u. zw. zeigen Fig. 1 eine bildliche Darstellung des bevorzugten Ausführungsbeispieles nach der Erfindung, Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Arbeitsspeicherplatte und der entsprechenden Einstellservomotoren, Fig. 3 eine schematische Darstellung der Speicherzugriffseinrichtung, Fig. 4 eine schaubildlicheDarstellung eines bevorzugten Bildkontrollsystems, und Fig. 5 einen Querschnitt der bei einer Übertragung einer grossen Anzahl von in der Speicherplatte gespeicherten Bildern verwendeten Vorrichtung.
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der folgenden100 :
1 verkleinert ist, während unter dem Begriff metachromatischer Stoff ein durchscheinender oder durchsichtiger Stoff zu verstehen ist, der eine molekulare Dispersion von reversiblen, lichtempfindlichen Farbstoffen enthält, die lichtundurchlässig werden, wenn sie mit einer Strahlung im blau-ultravioletten Teil des elektromagnetischen Spektrums belichtet werden. Der Stoff ist so beschaffen, dass sein lichtundurchlässiger Zustand entweder durch natürliche Umkehrung oder durch eine durch zugeführte Energien, beispielsweise Wärme und/oder Licht induzierte Umkehrung gelöscht werden kann. Ein solcher photometachromatischer Stoff kann mit Eigenschaften versehen werden, dass er zweidimensionale Darstellungen festhält, die optisch auf die Materialoberfläche, übertragen werden, welche ausgezeichnete Auflösungsfähigkeiten besitzt.
Darüber hinaus sind sowohl positiv-negative und direkte positive Übertragungen möglich.
Neben ihren ausgezeichneten Auflösungsfähigkeiten haben metachromatische Stoffe den Vorteil, dass sie keine Bildung eines latenten Bildes erfordern. Die Stoffe können somit während des Entstehens des Bildes beobachtet und kontrolliert werden. Darüber hinaus sind keine photographischen Entwicklungsverfahren zum Fixieren des Bildes erforderlich. Das Bild erscheint in dem Stoff, wenn die einzelnen Moleküle infolge der Erregungsstrahlung in einen erregten Zustand, d. h. aus dem sichtbares Licht übertragenden Zustand in den sichtbares Licht absorbierenden oder farbigen Zustand überwechseln (die umgekehrte Situation lässt sich durch richtige Auswahl der Spektralverteilung der Erregungsstrahlung herbeiführen) .
Die photometachromatischen Überzüge können so beschaffen sein, dass sie zwar gegenüber einer Löschung durch sichtbares Licht verhältnismässig unempfindlich sind, aber durch Wärme einer Löschung un- : erworfen werden können. Durch sichtbare Strahlung löschbare Überzüge sind auch durch Wärme löschbar. Da der zum Lesen (oder Aufzeigen) eines gespeicherten Bildes verwendete Spektralbereich (rot-grün) auch zum Löschen der durch Licht löschbaren Überzüge verwendet wird, besteht beim Lesen die Gefahr, dass die aufgezeichneten Bilder gelöscht werden.
Auf Grund der schwachen Lichtempfindlichkeit meta-
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chromatischer Stoffe sind verhältnismässig starke Lichtquellen für Löschbelichtungen mit brauchbarer Geschwindigkeit erforderlich ; schwächere Lichtquellen können daher zum Projizieren eines so gespeicherten Bildes verwendet werden, ohne dass ein nennenswerter Löscheffekt für das Bild auftritt. Unter entsprechender Berücksichtigung der erforderlichen Lichtenergien ist somit ein System konstruierbar, das Tausende von Lesungen ermöglicht, bevor ein spürbarer Kontrastverlust im Bild entsteht. Des weiteren kann der metachromatische Stoff mindestens tausendmal reversibel zwischen dem übertragenden und dem absorbierenden Zustand hin-und hergeschaltet werden, bevor eine Materialermüdung'einzusetzen beginnt.
Metachromatische Stoffe enthalten beispielsweise elementare und komplexe Spiropyrane und deren Derivate. Ein typisches Beispiel für einen metachromatischen Stoff ist ein Film, der nach Verfestigung einer Mischung der folgenden Bestandteile entsteht, deren Mengenverhältnisse in der nachstehenden Tabelle in Gewichtsteilen angegeben sind :
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<tb>
<tb> Eastmann-"Half-second <SEP> Butyrate <SEP> Nr. <SEP> EAB-381" <SEP> 25, <SEP> 0
<tb> Chloriertes <SEP> Diphenyl <SEP> mit <SEP> 60 <SEP> Gel.-% <SEP> Chlor <SEP> 25,0
<tb> Toluol <SEP> 28, <SEP> 0
<tb> Methyläthylketon <SEP> 22,0
<tb> Äthanol <SEP> (950/0) <SEP> 5, <SEP> 4
<tb> Butanol <SEP> 0,6
<tb> 6'-Nitro-8'-methoxy-l, <SEP> 3, <SEP> 3-trimethylindolinobenzopyrylospiran <SEP> 0, <SEP> 375
<tb>
Einzelheiten über das"Half-second-Butyrate"lassen sich aus einer den gleichlautenden Titel tragenden Veröffentlichung der Tennessee Eastman Company aus dem Jahre 1955 entnehmen. Der tertige Film wird zwischen dünnen Quarzglasplatten angeordnet, wodurch eine Art"Diapositiv"entsteht.
Dieses Diapositiv kann auch aus einem durchsichtigen Plastiküberzug auf einer geeigneten durchsichtigen Trägerplatte gebildet werden. Der so beschriebene Film weist sowohl im erregten als auch im nichterregten Zustand eine hohe Absorptionsfähigkeit gegenüber einer ultravioletten Strahlung auf, während er im nichterregten Zustand eine niedrige und im erregten Zustand eine hohe Absorptionsfähigkeit gegenüber einer Strahlung im Wellenbereich von 5000 bis 6000 besitzt, wobei die Umgebungstemperatur vorzugsweise bei etwa-40C für eine verlängerte langfristige Abschwächungszeit liegt und die Erregung durch ultraviolette Strahlung erfolgt. Weitere Beispiele metachromatischer Vorrichtungen sind in der bereits genannten franz. Patentschrift Nr. 1. 276.845 beschrieben.
Aus der Vielzahl der in der angegebenen Patentschrift beschriebenen Stoffe können je nach den gegebenen Erfordernissen und den gestellten Bedingungen bestimmte Stoffe ausgewählt werden, die gekennzeichnet sind durch bestimmte Abschwächungsgeschwindigkeiten und bestimmte Frequenzen der Erregerstrahlung.
Da die hohen Auflösungsfähigkeiten eines photometachromatischen Filmes eine extrem starke Verkleinerung der auf dem Film vorhandenen Bilder zulassen (die einzige praktische Beschränkung des Verkleinerungsmassstabes liegt in dem verwendeten optischen System), stellt ein solcher Film ein geradezu ideales Mittel zum Speichern von Mikrobildern dar. Für diesen Zweck ist in Fig. 1 ein bevorzugtes Aus- führungsbeispiel eines Mikrobildspeichers gezeigt, in dem eine metachromatische Vorrichtung 10 in Form einer in einem Einstellrahmen 11 gelagerten flachen Platte verwendet ist.
Um den Zustand eines bestimmten Bereiches der metachromatischen Platte 10 zu verändern, ist eine Lichtquelle 12 vorgesehen, die einen Lichtstrahl B erzeugt, der durch ein aus Linse. 13 und 14 bestehendes Sammelsystem und durch eine Blende 15 auf eine Schreiblinse 16 gerichtet ist. Ein Objekt 18, beispielsweise eine durchsichtige Kopie eines Dokumentes, einer Unterlage oder einer Aufzeichnung ist in der Bahn des Lichststrahles B zwischen der Linse 14 und der Blende 15 angeordnet. Die Schreiblinse 16 ist so eingestellt, dass sie eine stark verkleinerte Abbildung des Dokumentes auf die metachromatische Platte 10 projiziert, u. zw. an der Stelle der Platte 10, die in der Bahn des Bildstrahles liegt.
Obwohl die verschiedensten Arten von Dokumenten, Unterlagen usw. verwendbar sind, mit denen [nformationen in den LichtstrahlB gebracht werden können, ist jedoch das Dokument, wie in Fig. 1 gezeigt, vorzugsweise auf einen durchsichtigen Mikrofilm verkleinert. Des weiteren hat das Dokument vorzugsweise die Form eines durchsichtigen Trägers, wofür herkömmliche Mikrofilme gut geeignet sind.
Da
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jedoch verschiedene optischesysteme für Bildverkleinerungen mit einem Faktor grösser als 200 : 1 zur Ver- fügung stehen, dürfte es sich erübrigen, die nach dem Zweischrittverfahren erfolgende Verkleinerung in dem vorliegend bevorzugten Ausführungsbeispiel, d. h. die Verkleinerung des Dokumentes auf einen Mikro- film mit weiterer sich daran anschliessender Verkleinerung desMikrofilmbildes auf die metachromatische
Platte 10 näher zu beschreiben. Die Verkleinerung der auf den durchsichtigen Trägern bzw. auf dem Mi- krofilm enthaltenen Abbildungen auf der metachromatischen Platte 10 wird als bereits durchgeführt an- genommen.
Wenn jeweils ein Bild auf der metachromatischen Platte 10 erzeugt ist, wird diese, wie später noch näher beschrieben, in eine neue Stellung bewegt, in der das Bild des nächsten Dokumentes erzeugt wird, woraufhin die Platte 10 wieder in eine neue Stellung bewegt wird usw. Soll ein bestimmtes Bild gelöscht werden, dann wird die metachromatische Platte 10 so eingestellt, dass das hiefür ausgewählte Bild sich in der Bahn des Lichtstrahles B befindet. Alsdann wird die Platte 10 in dem eingestellten Bildbereich mit Licht bestimmter Wellenlänge zum "Löschen" in Abhängigkeit von dem jeweils verwendeten photometachromatischen Stoff belichtet.
Um einen Lichtstrahl mit der jeweils erforderlichen Wellenlänge zum "Löschen" bzw. zum'Aufzeichnen des Erstbildes zu erzeugen, ist ein Filtersystem 17 zwischen den entsprechenden Sammellinsen 13 und 14 in dem LichtstrahlB angeordnet. Obwohl die verschiedensten Arten von Filtersystemen verwendet werden können, sind in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel zwei Reihen von Filtern angeordnet, die in den oder aus dem Lichtstrahl B bewegt werden können. Dadurch ist es möglich, dass z. B. ultraviolettes Licht zum Erzeugen (Aufzeichnen) eines Bildes, dann Licht mit bestimmter Wellenlänge zum "Löschen" und schliesslich auch Licht geringer Stärke zum Lesen erhalten wird, was später noch beschrieben wird.
Wird sowohl "aufgezeichnet" als auch "gelöscht", dann kommt die Blende 15 zur Anwendung, die die Belichtungszeit steuert, die bei verschiedenen metachromatischen Stoffen verschieden sein kann.
Da die auf der metachromatischen Platte 10 erzeugten Bilder im wesentlichen auf eine Grösse von etwa 0,25 mm verkleinert sind, ist es von Bedeutung, dass eine staubfreie Umgebung für die Platte 10 gewährleistet ist. Die Platte 10, der Einstellrahmen 11 und die Linsensysteme 16 und 19 sind daher in einer staubfreien Kammer (nicht gezeigt) untergebracht, deren Luftinhalt sorgfältig kontrolliert wird. Ein besonderer Vorteil dieser Anordnung besteht darin, dass die Temperatur innerhalb der Kammer auf bestimmten Werten gehalten werden kann, die erforderlich sind, um die natürliche Abschwächung oder die Umkehrung, die für den photometachromatischen Stoff charakteristisch ist, zu verringern. Ein zweiter Vorteil dieser Anordnung besteht in der Herabsetzung von Fehlermöglichkeiten, die durch Expansion und Kontraktion der jeweiligen Linsensysteme verrusacht werden können.
Ist es erwünscht, ein auf der metachromatischen Platte 10 aufgezeichnetes Bild auf den neuesten Stand zu bringen, dann wird das entsprechende Bild in den Lichtstrahl B gebracht. Dabei dient ein mit einer geeigneten Maske versehener durchsichtiger Träger als Objekt 18. Alsdann wird das Filtersystem 17 so eingestellt, dass es das zum Löschen erforderliche Licht liefert, d. h. ein Licht, das keine Wellenlänge im blau-ultravioletten Teil des Spektrums enthält. Mit diesem so erhaltenen Löschlicht wird dann das Bild belichtet. Die neue einzufügende Information, durch die das auf der metachromatischen Platte 10 gespeicherte Bild auf den neuesten Stand gebracht werden soll, wird dann auf einen durchsichtigen Mikrofilm verkleinert und als Objekt 18 eingesetzt. Alsdann wird das Filtersystem 17 so eingestellt, dass es ultraviolettes Licht liefert.
Soll die in der metachromatischen Platte 10 gespeicherte Information abgelesen werden, dann wird das Filtersystem 17 so eingestellt, dass es Licht liefert, das keine Wellenlängen im ultravioletten Teil des Spektrums enthält und das so schwach ist, dass es die metachromatische Platte 10 nicht nennenswert angreift. Eine geeignete Leselinse 19 ist im Lichtstrahl B auf der der Schreiblinse 16 abgewendeten Seite der metachromatischen Platte 10 angeordnet, wodurch ein entsprechendes Lesebild auf eine Bildebene 70 geworfen wird, die z. B. ein Bildschirm oder, wie in Fig. 1 gezeigt, ein unbelichteter Mikrofilm sein kann. Es können aber auch verschiedene andere Formen des Ablesens angewendet werden.
Ein besonders vorteilhaftes Lesesystem ist auch dadurch erhältlich, dass, wie in Fig. 1 gezeigt, ein Strahlenteiler 72 in der Bahn des Lesestrahls angeordnet wird, der das Bild durch eine Blende 73 und ein Filter 74 auf eine Linse 75 einer Kamera ablenkt, die zu einem Fernsehsystem gehört.
Einer der Vorteile des photo-metachromatischen Stoffes besteht darin, dass keine chemischen Entwicklungsverfahren erforderlich sind, und dass der Stoff somit während der Erzeugung eines Bildes betrachtet werden kann. Zu diesem Zweck ist ein in der Bahn desLichtstrahlesB zwischen der Schreiblinse 16 und der Blende 15 liegender Strahlenteiler 21 vorgesehen, der das auf der metachromaiischen Platte 10 zur Erzeugung kommendeBild durch eine Blende 20 und einen Filter 21'nach oben auf eine Betrachtungs-
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wegung, während Flansche 24 sich horizontal verschiebbar auf waagrechten Führungsstangen 25 zur Abstützung gegen eine vertikale Bewegung führen.
Die oberen und unteren Enden der vertikalen Führungsstangen 23 sind für eine genaue Abstandhaltung und Ausrichtung in Einstellgliedern 26 und 27 fest gelagert, die sich in waagrechten Nuten 28 eines Trägerrahmens 31a führen. Ebenso sind die entsprechenden Enden der horizontalen Führungsstangen 25 jeweils in vertikalen Einstellgliedern 29 und 30 gelagert, die sich in vertikalen Nuten 31 des Trägerrahmens 31a führen. Die metachromatische Platte 10 ist daher so gelagert, dass sie sowohl senkrecht als auch waagrecht bewegbar ist.
Um diese Bewegung zu erleichtern und trotzdem eine genaue Einstellung zu gewährleisten, ist das horizontale Einstellglied 26 und das vertikale Einstellglied 30 jeweils an seinem einen Rand mit einer Verzahnung versehen, mit der jeweils Ritzel 32 und 33 kämmen, die ihrerseits durch an dem Trägerrahmen 31a angeordnete Schrittschaltmotoren 34 und 35 entsprechend angetrieben werden.
DieSchrittschaltmotoren 34 und 35 können herkömmlicher Bauart sein und GOO Schritte pro sec durchführen, wobei das Ritzel 3 1/2 Grad pro Schritt weiterschreitet, so dass der Teilbetrag der Stellungsveränderung der jeweiligen Einstellstangen 0, 76 mm pro Schritt beträgt. Jeder Schrittschaltmotor wird durch Taktimpulse angetrieben, die von einer Vergleichsvorrichtung zu der jeweiligen Motortreiberschaltung durchgelassen werden, was später noch näher beschrieben wird. Die Schrittschaltgeschwindigkeiten, wie sie vorstehend für jeden Motor geschrieben sind, stehen dann ganz in Abhängigkeit von der Taktimpulsgeschwindigkeit und dem Winkelverschiebungsdifferenzbetrag der jeweiligen Motorwelle nach Massgabe der Anzahl der in die Motortreiberschaltungen geleiteten Impulse.
Da die Speicherplatte 10 sowohl in waagrechter als auch in senkrechter Richtung bewegbar ist, erfordert jede Bildstellung in der Platte zwei Adressen, um die betreffende Bildstellung genau zu bestimmen. Diese Adressen werden nachstehend mit X-bzw. Y-Adresse bezeichnet und entsprechen der waagrechten bzw. senkrechten Lage des Bildes.
Zum Bestimmen bzw. Auffinden der jeweiligen Stellungen kann ein Photodioden-Rückkopplungssystem in Verbindung mit durchsichtigen, in dem waagrechten Einstellglied 27 bzw. in dem senkrechten Einstell- glied 29 enthaltenden X- und Y-Codeplatten verwendet werden. Wie in Fig. 2 gezeigt, istin dem Photodio-
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platte und dann durch eine unter letzterer befindliche Öffnung auf zwei Photodioden 39 und 40 wirft, die auf der ändern Seite der Platte angeordnet sind, um das Lichtsignal aufzunehmen. Die Codeplatte besitzt zwei unabhängige Spuren, die gleich weit voneinander beabstandete, undurchsichtige und durchsichtige Felder enthalten, deren Länge der Breite der Bildstellung in der metachromatischen Platte 10 entspricht.
Die beiden Spuren sind zueinander versetzt angeordnet, d. h. jedes undurchsichtige Feld in der einen Spur ist mit einem durchsichtigen Feld in der andern Spur ausgerichtet, und jede der Photodioden 39 und 40 ist so angeordnet, dass sie durch die entsprechenden Spuren durchgelassenes Licht aufnimmt. Obzwar nur eine Spur der verschlüsselten undurchsichtigen Felder erforderlich ist, hat sich aber die Doppelspuranordnung als vorteilhaft erwiesen, wenn es erwünscht ist, eine Zählprüfvorrichtung in das Zugriffssystem einzubauen.
In Fig. 3 ist eine schaubildliche Darstellung des Zugriffssystems gezeigt, in der die Ausgangsleitungen der Photodioden 39 und 40 über ein "UND"- oder Koinzidenzgatter 41 mit einem Binärzähler 42 verbunden sind, dessen Ausgang einer Vergleichsvorrichtung 44 zugeführt wird, die auch Informationen in Form elektrischer Impulse von einem X-Register 43 empfängt, das mit der X-Adresse gespeist wird.
Der Ausgang der Vergleichsvorrichtung ist eine Funktion der Differenz der in binärer Form im Adressenregister 43 aufgezeichneten Adresse und der von den Photodioden 39 und 40 erhaltenen Binärzählerinformation. Ist die Binärzahl im Adressenregister grösser als die Binärzahl im Zähler, dann lässt die Vergleichsvorrichtung 44 einen positiven Impuls auf ihrer Ausgangsleitung zu der Schrittschaltmotortreiberschaltung 45 durch, die dann ihrerseits den Schrittschaltmotor 34 im Uhrzeigersinn antreibt. Ist die Binärzahl im Adressenregister kleiner als die Binärzahl im Zähler, dann lässt die Vergleichsvorrichtung 44 einen negativen Impuls zu der Schrittschaltmotor-Treiberschaltung 45 durch, die denSchrittschaltmotor 34 dann in Gegenzeigerrichtung antreibt.
Sind die Zahlen im Adressenregister und im Zähler gleich, dann wird die Schrittschaltmotor-Treiberschaltung 45 mit keinem Impuls beschickt und die Welle des Schrittschaltmotors 34 mithin auch nicht angetrieben. Eine ähnliche Schaltung ist für die Y-Adresse vorgesehen.
Es sind hiefür Photodioden 46 und 47 angeordnet, auf die das von einer Lichtquelle 37 (Fig. 2) kommende und von der in dem Einstellglied 29 enthaltenen Codeplatte durchgelassene Licht auftrifft. Von den Photodioden 46 und 47 abgegebene Ausgangssignale werden an ein"UND"-Gatter 48 angelegt, dessen Ausgang einem Binärzähler 49 zugeführt wird. Ferner ist ein Y-Register 50 vorgesehen, das die Y-Adresse darstellende Signale an eine Vergleichsschaltung 51 abgibt, die auch die Ausgangssignale des Binärzählers 49
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Die Vielzahl der Anwendungsmöglichkeiten des hier beschriebenen Systems ist auf die besonderen
Eigenschaften der reversiblen lichtempfindlichen Farbstoffe zurückzuführen, die in den metachromati- schen Stoff gleichmässig dispergiert sind. Da die metachromatischen Stoffe löschbar sind, ist es nun mög- lich, eine grosse optische Informationsspeichereinheit herzustellen, in der jeder Fehler in der Informa- tionseingabe leicht korrigierbar ist, so dass es nicht mehr erforderlich ist, eine Speicherplatte wegen fal- scher Bilder auszuscheiden, wie es bei den bisher üblichen photographischen Speichersystemen getan wer- den musste. Des weiteren kann, da bei den metachromatischen Stoffen eine Erzeugung eines latenten
Bildes entfällt, die Speicherplatte während der Erzeugung des Bildes beobachtet werden, wobei diese
Beobachtung leicht zu mechanisieren ist.
Noch bedeutsamer ist aber der Vorteil, dass die Speicherplatte keinen photographischen Entwicklungsverfahren unterworfen werden braucht, bevor beliebige oder sämt- liche der gespeicherten Bilder aufgerufen werden können und ihre Information wiederaufgefunden werden kann.
Auf Grund der äusserst hohen Auflösungsfähigkeit metachromatischer Filme schafft die starke Bildver- kleinerung eine sehr hohespeicherdichte. Die hier erwähnte Bildverkleinerung von 200 : 1 ist lediglich für praktischezwecke angegeben ; Bildverkleinerungen von 300-400 : 1 sind leicht erzielbar. Eben diese Merk- male ermöglichen die Realisierung einer Schnellzugriffs-Dokumentenspeicherung in der Art gemäss der vorliegenden Erfindung.
Obwohl das vorliegend beschriebene und gezeigte Ausführungsbeispielhauptsächlich auf die hierin an- gegebenen Anwendungszwecke abgestellt ist, versteht es sich, dass die Erfindung nicht auf das gewählte Ausführungsbeispiel beschränkt ist, da noch eine Vielzahl verschiedener anderer Ausführungsbeispiele, denen abgewandelte Anwendungszwecke zugrunde liegen, gewählt werden können, ohne dass dabei vom Grundgedanken der Erfindung abgewichen wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Optisches Informationsspeichersystem, dadurch gekennzeichnet, dass folgende Vorrichtungen vorgesehen sind :
Eine Lichtquelle zum Erzeugen eines ein Bild eines Objektes enthaltenden Lichtstrahles mit Wellenlängen innerhalb eines ersten Wellenbereiches ; eine Speichervorrichtung, die senkrecht zu dem Lichtstrahl und in dessen Bahn angeordnet ist und einen metachromatischen Stoff enthält, in dem Bilder infolge Lichtes mit Wellenlängen innerhalb des ersten Wellenbereiches erzeugbar sind ; eine zwischen der genannten Lichtquelle und der genannten Speichervorrichtung angeordnete Abbildungsvorrichtung, die den Lichtstrahl empfängt und das Bild auf den metachromatischen Stoff projiziert ;
und eine Zugriffseinrichtung zum wahlweisen Einstellen der Speichervorrichtung innerhalb des Lichtstrahles, wobei die Lichtquelle eine Vorrichtung zur Erzeugung eines zweiten Lichtstrahles enthält, der nicht innerhalb des ersten Wellenbereiches liegende Wellenlängen zum Löschen des genannten Bildes aufweist.