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Mittel zur Erhöhung der Wasserfestigkeit von Leder oder Pelzen
EMI1.1
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Lösungen soleherchen, dass die Imprägnierungsmittel beim Spritzen nicht zu stark in der Lederoberflächenschicht haften, sondern in das Leder eindringen. Niedrig siedende Lösungsmittel sind in diesem Fall ungeeignet, weil sie beim Spritzen zu schnell verdunsten, so dass sich die Imprägnierungsmittel hauptsächlich auf der Leder- oberfläche abscheiden. Auch bei Anwendung des Tauchverfahrens kann man die Verteilung des Imprä- gnierungsmittels im Leder durch Änderung des Anteils an höhersiedenden Lösungsmitteln regulieren.
Nach dem erfindungsgemässen Imprägnierungsverfahren lassen sich mineralische, vegetabilische, synthetische sowie kombiniert gegerbte Leder behandeln. Die behandelten Leder besitzen eine ausge- zeichnete wasserabweisende Wirkung und zeigen praktisch keine Wasserdurchlässigkeit. Sie zeichnen sich ferner unter statischen und dynamischen Bedingungen durch ein besonders niedriges Wasseraufnahmevermögen aus. Im Gegensatz zu der häufig beobachteten Verhärtung der Leder, wie sie bei Anwendung von
Imprägnierungsmitteln leicht eintritt, bleiben die Leder weich und geschmeidig und werden auch in be- zug auf ihre Färbung und Zurichtung nicht nachteilig beeinflusst. Es gelingt, sowohl zugerichtete Ober- leder beliebiger Gerbart als auch Bodenleder zu imprägnieren, von besonderer Bedeutung ist diese Im- prägnierungsart für moderne, nicht geschmierte Waterproof-Leder.
Man kann im übrigen die wasserabstossende Wirkung der Lederoberfläche noch weiter verbessern, wenn man die Mittel zusammen mit Silikonölen und/oder Hartwachsen anwendet. Unter Silikonölen wer- den vornehmlich die bekannten bi-und trifunktionellen Methylsiloxane mit reaktionsfähigen Wasserstoff- atomen verstanden sowie auch andere Polymerisate siliziumorganischer Verbindungen, welche durch eine -Si-O-Si-Gruppe oder auch durch andere Bindungen, wie z. B.-Si-CH-Si-oder Si-C. H.-Si- charakte- risiert sind. In den Siliziumatomen der Silikone können organische Radikale wie Alkyl-, Aryl-, Aralkyl-,
Alkylaryl- oder Alkoxygruppen substituiert sein. Besonders interessieren solche siliziumorganische Poly- merisate, die neben den organischen Resten, wie z. B. Methyl, noch Wasserstoffatome enthalten.
Diese
Produkte sind in Form von Lösungen in organischen Lösungsmitteln, wie Methylenchlorid, im Handel, die ausserdem gewöhnlich Katalysatoren, wie Titansäuretetrabutylester, enthalten.
Als Hartwachse sind natürliche oder synthetische Wachsprodukte verwendbar, wie Paraffinwachs,
Carnaubawachs und insbesondere Montanwachs oder Ester- bzw. Carbonamidwachse synthetischer Natur.
Die verschiedenen Komponenten lassen sich ohne Schwierigkeiten in den Lösungen auflösen. Die Zusätze wirken effektsteigernd, so dass man dann auch mit geringeren Mengen der erfindungsgemässen Stoffe aus- kommen kann.
Beispiel l : Bodenleder wird in eine 10% igue Lösung des Zitronensäuremonooleylesters in Trichlor- äthylen 15 min getaucht, langsam getrocknet und anschliessend gewalzt. Man erhält ein sehr wasserfestes
Bodenleder mit sehr geringer Wasseraufnahme, das besonders dem Durchtritt von Wasser unter dynami- schen Prüfbedingungen (Permeometer nach Bally) grossen Widerstand entgegensetzt.
EMI3.1
<tb>
<tb>
Wasserdurchlässigkeits-Wasseraufnahmen <SEP> Wasserdurchtritt
<tb> quotient <SEP> n. <SEP> Stather/ <SEP> (Kubelka) <SEP> nach <SEP> (Bally-Permeometer)
<tb> Herfeld <SEP> 30 <SEP> min <SEP> 2h <SEP> 24 <SEP> h <SEP>
<tb> Blindversuch <SEP> 0, <SEP> 2 <SEP> 35% <SEP> 441o <SEP> 49% <SEP> 7 <SEP> min <SEP>
<tb> Zitronensäuremonooleylester, <SEP> gelöst <SEP> in
<tb> Trichloräthylen,
<tb> 10% <SEP> lu <SEP> über <SEP> l, <SEP> l <SEP> 11% <SEP> 17% <SEP> 40% <SEP> 245 <SEP> min
<tb>
Beispiel 2: Chromoberleder wird mit einer 10longen Lösung von Zitronensäuremonooleylester in Trichloräthylen zweimal von der Fleischseite bestrichen. Man erhält ein Leder mit besonders hoher Widerstandsfähigkeit gegen den Durchtritt von Wasser unter dynamischen Prüfbedingungen.
Das normale, nicht imprägnierte Leder der gleichen Art wurde in Wasser unter den Bedingungen der Maeser-Prüfme- thode verglichen. Das normale Leder wurde durchschnittlich nach 300-500 Knickbewegungen durchnässt.
Die Prüfung des vorstehend imprägnierten Leders wurde nach 50000 Knickbewegungen abgebrochen. Bis dahin wurde das Leder von Wasser nicht durchdrungen.
Beispiel 3: Rein vegetabilisch gegerbtes, zugerichtetes Oberleder wurde in eine 10% i. ge Lösung von Zitronensäuremono- bzw. Zitronensäuredioleylester in Schwerbenzin 5 min getaucht und langsam getrocknet. Nach dem Trocknen wurde ein weiches, geschmeidiges Leder ohne nachteilige Beeinflussung der Lederappretur erhalten.
Die Prüfung in der Maeser-Maschine ergab folgende Werte :
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EMI4.1
<tb>
<tb> Wasserdurchtritt <SEP> Wasseraufnahme <SEP> nach
<tb> (Anzahl <SEP> der <SEP> Knicke) <SEP> 10 <SEP> 000 <SEP> Knicken <SEP> 20 <SEP> 000 <SEP> Knicken
<tb> Blindversuch <SEP> 95 <SEP> 277% <SEP> 285%
<tb> Zitronensäuremonooleylester <SEP> - <SEP> 10%ige
<tb> Lösung <SEP> 18500 <SEP> 17% <SEP> 26% <SEP>
<tb> Zitronensäuredioleylester <SEP> - <SEP> 100/oige <SEP>
<tb> Lösung <SEP> 5300 <SEP> 53% <SEP> 72%
<tb>
Beispiel 4 : Chromgegerbtes BoxcalfIeder wurde in die 20%ige Lösung der unter 2 - 13 angeführten- Substanzen 5 min getaucht. Die Substanzen waren je nach ihrer Löslichkeit in Benzin bzw. Trichlor- äthylen gelöst. Nach dem Trocknen an der Luft wurden die Lederproben in der Maeser-Maschine auf ihre Wasserfestigkeit geprüft.
Es wurden folgende Werte erhalten :
EMI4.2
<tb>
<tb> Imprägniermittel-Wasserdurchtritt <SEP> Wasseraufnahme <SEP> nach
<tb> 20% <SEP> luge <SEP> Lösung <SEP> nach <SEP> 10 <SEP> 000 <SEP> Knicken
<tb> 1. <SEP> Blindversuch <SEP> 530 <SEP> Knicken <SEP> 75%
<tb> 2. <SEP> Malonsäuremonooleylester <SEP> 10 <SEP> 000 <SEP> Knicken <SEP> 10, <SEP> 5% <SEP>
<tb> 3. <SEP> Maleinsäuremonooleylester <SEP> 18 <SEP> 000 <SEP> Knicken <SEP> 8, <SEP> 5% <SEP>
<tb> 4. <SEP> Pentaerythritmonoösäureester <SEP> 21000 <SEP> Knicken <SEP> 28%
<tb> 5. <SEP> Pentaerythritdiölsäureester <SEP> 36000 <SEP> Knicken <SEP> 40%
<tb> 6. <SEP> Zitronensäuremonooleylamid <SEP> 55000 <SEP> Knicken <SEP> 27%
<tb> 7. <SEP> Zitronensäuredioleylester <SEP> 85 <SEP> 000 <SEP> Knicken <SEP> 17%
<tb> 8. <SEP> Zitronensäuremonooleylester <SEP> > <SEP> 100 <SEP> 000 <SEP> Knicken <SEP> 9%
<tb> 9.
<SEP> Monooleylester <SEP> der <SEP> Iminodiessigsäure <SEP> 14000 <SEP> Knicken <SEP> 21%
<tb> 10. <SEP> Phthalsäuremonooleylester <SEP> 20 <SEP> 000 <SEP> Knicken <SEP> 15%
<tb> 11. <SEP> Monooleylamid <SEP> der <SEP> Iminodiessigsäure <SEP> 17000 <SEP> Knicken <SEP> 20%
<tb> 12. <SEP> Phthalsäuremonooleylamid <SEP> 21000 <SEP> Knicken <SEP> 18%
<tb> 13. <SEP> Ölsäuremonoglycerid <SEP> 42 <SEP> 000 <SEP> Kuicken <SEP> 35%
<tb>
Beispiel 5 : Proben eines chromgegerbten, gefetteten und in üblicher Weise zugerichteten Kalbleders wurden in die nachstehend unter A) und B) beschriebenen Lösungen 5 min getaucht und an der Luft getrocknet.
Die Lösungen hatten folgende Zusammensetzung :
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A) 2, 5 Teile eines Kondensationsproduktes aus Aluminiumisopropy- lat und einem sauren Dodecylphosphorsäureestergemisch
0,75 Teile Acetessigester
96, 75 Teile Trichloräthylen 1 ()'0, 0 Teile
B) 2, 5 Teile eines Kondensationsproduktes aus Aluminiumisopropy- lat und einem sauren Dodecylphosphorsäureestergemisch
0, 75 Teile Acetessigester
1, 25 Teile Monooleylzitronensäureester
95, 5 Teile Trichloräthylen
100, 0 Teile
Die Leder wurden in der Maeser-Maschine auf ihre Wasserfestigkeit geprüft, wobei folgende Werte erhalten wurden :
EMI5.1
<tb>
<tb> Wasserdurchtritt <SEP> Wasseraufnahme <SEP> Wasseraufnahme
<tb> nach <SEP> nach <SEP> 10 <SEP> 000 <SEP> Knicken <SEP> (Kubelka) <SEP> nach
<tb> 30 <SEP> min <SEP> 1 <SEP> 2 <SEP> h <SEP> 24 <SEP> h <SEP>
<tb> Blindversuch <SEP> 150 <SEP> Knicken <SEP> 134% <SEP> 106% <SEP> 122% <SEP> 151%
<tb> Imprägniert
<tb> mit <SEP> Lösung <SEP> A <SEP> 13 <SEP> 000 <SEP> Knicken <SEP> so% <SEP> 25% <SEP> 43% <SEP> 85%
<tb> Imprägniert
<tb> mit <SEP> Lösung <SEP> B <SEP> > <SEP> 100 <SEP> 000 <SEP> Knicken <SEP> 26% <SEP> 19% <SEP> 35% <SEP> 68%
<tb>
Beispiel 6: Proben eines chromgegerbten, gefetteten und in üblicher Weise zugerichteten Kalbleders wurden in die nachstehend unter I und II beschriebenen Lösungen 5 min getaucht und an der Luft getrocknet.
Die Lösungen hatten folgende Zusammensetzung :
I. 2, 5 Teile eines Kondensationsproduktes aus Aluminiumisopropylat und einem sauren Dodecylphosphorsäureestergemisch
0, 75 Teile Acetessigester
1, 25 Teile Montanwachs
2, 5 Teile Silikonöl
93, 0 Teile Trichloräthylen
100, 0 Teile 11. 2, 0 Teile eines Kondensationsproduktes aus Aluminiumisopropylat und einem sauren Dodecylphosphorsäureestergemisch
0, 75 Teile Acetessigester
1, 0 Teil Montanwachs
2, 0 Teile Silikonöl
1, 25 Teile Monooleylzitronensäureester 93, 0 Teile.
Trichloräthylen
100, 0 Teile
Die Leder wurden in der Maeser-Maschine auf ihre Wasserfestigkeit geprüft, wobei folgende Werte erhalten wurden :
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EMI6.1
<tb>
<tb> Wasserdurchtritt <SEP> Wasseraufnahme <SEP> Wasseraufnahme
<tb> nach <SEP> nach <SEP> 10 <SEP> 000 <SEP> Knicken <SEP> (Kubelka) <SEP> nach
<tb> 30min <SEP> 2h <SEP> 24h <SEP>
<tb> Blindversuch <SEP> 150 <SEP> Knicken <SEP> 134% <SEP> 105% <SEP> 122% <SEP> 151%
<tb> Imprägniert
<tb> mit <SEP> Lösung <SEP> I <SEP> 18 <SEP> 000 <SEP> Knicken <SEP> 28% <SEP> 21% <SEP> 39% <SEP> 78%
<tb> Imprägniert
<tb> mit <SEP> Lösung <SEP> II <SEP> < <SEP> 100 <SEP> 000 <SEP> Knicken <SEP> 22,5% <SEP> 17% <SEP> 31% <SEP> 63%
<tb>
Bei s pie 1 7 :
Chromkombíniert gegerbtes, mit Plastikdeckfarben zugerichtetes Waterproof-Leder (Stärke 1, 7 mm) mit einem extrahierbaren Fettgehalt von nicht höher als 8-10% wird 10 min in die
Lösung I bzw. Lösung II gemäss Beispiel 6 getaucht. Im Vergleich zu dem normalen, nicht imprägnierten i Leder erhält man nach der Trocknung folgende Wasserfestigkeitswerte :
EMI6.2
<tb>
<tb> Wasserdurchtritt <SEP> Wasseraufnahme <SEP> Wasserdurchlass
<tb> nach <SEP> nach <SEP> 10 <SEP> 000 <SEP> Knicken <SEP> nach <SEP> 10000 <SEP> Knicken
<tb> Blind <SEP> versuch <SEP> 170 <SEP> Knicken <SEP> 47, <SEP> 2% <SEP> 32, <SEP> 5% <SEP>
<tb> Imprägniert
<tb> mit <SEP> Lösung <SEP> 1 <SEP> 17385 <SEP> Knicken <SEP> 2, <SEP> 20/0 <SEP> 0
<tb> Imprägniert
<tb> mit <SEP> Lösung <SEP> II <SEP> 54200 <SEP> Knicken <SEP> 1, <SEP> 7% <SEP> 0 <SEP>
<tb>
Beispiel 8 : Trockene Bodenleder werden vor dem Walzen in die 10% i. gen Lösungen I und II gemäss Beispiel 6 15 min getaucht, langsam getrocknet und gewalzt. Die Prüfung der fertigen Bodenleder wurde nach der Methode von Baumann mit dem Permeometer (Bally) vorgenommen.
Das normale Bodenleder wurde nach 10 min durchnässt, das mit der Lösung I behandelte Bodenleder nach 65 min, während das in Lösung II getauchte Bodenleder erst nach 3 1/2 h durchnässt wurde.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verwendung von in organischen Lösungsmitteln gelösten Teilestern oder Teilamiden, die wenigstens eine freie Carboxylgruppe besitzen, von aliphatischen oder aromatischen Polycarbonsäuren, insbesondere solchen, die nicht mehr als 6 Kohlenstoffatome im Molekül enthalten, mit ungesättigten aliphatischen Alkoholen bzw. Aminen, deren Kettenlänge (.-C,,. beträgt, bzw. von Teilestern von Polyalkoholen, die noch wenigstens zwei freie Hydroxylgruppen besitzen, insbesondere solchen, die nicht mehr als 6 Kohlenstoffatome im Molekül enthalten, mit ungesättigten aliphatischen Carbonsäuren der Kettenlänge C8 - C22, als Mittel zur Erhöhung der Wasserfestigkeit von Leder oder Pelzen.