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Verfahren zur Regelung von Viertakt-Explosionskraftmaschinen für Kraftwagen mittels
Bremswirkung.
Der Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren, mittels dessen die Bremsarbeit durch die gekühlte Maschine selbst geleistet wird und dadurch zugleich die übrigen Bremsorgane teilweise entlastet werden.
Dieses Verfahren, das Anwendung findet für Viertakt-Explosionskraftmaschinen von beliebiger Zylinderzahl, die bei Abschluss der Brennstoffzufuhr als unvollkommene Luftpumpen (einmalige Verdichtung mit darauffolgender teilweiser oder vollständiger Expansion ins Freie) arbeiten, besteht in der Hauptsache darin, sowohl den Zeitpunkt des Ausblasen als auch den in diesem Augenblicke im Zylinder herrschenden Druck relativ zur Kurbelstellung derart zu verändern, dass die hieraus sich ergebende Bremswirkung an der
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werden kann.
Zur Erläuterung dieser Art der Regelung der Bremswirkung werde zunächst angenommen, es sei nur die Brennstoffzufuhr abgesperrt. In diesem Falle wird die Maschine
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können. Bald aber wird bei einem talwärts laufenden Kraftwagen der Zustand eintreten, dass das Triebwerk des Wagens infolge der Massenenergio des letzteren Kraft an die Maschine abgibt, dieselbe im gleichen Sinne vorwärts treibend. Dieser Kraftäusserung kann die Maschine nur ihren Leerlaufswiderstand a) s Bremswirkung entgegenstellen ; dieser ist z. B. bei der Talfahrt so gering, dass er kaum noch als Bremsarbeit gegenüber den entgegenwirkenden Energiemengen in Betracht kommt.
Wird nun der Auspuffnocken um einen geringen Betrag verstellt, beispielsweise um 100
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durch Entweichen der Luft unwirksam, wobei die Bremsarbeit der Maschine bereits um pinrn lileinpn Betrag I. unimmt. Ausserdem wird das Auspuffventil infolge seiner Verschiebung im 4. Takte bereits vor Ende des Kolbenweges schliessen, worauf bis zur Öffnung des Eiulassventils Verdichtungsarbeit geleistet wird. Indem man den Auspuffnocken allmählich
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. \uslassllocken um 1800 gegeneinander verschoben worden sind.
In diesem Augenblicke folgt nämlich auf je einen Ansaughub ein voller Vordichtungshub mit kurzem Auspuff. übersichtlich stellt sich das neue Regelungsvorfahren wie folgt dar :
1. Der Gaszulass und die Zündung wird abgesperrt. Alsdann treten folgende Vorgänge ein : Im 1. Takte ist der Einlass offen, dor Auspuff zu, es erfolgt Ansaugen von Luft.
Im 2. Takte ist der Einlass zu, der Auspuff zu. es erfolgt eine Verdichtung der Luft.
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Einlass zu, der Auspuff offen, Austreiben der Luft. Es erfolgt also eine mässige BromsWirkung.
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11. Wird nun der Auspuffnocken gegenüber dem Einlassnocken in der Drehrichtung verstellt, derart, dass der Auspuffnocken früher als 270 nach dem Einlassnocken zur Wirkung gelangt, so wird der Auspuff früher öffnen. Der Gaszulass bleibt geschlossen.
Takt 1 und 2 finden so statt, wie oben'aMgegcben. Im 3"Takte herrscht teilweise Expansion der Luft, hierauf öffnet sich der Auslass. I Im'4. Takte schliesst der Auslass vor dem Hubende ; statt die Luft ganz auszutreiben, wird sie verdichtet. Es findet sonach schon eine höhere Bremswirkung statt.
III. Wird der Auslassnockon in der angegebenen Richtung noch weiter verstellt, so dass etwa nach 1800 Drehung der Steuerwelle nach dem Einlass der Auslassnocken wirksam wird, dann finden folgended Vorgänge statt : l. Takt. Einlass offen, Auslass zu; Luftansaugung durch Einlassventil.
2. zu, Luftverdichtung. a. 71 offen : Luftansaugung durch Auslassventil.
4. zu: Luftverdichtung.
Das ist die höchste Bremswirkung.
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die Öffnungszeiten des Auspuffvontils und die dadurch im Zylinder entstehenden Luftspannungen und damit die Bremswirkung in einer stetigen Weise geändert werden können.
Die Verschiebung des Auspuffnockens im Drehungssinne der Steuerwelle erfolgt, entsprechend der gewünschten Bremswirkung, um einen Winkel von 0 bis etwa 75 .
Diese Verschiebung des Nockens kann selbstredend in mannigfacher Weise vorgenommen werden, z. B. mittels einer hin und her beweglichen Muffe mit schrägem Schlitz, in den ein mit der Nockenwelle starr verbundener Zapfen eingreift. Auch ein geeignetes Differentialgetriebe bekannter Art kann hiefür angewandt werden.