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Verfahren zum Ausbessern eines beschädigten Teiles der Seitenwand von Luftreifendecken
Das Ausbessern von beschädigten Luftreifendecken ist schwierig und zum Teil undurchführbar, wenn die Decken Verletzungen der Seitenwand- oder Lauff1ächen-Kordlagen aufweisen. Sobald eine Decke eine umfangreiche Ausbesserung erfahren hat, kann sie zwar noch bis zur völligen Abnutzung verwendet wer- den, ist aber im allgemeinen für ein späteres Runderneuern nicht geeignet und muss verworfen werden, wodurch ein beachtlicher Verlust insbesondere dann entsteht, wenn es sich um Decken für schwere Last- fahrzeuge handelt.
Für den besonderen Fall, dass eine Beschädigung der Seitenwand einer Luftreifendecke vorliegt, ist bereits ein Verfahren bekanntgeworden, bei dem ein mit einer Seileinlage iersehener seitlicher Deckenteil auf die beschädigte, ebenfalls eine Seileinlage enthaltende Reifendecke aufgebracht wird. Diese so ausgebesserte Decke ist aber für den praktischen Betrieb eines Fahrzeuges ungeeignet, weil sie völlig aus dem Gleichgewicht gebracht ist, selbst wenn der defekte Teil der Decke entfernt werden würde. Ausserdem wird der obere Teil des aufgebrachten Stückes mit Sicherheit sich ablösen und zerstört werden, weil er sich in der Walkzone der Decke befindet.
Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zum Ausbessern eines beschädigten Teiles der Seitenwand von Luftreifendecken unter Verwendung von ringförmigen, zur Radachse konzentrischen Deckenteilen, jedoch vermeidet sie die oben erwähnten Nachteile des bekannten Verfahrens dadurch, dass man einen Teil der Seitenwand entfernt, der sich über den ganzen Umfang erstreckt und den beschädigten Teil der Seitenwand umfasst, so dass eine unbeschädigte Teildecke verbleibt, dass nach dem Entfernen des beschädigten Seitenwandteiles die Wandstärke der verbleibenden Teildecke in einem der Trennlinie benachbarten, sich über den Gesamtumfang der Decke erstreckenden Bereich verringert wird, dass man weiterhin einen vorgefertigten Seitenwandteil auswählt, der dem entfernten, beschädigten Teil entspricht, indessen breiter als dieser ist,
und die Stärke dieses vorgefertigten Teiles in einem der in der Stärke verringerten Zone der Reifendecke entsprechenden Bereich ebenfalls herabgesetzt wird, und sodann die Reifendecke mit dem Seitenwandteil mit Überlappung der Zonen mit herabgesetzter Wandstärke vereinigt wird, so dass eine Decke erhalten wird, deren Seitenwand hinsichtlich Querschnittsform und Wandstärke an jeder Stelle ihres Umfanges mit der Seitenwand einer neuen Decke übereinstimmt und in ihren Abmessungen symmetrisch bezüglich der Reifenumfangsmittelebene ist, ausgenommen gegebenenfalls vorgesehene, aus einer dünnen Schicht bestehende Stossfugenabdeckungen.
Dieses Verfahren ist insbesondere auf Luftreifendecken anwendbar, deren Grundkörper eine geringe Anzahl von Kordlagen aufweist oder keine derartige Einlage hat.
Es versteht sich, dass das Ausbesserungsverfahren gemäss der Erfindung nur dann berechtigt ist, wenn die Reifendecke mehrere Verletzungen aufweist, deren Einzelausbesserung schwierig sein und die guten Eigenschaften der Decke beeinträchtigen würde, oder wenn zumindest eine nicht mehr zu behebende Verletzung vorliegt.
Das erfindungsgemässe Verfahren erbringt beachtliche Einsparungen an Arbeit und Werkstoff, da man unter günstigen Zeit- und Qualitätsbedingungen mit den üblichen Mitteln nicht mehr herzustellende Reifendecken in einwandfreien Zustand bringen kann.
Nachstehend sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung im Zusammenhang mit der Zeichnung be-
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schieben, u. zw. zeigt Fig. l eine beschädigte Luftreifendecke in Ansicht, Fig. 2 einen Querschnitt durch die Decke nach Fig. l, Fig. 3 die Decke nach Fig. 2 nach Entfernen des beschädigten Teiles, Fig. 4 einen Querschnitt einer Einzelheit der Decke nach Fig. 3 in vergrössertem Massstab, Fig. fi einen Querschnitt durch den vorgefertigten Deckenteil, durch den der beschädigte Deckenteil ersetzt werden soll, Fig. 6
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TeilesFig. 9 eine Einzelheit der Decke nach Fig. 8, deren beschädigter Wulst entfernt ist, in vergrössertem Massstab, sowie den vorgefertigten Wulst, welcher mit der Decke vereint werden soll.
Die Decke nach den Fig. l und 2 besteht aus einem Grundkörper 6 mit den Seitenwänden 6e und 6f.
Dieser Grundkörper ist durch eine Bewehrung 2 verstärkt, weist zwei Wulste 4 und 4'auf und trägt eine Lauffläche 11. Die Seitenwand 6f zeigt mehrere Verletzungen A. B. C und D. die Seitenwand 6e ist praktisch unverletzt. Zwei der Verletzungen A und D haben die Seitenwand durchstossen, Zum Ausbessern der Decke trennt man von ihr gemäss der Erfindung zunächst die beschädigte Seitenwand 6f. Zu diesem Zweck befestigt man die Decke auf der Drehscheibe einer Schneidemaschine, deren feststehendes Messer die Seitenwand 6f gemäss der konischen Fläche E-E unmittelbar unter dem Rand der Lauffläche 11 abschneidet.
Danach hat die Reifendecke das in Fig. 3 wiedergegebene Aussehen.
Auf einer Breite L (Fig. 4) von mindestens 5 cm entfernt man die innere Gummischicht bis zum Blosslegen der ersten Kordlage 2 (Fig. 4).
Dann wählt man eine vorgefertigte Seitenwand 6d (Fig. 5), deren Abmessungen denen der beschädigten und entfernten Seitenwand 6f entsprechen, die indessen breiter ist als jene ; diese Seitenwand besteht aus einer Bewehrung 2'und endet in einem Wulst 4". Man nimmt vom oberen Ende des vorgefer-
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fläche 11, bis die Kordlage 2'sichtbar wird.
Die miteinander zu vereinenden Flächen 26 und 27 (Fig. 4 und 6) werden anschliessend in üblicher Weise mittels einer heiss- oder kaltvulkanisierenden Gummilösung in üblicher Weise vorbereitet. Nach dem Zusammenfügen wird eine dünne Gummisctncht 28 als t-ugenabdeckung aufgebracht, wie aus Fig. 7 zu ersehen ist. Die Verbindungsstelle lässt man dann unter Druck vulkanisieren, mit oder ohne Heizung, je nach der verwendeten Gummilösung. Die Anwendung des Ausbesserungsverfahrens nach der Erfindung ist nicht auf das beschriebene Beispiel beschränkt. Insbesondere kann man auch anstatt eine gesamte Seitenwand zu ersetzen, nur die Wulstzone 29 nach Fig. 8 ersetzen, wenn lediglich diese schwer beschädigt ist.
In diesem Fall trennt man die Wulstzone 29 ringförmig nach der Linie F-F ab und entfernt den inneren Bekleidungsgummi bis zum Blosslegen der ersten Kordlage 2. Man nimmt eine neue vorgefertigte Wulstzone 30 mit einem Wulst 4'"und einer Verstärkungseinlage 2" (Fig. 9), entfernt die äussere Gummischicht dieses Teiles, bis die Kordlage 2" freiliegt und fügt dann diesen Teil mit der Reifendecke in der vorstehend beschriebenen Weise zusammen. Auch hier kann man eine Gummiabdeckschicht über der Trennfuge aufbringen.