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Kommutatormotor oder-generator für beide Drehrichtungen
Zur Erzielung der optimalen Eigenschaften eines Kommutatormotors oder-generators in beiden Dreh- richtungen, ist es notwendig, bei der Änderung der Drehrichtung den Leistungsfaktor durch Verschiebung eines Ringes der Stromabnahmevorrichtung zu kompensieren. Zu diesem Zweck wird z. B. eine Konstruk- tion der Stromabnahmevorrichtung mit zwei Wellen und mit eine Schraubenverzahnung aufweisenden, axial verschiebbaren Zahnrädern verwendet. Diese Anordnung ist bezüglich ihrer Herstellung nachteilig und ausserdem ist eine besondere Vorrichtung für die axiale Verschiebung der Zahnräder erforderlich, so dass bei dem Erfordernis einer automatischen Kompensation mittels eines Servomotors, die ganze Einrichtung beträchtlich kompliziert wird.
Dieser Mangel wird erfindungsgemäss bei einam Kommutatormotor oder-generator für beide Drehrichtungenmit automatischer Kompensation des Leistungsfaktors durch Bürstenverschiebung dadurch beseitigt, dass der vordere Ring und der hintere Ring der Stromabnahmevorrichtung miteinander über ein Differentialgetriebe verbunden sind, welches mit einer Vorrichtung für die Kompensation des Leistungsfaktors in Verbindung steht. Zwecks Erzielung einer optimalen Kompensation des Leistungsfaktors bei allen Geschwindigkeiten kann im Kommutatormotor oder-generator auch eine Einrichtung zur automatischen Begrenzung der Beweglichkeit irgendeines Gliedes des Differentialgetriebes in Abhängigkeit von der Lage der Stromabnahmevorrichtung vorgesehen sein.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt. Diese zeigt einen Teil eines Kommutatormotors oder-generators, dessen vorderer Ring 1 mit dem hinteren Ring 2 der Stromabnahmevorrichtung über ein Differentialgetriebe 3 verbunden ist, wobei ein Glied dieses Getriebes mit der Vorrichtung 4 für die Verstellung des Leistungsfaktors in Verbindung steht ; diese Vorrichtung besteht im vorliegenden Fall aus einer Kettenübersetzung und einer elektrodynamischen Kupplung, welche einen äusseren Kurzschlussanker aufweist, innerhalb welchem ein permanenter Magnet rotiert, der mit der Welle des Kommutatormotors oder-generators verbunden ist.
In Abhängigkeit von der Drehrichtung dieser Welle dreht sich auch das erwähnte Glied des Differentialgetriebes 3 in der einen oder andern Richtung in einem Bereich, welcher durch feste oder einstellbare Anschläge gegeben ist, wodurch eine selbständige Verdrehung des hinteren Ringes 2 und damit auch eine selbsttätige Kompensation des Leistungsfaktors in beiden Drehrichtungen erreicht wird. Beim Einstellen der Geschwindigkeit dient das Differentialgetriebe 3 zum Verschieben des hinteren Ringes 2 in entgegengesetzter Richtung zum vorderen Ring 1, wodurch es das normalerweise verwendete Zwischenrad ersetzt.
Die beschriebene Ausführung ist einfach und überall dort geeignet, wo es die Betriebsumstände gestatten, da der Fall eintreten kann, dass der Leistungsfaktor des Kommutatormotors oder -generators nicht im ersten Augenblick nach dem Anschluss an das Netz kompensiert wird. Dort, wo es erwünscht ist, dass die Kompensation des Leistungsfaktors, z. B. aus Gründen eines schweren Anlaufes, bereits vor dem Anschluss an das Netz erfolgt, ist es möglich, ein Glied des Differentialgetriebes 3 z. B. durch einen besonderen Servomotor zu betätigen.
Hiebei können einstellbare Anschläge zur Anwendung gelangen, welche bei der Geschwindigkeitsregelung des Kommutatormotors oder -generators gleichzeitig mit der Bewegung der Stromabnahmevorrichtung verstellt werden, wodurch sie die Beweglichkeit irgendeines Gliedes des Differentialgetriebes 3 begrenzen, so dass sich die Kompensation des Leistungsfaktors automatisch mit der Lage der Stromabnahme-
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vorrichtung ändert, was in manchen Fällen erwünscht ist.
Die Erfindung ermöglicht es, bei gleicher Grösse des Kommutatormotors oder-generators für beide Drehrichtungen eine grössere Leistung zu erreichen oder bei gleicher Leistung eine Verminderung der Typengrösse der Maschine.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kommutatormotor oder-generator für beide Drehrichtungen mit automatischer Kompensation des Leistungsfaktors durch Burstenverschiebung, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Ring (1) und der hintere Ring (2) der Stromabnahmevorrichtung miteinander über ein Differentialgetriebe (3) verbunden sind, welches mit einer Vorrichtung (4) für die Kompensation des Leistungsfaktors in Verbindung steht.