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Düse für Düsenwebstühle
Die Erfindung bezieht sich auf eine Düse für Düsenwebstühle, bei welchen der Schuss mittels eines FlüssigkeitsstrahleshoherGeschwindigkeit durch das Fach getragen wird, wobei die Flüssigkeit dem in der
Düse geführten Schuss aus einer die Düse umgebenden Druckkammer nach Öffnung eines selbsttätig wir- kenden Ventils zugeleitet wird.
Bei den bisher bekannten Ausführungsarten solcher Webstuhldüsen werden für den Rücksprung des Dü- senventilkegels entweder Schrauben - oder Blatt-Stahlfedern verwendet. Konstruktionsmässig einfacher ist die Ausführung mit einer Schraubenfeder. Beide Typen von Abfederungen weisen jedoch erhebliche Betriebsmängel auf. Der Hauptmangel besteht darin, dass die Stahlfedern beider Typen von der den Schuss durch das Fach tragenden Flüssigkeit zufolge der hier auftretenden Elektrokorrosion sehr schnell angegriffen werden, selbst dann. wenn ihre Oberfläche verchromt oder in einer andern Weise behandelt worden ist. Die entstehenden kleinen Rostteilchen reiben sich in die genau gelagerten beweglichen Düsenteile ein und hinterlassen an diesen Teilen bleibende Spuren.
Dies führt zuerst zu einer unregelmässigen Funktion der Düse und später zu einer teilweisen oder vollständigen Zerstörung derselben.
Ein weiterer Nachteil dieser Federn besteht darin, dass deren eingestellte Vorspannung, abhängig von der Materialermüdung, sinkt, wodurch zugleich die Auslassgeschwindigkeit des den Schuss tragenden Flüssigkeitsstrahles herabgesetzt wird, so dass der von einem derartigen Strahl getragene Schuss nicht über die ganze Breite des Gewebes verlässlich getragen wird. Ferner kommt es bei den erwähnten Federn bei jedem Arbeitsgang zu keiner augenblicklichen Dämpfung, sondern es entstehen hier noch bestimmte Schwingungen der Feder, was für die Funktion der Düse sehr ungünstig ist. Durch unverlässliche Funktion der Düse wird aber auch eine Verringerung der Gewebegtite verursacht.
Die Herstellung von für diese Verwendung bestimmten Blattfedern ist ausserdem sehr schwierig, wobei die Schwierigkeit dieser Herstellung durch die Form der Feder bedingt ist, bei welcher in den meisten Fällen sich an einer Stelle ein gefährlicher Querschnitt ergibt, wo dann die Feder sehr leicht zum Brechen neigt. Zur Federherstellung muss überdies ein hochwertiger Werkstoff verwendet werden, wobei das Vergüten durch Glühen und Härten ebenfalls grosse Schwierigkeiten bereitet.
Die Erfindung beseitigt nun diese Nachteile dadurch, dass die Belastungsfeder des auf dem kegeligen Teil der Düse aufsitzenden Ventilkörpers in an sich bekannter Weise durch eine elastische, vorzugsweise hülsenförmige Gummieinlage gebildet ist.
Durch diese Ausgestaltung wird nicht nur ein einfacher Aufbau der gesamten Düsenkonstruktion, sondern auch eine weitgehend vereinfachte Herstellung erzielt. Von besonderer Bedeutung ist aber der Umstand, dass die Anwendung einer solchen durch ein Gummihülsenstück gebildeten Belastungsfeder ausser der erhöhten Arbeitsverlässlichkeit und Lebensdauer der Düse auch den funktionsmässig sehr wichtigen Effekt mit sich bringt, dass jede Ventilbewegung augenblicklich gedämpft wird.
Es ist zwar an sich bekannt, bei Ventilen allgemeiner Art als Rückholfeder einen Gummikörper zu verwenden. Abgesehen davon, dass es sich in den bekannten Fällen meist nur um Ventile für verhältnismässig niedere Drücke handelt, liegt bei diesen in der Regel ein Abschluss vor, der mit dem sehr kurzhubigen, äusserst schnellen und mit grosser Folgezahl verlaufenden Abschluss bei Düsenwebstühlen nicht ve-gleichbar ist, so dass bei diesen bekannten Ventilen auch nicht die Betriebsbedingungen gegeben sind,
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denen ein Ventil für eine Webstuhldüse der vorliegenden Art unterworfen ist. So spielt bei den bekannten Ventilen auch die Ausnützung der Dämpfungseigenschaft solcher Gummikörper keine Rolle.
Ausserdem wird bei den bekannten Ventilen der Gummikörper vielfach selbst als Ventilkörper oder Ventilsitz verwendet, was für die erfindungsgemässe Anwendung vollkommen ausgeschlossen wäre, da hier der Ventilkörper nicht nur die Abschlussfunktion zu erfüllen hat, sondern unbedingt auch so beschaffen sein muss und so mit dem Ventilsitz zusammenwirken muss, dass stets ein geschlossener Flüssigkeitsstrahl gewährleistet ist.
Die Ausbildung der Düse gemäss der Erfindung ist aus der folgenden Beschreibung und aus der Zeichnung erkennbar, die die Düse im Schnitt darstellt.
Die Düse besteht aus einem hohlen, zylinderförmigen Körper 1, der mittels einer Anpressdrück-Einstellmutter 2 verschlossen wird. Im Körper 1 sind fest, jedoch austauschbar eine konische Düse 3 und ein Körper 4 angebracht, in dem ein Ventilkegel 5 verschiebbar gelagert ist. Auf dem Verschlusskegel 5 ist
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auf den kegelförmigen Teil der Düse 3 drückt. Die Gummieinlage 7 sitzt mit ihrem dem Stützteller ti abgekehrten Ende auf der in der Stirnwand der Einstellmutter 2 angeordneten Muffe 8. Durch die Öffnung 9 wird dem Düsenkörper die Druckflüssigkeit des hydraulischen Systems zugebracht, die in die Kammer 13 eintritt, welche von einer Seite durch den Körper der Düse 3 und von der andern Seite durch den Körper 4 mit dem verschiebbaren Ventilkegel 5 verschlossen ist.
Im Augenblick des Eintragen des Schussfadens 11 drückt die Druckflüssigkeit den Ventilkegel 5 im Körper 4 entgegen der Wirkung der Gummieinlage 7 in Richtung nach rechts, so dass zwischen dem kegelförmigen Teil der Düse 3 und dem Ventilkegel 5 eine kreisringförmige Öffnung entsteht, wodurch die Druckflüssigkeit über die Bohrung 10 der Muffe 8 aus der Düse herausspritzt und den Schussfaden 11 in das nicht dargestellte Fach mitträgt. Der Schussfaden 11 wird der Düse durch die Bohrung 12 zugeleitet, und sein abgeschnittenes Ende ragt durch dieBohrungIO der Muffe 8 aus der Düse heraus. Nach dem Ausspritzen der Druckflüssigkeit verursacht die Gummieinlage 7, dass sich der Ventilkegel 5 sofort wieder auf den kegelförmigen Teil der Düse 3 legt, wodurch die Kammer 13 verschlossen wird.
Infolgedessen tritt, da es sich um eine Gummieinlage handelt, eine augenblickliche Abdämpfung der sonst auftretenden Schwingungen des Ventilkörpers 5 und ein vollständiges Verschliessen der erwähnten Bohrung ein. Die Vorspannung der Gummieinlage wird durch die auf der Verschraubung 14 angebrachte Mutter 2 eingestellt. Ein unerwünschtes selbsttätiges Verdrehen des Stütztellers 6 und dadurch auch des Ventilkegels 5 wird mittels einer Schraube 15verhindert, die in den Körper 4 eingeschraubt ist und deren freies Ende in die Bohrung 16 des Stütztellers 6 ragt.