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Verfahren und Einrichtung zum stossfreien Antrieb von aus einer Ruhelage in eine andere zu bewegenden Maschinenelementen, insbesondere von Schäften von Webstühlen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum stossfreien Antrieb von aus einer Ruhelage in eine andere zu bewegenden Maschinenelementen, insbesondere von Schäften von Webstühlen, und auf eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens, wobei das antreibende Maschinenelement Führungen aufweist, welche mit einem oder mehreren Bewegungsabnehmern zusammenarbeiten.
Beim Antrieb eines Maschinenelementes aus einer Ruhelage in eineandere durch ein anderes Maschinenelement mit Hilfe von Führungen, welche mit einem oder mehreren Bewegungsabnehmern zusammen- arbeiten, tritt an Stellen, wo die Kraftrichtung sich ändert, eine Änderung in der Verbindung zwischen dem anzutreibenden und dem antreibenden Maschinenelement auf. In einem solchen Antrieb, insbesondere wenn der Bewegungsabnehmer über mehrere Zwischenglieder mit dem anzutreibenden Maschinenelement verbunden ist, ist es unumgänglich, dass an den Gelenkp inkten und an den Lagerungen je ein für eine störungsfreie Bewegung der Glieder erforderliches Spiel vorhanden ist. Ausserdem treten bei allen Übertragungen von Kräften elastische Verformungen der Teile auf.
Bei der einen Verbindung werden daher die Gelenkbolzen und Drehzapfen auf einer Seite ihrer Lagerung anliegen, während bei der andern, in entgegengesetzter Richtung wirkenden Verbindung das Anliegen der Gelenkbolzen, Drehzapfen und Bewegungsabnehmer an der entgegengesetzten Seite erfolgt und damit eine Änderung der Stellung der durch sie verbundenen Gestängeteile im Masse des jeweils vorhandenen Spiels hervorruft. Dadurch ergibt sich eine Verlängerung bzw. eine Verkürzung der Gesamtlänge des Gestänges, wobei die elastischen Verformungen der Glieder sich im gleichen Sinne auswirken.
Da diese Änderungen der einzelnen Gelenke usw. sich vom antreibenden bis zum anzutreibenden Maschinenelement addieren, ergibt sich die Gefahr einer eventuellen, unerwünschten Verschiebung des anzutreibenden Maschinenelementes, verbunden mit Stössen und Vibrationen. Um dieser Gefahr zu begeg- nen, wird gemäss dem Verfahren nach der Erfindung vorgeschlagen, dass das anzutreibende Maschinenelement, in Verbindung mit dem antreibenden Element stehend, beschleunigt bzw. verzögert wird, dass danach mit Hilfe einer Verzögerung bzw.
Beschleunigung im Antrieb die vorgenannte Verbindung gelöst und mittels einer Wiederbeschleunigung bzw. Wiederverzögerung im Antrieb in eine andere, in entgegengesetzter Richtung wirkende Verbindung verwandelt wird - währenddem sich das anzutreibende Maschinenelement gleichförmig weiterbewegt-und alsdann die Verzögerung bzw. Beschleunigung des anzutreibenden Maschinenelementes vorgenommen wird.
Die Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens besteht darin, dass die Führungen einen das anzutreibende Maschinenelement beschleunigenden bzw. verzögernden Abschnitt, einen weiteren, gegenüber dem ersteren Abschnitt quer zur Bewegungsrichtung versetzten, dieses Maschinenelement verzögernden bzw. beschleunigenden Abschnitt sowie einen diese beiden Abschnitte verbindenden Führungsteil aufweisen.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen Fig. l den Antrieb eines Webschaftes einer Webmaschine, Fig. 2 ein Weg-Zeit-Diagramm der zu bewegenden Masse und die Einschaltung eines Abschnittes beim Richtungswechsel, Fig. 3 die auf den Hub der Masse
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plus Gestängespiel reduzierte Kurve nach Fig. 2, mit Versetzung der Kurvenfläche, Fig. 4 ein Diagramm der Beschleunigung der Geschwindigkeit und des Weges von Masse und Antriebsorgan. Fig. 5 und 6 ein wei- teres Ausführungsbeispiel.
Die Welle 10 in Fig. l, auf der die Kurvenscheibe 11 befestigt ist, wird von der Hauptwelle der Web- maschine in nicht dargestellter Weise gleichförmig angetrieben. Die den Umfang der Kurvenscheibe 11 bildende Kurvenfläche 12 arbeitet mit dem Abnahmeorgan, der Rolle 13 und dem Rollenhebel 14 zusam- men, der sich um den Zapfen 15 dreht und durch die Druckfeder 16 so stark belastet ist, dass die Rolle 13 stets an der Fläche 12 anliegt.
Der Hebel 14 ist mittels des Lenkers 17 an dem doppelarmigen Hebel 12 angelenkt, der sich um den
Zapfen 19 dreht und über die Verbindungsstange 20 mit dem Winkelhebel 21 verbunden ist. Dieser dreht sich um den Drehzapfen 22 und betätigt über die Verbindungslasche 23 die Steigplatine 24, die sich in der mit dem Gestell verbundenen Führung 25 gradlinig auf-und abbewegen kann. Die Steigplatine 24 um - schliesst mit ihrem Einhängehaken 26 den Einhängestollen 27 im unteren Schaftbalken 28. Letzterer ist mittels Endstreben und allfälligen Zwischenstreben mit dem oberen Schaftbalken 29 fest verbunden. An den Schaftbalken 28. 29 sind die Litzenschienen 30 mehrfach befestigt. Letztere tragen die Litzen 32 ; durch deren Augen 33 sind die Kettenfäden hindurchgezogen.
Der Schaft ist in der Mittelfachstellung gezeichnet, in welcher die Augen 33 sich in einer mittleren Stellung MF befinden und, wenn sich die anderen Schäfte ebenfalls in dieser Stellung befinden, das Webfach geschlossen ist. Beim Eintragen eines Schussfadens steht der Schaft entweder im Hochfach, indem durch Anheben desselben die Litzenaugen 33 sich in der Höhe der Linie HF befinden oder im Tieffach mit den Litzenaugen 33 auf der Linie TF.
Die Verhältnisse beim ungleichförmigen Antrieb einer Masse mit Hilfe einer Kurvenfläche, dargestellt in Fig. 2, betreffen ihre Bewegung in der Zeit z. Infolgedessen ist zum Verlassen der Stellung H eine Beschleunigung der Masse und, um aus der Bewegung in T zur Ruhe zu kommen, eine Verzögerung erfor- der1ích. Sofe nkeinebesonderenBedingungen für die verschiedenen Abschnitte des Weges s vorliegen, wird angenommen, die Masse werde bis 0, 5 s. bis zur Stellung M, beschleunigt und danach verzögert, so dass die Antriebskraft in M ihre Richtung von positiv zu negativ wechselt.
Der Schaft, welcher in dem Beispiel nach Fig. 1 die zu bewegende Masse bildet, steht im Mittelfach MF, d. h. in der Mitte zwischen Hochfach HF und Tieffach TF ; er hat den Weg von 0 bis 0, 5 s zurückgelegt. Dabei ist die Rolle 13 der Kurvenfläche 12 vom Punkt hbiszum Punkt m gefolgt. Im Verbindungs- gestänge zum Schaft liegen folgende Verhältnisse vor : Die Hebel 14, 18 und 21 drehen sich im Uhrzeigersinn, der Lenker 17, die Verbindungslasche 23, die Steigplatine 24 mit dem Einhängehaken 26 stehen unter Zug, die Verbindungsstange 20 unter Druck, solange der Schaft vom Hochfach bis zum Mittelfach beschleunigt wird. Die ganze Bewegung erfolgt zwangläufig, da die Rolle 13 von der Kurvenscheibe 11 nach aussen gedrückt wird. Der Weg des Schaftes ist der obere Ast S, der Wegkurve S.
Von der Mittelfachstellung an bis zur Stellung im Tieffach, in welch letzterer der Schaft zur Ruhe kommt, wird die Bewegung des Schaftes verzögert. Die Rolle 13 durchläuft nunmehr den Teil der Kurvenfläche 12 zwischen m und t. Während des Durchlaufens des Weges S1 (Fig. 2) wird der Schaft nach unten gezogen ; der Einhängehaken 26 liegt mit seinem oberen Ende am Einhängestollen 27 an. In der Mittelfachstellung hat der Schaft seine grösste Geschwindigkeit erreicht und da nun von dieser Stellung an die Bewegung des Schaftes verzögert werden muss, kann dies nur geschehen, wenn die Richtung der Kraft wechselt und vom Einhängehaken 26 anstatt einer Zugkraft eine Druckkraft auf den Schaft ausgeübt wird.
Zur Erzeugung dieser Druckkraft müsste von der Kurvenscheibe 11 eine Zugkraft auf die Rolle 13 übertragen werden. Dies wäre nur möglich. wenn die Rolle 13 auch in diesem Teil zwangläufig von der Kurvenscheibe 11 angetrieben werden würde, d. h. dass die Kurvenscheibe. 11 mit einer Nut versehen wäre.
Die Feder 16 ist nun so stark, dass sie In jedem Fall der erforderlichen, den Schaft antreibenden Druckkraft genügt. Die Drehrichtung der Hebel 14, 18, 21 bleibt dieselbe. Hingegen stehen der Lenker 17, die Verbindungslasche 23, die Steigplatine 24 und der Einhängehaken 26 nunmehr unter Druck, während die Verbindungsstange 20 von einer Zugkraft belastet wird.
Es sei angenommen, das Spiel in all diesen Gelenken und Lagerungen sowie die elastische Deformation betrage zo des Gesamthubes des Schaftes. Wäre kein Spiel und keine elastische Deformation vorhanden, so würde der Weg der Masse des Schaftes von M bis T in Fig. 2 der untere Ast S der Wegkurve S sein.
Weil für die Bewegung der Gelenke usw. ein Spiel unumgänglich ist, bewegt sich die Masse des Schaftes vom Punkt M an nicht auf der unteren Kurvenhälfte 5z. sondern infolge des Beharrungsvermögens behält der Webschaft einstweilen seine Geschwindigkeit und bewegt sich auf der Geraden 34, die im Punkt Ma* die Kurve Sa schneidet.
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Weil sich die Masse des Schaftes innerhalb des Spieles frei bewegt, trifft im Punkt Ma* der Einhänge- stollen 27 auf den Einhängehaken 26. Indem nun das Gestänge durch die Gestalt der Kurvenfläche 12 bereits eine gewisse Verzögerung erfahren hat, ist die Geschwindigkeit der Schaftmasse grösser als die des Gestänges. Dadurch kommt es zu einem Stoss zwischen dem Stollen 27 und dem Haken 26 ; die Bewegung wird reflektiert und verläuftim Zickzack zwischen den Kurven S und Sa, wie in Fig. 2 dargestellt.
Diese Zickzackbewegung verursacht nicht nur Unruhe und Schläge im Schaft, sondern unter Umständen auch Vibrationen in der ganzen Maschine. Die Unruhe und Schläge im Schaft verursachen ihrerseits nicht nur Lärm, sondern können auch Anlass sein zu Störungen in der Verbindung zwischen Schaft und Litzenschienen 30 bzw. zu Kettenfadenbrüchen.
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Schwingungen entstehen, da auf dem Wege Sa, die Stellung der Gelenke und Lagerungen wie auch die elastischen Deformationen den bei der Verzögerung obwaltenden Verhältnissen entsprechen.
Der Abstand zwischen den Kurven S und Sa in Ordinatenrichtung beträgt an allen Stellen 5% des Gesamthubes. Stände der Schaft im Zeitpunkt 0, 5 in Ma statt in M, so würde die Masse des Schaftes längs des Astes Sa2 verzögert werden und jegliche Schwingungen und Vibrationen wären ausgeschlossen.
Ist bei einem Abnahmeorgan, welches in einer Nutenkurve läuft, nur das Spiel innerhalb der Nutenbahn auszugleichen, so könnte der Übergangsabschnitt, der von M zu Ma führt, theoretisch gleich null sein. Praktisch hängt seine Grösse von der Ausgestaltung des Überganges innerhalb der Nutenbahn ab, wie dies In einem weiteren Beispiel dargestellt wird.
Sind hingegen, wie im Beisniel nach Fig. l, die sich addierenden Spiele in einem mehrgliedrigen Gestänge und die Deformation der Glieder auszugleichen, so ist ein grösserer Abschnitt einzuschalten. Denn es soll im Punkt Ma*, in welchem unter Umständen die Masse mit dem sie unmittelbar antreibenden Glied des Gestänges erst zusammentrifft, die Geschwindigkeit derMasse und diejenige dieses Gliedes genau gleich sein. Dies trifft dann zu, wenn sich im Punkt Ma* an die Gerade 34 die Wegkurve Sa2 anschliesst, welche die gleiche Gestalt hat wie die Wegkurve Sa2. Die Tangente an die Kurve Sa im Punkt M hat die gleiche Neigung wie die Tangente an die Wegkurve S im Punkt M, die im Punkt Ma* auf die Kurve Sa2 auftrifft.
Infolge des eingeschobenen Abschnittes M bis Ma* nimmt sowohl die Höhe von 0 bis H auf os bis H als auch die Basislänge von 0 bis T auf O* bis T* zu. Da aber der Hub des Schaftes sich nicht ändern darf, so ist die Wegkurve von H bis T* aus Fig. 2 auf den Hub 1 des Schaftes vermehrt um das Spiel von 5%, zu reduzieren, wie auch die Zeitdauer auf die Basis z = l zurückzubringen. Dazu dienen in Fig. 3 die Linien 41,42.
Für die Ausgestaltung der Kurvenfläche 12 zwischen dem Punkt h und dem Punkt t ist nun die Wegkurve Sb zwischen den Punkten H und Tb (Fig. 3) massgebend. Auf der Wegstrecke Sbl wird die Masse beschleunigt ; der eingeschaltete Übergangsabschnitt Su 2 verläuft zwischen den Punkten Mb und Mb*, woran sich die Verzögerungsstrecke Sb3 anschliesst.
Da die Übergangsstrecke Sb sich sowohl tangential an das Ende der Kurve Sb bei Mb als auch an den Anfang der Kurve Sb bei Mb* anschliesst, tretenbeim Wechsel der Kraftrichtung nunmehr keinerlei Stösse auf.
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wobei einerseits die Masse, der Schaft. in ihrem bei Beginn Mb desselben innegehabten Bewegungszustand auf der Geraden Sb, verharren kann, anderseits die Antriebsorgane-in Fig. l sind dies die Kurvenfläche 12 und die Rolle 13 - ganz oder unter Umständen teilweise um die infolge des Wechsels der Kraftrichtung auftretenden Massänderungen entgegen der neuen Kraftrichtung verstellt werden.
Während der Beschleunigung ist die Antriebskraft so gerichtet, dass die Rolle 13 schräg nach oben ge-
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soAnlage für das unter der neuen Kraftrichtung stehende Abnahmeorgan dient, ist die Kurvenfläche Ses'Die neue Kraftrichtung ist schräg nach links unten gerichtet. Fig. 3 zeigt deutlich, dass die Kurve Sc. um das Gesamtspiel von 5%, d. h. um den infolge des Wechsels der Kraftrichtung auftretenden Massänderungen entsprechenden Weg, gegenüber dem vorher durchlaufenen Teil, der Kurve Scl, versetzt ist. Diese Versetzung erfolgt zwischen den Punkten Mb und Mb* im Übergangsabschnitt. Soll nicht das gesamte Spiel ausgeglichen werden. so kann diese Versetzung auch nur einen Teil dieses Weges betragen.
Die Versetzung ist dann
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auf den Verstellweg des Abnahmeorgans, der Rolle 13, zu reduzieren.
Im Diagramm nach Fig. 4 sind nun die Bewegungsverhältnisse des Schaftes dargestellt, wobei der Einhängestollen 27 gewissermassen die Masse des Schaftes 28, 29 verkörpert. Der Einhängehaken 26 der Steigplatine 24 ist das Endglied des zwischen der Rolle 13 und dem Stollen 27 eingeschalteten SchaftantriebsGestänges 14 - 26. Zwischen der unteren Fläche 43 des Stollens 27 und der unteren Kante 44des Einschnit- tes 45 des Hakens 26 ist ein freier Abstand a, der die Summe aller Spiele, die'in den Gelenken und Lagerungen der zwischengelegenen Glieder des Schaftantriebs-Gestänges 14 - 26 für einen störungsfreien Betrieb erforderlich sind, und aller elastischen Verformungen dieser Glieder darstellt.
In Fig. 4 stellt die Kurve P den Beschleunigungsverlauf während der Abwärts-und Aufwärtsbewegung des Schaftes dar, woraus sich die Geschwindigkeitskurve V des Schaftes ergibt. Aus der Kurve V ist die Wegkurve Se der Schaftmasse entstanden.
Im Punkt 0 des Diagramms nach Fig. 4 steht der Schaft im Hochfach, wobei sich die Schaftmitte bzw. die Augen 33 der Litzen 32 in der Höhe der Linie HF befinden (Fig. 1). Die Rolle 13 liegt bei h an der Kur- venfläche 12 an. Bewegt sich nun der Schaft nach abwärts, vom Hochfach ins Tieffach, so wird die Masse des Schaftes mit der Beschleunigung PI nach abwärts beschleunigt.
Der Schaft kann von der Kurvenscheibe 11 nur angetrieben werden, wenn die obere Kante 46 des Einschnittes 45 an der oberen Fläche 47 des Stollens 27 anliegt. Die Fläche 43 des Stollens 27 und die Kante 44 des Einschnittes 45 befinden sich im Abstand a voneinander. Dies entspricht dem Gesamtspiel 0, 05 s in Fig. 2.
Die Kurve Se, entspricht nun dem Weg der unteren Fläche 43 des Stollens 27. Der Weg der Kante 44 des Einschnittes 45 hingegen beginnt bei Punkt s, welcher um den Abstand a unterhalb des Beginnpunktes s. der Kurve 511. gelegen ist. Dieser Abstand a bleibt zunächst gleich, so dass die Punkte der Kurve se2 stets um den Abstand a von den entsprechenden Punkten der Kurve Se, entfernt sind.
Dem Verlauf der Kurve Se, entsprechend tritt beim Winkel @2 der Kurvenscheibe 11 ein Wechsel in den Antriebskräften ein. Der Schaft der aus seiner Ruhestellung HF im Hochfach bis zu der in Fig. 1 ge-
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seiner Ruhestellung TF im Tieffach verzögert werden.
Diese Verzögerung wird wohl von der Kurvenfläche 12 eingeleitet ; sie kann sich jedoch erst auf den Schaft auswirken, wenn der Stollen 27 relativ zum Haken 26 den Weg a zurückgelegt hat und'die Fläche 43 an der Kante 44 anliegt. Auf dem Weg a bewegt sich die Masse des Schaftes somit noch mit der zuletzt innegehabten Geschwindigkeit.
Hier setzt nun die Erfindung ein, indem anstatt das Gestänge vom Wechsel in der Kraftrichtung der Antriebskraft an zu verzögern, von Ms ein Abschnitt eingefügt wird (Fig. 4), in dem die Beschleunigung vor dem Wechsel der Kraftrichtung in'PI abgebrochen und eine Verzögerung eingeleitet wird. der in zo eine erneute Beschleunigung folgt, wonach dann in die dem Wechsel der Kraftrichtung entsprechende Verzögerung durch die Kurvenfläche 12 eingeleitet wird.
Die in dem genannten Abschnitt aus der Gestaltung der Kurvenfläche 12 erfolgende Verzögerung und Beschleunigung bewirkt nun, dass das Abnahmeorgan - die Rolle 13-um soviel zurückgehalten wird, dass im Winkel'Ps (Fig. 4) das Gestänge gegenüber der entsprechenden Lage im Winkel @1 um den Abstand a versetzt ist. Daher trifft in diesem Punkt wohl die Fläche 43 auf die Kante 44 auf, die Geschwindigkeit des. Stollens 27 und des Hakens 26 sind In diesem Punkte schon wieder gleich gross, wie aus Fig. 4 ersichtlich ist.
Somit wird ein Stoss vermieden und die von der Kurvenfläche 12 von @2 bis @3 eingeleitete Beschleunigung bringt den Haken 26 auf die gleiche Geschwindigkeit wie die des Stollens 27. Ein Abprallen der Fläche 43 von der Kante 44 unterbleibt und damit werden auch Vibrationen vermieden. Die weitere Ver-
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demTF, Fig. l, wird ohne Störung vom Haken 26 auf den Stollen 27, die unten aneinander anliegen, und damit auf den Schaft 28,29 übertragen.
In der rechten Hälfte der Fig. 4 sind die Beschleunigungs-, Geschwindigkeits-und Wegverhältnisse für die Bewegung des Schaftes vom Tieffach in das Hochfach in umgekehrter Reihenfolge dargestellt. Von 'P5 bis et ist ebenfalls ein Ausgleichsabschnitt beim Wechsel der Kraftrichtung in 9'6 vorgesehen. Die strichpunktierte Linie P* in Fig. 4 ergibt vereinfachte Beschleunigungsverhältnisse, die an Stelle der Kurve P gewählt werden können. In Fig. 5 ist der Antrieb eines Fadenzubringers mittels einer Nuttatrommel und eines Hebels gezeigt.
Im Schussgehäuse 50 einer Greiferwebmaschine ist die Nutentrommel 51 gelagert. Sie wird mittels der Welle 52 von der Hauptwelle im Takt der Schussabgabe angetrieben. Der Stellhebel 53, der sich um
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den Zapfen 54 dreht, hat auf der unteren Seite eine Rolle 51i. die an dem im Hebel 53 befestigten Zapfen 56 gelagert ist und in der Nut 57 der Trommel 51 läuft.
Der Stellhebel 53 treibt über die Lasche 58 den Fadenzubringer 59, der längs der Stirnwand 60 in einer Geradführung läuft und dem Greiferschützen 61 den Schussfaden zuführt.
Der Schussfadenzubringer 59 ist in der Übergabestellung gezeichnet. in welcher der Stellhebel 53 fest am Anschlag 62 anliegt, damit in dieser Übergabestellung der Fadenzubringer 59 ohne jegliches Spiel gehalten wird. Infolgedessen liegt die Rolle 56 an der Wandung 63 der Nut 57 an. Die Trommel dreht sich
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Zwischenforderlich. Um dieses Spiel ist die Rolle 55 von der Wandung 65 der Nut 57 entfernt. Die Rolle 55 steht gerade am Anfang der Kurve, durch die der Stellhebel 53 in die andere Endstellung bewegt wird und würde nun die Wandung 66 des Übergangsteiles erst nach dem Durchlaufen eines bestimmten Winkels erreichen.
Am Beginn der Überleitungskurve tritt ein Wechsel in der Kraftrichtung ein, indem durch Anliegen an die
Wandung 66. Fig. 6. der Hebel 53 zunächst beschleunigt werden muss bis zur mittleren Stellung, nach der alsdann der Wandungsteil 68 der Nut 57 die Rolle 55 führt, um den Hebel 53 zu verzögern. Es erfolgt also nicht nur im Schnitt A, (Fig. 6), sondern auch im Schnitt B und im Schnitt C jeweils ein Wechsel in der Kraftrichtung. Auch in der unteren Endstellung liegt der Stellhebel 53 an einem Anschlag an, um auch in der Übernahmestellung des Fadenzubringers für das abgeschnittene Fadenende Schwingungen des Fadenzubringers 59 zu vermeiden.
Es sind nun in den drei Schnitten A, B und C in Fig. 6 die Wandungen der Nut 57 für den gemäss der neuen Kraftrichtung durchzulaufenden Teil gegenüber den Wandungen des vorher durchlaufenen Teils versetzt. Da es sich nur um einen Ausgleich des Spieles der Rolle 55 in der Nut 57 handelt, ist an den Stellen A und C der einzuschaltende Schnitt auf die Schnitte A und C beschränkt. Die gegenseitige Versetzung der Abschnitte der Wandungen 63, 65 gegenüber 66. 67 und der Wandungen 68, 69 gegenüber 73, 79 ist gleich dem Spiel der Rolle 55 in der Nut 57. Dasselbe gilt auch für den Schnitt B, wenn er senkrecht zum örtlichen Verlauf der Nut 57 gelegt wird.
Für den Schnitt B ist nun aber die Möglichkeit vorhanden, die Versetzung der Wandung 66 gegenüber der Wandung 69 zu verändern, indem die Trommel längs des Querschnittes 70 geteilt ist und die beiden Hälften gegeneinander verdreht werden können, um einen völligen oder einen teilweisen Ausgleich einstellen zu können. Dieser Schnitt verläuft nun gemäss der Linie B, in Fig. 6 und da die Linie B, schräg zum dortigen Verlauf der Nut 57 gelegen ist. ist an diesem Punkt ein Übergang erforderlich, der durch die Abschrägungen 71. 72 gebildet wird.
Die Übergangskurvenflächen Sc2 und S sind zweckmässig so auszugestalten. dass die Beschleunigungsverhältnisse in diesen Kurven die Anfangsbeschleunigung der Hauptkurvenflächen nicht übersteigen.
Insbesondere Ist es vorteilhaft, dass die Krümmungsradien der Übergangskurve gleich oder grösser bemessen sind als der kleinste an der Hauptkurvenfläche vorhandene Krümmungsradius.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum stossfreien Antrieb von aus einer Ruhelage in eine andere zu bewegenden Maschinenelementen, insbesondere von Schäften von Webstühlen, dadurch gekennzeichnet, dass das anzutreibende Maschinenelement, in Verbindung mit dem antreibenden Element stehend, beschleunigt bzw. verzögert wird, dass danach mit Hilfe einer Verzögerung bzw. Beschleunigung im Antrieb die vorgenannte Verbindung gelöst und mittels einer Wiederbeschleunigung bzw. Wiederverzögerung Im Antrieb in eine andere, in entgegengesetzter Richtung wirkende Verbindung verwandelt wird-während dem sich das anzutreibende Maschinenelement gleichförmig weiterbewegt-und alsdann die Verzögerung bzw. Beschleu-
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