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Verfahren zur Übertragung von Druckbildern aus bedruckten
Unterlagen in Kunststoffüberzüge
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übertragung von Druckbildern von bedruckten Unterlagen in
Kunststoffüberzüge und zum Schutz von Drucken aller Art mit solchen Überzügen.
Zum Schutz von Inschriften, Dokumenten, Photographien u. dgl. vor Fälschungen wurde z. B. in der franz. Patentschrift Nr. 1. 103. 726 bereits vorgeschlagen, die zu schützenden Dokumente, Photographien usw. mit einer durchsichtigen Kunststoffolie zu überziehen bzw. zu bekleben, die in sich mit einem möglichst komplizierten Muster versehen ist, so dass eine Beschädigung oder Fälschung der zu schützenden Gegenstände ohne Verletzung oder Zerstörung dieses Musters nicht möglich ist. Die gemusterte Folie, mit der die zu schützenden Dokumente usw. überzogen werden sollen, besteht z. B. aus einem Gemisch von Polyvinylalkohol und Polyvinylchlorid-acetat-Kopolymerisat mit üblichen Weichmachern.
Weiters ist es aus der USA-Patentschrift Nr. 2, 406,705 bekanntgeworden, Kunststoffüberzüge auf bedruckte Unterlagen aufzubringen, wobei die Zusammensetzung der Kunststoff masse so gewählt wird, dass sie die Druckfarben in sich aufnimmt.
Bei dem in der genannten Patentschrift beschriebenen Verfahren handelt es sich darum, ein Druckbild indirekt über einen zeitweiligen Träger auf den endgültigen Träger, die Kunststoffolie, aufzubringen. Demgemäss wird die Kunststoffolie bei dem bekannten Verfahren nach erfolgter Übertragung des Druckbildes vom zeitweiligen Träger getrennt. Auf den Schutz oder die Erhaltung des zeitweiligen Trägers-der bei diesem Verfahren nach der Übertragung in der Regel überhaupt kein Druckbild mehr enthalten wird - kommt es dort nicht an.
Demgegenüber stellt sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe, ein Verfahren zu schaffen, durch welches nicht allein Drucke aller Art (Schriftbilder. Zeichnungen, Landkarten), die ein- oder mehrfär- big sein können, vor Beschädigung oder Verfälschung geschützt werden, sondern welches es auch ermöglicht, das zu schützende Schriftbild selbst bei einer eventuellen vollständigen Zerstörung des Druckträgers (z. B. Papier) zu erhalten.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die ein-oder mehrfär- big bedruckte Unterlage mit einer Kunststoffmischung im flüssigen Zustand beschichtet wird, die als wesentliche Bestandteile 50 Gew.-Teile Polyesterharz oder Polyvinylchlorid, 0, 5 - 3 Ge\-,.. -Teile stabilisierende Zusätze bekannter Art, ferner-in Abhängigkeit von der Art der anzulosenaen und teilweise
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worauf die Kunststoffschicht, nachdem sie die Druckfarben streng bildmässig teilweise aufgenommen hat, in an sich bekannter Weise durch thermische oder chemische Einwirkung bis zur Entstehung eines mechanisch widerstandsfähigen, glasklaren Kunststoffilmes verfestigt wird.
Nur bei Wahl der Zusammensetzung innerhalb der erfindungsgemässen Grenzen kann man, wie sich gezeigt hat. erreichen, dass ein einheitlicher"Verbundkörper"aus zu schützendem Druckträger und Kunststoffüberzug erhalten wird, in welchem der Druckträger vor Beschädigung geschützt und im Falle einer eventuellen Zerstörung (z. B. von der Rückseite her) dessen Druckbild sklavisch genau erhalten bleibt.
Die Härtungszeit ist im Einzelfall, wie bekannt, eine Funktion der Zusammensetzung des Härtergehaltes, der Arbeitstemperatur und anderer Faktoren. Die Kunststoffmischung wird in dünnflüssiger Form vorzugsweise maschinell mit einer Beschichtungsmaschine aufgetragen.
Das Verfahren ist naturgemäss nicht auf die Verwendung von Papier als Druckträgermaterial be-
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schränkt. Als Druckträger'kommen alle Materialien in Frage, auf welche überhaupt gedruckt werden kann, z. B. Karton,. Textilien, Holz, Leder usw.
Es sei besonders darauf hingewiesen, dass das erfindungsgemässe Verfahren die Verwendung von Materialien als Druckträger ermöglicht, die bisher zufolge ihrer geringen mechanischen Festigkeit für diesen Zweck nicht verwendet werden konnten z. B. billige Papiere.
Die flüssige Beschichtungsmasse, die aus der Grundzusammensetzung und den Weichmachern besteht, bewirkt, dass die Druckfarben, die vorwiegend mit Terpentin oder andern fetten Lösungsmitteln angerieben worden sind, in die Kunststoffschicht aufgenommen werden. Mit der Grundzusammensetzung und den angegebenen weiteren Zusätzen an monomeren Vinylverbindungen und eventuell den Weichmachern können Offset- und Tiefdruckfarben sowie Drucktinten verschiedener Art angelöst und in den Kunststoffilm aufgenommen werden. Die angegebenen zweiwertigen Alkohole können einer beliebigen Kombination der Komponenten : Grundzusammensetzung, Weichmacher und Zusätze an monomeren Vinylverbindungen beigegeben werden, zum Zwecke der Viskositätsregelung der Überzugsmasse und des gebildeten Filmes.
Es sei besonders darauf hingewiesen, dass Voraussetzung für die Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens die Beschichtung des Druckträgers mit der flüssigen Kunststofflösung ist. Der erfindungsgemässe Effekt der teilweisen Aufnahme der Druckfarben in die Kunststoffschicht kann beim Aufziehen von bereits verfestigten Folien, wie bei der eingangs besprochenen franz. Patentschrift, nicht erzielt werden.