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Selengleichrichter
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Kleingleichrichtern, deren Elektroden aus gleichzeitig die Elektrodenzuführungen bildenden Drähten bestehen. Solche Gleichrichter werden z. B. für elektro- nische Anlagen zur Automatisierung oder zur Datenverarbeitung, im Fernsprechwesen usw. benötigt.
Die bisherigen Bemühungen, Kleingleichrichter herzustellen, führten zu einer Ausführungsform, bei der die mit einer federnden Klammer zusammengehaltenen kleinflächigen Gleichrichterplatten durch eine Giessharzumhüllung zusammengehalten werden. Eine andere Ausführungsform besteht in der Ver- wendung eines kleinen Kunststoffbechers, in dem die Gleichrichterplatten durch eine Füllmasse festgehalten sind.
In dem Bestreben nach Verkleinerung von Bauelementen hat man ferner einen Gleichrichter angege- ben, dessen Elektrodensystem aus zwei einander durchdringenden Schleifen aus Federdraht besteht. Die- se Bauweise ist jedoch sehr labil. Deshalb muss der Gleichrichter in einem Gehäuse gehalten werden, wodurch das Bauelement. wieder entsprechend grösser wird. Ausserdem ist bei diesem bekannten Gleichrichter keine definierte Kontaktfläche gewährleistet. Schliesslich ist auch eine einfache Stapelung der Gleichrichterelemente ausgeschlossen.
Bei dem Selengleichrichter nach der Erfindung werden diese Nachteile dadurch überwunden, dass eine praktisch geschlossene Drahtschleife gebildet ist, die den gesamten lamellenartig in ihr hängenden Schichtaufbau trägt. In den nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen sind weitere mögliche Ausgestaltungen des Gleichrichters angegeben.
Die Fig. 1 zeigt ein Gleichrichterelement, dessen Trägerelektrode aus einem kreisförmig gebogenen Draht 1 besteht. Die Drahtschleife umschliesst die Selenschicht 2. Die Deckelektrode besteht aus dem Draht 3, der senkrecht zur Papierebene durch die Selenschicht 2 hindurchgeführt ist. Die bisher übliche Trägerplatte für den Schichtaufbau ist also durch einen schleifenförmig gebogenen Draht 1 ersetzt worden, dessen freies Ende la gleichzeitig als Zuführungsdraht benutzt wird, um damit Schaltverbindungen herzustellen. Die Drahtenden la und 1b werden zweckmässig fest miteinander verbunden, was mit Hilfe bekannter Verfahren, z. B. durch Verpressen oder Kaltschweissen, erfolgen kann. An Stelle der bisher aufgespritzten Deckelektrode dient als solche der Draht 3, der ebenfalls gleichzeitig als Zuführungsdraht Verwendung findet.
Das Material für die Drähte 1 und 3 kann nach den bisherigen Erfahrungen im Gleichrichterbau hinsichtlich des Materials von Träger- und Deckelektrode ausgewählt werden. Der Trägerelektrodendraht 1 besteht zweckmässig aus vernickeltem Eisendraht, während für den Deckelektrodendraht b eine Cadmiumlegierung zu wahlen ist.
Das Einbr'ngen der Selenschicht 2 in den Trägerelektrodendraht 1 kann in verschiedener Weise erfolgen, beispielsweise durch vorübergehendes Eintauchen des fertig gebogenen Trägerelektrodendrahtes in eine Selenschmelze oder durch Einschmelzen eines Selenkornes unmittelbar in die Trägerdrahtschleife.
Nach Fertigstellung der Selenschicht wird der Deckelektrodendraht 3 durch diese hindurchgesteckt, was zweckmässig unter oder nach Erwärmen des Drahtes und bzw. oder des Selens geschieht.
Es können alle Massnahmen Anwendung finden, die sich bisher für die Herstellung von Selengleichrichterelementen od. dgl. als zweckmässig erwiesen haben. Insbesondere erscheint das Verfahren der sogenannten Bedecktformierung vorteilhaft, d. h. die Umwandlung der Selenschicht in den gleichrichtenden Zustand erfolgt erst nachdem der konstruktive Aufbau des Gleichrichterelementes, also die "Schicht- folge" : Trägerelektrodendraht-Selenschicht-Deckelektrodendraht, beendet ist.
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Eine andere Ausführungsform des Gleichrichters nach der Erfindung zeigt die Fig. 2. die von derje- nigen nach Fig. 1 insofern abweicht, als der Deckelektrodendraht in diesem Fall durch die übliche auf- gespritzte schichtförmig Deckelektrode 4 ersetzt ist. Ausserdem besitzt die Trägerdrahtschleife zwei freie Drahtenden la und 1c, die vorzugsweise zu einer Einheit verbunden werden.
Die Fig. 3 soll veranschaulichen, wie die Herstellung der Gleichrichterelemente am laufenden Ban- de erfolgen kann. Der von einer Rolle in Pfeilrichtung abgewickelte Draht D wird in festgelegten Ab- ständen zu Trägerelektroden 1 geformt, in welche die Selenschicht 2 und schliesslich die Deckelektro- dendrähte S eingebracht werden. Die einzelnen Gleichrichterelemente werden nach teilweiser oder völ- liger Herstellung des Gleichrichterelementes durch Auftrennen des Drahtes an der gewünschten Stelle Si, Sat S3 od. dgl. gewonnen. Der Draht D kann auch in Abständen von zwei. drei oder mehr Gleichrichter- elementen aufgeschnitten werden.
In der Fig. 4 ist schematisch dargestellt, dass an Stelle runder oder flacher Drähte auch profilierte Drähte als Trägerelektrode genommen werden können. Auch diese Drähte werden zu Schleifen von Kreisform od. dgl. gebogen, um die Selenschicht aufzunehmen. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 sind zwei Gleichrrchterelemente übereinander dargestellt, von denen das untere aus dem z. B. kreisförmig gebogenen Profildraht 5a (vgl. auch Fig. 1) als Trägerelektrode besteht, der die Selenschicht 5b enthält. auf der die schichtförmig Deckelektrode 5c angebracht ist. Der untere Teil des Trägerdrahtes 5a ist mit 5d bezeichnet.
Die Deckelektrode 5c dieses Gleichrichterelementes steht, gegebenenfalls unter Druckanwendung, in gutem elektrischen Kontakt mit dem unteren Teil 6d der Trägerelektrode 6a des darüber befindlichen Elementes, das die Selenschicht 6b und auf dieser die Deckelektrode 6c enthält.
In der Fig. 1 ist mit "7" angedeutet, dass das Gleichrichterelement nach der Erfindung in ein Kunstharz, insbesondere Giessharz, eingebettet werden kann.
Die Form der Trägerschleife ist nach Bedarf auszuwählen. An Stelle der kreisförmigen Ausbildung, die in den Ausführungsbeispielen gezeigt ist. können auch z. B. eckige Drahtgebilde benutzt werden. Ferner kann es im Einzelfall zweckmässig sein, den Deckelektrodendraht durch ein Röhrchen zu ersetzen.
PATENTANSPRÜCHE ;
1. Selengleichrichter, insbesondere Kleingleichrichter, dessen Elektroden aus gleichzeitig die Elektrodenzuführungen bildenden Drähten besteht, dadurch gekennzeichnet, dass eine praktisch geschlossene Drahtschleife (1) den gesamten lamellenartig in dieser Drahtschleife hängenden Schichtaufbau trägt.