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Dreipoliger automatischer Sicherungsschalter
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sicherungen oder mittels Überstromschalter mit thermischer Zeit- und magnetischer Schnellauslösung ab- gesichert. Die Absicherung mit Schmelzsicherungen hat den Nachteil, dass beim Durchschmelzen eines
Sicherungsdrahtes die jeweils angeschlossenen Maschinen oder Geräte mit nur zwei Phasen weiter in Be- trieb bleiben.
Zur Verhütung des einphasigen Laufes von Drehstrommotoren wurde z. B. schon vorgeschlagen, in jede der drei Zuleitungen eine Schmelzsicherung und parallel zu dieser eine elektromagnetische Auslösespule anzuordnen, die nach dem Ansprechen der ihr zugehörigen Schmelzsicherung die Motorklemmen kurz- schliesst und dadurch die übrigen Sicherungen zum Ansprechen bringt. Bei dieser Anordnung müssen alle drei Sicherungen ersetzt werden. Es wurde auch schon bekannt, einen dreipoligen Schalter beim Durch- schmelzen einer der drei in jeder Phase liegenden Schmelzsicherungen auszuschalten, indem über einen jeder Sicherung zugeordneten thermischen Mikroschalter bei Ansprechen dieser Sicherung eine elektromagnetische Auslösespule erregt wird, die die entgegen Federkraft gehaltene Verklinkung des Schalters auf mechanischem Wege aufhebt.
Diese Anordnung benötigt einen erheblichen Aufwand, ist kostspielig und insbesondere bei kleineren Leistungen unwirtschaftlich.
Besonders wirtschaftlich, insbesondere für Abzweige kleiner Leistung ist der im nachstehenden beschriebene dreipolige, automatische Sicherungsschalter, bei dem erfindungsgemäss der mit Deckel und Gehäuse versehene Schalter am Deckel drei Schraubstöpselsicherungen trägt, deren Fusspunkte in der Betriebsstellung, in der der Deckel geschlossen ist, unmittelbar oder über Passschrauben mit den vorzugsweise gleichzeitig als Befestigungsschrauben dienenden Anschlussbolzen im Gehäuseboden in Kontaktschluss stehen.
Gemäss einem weiteren Erfindungsvorschlag sind im Deckel drei je einer Schraubstöpselsicherung zugeordnete und parallel zu diesen geschaltete Auslösespulen untergebracht, drei je einer Auslösespule zugeordnete und durch dieselbe im Ansprechfall der Spule betätigte, von Ankerrückzugfedern gehaltene Anker, sowie drei je mit einem Anker in Wirkverbindung stehende Auslöseklinken, die die mechanische Verklinkung des Deckels im Gehäuse lösen. Bei Abschmelzen eines Sicherungsdrahtes wird in der erfin- dungsgemässenAnordnung die zugehörige Auslösespule erregt und veranlasst ihrerseits eine dreipolige Abschaltung des Sicherungsschalters.
Nach einem weiteren Erfmdungsgedanken wird der Gehäusedeckel bei Entklinkung durch eine vorzugsweise im Drehlager untergebrachte Druckfeder nach aussen gedrückt, wodurch auf jeden Fall eine dreipolige Unterbrechung eintritt. Ausserdem ist eine Handauslösung am Schalter vorgesehen.
Die nähere Erläuterung der Erfindung erfolgt an Hand der Zeichnung, in der die Fig. 1 und 2 zwei mögliche Ausführungsformen darstellen, denen die zugehörigen Prinzipschaltschemen beigefügt sind.
Im geschlossenen Zustand des Sicherungsschalters tritt der Hauptstrom über den oberen Anschlussbolzen 3, die Passschraube 4 in die Sicherungspatrone 1 ein, von da über den Stöpselkopf 2 und eine den nötigen Kontaktdruck erzeugende Hartkupferblattfeder 12, über das isolierte Verbindungskabel 6 und den unteren Anschlussbolzen 3 aus dem Sicherungsschalter wieder aus. Im Falle eines Kurzschlusses schmilzt der Sicherungsdraht der Sicherungspatrone. Die Sicherungspatrone übernimmt damit die gesamte Ab-
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schältleistung. Durch die entstandene Unterbrechung wird die hochohmige Auslösespule 7 an Spannung ge- legt.
Die Auslösespule zieht den Anker entgegen der Kraft der Ankerrückzugfeder an und gibt durch Be- wegung der Klinke 8 die Verklinkung des klappbaren Deckels im Gehäuse 13 (Verklinkungsstück 9) frei.
DerGehäusedeckel mit allen seinen Teilen wird durch die im Deckellager 5 befindliche Druckfeder (nicht i gezeichnet) nach aussen gedrückt. Die Sicherungspatrone mit ihrem Kontakt löst sich vom Kontakt des An- schlussbolzens und trennt somit die Hauptstrombahn sichtbar. Dadurch tritt auch bei Abschmelzung von nur einer Sicherungspatrone eine dreipolige Unterbrechung ein. Nach Austausch der defekten Sicherungs- patrone wird der Deckel mittels des kleinenHandgriffes 11 zurückgeklappt. Die Klinke 8 rastet in das Ver- klinkungsstück 9 ein und die Hauptstrombahn ist wieder geschlossen.
Alle angeschlossenen Geräte und
Maschinen werden dadurch wieder dreiphasig versorgt. Durch den mittels Position 10 angedeuteten Hand- auslöser wird auf mechanische Art die Hauptstrombahn dreipolig getrennt. In Fig. 1 ist die technisch ein- wandfreiere Ausführungsform dargestellt, in der der Hauptstrom-Trennkontakt nicht direkt von der Sicherungspatrone. sondern von einem zusätzlichen Passschraubeneinsatz gebildet wird. Die Anschlüsse der
Auslösespule 7 befinden sich nach der Trennstelle, wodurch die Spule bei Durchbrennen der Sicherung ebenfalls spannungslos wird. Einfacher im Aufbau und daher billiger kommt die Ausführung des Sicherungs- schalters gemäss Fig. 2. Der Trennkontakt wird durch die Sicherungspatrone selbst gebildet.
Die Trenn- stelle befindet sich zwischen den Anschlüssen der der Sicherungspatrone parallelliegenden Auslösespule 7, so dass die Auslösespule auch nach Trennung der Kontakte unter Spannung bleibt.
Der dreipolige automatische Sicherungsschalter besitzt zahlreiche Vorteile. Obwohl gefällig in der
Form, besitzt der Schalter durch die einfache Bauart, verbunden mit geringen Abmessungen, niedrige An- schaffungskosten. Es erfolgt, wie bereits erwähnt, eine dreipolige sichtbare Trennung selbst bei Durch- schmelzen nur einer Sicherungspatrone. Ein Austausch der durchgebrannten Schmelzsicherungen ist gefahr- los, da in geöffnetem Zustand des Deckels alle zugänglichen Teile spannungslos sind. Sollte eine Schmelz- sicherung einen schlechten Kontakt haben, der im Normalfall unbedingt zur Erhitzung einer Sicherung- patrone führt, so schaltet der Sicherungsschalter sofort aus. Eine Überhitzung von Sicherungspatronen bzw. deren Kontakten gibt es somit nicht.
Der Schalter ist kurzschlussfest, da die Schmelzsicherung die Schalt- leistung übernimmt. Der Sicherungsschalter kann elektrisch so mit einer Erdschlussauslösung (Schutz- schaltung) verbunden werden, dass er bei Auftreten eines Erdschlusses in einem elektrischen Gerät oder in einer ganzen Anlage den Hauptstrom sofort unterbricht. Die Schaltkontakte werden maximal bis zur
Abschmelzstromstärke der jeweiligen Sicherungspatrone belastet. Der Einbau einer Spannungsrückgangs- auslösespule ist möglich. Die Auslösespulen stehen nur während des Ausschaltvorganges (Bruchteil einer
Sekunde) unter Spannung. Somit ist eine geringe Störanfälligkeit zu erwarten. Das Gerät kann als Siche- rungselement und eventuell auch als Schaltelement verwendet werden.
Durch Einsatz von richtigen Pass- schrauben wird eine unabsichtliche Übersichemng verhindert. Die Kontakte sind leicht zugänglich, kon- trollierbar und lassen sich, wenn nötig, leicht reinigen. Ausserdem kann die Funktion des Sicherungsschal- ters jederzeit durch Lockern eines Stöpselkopfes (Sicherung) leicht und gefahrlos überprüft werden.
Der beschriebene Sicherungsschalter kann für alle zwei-und dreipolig angeschlossenen Haushaltsge- räte, für Geräte und elektrische Maschinen in der Industrie und Landwirtschaft sowie z. B. für Ortsnetzab- zweige in einer Transformatorstation angewendet werden. Es können in Ein- oder Aufbauform ausgeführte
Sicherungspatronen der Grössen II (für zweipolige Geräte) und III (für dreipolige Geräte) und für Strom- stärken bis 600 A verwendet werden..
PATENTANSPRÜCHE :
1. Dreipoliger Sicherungsschalter, dadurch gekennzeichnet, dass der mit Deckel und Gehäuse versehene Schalter am Deckel drei Schraubstöpselsicherungen trägt, deren Fusspunkte in der Betriebsstellung, in der der Deckel geschlossen ist, unmittelbar oder über Passschrauben mit den vorzugsweise gleichzeitig als Befestigungsschrauben dienenden Anschlussbolzen im Gehäuseboden in Kontaktschluss stehen.