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Vorrichtung zum Abschliessen von verrohrten oder in Gestein niedergebrachten Bohrlöchern in vorgegebenem Niveau
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zumAbschl1eBen von verrohrten oder in Gestein nie- dergebrachten Bohrlöchern in einem vorgegebenen Niveau.
Die Notwendigkeit, Tiefbohrlöcher in einer bestimmten Tiefe abzudichten, ergibt sich häufig und insbesondere dann, wenn ein solches Bohrloch überprüft oder die Förderung unterbunden werden muss. Um den Schwierigkeiten, die sich dem zeitraubenden und komplizierten Einbringen von Zementabdichtungen in den Weg stellen, zu entgehen, ist vorgeschlagen worden, verrohrte oder in hartem Gestein niederge- brachte Bohrlöcher mit Hilfe von Pfropfen abzuschliessen, welche als zylindrische, eine Sprengladung ent- haltende Hohlkörper ausgebildet sind, welche Sprengladung nach dem Auslösen eine Deformation und ein
Anliegen der Zylinderwand an der Bohrungswandung bewirkt.
Beim Setzen solcher Pfropfen beschränkt sich die erzielte Deformation meistens aber nicht nur auf den zylindrischen Pfropfenkörper, sondern die
Verrohrung wird ebenfalls deformiert. Die Rohrwahdung kann an dieser Stelle reissen, und jedenfalls ist es sehr schwierig, einen solchen Pfropfen wieder herauszubringen.
Diesen Mängeln lässt sich in einfacher Weise abhelfen und eine verlässliche, grossen Drücken stand- haltende Abdichtung herstellen, wenn erfindungsgemäss die Vorrichtung zum Abschliessen als ein zum Ab- senken in das Bohrloch mit einem Seil od. dgl. verbundenes, im wesentlichen zylindrisches Gehäuse aus- gebildet ist, in das ein zusammengepresster Pfropfen aus einem elastischen Material, wie Gummi od. dgl., und eine Sprengladung zum Austreiben des Pfropfens eingebracht ist und welches zum Auslösen der Spreng- -ladung mit einer der üblichen Einrichtungen versehen ist.
Dieses Gehäuse kann vorzugsweise gegen die
Bohrlochsohle hin offen und seine Innenwandung wenigstens in einem an die in Richtung der Bohrlochsohle liegende Öffnung anschliessenden Bereich gegen diese schwach konisch erweitert sein, wobei der elastische Pfropfen in diesen konischen Hohlraum eingepresst ist.
Zum Auslösen der Sprengladung kann ein elektrisch auslösbarer oder ein von einer Schlagvorrichtung bedienter Zünder verwendet werden. Die Betätigung der Schlagvorrichtung kann mit Hilfe eines Auslösegewichtes geschehen.
Die Erfindung ist im folgenden an Hand beispielsweiserAusführungsformen näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Von den beiden Figuren zeigt Fig. 1 eine erfindungsgemässe Vorrichtung im Schnitt, Fig. 2, ebenfalls im Schnitt, eine Schlagvorrichtung und den zugehörigen Kapselzander.
Die dargestellte Vorrichtung ist als Abdichtungsgeschoss ausgebildet, das ein zylindrisches Gehäuse aufweist, dessen Innenraum mittels einer Trennwand 1, z. B. einer auf Vorsprüngen aufliegenden Platte, in einen Arbeitszylinder 2 und eine Ladekammer 3 unterteilt ist. An dem der Ladekammer zugekehrten Ende des Gehäuses ist eine Hängehülse 4 mit einem Querbolzen zum Befestigen eines A ufhängeorganes, z. B. eines Kabels, angeordnet. Das Kabel ist durch einen Dichtungseinsatz 5 dicht in die Ladekammer eingeführt, der diese auch bei den grössten hydrostatischen oder beim Sprengen auftretenden Drücken hermetisch gegen den Aussenraum abschliesst. An die im Inneren der Ladekammer befindlichen Enden der Kabelleiter ist ein elektrisch auslösbarer Zünder angeschlossen.
Zum Arbeiten mit einem als Seil ausgebildeten Aufhängeorgan und als SchlagzUnder eingerichteten Zündern (Fig. 2) wird an Stelle der Hängehülse eine Schlagvorrichtung auf das zylindrische Gehäuse aufgesetzt, die mittels eines Auslösegewichtes betätigbar ist. Der Dichtungseinsatz wird in diesem Falle durch eine Kapselzündpatrone 7 ersetzt.
Der elastische Pfropfen 6, der in dem Arbeitszylinder 2 untergebracht ist, kann als Gummistopfen
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ausgebildet sein, dessen Durchmesser jedenfalls grösser als jener des abzudichtenden Bohrloches ist. Er wird vorzugsweise mit Hilfe einer Druckflüssigkeit unter Anwendung eines Trichters in den Arbeitszylinder eingepresst. In der Ladekammer befindet sich ausser dem elektrischen oder dem Kapselzünder eine Ladung von Sprengstoff, z. B. Pulver irgendeiner Zusammensetzung. Die beim Arbeiten mit an Seilen niedergelassenen Abdichtungsgeschossen 3rforderliche Schlagvorrichtung ist in gespanntem Zustand mittels zweier Sicherungsstifte bzw. -bolzen 8 und 9 gegen unbeabsichtigtes Auslösen gesichert, die erst unmittelbar vor dem Einbringen abgenommen werden.
Bei mit einem elektrisch auslösbaren Zünder ausgestatteten Abdichtungsgeschcssen kann in vorteilhafter Weise das die Zündleitung bildende Kabel gleichzeitig als Aufhängeorgan dienen. Im andern Fall erfolgt die Verbindung mit dem Seil mittels eines Seilverschlusses, der im Kopfteil der Schlagvorrichtung angeordnet ist.
Wenn ein Bohrloch abgedichtet werden soll, wird das Geschoss nach dem Anschliessen des Zünders an die Zündleitung. bzw. nach dem Entfernen der Sicherungen 8,9 bis in die gewünschte Tiefe hinabgelassen und hierauf die Sprengladung durch Auslösen des Zünders gezündet. Die in der Sprengkammer entstehenden Gase treiben den in die Arbeitskammer hineingepressten Pfropfen 6 heraus, der sich ausdehnt, dicht an die Wand des Bohrloches bzw. der Verrohrung anlegt und eine sichere Abdichtung bildet. Erforderlichenfalls, z. B. wenn die Abdichtung eine dauernde sein soll, kann der elastische Pfropfen mit Beton überschichtet werden, der beispielsweise mittels eines Zubringerlöffels eingebracht wird. Wenn eine Abdichtung wieder entfernt werden soll, so kann dies durch einfaches Ausbohren des Pfropfens geschehen.
Erfindungsgemässe Abdichtungen sind erheblichen Drücken gewachsen. Ein Pfropfen, der in ein Bohrloch von'etwa 130 mm Durchmesser eingesetzt ist, hält ohne weiteres einem Druck von 300 at stand. Das aus Stahl gefertigte Gehäuse geht beim Setzen einer Abdichtung nicht verloren, sondern kann nach dem Ausstossen des Pfropfens wieder zu Tage gefördert und neuerlich verwendet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Abschliessen von verrohrten oder in Gestein niedergebrachten Bohrlöchern in vorgegebenem Niveau, gekennzeichnet durch ein zumAbsenken in das Bohrloch mit einem Seil od. dgl. verbundenes, im wesentlichen zylindrisches Gehäuse, in das ein zusammengepresster Pfropfen aus einem elastischen Material, wie Gummi od. dgl., und eine Sprengladung zum Austreiben des Pfropfens eingebracht ist, sowie durch eine an sich bekannte Einrichtung zum Auslösen der Sprengladung.