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Schieber
Die Erfindung bezieht sich auf einen Schieber, insbesondere für Leitungen, in welchen unter hohem Druck stehende und bzw. oder korrodierend wirkende Flüssigkeiten strömen, und setzt sich zum Ziel, unter Verzicht auf die Verwendung von Schieberschmiermittel Sperrungen bei der Betätigung des Schiebers zu vermeiden.
Zur Ausführung der Erfindung wird ein Schieber mit durchgehend unverändertem lichtem Durchgangs- querschnitt und einem aus zwei gegeneinander beweglichen Teilen bestehenden Schieberkörper verwendet, dessen Stärke zwischen den Sitzen durch gegenseitige Verschiebung der beiden Teile veränderbar ist.
Der unveränderte Durchgangsquerschnitt bedingt eine geradlinige glattwandige Weiterführung der Innenwandung der Leitung, in welche der Schieber eingesetzt ist. Hiedurch ist ein ungestörter Durchlauf der Flüssigkeit ermöglicht. Die bekannten Schieber dieser Bauart gewährleisten eine Abdichtung bei Strömungen in beiden Durchströmrichtungen.
Auf. Grund ihrer Konstruktion und auf Grund der Tatsache, dass sich die Dichtflächen aneinander gleitend berühren, bestehen bei Schiebern verschiedene im Betrieb auftretende Schwierigkeiten. Die Dichtflächen von Schiebern, u. zw. insbesondere von solchen Schiebern, welche in Leitungen angeordnet sind, in welchen Flüssigkeiten unter verhältnismässig hohen Drücken oder verschiedene korrodierend wirkende Chemikalien strömen, werden häufig mit hochviskosen Schmiermitteln zum Zwecke ihrer Schmierung aber auch zum Zwecke der Abdichtung versehen. Ein derartiger Schmiermittelfilm zwischen den Schieberdichtflächen füllt die winzigen Hohlräume und Unebenheiten in diesen Dichtflächen aus und gestattet die Verwendung des Schiebers auch aus verhältnismässig hohen Drücken, ohne dass hiebei wesentliche Undichtheiten auftreten.
Die Notwendigkeit der Verwendung von Schmiermitteln bei Schiebern erhöht nicht nur die Herstellungskosten für derartige Schieber, sondern auch deren Erhaltungskosten, da ja die Schmiermittel von Zeit zu Zeit wieder ergänzt werden müssen. Ausserdem kann bei bestimmten derartigen mit Schmiermitteln versehenen Schiebem das Schmiermittel in die Leitung eintreten und dadurch die in der Leitung strömende Flüssigkeit verunreinigen.
Bei Schiebern, u. zw. insbesondere bei grösseren Schiebern, ist ausserdem eine verhältnismässig grosse Kraft erforderlich, um insbesondere bei Vorliegen von hohen Drücken die Bewegung des Schiebers zu er- möglichen, da ja der auf den Schieber wirkende Druck in der Leitung den Schieber fest an die Dichtfläche in der Druckrichtung andrückt. Bei Schiebern, deren Schieberkörper aus zwei Teilen besteht, von welchen jeder eine Dichtfläche aufweist, die mit einem Schiebersitz zusammenwirkt, tritt eine weitere Schwierigkeit in Form der sogenannten Schiebersperrung auf. Eine derartige Schiebersperrung tritt dann auf, wenn der Schieber unter hohem Druck geschlossen wird und dann der Druck auf beiden Seiten des Schiebers langsam absinkt oder auch dann, wenn der Druck im Schiebergehäuse über den zu beiden Seiten des Schiebers vorherrschenden Druck ansteigt.
Letzteres kann bei einem Temperaturanstieg eintreten, wobei die im Schiebergehäuse eingeschlossene Flüssigkeit expandiert. Bei Vorliegen einer Schiebersperrung werden beide Teile der Schiebergarnitur voneinander weggedrückt und durch den Druckunterschied zwischen der Ventilkammer und den beiden Seiten des Schiebers fest an die dazugehörigen Schiebersitze gedrängt. Dadurch ergibt sich dann, dass die zum Öffnen des Schiebers gegen die Reibung zwischen den einzelnen Teilen der Schiebergarnitur und den dazugehörigen Schiebersitzen erforderliche Kraft wesentlich höher ist als die Kraft, welche normalerweise zum Öffnen des Schiebers erforderlich ist.
Unter Umständen kann das Druckgefälle so gross sein, dass der Schieber so fest an seinem Sitz anliegt, dass es praktisch unmöglich ist, den Schieber mit der Hand zu öffnen und dass dann irgendwelche motorisch angetriebene Hilfsmittel zum Öffnen des Schiebers erforderlich sind.
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Wie in der USA-Patentschrift Nr. 2,479, 124 beschrieben ist, können im Schieber Federn angeordnet werden, um die beiden Teile der Schiebergarnitur einander zu nähern und hiedurch. die Schiebersperrung aufzuheben. Die Anordnung derartiger Federn erhöht selbstverständlich die Kosten für einen solchen Schieber. Auch die Verwendung von Schmiermitteln zwischen den Dichtflächen des Schiebers und seiner Sitze kann zur Vermeidung derartiger Schiebersperrungen herangezogen-werden, wodurch die Gleitreibung zwischen diesen Dichtflächen herabgesetzt wird.
Es sind ferner Schieber mit unverändertem Durchgangsquerschnitt und einteiligem Schieberkörper bekanntgeworden, bei welchen in ringförmigen Ausnehmungen der Schiebersitze als Dicht- und Abstreiforgane für den Schieberkörper dienende Ringe aus elastischem Material, wie Gummi oder Kunststoff, eingesetzt sind. Bei Verwendung eines aus zwei Keilsegmenten bestehenden Schieberkörpers muss sowohl bei unmittelbarer metallischer Auflage des Schieberkörpers auf den Sitzen wie auch bei abgehobenem Schieberkörper eine dichte Anlage desselben an den Sitzflächen gewährleistet sein. Die Dichtungsringe müssen daher ein hinreichendes elastisches Formänderungsvermögen aufweisen. Dieser Forderung entsprechende Ringe aus einem geeigneten Kunststoff, z. B. Polytetrafluoräthylen, sind bereits verwendet wor- den.
Dieser Kunststoff lässt aber an sich keine nennenswerten Volumensänderungen zu, so dass die bei den bekannten Schiebern in die Ringnuten eingebetteten Dichtungsringe dort nicht die geforderte höhere Elastizität hervorbringen können.
Eine verlässliche Abdichtung eines zweiteiligen Schieberkörpers in einem Schieber, der von unter hohem Druck stehenden bzw. korrodierend wirkenden Flüssigkeiten durchströmt wird, wird unter Verwendung von in ringförmige Ausnehmungen der Schiebersitze alsDicht-und Abstreiforgane für den Schieberkörper eingesetzten Ringen erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die einen vorzugsweise rechteckigen Querschnitt aufweisenden, in an sich bekannter Weise aus einem elastischen Kunststoff, z. B.
Polytetrafluoräthylen, hergestellten Ringe in von den Teilen des Schieberkörpers unbelastetem Zustand über die Schiebersitzflächen vorstehen und bei in der Verschlusslage befindlichem Schieberkörper durch entspre- chende Bemessung der Wandteile der Schiebersitze unter geringer elastischer Auswärtsbiegung dieser Wandteile oberflächenbündig in die Sitzausnehmungen gepresst sind.
Durch die vorgeschlagene Ausbildung der Schiebersitze wird die Gleitreibung zwischen dem Schieber und dem Sitz ohne Schmierung der Dichtflächen soweit herabgesetzt, dass die zum Öffnen oder Schliessen des Schiebers erforderliche Kraft auf ein Mindestmass reduziert ist, wobei die Herabsetzung der hiezu erforderlichen Kraft so gross ist, dass der Schieber ohne Anstrengung auch bei Vorliegen einer Schiebersperrung geöffnet werden kann. Die Abdichtung ist hiebei so wirksam, dass auch bei äusserst leicht flüchtigen und unter hohem Druck stehenden Flüssigkeiten keine Undichtheiten auftreten.
In der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Schiebers dargestellt.
Fig. 1 der Zeichnung stellt eine Ansicht eines erfindungsgemässen Schiebers dar, wobei sich der Schieber in Schliessstellung beftndet und die beiden Teile der Schiebergarnitur so auseinandergedrückt sind, dass sie dichtend an den. Schiebersitzen anliegen. Fig. 2 ist ein Schnitt nach Linie II-D der Fig. 1, wobei aber die beiden Teile der Schiebergarnitur so einander genähert sind, dass sie nicht an den Sitzflächen anliegen. Fig. 3 ist eine perspektivische Darstellung eines im erfindungsgemässen Schieber verwendeten Abstreiforgans. Fig. 4 stellt in vergrösserter Darstellung einen Schnitt durch einen Teil des in Fig. 2 dargestellten Schiebers dar, wobei diejenige Stellung gezeigt ist, in welcher der eigentliche Schieber zu Anfang seiner Bewegung mit dem mit ihm zusammenwirkenden Teil in Berührung steht.
Fig. 5 ist eine Darstellung entsprechend der Fig. 4, wobei aber schon der Schieber auf das mit ihm zusammenwirkende Abstreiforgan zu drücken beginnt. Fig. 6 ist eine Darstellung entsprechend den Fig. 4 und 50 wobei sich jedoch die Metallteile von Schieber und Schiebersitz bereits berühren. Fig. 7 zeigt ein gegenüber den Fig. 1 - 6 abgeändertes Ausführungsbeispiel für die Ausbildung und Anordnung des mit dem Schieber zusammenwirkenden und in der Sitzfläche angeordneten Abstreiforgans.
In den Fig. 1 und 2 der Zeichnung ist ein Schieber mit einem gegenüber der Leitung, in welcher der Schieber eingesetzt ist, unveränderten lichten Durchmesser dargestellt, wobei mit 10 das Schiebergehäuse bezeichnet ist, welches eine innere Kammer 12 bildet, in welcher der Schiebermechanismus 14 untergebracht ist. In einander gegenüberliegenden Wandungen des Schiebergehäuses 10 sind miteinander fluchtende Durchtrittsöffnungen 16 vorgesehen, welche einander gegenüberliegende eben ausgebildete Schiebersitze 18 aufweisen. Jeder Schiebersitz 18 ist mit Flanschen 20 und sich von diesen Flanschen nach unten erstreckenden Vorsprüngen 22 versehen, zwischen welchen der Schiebermechanismus 14 eingeschlossen und im Sinne einer im wesentlichen geradlinigen Bewegung geführt ist.
Die Schiebersitze 18 sind vorzugsweise als austauschbare Einsätze ausgebildet und weisen ringförmige Ansätze 24 auf, welche in Boh-
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rungen 26 an den inneren Enden der Durchtrittsöffnungen 16 fest mit Presspassung eingepasst sind. Der obere Teil des Gehäuses 10 ist von bekannter Bauart und weist eine in der Zeichnung nicht dargestellte Schaftführung auf, durch welche sich der für das Anheben und Senken zum Zwecke des Öffnens und Schliessens des Schiebers vorgesehene Schieberschaft 28 erstreckt.
Der Schiebermechanismus 14, welcher zwischen den Sitzen 18 gleitet, ist zweiteilig ausgeführt, wobei der eine Teil als Schieber 30 und der andere Teil als Segment 32 bezeichnet wird. Beide Teile weisen Öffnungen 34 auf, welche in der Offenstellung des Schiebers mit den im Schiebergehäuse vorgesehenen Durchlassöffnungen unter Bildung eines glattwandigen durchgehenden Durchlasses für das ungehinderte Durchströmen von Flüssigkeit durch den Schieber miteinander fluchten. Der Schieberschaft 28 ist mit dem eigentlichen Schieber 30 verbunden und es wird durch eine geradlinige Bewegung des Schiebers 30 mittels des Schaftes 28 das Segment 32 als eine Einheit mitgenommen, wie später beschrieben wird.
Der Schieber 30 und das Segment 32 weisen im zusammengebauten Zustand einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt auf, so wie dies in Fig. 2 dargestellt ist, so dass ihre ebenen Aussenflächen 36, welche aus hochpoliertem Metall bestehen, parallel zu den ihnen gegenüberliegenden eben ausgebildeten Schiebersitzen 18 verlaufen und an diesen Schiebersitzflächen 18 dichtend anliegen. Die inneren, einander gegenüberliegenden Flächen des Schiebers 30 und das Segment 32 sind, wie in der Zeichnung dargestellt, von zwei zueinander passenden geneigten Flächen gebildet, welche von den mittleren Teilen des Schiebers und des Segmentes aus divergieren und zwei Paare 38 und 40 von Keilflächen bilden, wie dies beim Schieber nach der USA-Patentschrift Re 20, 101 dargestellt und beschrieben ist.
Es kann aber auch abweichend von der in der Zeichnung dargestellten Konstruktion eine bekannte einkeilige Bauweise vorgesehen sein. Wenn sich beide Paare 38 und 40 dieser keilförmig ausgebildeten Flächen berühren, d. h., wenn der Schieber 30 und das Segment 32 in Anlage aneinander gebracht sind, so ist die Quererstreckung der Schiebergarnitur 14 etwas kleiner als der Abstand zwischen dem Schiebersitz 18. Wenn somit die Schiebergarnitur 14 auf diese Weise in ihrer Querausdehnung geringer wurde, besteht ein genügend grosses Spiel zwischen der Schiebergarnitur 14 und den Schiebersitzen 18, um die Schiebergarnitur 14 ungehindert und leicht mittels des Schieberschaftes 28 bewegen zu können.
Eine relative Verschiebung des Schiebers 30 und des Segmentes 32 aus der Lage, in welcher sie passend aneinanderliegen, u. zw. eine relative Verschiebung in jeder der beiden Bewegungsrichtungen der Schiebergarnitur 14, hat eine gegenseitige Verkeilung der beiden Flächenpaare 38 und 40 zur Folge. Diese Keilwirkung hat wiederum zur Folge, dass sich die Schiebergarnitur 14 in der Querrichtung ausdehnt, wodurch die äusseren Dichtflächen 36 des Schiebers 30 und des Segmentes 32 in dichtende Anlage mit den entsprechenden Schiebersitzen 18 gebracht werden. Eine derartige relative Verschiebung von Schieber 30 und Segment 32 wird diesen beiden Teilen im Bereich der Enden der bei der Bewegung der Schiebergarnitur 14 zurückgelegten Wegstrecke durch Innenanschläge 42, von welchen in der Zeichnung nur einer dargestellt ist, im Gehäuse 10 erteilt.
Diese Anschläge 42 wirken mit entsprechenden Enden des Segmentes 32 zusammen und begrenzen die Bewegung des Segmentes 32, bevor der mittels des Schieberschaftes 28 bewegte Schieber 30 die Endlage seiner Bewegung erreicht hat. Es wird somit der Schiebermechanismus 14 sowohl in der Offenstellung als auch in der Schliessstellung des Schiebers ausgedehnt und hiebei in dichtende Anlage an die Schiebersitze 18 gebracht.
Jeder der Schiebersitze 18 kann mit einer ringförmigen Ausnehmung 44 versehen sein, welche im radialen Schnitt, vorzugsweise rechteckig ausgebildet ist und die entsprechende Öffnung umgibt. In jeder dieser Ausnehmungen 44 ist ein Ring 46 vorgesehen, welcher im radialen Schnitt ebenfalls rechteckig ausgebildet ist und in axialer Richtung etwas grösser ist als die Tiefe der Ausnehmung 44, so dass der Ring 46 aus dieser Ausnehmung 44 etwas hervorragt. Die äussere ebene Ringfläche 48 eines jeden Ringes 46 stellt eine endlose Dicht- und Abstützfläche für die gegenüberliegenden Metallflächen 36 des Schiebermechanismus 14 dar und umgibt die entsprechende Öffnung 16.
Die Ringe 46 sind vorzugsweise aus einem synthetischen Harz, nämlich aus Polytetrafluoräthylen ausgebildet. Ein für diesen Verwendungszweck geeignetes Harz ist unter dem Handelsnamen "Teflon" bekannt. Die wesentlichsten Eigenschaften dieses Harzes sind die folgenden :
Spezifisches Gewicht 2, 1 - 2, 3 g/cm
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Härte 55 D Durometer Ausdehnungskoeffizient 5, 5. 10-5 pro 0, 560 C Feuchtigkeitsdurchlässigkeit 0, 00-0, 5 g/m pro 24 Stunden.
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Dieses Polytetrafluoräthylenharz ist, soweit bekannt ist, im wesentlichen gegen alle Chemikalien mit Ausnahme von geschmolzenem Alkalimetall, inert. Dieses Harz weist weiters einen äusserst geringen
Reibungskoeffizienten von 0,04 gegenüber poliertem Stahl auf. Der Reibungskoeffizient ist derart niedrig, dass sich dieses Metall bei Berührung seifenartig anfühlt.
Die oben angegebenen Eigenschaften dieses Harzes waren zwar bekannt. Es war aber nicht vorauszu- sehen, dass dieses Metall bei seiner Verwendung als Abstreiforgan eines Schiebersitzes für einen gleiten- den Metallschieber so unerwartete und ungewöhnlich vorteilhafte Eigenschaften zeigen würde. Es hat sich in der Praxis herausgestellt, dass bei Verwendung dieses Polytetrafluoräthylens als Abstreiforgan für einen in der Strömungsrichtung gelegenen Sitz eines Schiebers dieser Schieber gegen Flüssigkeiten abdichtet, welche unter hohem Druck stehen, wobei. es nicht notwendig ist, eine Schmierstoff abdichtung vorzuse- hen und wobei auch dann keine Undichtheiten auftreten, wenn in der Leitung äusserst leicht verdampf- bare Flüssigkeiten, wie beispielsweise Propan und Butan gefördert werden.
Bis jetzt war es nur möglich, gegen derart leicht verdampfbare Flüssigkeiten unter hohem Druck und ohne Auftreten von Undichtheiten dadurch abzudichten, dass man die Dichtflächen mit einem dicken viskosen Schmiermittel versehen hat.
Bei Anwendung von Polytetrafluoräthylen erübrigt sich aber in unerwarteter Weise die Verwendung von
Schmierstoffen an den Dichtflächen von Schiebern und es wird dadurch eine Verunreinigung der in den
Leitungen geförderten Flüssigkeiten vermieden. Es hat sich weiters herausgestellt, dass bei Verwendung von Polytetrafluoräthylen für Schieber eine äusserst wirksame Abdichtung zwischen Metall und Metall unter wesentlich höheren Drücken möglich ist, als dies bei irgendeiner bekannten Schieberkonstruktion bisher der Fall war. Schliesslich hat es sich auch noch herausgestellt, dass die Verwendung dieses Materials für Schieber eine gute Abstreifwirkung ermöglicht, wodurch die Oberflächen der einzelnen Schieberteile sauber gehalten werden.
Wéiters hat sich noch herausgestellt, dass Polytetrafluoräthylen in seiner Verwendung zur Bildung eines Teiles der Oberfläche eines Schiebersitzes auf Grund des äusserst geringen Reibungskoeffizienten dieses Metalls insoferne von grossem Vorteil ist, da hiebei die zum Öffnen oder Schliessen des Schiebers bei hohem Druck in der Leitung erforderliche Kraft in einem überraschend hohen Mass herabgesetzt wird.
Es hat sich beispielsweise herausgestellt, dass es selbst bei Vorliegen einer Sperrung durch Druck möglich ist, einen zweiteiligen Schieber von beträchtlicher Grösse ohne wesentliche Anstrengung mit der Hand zu öffnen.
Diese Beseitigung einer Sperrung des Schiebers durch hohen Druck durch die Verwendung eines derartigen Harzes ist auch bei nicht geschmierten Dichtflächen möglich, u. zw. ohne die Verwendung der sonst üblichen Federn, welche bisher notwendig waren, um eine derartige Sperrung zu beseitigen.
Zu den oben angegebenen Vorteilen, welche sich aus der Verwendung von Polytetrafluoräthylen für die Bildung eines Abstreiforgans in einem Schieber ergeben, kommt noch die Tatsache, dass auf Grund des äusserst geringen Ausdehnungskoeffizienten dieses Metalls ein derartig ausgebildeter Schieber auch für Flüssigkeiten hoher Temperatur ohne die Gefahr des Auftretens von Undichtheiten gut geeignet ist.
. Weiters ist dieses Material deswegen, weil es gegen fast alle Chemikalien inert ist, besonders geeignet für Schieber, welche als Regelorgan in Leitungen verwendet werden, in welchen irgendwelche flüssigen
Chemikalien strömen. Schliesslich weist dieses Material auch nur eine sehr geringe Abnützung auf upd seine Lebensdauer entspricht ungefähr der. der üblichen Abdichtflächen von Schiebersitzen aus Metall.
Die Fig. 4 - 6 zeigen die gegenseitige Wirkung des Sitzes 18 und des Schiebers 32, wenn der Schie- ber an dem Sitz 18 so in Anlage gebracht wird, dass eine Berührung zwischen Metall und Metall erfolgt.
In Fig. 4 ist dargestellt, wie der Schieber 32 zuerst mit dem Abstreiforgan 46 in Berührung kommt. Wenn sich nun der Schieber 32 der Sitzfläche 18 weiter nähert, so nimmt das Abstreiforgan 46 den sich daraus ergebenden Druck vom Schieber 32 auf und überträgt diesen Druck an die Wandung der Ausneh- mung 44, wie dies durch Pfeile in Fig. 5 veranschaulicht ist., Bei der anfänglichen Schliessbewegung wer- den alle Hohlräume im Metall des Abstreiforgans zusammengedrückt und es werden auch alle Hohlräume zwischen dem Abstreiforgan und den Wandungen der Ausnehmung ausgefüllt. Fig. 6 zeigt diejenige Stel- lung, bei welcher sich das Metall des Schiebers 32 und das Metall des Sitzes 18 berühren.
In dieser Stel- lung hat der durch das Abstreiforgan 46 übertragene Druck die Wandung 50 nach innen gedrückt, wie dies aus der durch den Winkel A in Fig. 6 veranschaulichten Abweichung ersichtlich ist. Da die Abweichung
A die Elastizitätsgrenze des Sitzmaterials nicht übersteigt, so kehrt, sofort nachdem sich der Schieber 32 von der Stellung, in welcher er die Sitzfläche berührt, wegbewegt, die Wand 50 in ihre ursprüngliche
Lage zurück und es nimmt hiedurch das Abstreiforgan wieder die in Fig. 4 dargestellte Form an. Auf
Grund der Tatsache, dass fast immer einige Hohlräume im Abstreiforgan oder um das Abstreiforgan herum vorhanden sind, so wird das Abstreiforgan nach einer anfänglichen Belastung nicht zu seiner vollen Höhe zurückkehren.
Das Abstreiforgan dehnt sich aber in genügendem Masse aus, um während seiner Bewegung
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aus der Schliessstellung in die Offenstellung oder umgekehrt, eine Abstreiffläche für den Schieber 32 zu bilden. Da der Reibungskoeffizient von Polytetrafluoräthylen wesentlich geringer ist als der von Stahl, so ist auch die für die Bewegung des Schiebers notwendige Kraft wesentlich geringer.
Die Ausnehmung 44 soll mit Bezug auf die Bohrung derart gelagert sein, dass, wenn die Fläche 50 genügend weit abgelenkt ist, so däss die Vergrösserung des Volumens der Ausnehmung 44 gleich ist dem Volumen des Abstreiforgans 46, die Beanspruchung im Material des Sitzes die Bruchfestigkeit des Materials nicht übersteigt. Es darf auch der sich im elastischen Material des Abstreiforgans 46 ausbildende Innendruck nicht gross genug sein, um das Material während der Zeit der Belastung in den Raum zwischen den Sitz und den Schieber zu pressen. Es muss auch bei der Massgebung der Ausnehmung mit Bezug auf die Bohrung der Elastizitätsmodul des Sitzmaterials in Betracht gezogen werden.
Obwohl, wie aus Fig. 6 ersichtlich ist, eine metallische Berührung zwischen dem Schieber und der Sitzfläche vorhanden ist, so trägt doch das von einem elastischen Material gebildete Abstreiforgan wesentlich zur Abdichtung bei, da durch die elastischen Eigenschaften dieses Materials die winzigen Vertiefungen in der Oberfläche des Schiebers ausgefüllt werden und dadurch Undichtheiten verhindert werden.
In Fig. 7 der Zeichnung ist ein-Ausführungsbeispiel für die Ausbildung und Anordnung des Abstreiforgans, welches im Schiebersitz vorgesehen ist und welches mit dem Schieber zusammenwirkt, dargestellt. Mit 24a ist hiebei der als Einsatzkörper ausgebildete Schiebersitz bezeichnet und mit 46a das Abstreiforgan. Dieses Abstreiforgan 46a ist in einer Ausnehmung des Schiebersitzes 24a angeordnet, deren Wandungen mit einem gewindeartigen Profil ausgebildet sind. In diese Ausnehmung wird der aus Polytetrafluoräthylen bestehende Abstreifring 46a eingegossen und durch das gewindeartige Profil in seiner Lage gehalten.
Der über die Dichtfläche des Schiebersitzes 24a vorstehende Teil des Abstreiforgans 46a kann hiebei mit einem runden Profil ausgebildet sein oder er kann auch, wie dies durch das Bezugszeichen 46b in der Zeichnung zum Ausdruck gebracht ist, einen rechteckigen Querschnitt aufweisen.
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1. Schieber, insbesondere für Leitungen, in welchen unter hohem Druck stehende und bzw. oder korrodierend wirkende Flüssigkeiten strömen, wobei der Schieberkörper aus zwei gegeneinander beweglichen Teilen besteht und in ringförmigen Ausnehmungen der Schiebersitze als Dicht- und Abstreiforgane für den Schieberkörper dienende Ringe eingesetzt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die einen vorzugsweise rechteckigen Querschnitt aufweisenden, in an sich bekannter Weise aus einem elastischen Kunststoff, z. B.
Polytetrafluoräthylen, hergestellten Ringe in von den Teilen des Schieberkörpers unbelastetem Zustand über die Schiebersitzflächen vorstehen und bei in der Verschlusslage befindlichem Schieberkörper durch entsprechende Bemessung der Wandteile der Schiebersitze unter geringer elastischer Auswärtsbiegung dieser Wandteile oberflächenbündig in die. Sitzausnehmungen gepresst sind.