<Desc/Clms Page number 1>
Boden- oder Wandbelagplatte
Vermiculit hat man wegen des vorteilhaften thermischen Isoliervermögens dieser Glimmerart bereits vielfach zusammen mit Zement und Binde-und Härtemittel zur Herstellung von wärmedämmenden Bauelementen verwendet. Beispielsweise ist es bekannt, Wärmeisolierkörper aus Vermiculit und Portlandoder Tonerdezement unter Einhaltung einer 60'10 der Gesamtmasse unterschreitenden Vermiculitmenge zu formen oder aus einer Vermiculitplatte und einer Spannbetonplatte mit Ausbildung von sich kreuzenden Luftkanälen zwischen den beiden Platten zusammenzusetzen.
Nach der Erfindung gelingt es nun, aus Vermiculit, Zement und Härte-und Bindemittel auf Grund des starken Isolationsvermögens von Vermiculit gegen Schall, Kälte und Wärme eine die günstige thermische Isolationswirkung von Holz mit der hohen mechanischen Widerstandsfähigkeit von Beton mit bestem Erfolg vereinigende Platte für Fussboden-und Wandbelag dadurch zu schaffen, dass eine Verschleissschicht, die einen Vermiculit von feiner Körnung, vorzugsweise von etwa 1 mm Durchmesser, und ein Polymerisationskunstharz als bindenden sowie ein Siliciumpräparat als härtenden Zusatzstoff aufweist, und eine Wär- medämmschicht, die einen Vermiculit von gröberer Körnung, vorzugsweise von 3 bis 10 mm Durchmesser, und Quarzsand enthält, zu einem plattenförmigen Körper vereinigt sind.
Bei einer in dieser Weise aus Vermiculit mit Zusatzstoffen zweischichtig zusammengefügten Platte verhindert der eine Vielzahl feiner Luftbläschen eingeschlossen enthaltende Vermiculit an der bei der gesetzten Platte freiliegender Seitenfläche der Verschleissschicht eine Ableitung der Wärme des vom Belag begrenzten Raumes und der sich darin aufhaltenden Personen nach dem Inneren der Belagmasse und an der freiliegenden Seitenfläche der Wärmedämmschicht einen Zufluss von Kälte und Feuchtigkeit nach der andern freiliegenden Seitenfläche von dem die Platte tragenden Unterbau oder Mauerwerk her. Gleichzeitig sind bei dieser als Bodenbelag fusswarmen und als Wandbelag wärmehaltenden Platte durch die dem Vermiculit beigegebenen Stoffe Abrieb- und Witterungsbeständigkeit sowie auch Formbarkeit und Polierbarkeit im erforderlichen hohen Ausmass erreicht.
Eine besonders vorteilhafte Ausführung der Boden- oder Wandbelagplatte nach der Erfindung ergibt sich dadurch, dass die Verschleissschicht aus 1 Gew.-Teil Vermiculit von etwa 1 mm Körnung und
EMI1.1
dendem Zusatzstoff und die Wärmedämmschicht aus 2 Gew.-Teilen Vermiculit von 3 bis 10 mm Körnung und aus 1 Gew.-Teil Quarzsand sowie aus 1,5 Gew.-Teilen Eisenportland-oder gleichwertigem Weisszement zusammengesetzt ist.
Die Zeichnung veranschaulicht die zweischichtige Boden-oder Wandplatte nach der Erfindung beispielsweise in einer Ausführungsform im Schnitt.
Die aus der Zeichnung ersichtliche Platte setzt sich aus zwei Schichten a und b zusammen, von denen die je nach der Verwendung der Platte als Fussboden- oder Wandbelag oben bzw. aussen liegende Schicht a als Verschleissschicht aus 1 Gew.-Teil Vermiculit mit einer Körnung von etwa 1 mm Durchmesser und aus 1 Gew.-Teil Eisenportlandzement oder gleichwertigem Weisszement sowie aus etwa 1 Gew.-Teil bindendem Polymerisatkunstharz und härtendem Siliciumpräparat und die darunter bzw. da-
EMI1.2
<Desc/Clms Page number 2>
Die beiden Schichten a und b können die gleiche Dicke, z. B. von je 15 mm, aufweisen, oder es kann auch die Wärmedämmschicht b etwas dicker als die Verschleissschicht a sein. Die Flächengrösse und der Flächenumriss der ganzen doppelschichtigen Platte a, b können beliebig gewählt und beispielsweise kann die Platte als Quadrat mit 30 cm Seitenlänge ausgeführt sein.
Die Herstellung der Platte a, b kann in einfacher Weise in einer entsprechenden Form erfolgen, in welche man zuerst zur Bildung der Wärmedämmschicht b den Vermiculit mit der gröberen Körnung nach Anreicherung mit Wasser einbringt und nunmehr den Quarzsand sowie den Eisenportlandzement mit dem Vermiculit gut vermischt und dann das Anmachwasser zugibt, worauf man zur Erzeugung der Verschleissschicht a in die Form den Vermiculit mit der feineren Körnung und den Eisenportland- oder gleichwertigen Weisszement in Mischung mit Wasser und das in flüssigen Zustand gebrachte Polymerisat-Harz und das mit Wasser versetzte pulverige Siliciumpräparat einträgt, um schliesslich die ganze in der Form enthaltene Masse, in welcher der Zement das Wasser verbraucht,
unter dem erforderlichen Druck zusammenzupressen und dann an der Luft zur Platte erstarren zu lassen.
Durch Zusatz von Eisenoxydfarben zur Verschleissschicht und gegebenenfalls zur Wärmedämmschicht können die Platten auch in beliebiger Färbung ausgeführt sein. Auch kann die Boden oder Wandbelagplatte nach der Erfindung im einzelnen auch in einer von dem beschriebenen Beispiel abweichenden Weise, z. B. durch Wahl eines andern Zements oder eines andern Kunstharzes oder eines andern Sandes oder auch anderer Mengenverhältnisse der Gemischbestandteile, zusammengesetzt sein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Boden-oder Wandbelagplatte, die aus einem Gemisch von Vermiculit mit Zement sowie einem Härte- und einem Bindemittel besteht, dadurch'gekennzeichnet, dass eine Verschleissschicht, die einen Vermiculit von feinerer Körnung, vorzugsweise von etwa 1 mm Durchmesser, und ein Polymerisatkunstharz als bindenden sowie ein Siliciumpräparat als härtenden Zusatzstoff aufweist, und eine Wärmedamm- schicht, die einen Vermiculit von gröberer Körnung, vorzugsweise von 3 bis 10 mm Durchmesser, und Quarzsand enthält, zu einem plattenförmigen Körper vereinigt sind.