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Vorrichtung zum Giessen von Metallen
Zum Giessen von Metallen, insbesondere zum Stranggiessen, werden Giessgefässe, z. B. Giessöfen oder Giesspfannen, verwendet. die um eine durch die Giessschnauze gehende Horizontalachse kippbar sind. Von der Giessschnauze fällt das Metall in die Giessrinne und fliesst in dieser zur Kokille. Beim Giessen von
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einer turbulenzfreien Strömung vom Giessgefäss bis in die Kokille fliesst, damit keine Oxydhäute von der Oberfläche des Metallflusses mitgerissen werden und in die Schmelze gelangen. Der freie Fall des Metallflusses von der Giessschnauze in die Giessrinne sollte deshalb vermieden werden. Man hat aus diesem Grunde schon vorgeschlagen, die Giessschnauze nach unten zu krümmen und in die Schmelze in der Giessrinne tauchen zu lassen (franz.
Patentschrift Nr. 901. 093). Dadurch wird wohl der freie Fall vermieden, nicht aber die Turbulenz der Strömung im Bereich der gekrümmten Schnauze. Nach einem weiteren Vorschlag wurde die Giessschnauze von um den Schwerpunkt kippbaren Öfen gelenkig mit der Giessrinne verbunden. und die Kokille in der Höhe verstellbar. angeordnet, damit der Höhenunterschied zwischen Giessschnauze und Kokille während des Kippens konstant gehalten werden kann. Diese Lösung ist aber auch nicht befriedigend.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine Vorrichtung zum Giessen von Metallen, insbesondere zum Stranggiessen, aus Giessgefässen, die um eine durch die Giessschnauze gehende horizontale Achse kippbar sind. Erfindungsgemäss ist die Giessschnauze seitlich so umgebogen, dass die Längsachse ihres äusseren Teiles mit der horizontalen Kippachse zusammenfällt, und an die umgebogene Giessschnauze ist eine ebenfalls seitlich abgebogene Giessrinne in einem Drehgelenk mit der Kippachse als Drehachse angeschlossen, so dass das Metall in einer S-Kurve, deren Mittelteil in der Kippachse liegt, vom Giessgefäss in die Giessrinne fliesst.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung in einem Horizontalschnitt durch einen Teil eines Giessofens und die Giessschnauze.
Der Giessofen mit der eisernen Aussenwand 1 und der Innenauskleidung 2 weist eine Ausgussöffnung 3 auf, an die aussen die Giessschnauze 4 anschliesst. Der Ofen ist um eine horizontale Achse 5, die durch die Giessschnauze 4 geht, kippbar. Die Giessschnauze 4 ist seitlich so umgebogen, dass die Längsachse ihres äusseren Teiles mit der Kippachse 5 zusammenfällt. Die Giessrinne 6 ist ebenfalls seitlich abgebogen. Die abgebogenen Enden der Giessschnauze 4 und der Giessrinne 6 sind mit Flanschen 7 und 8 versehen, so dass sie in einem Drehgelenk aneinander angeschlossen werden können, das durch einen Bund 9 gegen seitliches Verschieben gesichert ist. Giessrinne und Giessschnauze sind üblicherweise offen, d. h. im Querschnitt halbkreisförmig, während die Flansche 7 und 8 vorzugsweise kreisförmig sind.
Die Giessschnauze und der anstossende, seitlich abgebogene Teil der Giessrinne können aber auch aus einem geschlossenen Rohrstück bestehen.
Durch die erfindungsgemässe Vorrichtung wird zunächst der frei fallende Metallfluss um 900 in die Horizontale gelenkt und das Metall fliesst in einer S-Kurve mit horizontal liegendem Mittelteil aus dem Ofen über die Giessrinne in die Kokille ; da diese Kurve praktisch in einer nur wenig geneigten Ebene liegt, wird ein ruhiger, laminarer Metallfluss erreicht. Es bildet sich ein geschlossener Oxydschlauch um den Metallfluss, von dem keine Teile durch Turbulenz weggerissen werden und in das Metall gelangen. Infolge des gleichbleibenden Metallniveaus vom Ofenbad bis zum Giessbecher ist der Metallfluss kaum noch wahrzu-
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nehmen. Beim Kippen des Ofens dreht sich die Giessschnauze bei feststehender Giessrinne 6 im Drehgelenk um die Achse 5.
Giessschnauze und Giessrinne bestehen vorzugsweise aus Gusseisen und sind in bekannter Weise mit einer Schlichte überzogen. Im Drehgelenk gleitet Gussflì1che auf Gussfläche. Das Zwischenlegen einer bei sonderenDichtung ist nicht notwendig. Damit sich Giessschnauze und Giessrinne nicht in Richtung der Achse 5 verschieben können, werden sie vorteilhaft durch eine Klammer 10 mit einer Schraube 11 zusammengepresst. Diese Klammer ist federnd ausgebildet, damit sie Wärmeausdehnungen von Giessschnauze und Giessrinne in Richtung der Achse 5 aufnehmen kann.
Vor Beginn des Ausgiessens ist es zweckmässig, die Giessvorrichtung, die fest am Giessofenmontiert ist,
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mieden wird.
Zur Bedienung von mehreren Stranggiessanlagen können auch zwei oder mehr solcher Giessschnauzen mit zugehörigen Giessrinnen an einem Giessofen angebracht sein. Sie müssen dann in bekannter Weise mit
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Verschlussvorrichtungeni freigegeben bzw. geschlossen werden kann. Es erübrigt sich dann die Anordnung einer Zwischengiessrinne.
PATENTANSPRÜCHE-
1. Vorrichtung zum Giessen von Metallen, insbesondere zum Stranggiessen, aus GieBgefässeil, die um eine durch die Giessschnauze gehende horizontale Achse kippbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die
Giessschnauze (4) seitlich so umgebogen ist, dass die Längsachse ihres äusseren Teiles mit der horizontalen
Kippachse (5) zusammenfällt, und dass eine ebenfalls seitlich abgebogene Giessrinne (6) in einem Drehge- ) lenk mit der Kippachse als Drehachse angeschlossen ist, so dass das Metall in einer S-Kurve, deren Mit- telteil in der Kippachse liegt, vom Giess gefäss in die Giessrinne fliesst.