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Vorrichtung zum Beizen von band- oder drahtförmigem Material
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beizen von band- oder drahtförmigem Material, welche es ermöglicht, das Verfahren nach der österr. Patentschrift Nr. 207647 durchzuführen.
Nach dem Stammpatent soll das Beizgut schlangenartig geführt und mitbeizsäure berieselt oder besprüht werden. Bei der zur Durchführung dieses Verfahrens dienenden Vorrichtung werden erfindungsgemäss zwei Sätze übereinanderliegender, das Band oder den Draht auf-und absteigend führender Walzen vorgesehen, bei welchen eine oder mehrere der oberen Walzen höhenverstellbar sind. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die in der Bewegungsrichtung des Bandes an erster Stelle liegende Walze höhenverstellbar und dient zur Speicherung des Bandes, was im weiteren näher beschrieben werden soll.
Gegebenenfalls kann auch die an der Ausgangsstelle angeordnete Walze als Speicherwalze dienen und höhenverstellbar sein. Zweckmässig wird aber Vorsorge getroffen, dass die zwischen der-ersten und letzten Walze liegenden oberen Walzen miteinander gekoppelt höhenverstellt und dabei bis unter die unteren Umlenkwalzen gesenkt werden können. Das Auf-und Abbewegen der Walzen geschieht vorzugsweise tiber ein Seil, welches von einer motorisch angetriebenen Winde je nach Bedarf auf-oder abgehaspelt wird.
Eine weitere Verbesserung der erfindungsgemässen Vorrichtung ist zu erreichen, wenn die Führungs- und Umlenkwalzen, welche fallweise einen Durchmesser von 2 bis 3 m erreichen können, durch ein Walzensystem ersetzt werden, das Zylinder- oder Bogenform bildet.
Weitere Merkmale der Erfindung werden an Hand der Zeichnung erläutert, in welcher ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung schematisch dargestellt ist. Es zeigenFig. 1 die ganze Beizanlage, Fig. 2 die Band- oder Drahtführung über Walzensysteme, Fig. 3 die Lagerung eines Walzensystems in Seitenansicht und Fig. 4 die Führung eines Bandes am Walzensystem.
In Fig. 1 ist mit 1 ein zu beizendes Band bezeichnet, welches von der Abhaspel 2 kommend, über Richtwalzen 3, eine Schere 4, Schweissapparat 5, Reinigungsanlage 6 und Führungswalze 7 der eigent- chen Beizanlage zugeführt wird, in welcher zwei übereinanderliegende Gruppen von Umlenkwalzen vorgesehen sind, von denen die unten liegenden 8 ortsfest und die oben liegenden 9, 10, 11 höhenverstellbar sind. Sie können vorzugsweise, wie strichliert angedeutet, bis unter die Walzen 8 gesenkt werden, um das Einfädeln des Bandes zu Beginn des Prozesses zu erleichtern. In der gesenkten Lage der oberen Walzen kann das Band, wie strichpunktiert dargestellt ist, durchgefädelt werden, worauf die Walzen 9,10, 11 hochgezogen werden.
Bedenkt man, dass die Anlage beispielsweise eine Höhe von 30 m einnimmt, so ist begreiflich, dass die erfindungsgemässe Anordnung der verschiebbaren Walzen beim Einfädeln des Bandes von grossem Vorteil ist.
Wie bereits im Stammpatent beschrieben worden ist, wird das Band durch ein Düsensystem 12 mit Beizsäure besprüht. Das Düsensystem kann dabei in mehreren Etagen angeordnet sein, wobei die Sprühan- lage von einer elastischen Schürze 13 aus Gummi oder säurebeständigem Kunststoff, der gegebenenfalls auch durchsichtig ist, umgeben ist.
Die innerhalb der Sprühanlage befindlichen Walzen 10 können derart miteinander gekoppelt sein, dass sie gemeinsam auf-und abbewegt werden. Die am Eingang der Anlage befindliche Walze 9 dient als Speicherwalze und befindet sich während des Banddurchlaufes in der obersten Lage. In der Zeichnung ist die Walze 9 in der Mittelstellung dargestellt. Die Aufgabe dieser Walze besteht darin, bei Unterbrechung der Bandzufuhr, wenn das Band beispielsweise in der Anlage 5 geschweisst werden soll, durch langsames Sinken den Durchgang des Bandes durch die Beizanlage aufrechtzuerhalten. Denn würde das Band während
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der Schweissarbeit in der Sprühanlage Stehen bleiben und die Flüssigkeitszufuhr nicht unterbrochen werden, könnte ein Überbeizen des Bandes eintreten.
Aber auch bei Unterbrechung der Säurezufuhr würde die län-
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Speicherwalze 9 kann aber diese Gefahr beseitigen. Wenn nach der beschriebenen Unterbrechung wieder der normale Durchlauf des Bandes eintritt, kann zu Beginn desselben ein rascherer Ablauf des Bandes von der Abhaspel eingestellt und gleichzeitig Vorsorge getroffen werden, dass sich die Walze 9 dementsprechend wieder nach aufwärts bewegt und dadurch wie vorher ein Bandstück für den Fall des Eintrittes un- vorhergesehener Fälle als Reserve vorhanden ist.
Die an der Ausgangsstelle vorgesehene Walze 11 wird gewöhnlich ortsfest gelagert. Es ist aber mög- lich ; oauch sie. wie dargestellt, höhenverstellbar zu machen, um beispielsweise beim Abstoppen der Aufhaspel eine kurzzeitige Aufspeicherung des gebeizte Bandes zu ermöglichen.
Von der Walze 11 wird das Band über die Umlenkwalze 14 und beispielsweise zwei Spülungen 15, eine Trocknungsanlage 16 und eine Schere 17 zu einer der beiden Aufhaspeln 18 geführt. Die Anordnung zweierAufhaspelrollen hat den Vorteil, dass beim Vollwerden der einen nach Abschneiden des Bandes dieses unmittelbar zur zweiten geführt werden kann, ohne den Bandablauf abstoppen zu müssen.
Unterhalb der unteren Walzen 8 sind Schalen 19 vorgesehen, in welche die am Band herabrieselnde Beizsäure einfliesst und damit die unteren Wendestellen des zu beizenden Bandes benetzt. Aus den Scha- len 19 rinnt die überlaufende Säure in den Auffangbehälter 20, aus dem sie, wie im Stammpatent erwähnt wurde, über eine Rückgewinnungsanlage dem Beizprozess wieder zugeführt wird.
Die Walzen 9, 10 und gegebenenfalls auch 11 sind, wie Fig. 3 zeigt, beiderseits in Führungsteilen 21 gelagert, welche entlang der Schienen 22 höhenverschiebbar sind. Die Auf- und Abbewegung der Walzen erfolgt über einen Seilzug 23 mit einer in beiden Richtungen motorisch angetriebenen Winde 24.
Bei grossen Anlagen, bei denen die Höhe des die Berieselungsanlage umgebenden Turmes 30 m und darüber betragen kann, ist es notwendig den Umlenkwalzen grossen Durchmesser zu geben. Es können beispielsweise Durchmesser von 2 bis 3 m oder mehr erforderlich sein. Die Walzen würden dabei selbst bei hohler Ausführung grosses Gewicht haben und dementsprechend dimensionierte Gerüste erfordern. Zur Vereinfachung dessen können wie Fig. 2 zeigt, an Stelle der Führungs-und Umissnkwalzen Walzensysteme vorgesehen sein, wobei nur so viele Walzen kleinen Durchmessers als zur Umlenkung des Bandes an den bestimmten Wendepunkten notwendig vorzusehen sind. In der Darstellung ist die Auflösung der Walzen 7 und 9 in Walzensysteme 7'und 9'veranschaulicht.
Hiebei werden die kleinen Walzen eines Systems in einem Träger gelagert, welcher über die Führungsteile 21 an den Schienen 22 höhenverstellbar gelagert Ist. Abgesehen von der grossen Gewichtersparnis haben die Walzensysteme gegenüber den grossen Umlenkwalzen noch den Vorteil, dass das geführte Band an ihnen lediglich entlang von schmalen Flächen aufliegt, was naturgemäss geringere Reibungen verursacht als die Flächenberührung des Bandes bei Anordnung von einheitlichen Umlenkwalzen.
Wie in Fig. 1 strichliert dargestellt ist, können auch Führungsbleche 25 vorgesehen sein, die gegebenenfalls auch durch Backen ersetzt werden können, die in der Lage sind, beim Abreissen des Bandes das nach unten stürzende Trum aufzuhalten.
Es können schliesslich, wie Fig. 4 zeigt, auch Führungsteile 26 am Eintritt des Bandes auf die Umlenkwalzen vorgesehen sein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Beizen von band-oder drahtförmigem Material nach dem Verfahren gemäss Stammpatent Nr. 207647, bei welchem das Beizgut auf-und absteigend geführt und mit Beizsäure berieselt oder besprüht wird, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Sätze übereinanderliegender, das Band oder den Draht auf-und absteigend führender Walzen vorgesehen sind, bei welchen eine oder mehrere der oberen Walzen höhenverstellbar sind.