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Vorrichtung zum Andrücken von dünnen Platten, Folien od. dgl.
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von Hand auf eine Unterlage, z. B. für Klebearbeiten.
Eine bekannte Vorrichtung dieser Art besteht aus einer einzigen zylindrisch ausgebildeten D ruckwalze, die einen Mantel aus elastischem Material besitzt und deren Drehachse an zwei gabelförmig ausgebildeten, je mit einem Handgriff versehenen Stützhebel befestigt ist. Bei Anwendung dieser Vorrichtung werden die beiden Stützhebel zueinander in eine V-förmige Lage verschwenkt und von der damit arbeitenden Person mit beiden Händen belastet. Hiebei ist jedoch eine gleichmässige Gewichtsverteilung auf beide Handgriffe erforderlich, was unbequem und anstrengend ist.
Zu diesem Nachteil kommt noch hinzu, dass beispielsweise beim Verlegen eines Fussbodenbelages, die an den Wänden und insbesondere in den Ecken liegenden Ränder des Belages nicht ordnungsgemäss angedrückt werden können, da die Walze dieser bekannten Vorrichtung an diese Stellen wegen Behinderung durch vorspringende Teile nicht herangebracht werden kann.
Es ist auch schon eine Vorrichtung zum Aufkrempen der Schnittkanten nebeneinanderliegender Linoleumbahnen bekannt, die aus einem fahrbaren Gestell und einem auf dieses aufzusetzenden Oberteil besteht. Das fahrbare Gestell besitzt Laufräder und oberhalb derselben auf vier an dem Gestell angegossenen Seitenachsen drehbar gelagerte Kugeln. Der Oberteil, der mittels auf dem fahrbaren Gestell befestigten Führungszapfen mit diesem verbunden ist, besteht aus einem Handgriff, an welchem ebenfalls vier Achsen seitlich angegossen sind, die bei aufgesetztem Oberteil über den Kugeln des fahrbaren Gestelles liegen.
Auf jeder Achse des Oberteiles ist je eine Walze drehbar gelagert, die eine der Aussenfläche der ihr zugeordneten Kugel entsprechende Einschnürung besitzt, so dass zwischen jeder Kugel und der darüber befindlichen Walze über einen Teil des Kugelumfanges ein gekrümmter Spalt von gleicher Breite gebildet ist. Zum Aufkrempen der Schnittkanten werden die Ränder der Linoleumbahnen in die Spalte zwischen Walzen und Kugeln eingeführt und die Vorrichtung sodann den Schnittkanten entlang bewegt. Eine solche Vorrichtung ist zum Andrücken von dünnen Platten, Folien od. dgl., beispielsweise auf eine ebene Unterlage für Klebearbeiten, infolge der Ausbildung und Anordnung der Walzen nicht geeignet.
Bei einer weiteren bekannten Vorrichtung, die zum Festwalzen und Trocknen eines aus einer weichen Belagmasse hergestellten Bodenbelages dient, sind zwei Walzen mit geringem axialem Zwischenraum auf einer gemeinsamen Achse drehbar gelagert. In den Walzen sind elektrische Heizwiderstände eingebaut, welchen durch Schleifringe Strom zugeführt wird. Die beiden Walzen besitzen hiebei jedoch keinen elastischen Mantel, weshalb ein gleichmässiges Andrücken z. B. eines aufzuklebenden Bodenbelages nicht zufriedenstellend möglich ist. Nachteilig ist ausserdem, dass bei der Bearbeitung eines Belages mit dieser Vorrichtung infolge des Zwischenraumes zwischen den beiden auf derselben Achse angeordneten Walzen ein unbearbeiteter Streifen verbleibt.
Schliesslich ist auch die Ausübung eines entsprechend hohen Druckes bei einer derartigen Ausbildung der Vorrichtung sehr schwierig, da sich der die Druckkraft auf die Rollen übertragende Handgriff in keiner stabilen Lage befindet und daher zusätzlich auch noch von Hand aus geführt werden muss.
Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, eine einfach und bequem zu bedienende, robuste Vorrichtung zu schaffen, mit welcher ein vollkommen gleichmässiges Andrücken der gesamten zu bearbeitenden Fläche, insbesondere auch an den an Wänden und Ecken liegenden Rändern möglich ist.
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Die Erfindung liegt in der Kombination der je für sich bekannten Merkmale, dass die Vorrichtung aus Druckwalzen besteht, die auf parallelen, im Abstand hintereinanderliegenden Achsen drehbar gelagert sind, wobei die Achsen mit einem senkrecht zu den Druckwalzen und oberhalb derselben vorgesehenen Haltegriff in Verbindung stehen, und dass die Druckwalzen zylindrisch ausgebildet sind, mindestens im Bereich ihres Mantels aus elastischem Material bestehen und im wesentlichen die gesamte Breite der Vorrichtung einnehmen. Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist einfach und billig herstellbar, da sie ausser den Druckwalzen keine beweglichen Teile besitzt. Zu ihrer Handhabung ist lediglich eine einzige Hand notwendig, sie ist sehr stabil und gestattet der mit ihr arbeitenden Person sich fest auf sie zu stemmen.
Darüber hinaus zeichnet sich die Vorrichtung nach der Erfindung noch dadurch aus, dass sie auch an sonst schwer zugangliche Stellen, z. B. am Boden den Sesselleisten entlang, herangeführt werden kann und diese ohne Verminderung des Anpressdruckes bearbeitet werden können.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann wenigstens eine der Druckwalzen in an sich bekannter Weise aus mindestens zwei mit geringem axialem Zwischenraum auf einer Achse nebeneinanderliegend angeordneten Einzelwalzen bestehen, und es können gegebenenfalls die Zwischenräume zwischen den auf verschiedenen Achsen angeordneten Einzelwalzen senkrecht zur Bewegungsrichtung der Vorrichtung versetzt sein. Durch die Anordnung von Einzelwalzen wird das Führen der Vorrichtung unter Druck erleichtert und bei nicht vollkommen ebenen zu bearbeitenden Unterlagen ein Druckausgleich erzielt.
Ausserdem wird durch das Versetzen der axialen Abstände der Einzelwalzen der Reihen verhindert, dass von den Druckwalzen nicht bestrichene Streifen verbleiben und dadurch eine ungleichmässige Verteilung des Klebstoffes entsteht. Infolge der erfindungsgemässen Ausbildung werden nämlich die bei der einen Walzenreihe verbleibenden Zwischenräume von der nächsten Walzenreihe überdeckt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht der Haltegriff aus einem leicht gekrümmen Bügel und weist walzenseitig eine U-förmig verlaufende, den Durchgriff freilassende Brücke auf und die Achsen der Druckwalzen sind nahe den Enden des Bügels mittels an diesem anschraubbaren U-förmigen Tragbügeln befestigt, deren die Achslager bildende Schenkel gegebenenfalls zwischen den Einzelwalzen liegen. Hiebei handelt es sich um eine besonders einfache und handliche Ausführungsform, die verhältnismässig billig herstellbar ist. Der bligelförmige Haltegriff liegt gut in der Hand und es ergibt sich ein guter Schutz der den Haltegriff umfassenden Hand sowie eine möglichst tiefe Lage des Schwerpunktes der Vorrichtung. wodurch diese sehr stabil ist.
Bei Anordnung der zur Verbindung der Achsen der Druckwalzen mit dem Haltegriff dienenden Achslager zwischen je zwei Einzelwalzen sind die aussenliegenden Ein- zelwalzen jeder Reihe fliegend angeordnet und können somit ganz an z. B. senkrecht zur Arbeitsebene stabende Wände od. dgl. herangebracht werden. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann schliesslich der Hal- tegriff in Längsrichtung led iglich an einem Ende über die andiesem Ende befestigte Druckwalze oder Druck- walzenreihe hinausragen, wobei d ie Stirnfläche dieses Endes des Haltegriffes als Anreibfläche bombiert ausgebildet ist.
Die bombiert ausgebildete, über die Druckwalzen hinausragende Stirnfläche des Haltegriffes dient dabei zum Anpressen oder Anreibender Platten, Folien od. dgl. längs schmaler Streifen, während mit der kürze- renAusbildungdes andern Endes des Haltegriffes ein ungehindertes Heranführen der Längsseiten der an diesem Ende angebrachten Druckwalzen an Wände, in Ecken od. dgl. bezweckt wird.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung, teilweise im Schnitt und Fig. 2 dazu eine Ansicht von unten. In Fig. 3 ist ein Schnitt nach der Linie III - 1lI der Fig. 1 dargestellt.
Die dargestellte Andruckvorrichtung besitzt zwei parallel zueinander angeordnete Druckwalzenrei-
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Tragbügels 3,3', z. B. durch nicht dargestellte Schrauben, mit einem oberhalb der Druckwalzenreihen 1, l'und senkrecht zu den Achsen 2, 2' angeordneten Haltegriff 4 verbunden. Der Haltegriff 4 besteht aus einem leicht gekrümmten Bügel und weist walzenseitig eine U-förmig verlaufende Brücke 5 auf. Der Haltegriff 4 und die Brücke 5 umschliessen einen Durchgriff 6, dessen Grösse zum Durchstecken der Finger der den Haltegriff 4 umfassenden Hand ausreicht.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, besteht jede Druckwalzenreihe l, l* aus drei achsgleich nebeneinanderliegend angeordneten Einzelwalzen 7,8, 9 bzw. 7', 8' und 9'. Die Tragbügel 3, 3' ragen dabei in die Zwischenräume zwischen den Einzelwalzen hinein. Die axialen Abstände der Einzelwalzen sind gegeneinander versetzt angeordnet, was bei der dargestellten Ausführungsform beispielsweise dadurch erreicht wird, dass die Einzelwalze 8 in Achsrichtung breiter ausgeführt ist als die Einzelwalze 8', u. zw. mindestens um die Summe der Breite der zu beiden Seiten der Einzelwalze 8'vorgesehenen Zwischenräume. Der Haltegriff 4 ist samt der Brücke 5 vorzugsweise als schwerer, massiver Metallgusskörper ausgebildet und weist einen Überzug 10, z. B. aus Kunststoff, auf.
Die Stirnflächen 11 und 12 an den Enden des Hal-
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tegriffes 4 tragen dagegen keinen Überzug und sind bombiert ausgebildet. Dabei ragt lediglich das mit der Stirnfläche 11 versehene Ende des Haltegriffes 4 in Längsrichtung der Vorrichtung über den Umfang der Druckwalzenreihe 1 hinaus, während die Stirnfläche 12 gegenüber dem Umfang der Druckwalzenreihe l'zurückbleibt. Die Stirnfläche 11 ist somit als Anreibfläche verwendbar, während die Stirnfläche 12 das Heranführen der Druckwalzenreihe l'an Wände od. dgl. ermöglicht.
In Fig. 3 ist schliesslich noch die Zusammensetzung der einzelnen Druckwalzen veranschaulicht.
Diese weisen eine Nabe 13 auf, welche mit einem elastischen Überzug 14 aus Gummi, Kunststoff od. dgl. versehen ist. Zur Lagerung der Einzelwalzen 7,8, 9 weisen deren Naben 13 je eine Bohrung auf, in welcher eine Lagerbüchse 15 angeordnet ist. Mittels dieser Lagerbüchsen 15 sind die Einzelwalzen 7,8, 9 auf der Drehachse 2 drehbar gelagert. Die Enden der Drehachse 2 sind in den aussen liegenden Einzelwalzen 7 und 9 versenkt angeordnet und mit einfachen Scheiben- und Splintsicherungen versehen, die die Walzen auf der Achse festhalten. Die elastischen Überzüge 14 werden durch an der Nabe 13 befestigte, tellerförmige Kappen 16 auf den Naben 13 festgehalten.
PATENTANSPRÜCHE : l. Vorrichtung zum Andrücken von dünnen Platten, Folien od. dgl. von Hand auf eine Unterlage, z. B. für Klebearbeiten, gekennzeichnet durch die Kombination der je für sich bekannten Merkmale, dass sie aus Druckwalzen (1, 1') besteht, die auf parallelen, im Abstand hintereinanderliegenden Achsen (2,2') drehbar gelagert sind, wobei die Achsen (2, 2') mit einem senkrecht zu denDruckwalzen (1, 1') und oberhalb derselben vorgesehenen Haltegriff in Verbindung stehen, und dass die Druckwalzen (1, 1') zylindrisch ausgebildet sind, mindestens im Bereich ihres Mantels aus elastischem Material bestehen und im wesentlichen die gesamte Breite der Vorrichtung einnehmen.