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Verfahren zur Erzeugung ausgeprägter Würfeltextur in hochwertigen magnetisierbaren Bändern und Blechen aus silizium- und/oder aluminiumhaltigen Eisenlegierungen
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mungsgrad die Würfellage zunehmend besser ausgeprägt wird. Er darf jedoch 90 % nicht überschreiten. Zudem liegt der Erfindung die Erkenntnis zugrunde, dass es für die Erlangung der angestrebten ausgezeichneten Würfellage keineswegs gleichgültig ist, in welchem Bereich sich die Stichzahl beim Kaltwalzen bewegt. Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass die Stichzahl für das zwei-bzw. mehrfache Abwalzen sich in verhältnismässig engen Grenzen bewegen muss.
Für die Erfindung ist es ferner wichtig, dass die Verformung in möglichst wenigen Stichen erfolgt, weil sich mit höherer Stichzahl die Würfellage zunehmend schwächer ausbildet. Es wird daher vorgeschlagen, die Stichzahl möglichst nicht über 10, vorzugsweise zwischen 2 und 8, zu wählen.
Bei dem erfindungsgemässen Verfahren kann gleichsinnig, reversierend oder auch teils gleichsinnig, teils reversierend, kaltgewalzt werden. Das gleichsinnige Walzen ergibt jedoch im allgemeinen eine etwas ausgeprägtere Würfellage.
Die Güte der Kornorientierung der in dieser Weise kaltgewalzten und dann schlussgeglühten Bleche oder Bänder ist jedoch unterschiedlich. Die Folge ist, dass eine verhältnismässig breite Streuung der Wattverluste resultiert.
Daher gehört zu der Erfindung ein weiterer Verfahrensschritt, nämlich die Bleche und Bänder auszulagern. Die Auslagerung wird zweckdienlich unmittelbar im Anschluss an das letzte Kaltwalzen vorgenommen und kann bei Raumtemperatur oder auch bei höheren Temperaturen erfolgen. Vorteilhaft ist es, bei möglichst niedrigen Temperaturen auszulagern, weil mit höherer Temperatur die die Textur begünstigenden Vorgänge so schnell ablaufen, dass sie nicht mehr ohne weiteres mit Sicherheit beherrschbar sind. Es hat sich daher als günstig erwiesen, die Temperaturen nicht über 3000C zu wählen. Bei einer Auslagerungstemperatur von 100 C genügt eine Zeitdauer von etwa 1 bis 10, vorzugsweise 3 bis 6 Stunden.
Wird bei Raumtemperatur ausgelagert, muss mit wesentlich längeren Zeiten gerechnet werden, die sich über einige Tage erstrecken, vorzugsweise über 2 bis 10 Tage.
Falls die Schlussglühung der Auslagerung nicht sofort angeschlossen wird, empfiehlt es sich, die Bleche oder Bänder auf Temperaturen um 00C oder gegebenenfalls auf noch tiefere Temperaturen zu bringen und sie bis zur Schlussglühung auf diesen Temperaturen zu halten.
Das Band oder das Blech kann z. B. in der Weise ausgelagert werden, dass es nach der Beendigung des Kaltwalzens nicht sofort in den Glühofen zur Durchführung der Endglühung eingesetzt wird, sondern erst nach 2-10 Tagen bei einer zwischen 350 und 200C liegenden Temperatur ausgelagert wird, um dann schlussgeglüht zu werden.
Man kann auch so vorgehen, dass man das Band oder Blech in den für die Endglühung bestimmten, noch warmen Ofen legt und eine bestimmte, von der Temperatur abhängige Zeit wartet, bevor man mit der Aufheizung für die eigentliche Endglühung oder eine dieser vorausgehenden Glühung beginnt.
Die nach dem erfindungsgemässen Verfahren erhaltenen Bleche oder Bänder weisen vorzugsweise eine Dicke von 0, 2 bis 0, 5 mm auf.
Beispiel l : Eine Eisenlegierung mit 2, 2 % Silizium wurde zu Bändern in üblicher Weise an eine Dicke von 5, 0mm warm gewalzt. Das erste Kaltwalzen erfolgte in 10 Stichen an 1, 0 mm. Das sind 80 %.
Nach einer rekristallisierenden Zwischenglühung wurde in 8 Stichen um 70 % an 0, 30 mm weiter kaltgewalzt. Das erste und zweite Kaltwalzen erfolgte reversierend. Unmittelbar nach dem Kaltwalzen wurde das Band 6 Stunden bei 1000C ausgelagert und dann bei 12000C schlussgeglüht. Das Band ist zu 99 Vol.-% nach der Würfellage orientiert.
Beispiel 2 : Eine Eisenlegierung mit 1, 9 % Silizium wurde zu Bändern in üblicher Weise warmgewalzt. Das erste Kaltwalzen erfolgte, von 3, 8 mm ausgehend, in 9 Stichen an 0, 92 mm. Das sind 76 %.
Nach einer rekristallisierenden Zwischenglühung wurde in 6 Stichen um 62 % an 0, 35 mm kaltgewalzt.
Das Kaltwalzen erfolgte in beiden Fällen gleichsinnig. Unmittelbar nach dem Kaltwalzen wurde das Band über 10 Tage bei minus 50C gelagert, um anschliessend 40 Minuten bei 2000C ausgelagert zu werden, indem es in den für die Schlussglühung vorbereiteten, auf 2000C angeheizten Ofen eingelegt und nach vollkommener Erwärmung auf diese Temperatur weiterhin 40 Minuten bei derselben gehalten wurde. Danach erfolgt bei 12000C die Schlussglühung. Das Band ist zu 98 Vol.-% nach der Würfellage orientiert.
Beispiel 3 : Eine Eisenlegierung mit 0, 8 % Silizium wurde zu einem Band in üblicher Weise warmgewalzt. Das erste Kaltwalzen erfolgte, von 4, 3 mm ausgehend, in 6 Stichen an 0, 86 mm. Das sind 80 %.Nach einer rekristallisierenden Zwischenglühung wurde das Band in 4 Stichen um 65 % an 0, 30 mm. kaltgewalzt. Das erste Kaltwalzen erfolgte gleichsinnig, das zweite reversierend. Unmittelbar nach dem Kaltwalzen wurde das Band 3 Tage bei 20 C ausgelagert, um anschliessend bei 920 C, einer Temperatur, die eine Umwandlung dieser Legierung ausschliesst, schlussgeglüht zu werden. Das Band ist zu 81 Vol.-' nach der Würfellage orientiert.
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Beispiel 4 : Eine Eisenlegierung mit 1, 6% Aluminium wurde in üblicher Weise warmgewalzt. Das erste Kaltwalzen erfolgte, von 4,3 mm ausgehend, in 7 Stichen an 1,0 mm. Das sind 77 0/0. Nach einer rekristallisierenden Zwischenglühung wurde in 9 Stichen um 85 % an 0, 15 mm kaltgewalzt. Das erste und zweite Kaltwalzen erfolgte reversierend. Nach dem Kaltwalzen wurde das Band 8 Tage bei Raumtemperatur ausgelagert. um anschliessend bei 13000C schlussgeglüht zu werden. Das Band ist zu 90 Vol.-% nach der Würfellage orientiert.
Beispiel 5: Eine Eisenlegierung mit 1, 5 % Silizium und 0, 5 % Aluminium wurde zu Bändern in üblicher Weise warmgewalzt. Das erste Kaltwalzen erfolgte, von 5, 0 mm ausgehend, in 8 Stichen an 1, 0 mm. Das sind 80 li. Nach der rekristallisierenden Zwischenglühung wurde in 6 Stichen um 70 li an 0, 30 mm kaltgewalzt. Das erste und zweite Kaltwalzen erfolgte reversierend. Dieses Band wurde ohne Auslagerung unmittelbar nach dem Kaltwalzen bei 12000C schlussgeglüht. Die so erhaltenen Bänder sind zu 76 Vol.-% nach der Würfellage orientiert.
Beispiel 6 : Eine Eisenlegierung mit 2, 1 % Silizium wurde zu Bändern in üblicher Weise warmgewalzt. Das 1, 5 mm dicke Warmband wurde einmal kaltgewalzt, u. zw. in 8 Stichen um 80 % an eine
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erfolgte bei 12500C. Das auf diese Weise hergestellte Band war zu 82 Vol.-% nach der Würfellage orientiert.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Erzeugung ausgeprägter Würfeltextur in hochwertigen magnetisierbaren Bändern und Blechen aus silizium-und/oder aluminiumhaitigen Eisenlegierungen, bei dem die warmgewalzten Bänder und Bleche einmal oder mehrmals und im letzteren Falle unter Einschaltung mindestens einer Zwischenglühung kaltgewalzt sowie zur Erzielung einer sekundären Rekristallisation schlussgeglüht werden, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Siliziumgehalt von 0, 5 bis 2, 5 % bzw. einem Aluminiumgehalt von
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Kaltwalzgrad zwischen 70 und 90 % und im Falle einer zwei-bzw.
mehrfachen Abwalzung der vorletzte Abwalzgrad über 750/0, vorzugsweise bei 85 Olo, gewählt wird, während der letzte Abwalzgrad tiefer liegen kann und die Stichzahl beim Kaltwalzen im letzten Verformungsgang oder auch beim vorletzten Abwalzen nicht mehr als 10, vorzugsweise 2 - 8, beträgt und dass schliesslich nach dem letzten Kaltwalzen vor der Schlussglühung eine Auslagerung bei Raumtemperatur über mehrere Tage, vorzugsweise 2-10 Tage, oder bei höheren Temperaturen, jedoch nicht über 300 C, beispielsweise bei einer Temperatur von 100 C über 1-10 Stunden, vorzugsweise 3 - 6 Stunden, erfolgt.