<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung eines voluminösen Kerngarnes
EMI1.1
<Desc/Clms Page number 2>
diesem durch einen Spalt 37 getrennt, der sich vertikal über einen beträchtlichen Teil der Länge des Gehäuses erstreckt. Die in die Decke des Gehäuses eingeschraubte Schraube 38 hält die Klammer 39 fest, mit der das Venturirohr 40 gehalten wird. Wenn die Elemente zusammengesetzt sind, ist die die eine Seite des Venturirohres durchsetzende Bohrung 41 koaxial zur Bohrung 33 des Aussengehäuses. Als Fortsetzung der Bohrung 41 ist in der ihr entgegengesetzten Seite des Venturirohres jenseits der engsten Stelle 43 desselben eine Ausnehmung 42 vorgesehen. Die Dichtung 47 umgibt den Hals 48 des Venturirohres und sitzt zwischen diesem und einer im oberen Teil des Gehäuses ausgebildeten Vertiefung.
Der mit einem Gewinde versehene Lufteinlass" 51 ist am Boden des Gehäuses erkennbar, in dem eine zur engsten Stelle 43 des Venturirohres koaxiale Hauptbohrung 52 ausgebildet ist. Zwischen der Bohrung 33 und der Hauptbohrung desAuBengehäuses und zwischen der Bohrung 41 und der engsten Stelle des Venturirohres ist ein beträchtlicher Winkel vorhanden.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist leicht verständlich. Das in der Düse zu behandelnde Garn wird eingezogen. Zu diesem Zweck wird es von dem Wickel ab-und durch die verschiedenen Führungen und zwischen den Förderwalzen durchgezogen und an den mutterartigen Eingang des Ansaug- oder Garnrohres herangeführt. Die durch die Düse strömende Luft saugt das Garn durch das Garnrohr an und aus diesem heraus zu der engsten Stelle des Venturirohres und nimmt das Garn aus der Mündung des Venturirohres mit. In der Düse ist das Garn einer Wirbelströmung ausgesetzt, so dass das aus der Düse austretende Garn ein beträchtlich verändertes Aussehen hat. Eine Seitenansicht dieses Garnes zeigt Fig. 4. Bis auf einen erhöhten Drall entspricht der Körper des Garnes im wesentlichen dem Garn vor der Behandlung.
Der überraschende Unterschied besteht in dem Auftreten zahlloser langgestreckter Schleifen, die von diesem Körper um ein Vielfaches seines Durchmessers vorstehen.
Normalerweise wird mindestens ein gewöhnliches ungekräuseltes, ein- oder mehrfädiges Garn mit dem in der Düse behandelten Garn vereinigt. Beide Garne werden durch eine Führung und zwischen Aufwickelwalzen hindurch und über den Läufer der Ringspinnmaschine der Spule zugeführt. Das Aufspulen erfolgt in der üblichen Weise, doch wird dabei zusätzlich das ungekräuselte Garn als spannungsaufnehmendes Element eingeführt. Fig. 5 zeigt in einem rechtwinkelig zur Garnachse geführten Schnitt, dass die Schleifen gleichmässig um den Körper des Garnes herum verteilt sind. In der Zeichnung sind drei unge- kräuselte Kemgarne erkennbar, die sich von den Fäden der mit den Schleifen ausgebildeten Komponente durch einen etwas grösseren Durchmesser unterscheiden.
Im Aussehen unterscheidet sich das Garn im we- 5entwichen nicht von dem in der Düse behandelten Garn. Ein Beispiel für die Durchführung der Erfindung ist nachstehend ausführlich beschrieben.
Beispiel : Handelsübliches, mehrfädiges Nylongarn mit der Garnzahl 80-68-13Z (mit 68 Fäden, insgesamt 80 Denier, und einem Z-Drall von 13 Umdrehungen pro Zoll= 5, 1 Umdr/cm) wird mit einerGeschwindigkeit von 485 m/min einer Düse der beschriebenen Art zugeführt, die mit Luft unter einem Druck von 5, 9 atü gespeist wird. Aus der Düsenmündung wird das Garn, das ein chenilleartiges Aussehen erhalten hat, zusammen mit einem mehrfädigenNylongarn mit derGarnzahl 30-34-1/2Z (34 Fäden, insgesamt 30 Denier, Z-Drall von 1/2 Umdrehung pro Zoll = 0. 2 Umdr/cm), das mit 82 m/min zugeführt wird, einer Spinneinrichtung (Whithin Down Twister, Type C-2) zugeführt und mit der Zuführungsgeschwindigkeit des zugesetzten Kerngarnes aufgewickelt.
Das bedeutet, dass die chenilleartige Komponente mit dem 6, 5fachen der Aufwickelgeschwindigkeit zugeführt wird. Zum Unterschied von dem aus der Düse austretenden kernlosen Garn, das eine niedrige Streckgrenze hat (d. i. jene Spannung, bei der das Auseinanderziehen des Garnes infolge der Verformung oder Beseitigung der Schleifen die Wirkung des Elastizitätsmoduls (der Reibung) überwindet), erfährt das Endprodukt keine bleibende Streckung, sofern nicht eine Kraft darauf einwirkt, bei der die zusätzlichen Kernfäden reissen. Im Armabstand betrachtet,. scheint das Garn eine Vielzahl von mehr oder weniger rechtwinkelig davon abstehenden losen Enden zu haben. Erst bei genauer Besichtigung lösen sich diese scheinbaren Enden sichtbar in langgestreckte Schleifen auf.
Bei Wiederholung des obigen Verfahrens mit handelsüblichem, mehrfädigem Nylongarn mit der Garnzahl 210-102-7Z (102 Einzelfäden, insgesamt 102 Denier, Z-Drall von 7 Umdrehungen pro Zoll = 2,75 Umdr/cm) als schle1fenbildende Komponente und von zwei mehrfädigen Nylongarnen mit der Garnzahl 40-34-1/2Z (34 Einzelfäden, insgesamt 40 Denier, Z-Drall von 1/2 Umdrehung pro Zoll = 0, 2 Umdr/cm) als Kernkomponente wurden ähnlich befriedigende Ergebnisse erzielt. Andere aus endlosen Fäden anderer chemischer Beschaffenheit bestehende Materialien sind ebenfalls geeignet, da das erfindungsgemässe Verfahren von der Zusammensetzung der Fäden unabhängig ist.
Die längliche Schleife des erfindungsgemäss behandelten Garnes begrenzt eine Fläche, die einem Schnitt durch einen-Tropfen (halbe'Lemniskate) sehr ähnelt. Die Länge der Schleife ist mindestens dop-
<Desc/Clms Page number 3>
pelt so gross wie ihre grösste Breite, die die Schleife etwa gewöhnlich nach denizweitenDrittelihrer Länge von der Wurzel der Schleife nach aussen erreicht. In dem erfindungsgemässen Produkt beträgt der mittlere Abstand der äussersten Stellen der Schleifen von der Gamachse etwa das Zehn-oder Mehrfache des Radius des Garnkörper, der ziemlich dicht ist.
Eine einzelne Schleife bildet gewöhnlich annähernd eine ebene Kurve, wobei eine Senkrechte auf die Ebene der Kurve mehr oder weniger parallel zur Gamachse verläuft und diese oft unter einem kleinen bis mässig grossen Winkel kreuzt. Die meisten Schleifen erstrecken sich im wesentlichen rechtwinkelig zur Achse nach aussen. Ein besonderes Kennzeichen einer be- trächtlichen Anzahl der Schleifen in dem erfindungsgemässen Garn besteht in einem an der Wurzel der einzelnen Schleifen befindlichen, gewöhnlich verdrehten, geschlossenen Teil, der in Fig. 5 mit V bezeichnet ist. Dieses erwünschte Merkmal dient zur Abstützung der eigentlichen Schleife gegen den Garnkörper und ist mindestens teilweise auf den beträchtlichen Drall des Ausgangsgames zurückzuführen.
Wie aus Fig. 4 hervorgeht, sind die Schleifen in der Längsrichtung der Fäden nicht in gleichmässigen Abständen angeordnet, sondern treten in unregelmässigen Abständen auf und übergreifen einander häufig.
Die erfolgreiche Behandlung von Garn nach dem erfindungsgemässen Verfahren wird dadurch begünstigt, dass das Garn der Düse mit einer Geschwindigkeit von mindestens etwa 64 m/min zugeführt wird.
Die Zuführungsgeschwindigkeit der kernlosen Komponente soll ein Vielfaches der Aufwickelgeschwindigkeit betragen und für einige Zwecke vorzugsweise in der Grössenordnung des Zehn- und Mehrfachen liegen. Beim Arbeiten mit geringeren Geschwindigkeiten erhält man eine intermittierende Arbeitsweise, welche zu einem Produkt führt, das Abschnitte von anscheinend unbehandelten mehrfädigen Garnen hat.
Ein geringeres Verhältnis der Zuführungs- zur Aufwickelgeschwindigkeit beeinträchtigt die Bildung der erwünschten langgestreckten Schleifen, deren Grösse in einer mehr oder weniger direkten Beziehung zu dem Verhältnis zwischen Zuführungs- und Aufwickelgeschwindigkeit steht.
Die Düse selbst kann mit fast jedem Druck betrieben werden, der ausreicht, um einen Luftstrom zu erzeugen, der einen Abzug des Garnes mit der gewünschten Geschwindigkeit bewirkt. In Düsen, in denen die Hauptbohrung bzw. der Luftkanal die Rohrachse unter einem Winkel von etwa 450 schneidet, hat es sich als zweckmässig erwiesen, wenn das Gamrohr in einer senkrecht zur Rohrachse liegenden Ebene endet. Die besten Ergebnisse erzielt man, wenn das Rohr etwas über die Mitte der engsten Stelle des Venturirohres hinaus in die Düse eingeführt wird. Der Durchmesser der engsten Stelle des Venturirohres beträgt gewöhnlich mindestens das Dreifache der lichten Weite des Rohres und etwa das Doppelte des Aussendurchmessers des Rohres.
Wenn die Düse für das erfindungsgemässe Arbeiten richtig eingestellt ist, hat das aus ihr austretende Garn in der Seitenansicht eine charakteristische Gestalt, die in Fig. l bei I dargestellt ist. Obwohl das Garn durch Förderwalzen von der Düse abgezogen wird, biegt es sich nicht scharf um den Rand der Düsenmündung herum ab und verläuft auch nicht in einem sanften Bogen von der Düsenmündung weg, sondern bewegt sich über eine gewisse Strecke in der Flucht der Achse der engsten Stelle des Venturirohres von der Düse weg und macht dann eine scharfe U-förmige Kurve, um über einen Teil der genannten Strecke zurückzulaufen, ehe es von den Walzen seitlich abgezogen wird.
Gegebenenfalls kann man das Kerngam zusammen mit dem Garn, das mit den Schleifen ausgebildet werden soll, in die Düse einführen. Bei dieser Führung (in Fig. 1 strichliert dargestellt) muss das Garn (Kemgarn) unter einer solchen Spannung stehen, dass seine Kräuselung unter der Einwirkung der Düse verhindert wird. Diese Spannung wird zweckmässig durch eine Spannvorrichtung 25 erzielt, die zwischen den Ösen 23 und 24 angeordnet ist. Bei einer frühzeitigen Vereinigung der beiden Komponenten wird nicht nur die getrennte Ansammlung von statischen Ladungen gleicher Polarität, die sonst die Einführung des oder der Kernfäden verhindern könnten, auf ein Minimum reduziert, sondern auch die Verteilung der Kernfäden in dem Produkt erleichtert, so dass eine erwünschte Einheitlichkeit erhalten wird.
Das aus der Düse austretende Garn wird in der üblichen Weise aufgewickelt.
Das erfindungsgemässe Produkt ist für jene Zwecke verwendbar, für die man gewöhnliche Chenillegarne verwendet. Es eignet sich ausserdem für Artikel, die einer beträchtlichen Beanspruchung (Manipulation oder Waschung) unterworfen werden, da die vorstehenden Teile nicht aus besonderen Fadenstücken bestehen, sondern mit dem Körper des Garnes einstückig sind. Aus diesem Garn hergestellte Artikel sind angenehm weich im Griff und im Gegensatz zu manchen andern Chenilleprodukten nicht kratzig, weil keine vorstehenden Enden vorhanden sind. Aus diesen Garnen hergestellte Gewebe haben eine genoppte oder florartige Oberfläche, die ihr Volumen vergrössert und den Körper der das Gewebe bildenden Garne verdeckt. Zahlreiche weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung sind leicht erkennbar.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann auf die Erzeugung anderer Garne angewendet werden. Zu die-
EMI3.1
keit zugeführt wird, so stark gedreht ist, dass es nicht als eine Kombination von Einzelfäden, sondern als ein Garnbündel wirkt.
<Desc/Clms Page number 4>
Weitere Varianten sind"seed yarn","Ratine","Dick und Dünn"und"Doupioni". wobei Veränderungen des Verhältnisses zwischen der Zuführungs- und der Aufwickelgeschwindigkeit des Effektgarnes verschiedene Grade der Kräuselung ("Textur") längs des Garnbündels ergeben.
Weitere neuartige Effekte können natürlich auch dadurch erzielt werden, dass Garne verschiedener Zusammensetzung und verschiedener Aufnahmefähigkeit für Farbstoffe miteinander kombiniert werden.
Weitere Varianten bestehen in der Verwendung von drei oder mehreren Zuführungseinrichtungen und Garnen, wobei gleichzeitig mit einem Kerngam zwei oder mehrere Effektgarne zugeführt werden können. Das Verhältnis der Zuführungsgeschwindigkeit des Effektgarnes zu der des Kemgames kann konstant und gleich oder konstant und verschieden sein, oder beide Geschwindigkeiten können variieren.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung eines voluminösen Kerngames, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Garne oder Bündel von Fäden mit verschiedenen Geschwindigkeiten gleichzeitig in ein mit starker Wirbelung strömendes Medium eingeführt werden und dass das sich dabei bildende, zusammengesetzte Garn mit einer Geschwindigkeit abgezogen wird, die im wesentlichen der geringsten der angewendeten Garn-Einführungsgeschwindigkeiten gleich ist.