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Spitzenlagerung für elektrische Messgeräte
Die Erfindung bezieht sich auf Messgeräte, deren um eine lotrechte Achse drehbare Teile von einem Trag- und einem sich nur lose anpassenden Führungslager gehalten werden. Für solche Messgeräte ist es bereits bekannt (österr. Patentschrift Nr. 91702), die Zeigerspitze zur Vermeidung eines Kippfehlers in einer durch das Traglager gelegten waagrechten Ebene schwingen zu lassen.
Es ist weiters bekannt (österr. Patentschrift Nr. 94958), dass bei solchen kippfehlerfreien Messgeräten unzulässig grosse Gehäuseabmessungen dadurch vermieden werden können, dass die Zeigerspitze bis zu einer durch das untere Traglager gelegten waagrechten Skalenebene herabgebogen wird.
Um mit einheitlichen Bauteilen bei Drehspul-Dreheisen-und elektrodynamischen Messgeräten sowohl einen obenliegenden als auch einen untenliegenden Zeiger ausführen zu können, wird erfindungsgemäss ein an sich bekannter C-förmiger Bügel, welcher den Zeiger, einen Dämpfer- oder Balancearm und einen Träger für die Rückführfeder trägt, mit zwei gegeneinander gerichteten Lagerteilen versehen, von denen der eine bei obenliegender Zeigeranordnung und der andere bei untenliegender Zeigeranordnung als Traglager dient.
Um am Gewicht des beweglichen Organs zu sparen, wird für das Führungslager am andern Ende eine normale Spitzenlagemng ohne C-förmigen Bügel verwendet und die Sicherung gegen das Herausfallen des beweglichenOrgans einem einstellbaren Anschlag übertragen, der in die Öffnung des oberen C-förmigen Bügels greift.
Inder Fig. l ist das erfindungsgemässe bewegliche Organ eines Dreheisenmesswerkes gezeigt. Darin ist 1 der C-förmige Bügel, derzür Aufnahme von zwei gegeneinander gerichteten Lagersteinen 2 und 3 dient und der auch gleichzeitig zur Befestigung des Zeigers 4 und des Dämpferarmes 5, sowie einer Messwerkachse 6 und des Federnträgers 7 dient. In der Fig. 2 ist gezeigt, wie unter Verwendung desselben C-förmigen Bügels 1 und der zwei Lagersteine 2 und 3 sowie des Zeigers 4 das bewegliche Organ eines Drehspulmesswerkes aufgebaut werden kann. Dabei tritt an die Stelle des Dämpferarmes der Balancearm und an die Stelle der durchgehenden Achse der AchsstUmmel 6. Da die beweglichen Organe elektrodynamischer Messwerke meist mit durchgehender Achse ausgeführt werden, ergibt sich hiefür der Aufbau nach Fig. 3.
Darin bedeutet wieder 1 den C-förmigen Träger, 2 und 3 die Lagersteine, 4 den Zeiger, 5 den Dämpferarm, 6 die Achse und 7 den Federnträger. Der C-förmige Träger wird aus Isolationsgründen zweckmässigerweise als Feinkeramik herzustellen sein und ebenso der Federnträger.
In der Fig. 4 ist nun gezeigt, wie jedes der vorbeschriebenen beweglichen Organe mit obenliegendem Zeiger in ein Messwerk und Gehäuse eingebaut werden kann. Dabei wirkt das obere Lager als Traglager und das untere Lager als Führungslager. Um zu verhindern, dass bei dieser Anordnung das bewegliche Organ aus den Lagern springt, ist in der Fig. 5 im Detail gezeigt, wie ein justierbarer Anschlag in die Öffnung des C-förmigen Trägers greift. Darin bedeutet wieder 1 den C-förmigen Träger mit den beiden Lagersteinen 2 und 3, dem Zeiger 4,'der Messwerksachse 6 und dem Federnträger 7. Während in die Höhlung des tragenden Steines 2 die Spitze 8 greift, hindert eine durch Drehung justierbare mit Steigung versehene Anschlagfläche 9 ein Herausspringen der Spitzenlagerung.
Dabei dient die Stirnfläche des Lagersteines 3 als präziser Anschlag, so dass auch die Einstellung der erforderlichen geringen Luft von einigen hundertstel Millimetern unschwer möglich ist. Die Schraube 10 dient zur Fixierung der eingestellten Lagerluft. Da die Zeigerspitze in einer waagrechten Ebene mit dem oberen Traglager liegt, sind alle drei nach Fig. 4 möglichen Messwerke kippfehlerfrei.
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Die Fig. 6 zeigt schliesslich, wie die drei vorbeschriebenen beweglichen Organe mit untenliegendem Zeiger eingebaut werden. Dabei dient das untere Lager als Traglager und das obere Lager als Führungslager. Da diese Anordnung formschlüssig ist, kann hiebei auf einen Anschlag im Inneren des C-förmigen Trägers verzichtet werden. An dem erfindungsgemässen Gedanken der Verwendung gleicher Bauteile für Dreheisen-Drehspul-und elektrodynamischen Messgeräten bei oben-oder untenliegender kippfehlerfreier Lagerung ändert eine mögliche Vertauschung von Spitzen und Steinen natiirlich nichts.
PATENT ANSPRÜCHE :
1. Spitzenlagerung für elektrische Messgeräte mit lotrechter Achse, die an einem Ende mit einem C-förmigen Bügel versehen ist, welcher den Zeiger, einen Dämpfer- oder Balancearm und einen Träger für die Rückführfeder trägt, dadurch gekennzeichnet, dass der C-förmige Bügel (1) zwei in Verlängerung der Achse (6) liegende, gegeneinander gerichtete Lagerteile (2, 3), u. zw. Lagersteine oder Spitzen aufweist, von denen der eine bei obenliegender Zeigeranordnung und der andere bei untenliegender Zeigeranordnung zusammen mit dem am Gestell angeordneten Lagerteil (8) als Traglager dient und am andern Ende der Achse (6) ein als Führungslager dienendes einfaches Spitzenlager vorgesehen ist.