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Durch elektrische Ladung lichtempfindlich zu machende Folie für die elektrophotographische Reproduktion von Bildern
Beschichtetes Papier, welches lichtempfindlich gemacht werden kann, ist für die Zwecke der elek- trophotographischen Wiedergabe von Bildern bekannt. Es wird dazu benützt, einen Positiv- oder Nega- tivdruck mittels eines Vierschrittverfahrens herzustellen. Das Papier wird zuerst dadurch lichtempfind- lich gemacht, dass die beschichtete Seite des Papieres im Dunkeln eine negative elektrostatische Ab- deckungsladung erhält, beispielsweise durch Ionenübertragung aus einer Koronaentladung. Das Blatt wird sodann nach irgend einem herkömmlichen photographischen Verfahren belichtet, wodurch die elektro- statische Ladung in den belichteten Bereichen vermindert wird oder verschwindet, wogegen sie in den maskierten Bereichen erhalten bleibt.
Dieses latente, auf dem Papier befindliche Bild wird sodann da- durch entwickelt, dass man auf die belichtete Oberfläche ein Harzpulver, im folgenden "Töner" ge- nannt, das eine elektrische Ladung hält, aufbringt. Das Pulverbild wird alsdann durch Schmelzen des Harzpulvers fixiert ; indem es auf der Papieroberfläche niederschmilzt, erhält man ein haltbares Bild, dessen Kontrastreichtum von der Pigmentierung des Töners bestimmt ist.
Der für die direkte Herstellung von Kopien bestimmte Töner muss farbtragend, d. h. farbig sein. Die Farbe kann durch die natürliche Pigmentation des verwendeten Harzes, oder durch ein von diesem getragenes Pigment geliefert werden. Der Töner wird je nach seiner Polarität hinsichtlich der zu entwickelnden Oberflächenbereiche entweder an den Bildflächen festgehalten, in diesem Fall entsteht ein direktes Bild, oder an den Hintergrundsbereichen, wodurch ein Negativ erhalten werden kann. Wenn der Töner mit Bezug auf die zu entwickelnde Bildfläche positiv geladen ist, erhält man ein direktes Bild, ist der Töner mit Bezug auf die Bildfläche negativ geladen, so erhält man ein Umkehrbild.
Papiere dieser ein entwickeltes Bild tragenden Art eignen sich zur Verwendung als lithographische Druckplatten. Derartige Druckplatten werden vermittels eines Töners bereitet, der nach dem Schmelzen eine Oberfläche liefert, die durch lithographische Druckfarbe befeuchtet wird. Harze, wie Kopal, Sandarac,"Vinsol" (ein Naturharz das aus Nadelhölzern gewonnen wird ; ein Erzeugnis der Hercules Powder Co.), Rosin, als auch Hartwachse können als Töner für diese Zwecke verwendet werden. Beim lithographischen Druck wird das Blatt mit Wasser behandelt, um die Hintergrundsbereiche wasserannehmend zu machen, und die Farbe haftet an den wasserabstossenden Buchstaben oder Bildbereichen des Blattes, aber nicht an den Hintergrundsbereichen. Diese Farbe wird sodann auf ein anderes Papierblatt übertragen, wozu man sich einer lithographischen Druckpresse bedient.
Aus diesem Grund besteht der letzte Schritt in der Erzeugung einer Druckplatte dieser Art darin, dass man die Hintergrundsbereiche der Platte wasserannehmend macht, damit sie nach Behandlung mit Wasser von einer lithographischen Farbe nicht befeuchtet werden.
Der Ausdruck"elektrophotographisches Master"wird in vorliegendem Zusammenhang verwendet, um ein Blatt zu bezeichnen, welches befähigt ist, ein Bild durch elektrophotographische Reproduktion aufzunehmen, das aber ein solches Bild nicht trägt, und welches ferner vermöge Form und Abmessungen auf der Walze einer lithographischen Druckpresse oder einer lithographischen Bürovervielfältigungsmaschine befestigt werden kann.
DerAusdruck"lithographische Druckplatte"wird im allgemein gebräuchlichen Sinne verwendet, um eine Druckplatte zu bezeichnen, welche wasserabstossende Bildbereiche besitzt, die lithographische Farbe aufnehmen können, und weiters wasserannehmende Hintergrundsbereiche, die, wenn mit Wasser
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EMI2.1
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wird vorzugsweise der Polyäthylen-Terephthalatfilm auf Grund seiner ausgezeichneten Grössenbeständigkeit, hohen Zugfestigkeit. hohen Zerreissfestigkeit und guter Faltbeständigkeit verwendet.
Die elektrisch leitende, feinverteilte, feste Substanz, die in der Zwischenschicht verwendet wird, welche direkt auf den Kunststoff-Film aufgetragen wird, kann z. B. Graphit, Aluminiumpigment, pulverisiertes Kupfer, pulverisierte Bronze, pulverisiertes Zinkpigment, Bleiglätte, Zinnoxyd, Kupfersulfit, Silbersulfit oder elektrisch leitender Russ sein. Einige Russarten, wie z. B. Acetylenruss, Ofenruss und Kanalverfahrenrusse (channel process blacks) weisen die für vorstehenden Zweck erforderliche elektrische Leitfähigkeit auf. Es wurde gefunden, dass ein Aluminiumpigment gute Resultate ergibt ; es wird daher für diesen Zweck bevorzugt verwendet.
Als Matrix für das elektrisch leitende Pigment kann eines der vielen bekannten filmbildenden Materialien verwendet werden. Bevorzugt wird die Verwendung eines filmbildenden Materials, das den Zu satz eines Weichmachers nicht erfordert, um ein etwaiges Abwandern in den elektrophotographischen Überzug zu vermeiden. Ferner wird für diese Beschichtung ein filmbildendes Material bevorzugt verwendet, das von dem zum Auftragen des elektrophotographischen Überzugs verwendeten Lösungsmittel nicht nennenswert angegriffen wird.
Folgende filmbildende Materialien eignen sich für diesen Zweck : Celluloseacetobutyrat, Äthylcellulose, Polyvinylbutyral, Mischpolymerisate von Vinylidenchlorid mit Acrylsäurenitril sowie solche von Vinylidenchlorid mit Vinylchlorid und solche von Vinylchlorid mit Vinylacetat sowie die gemischten Polyester von Äthylenterephthalat und Äthylensebacinat und ähnliche Polyester.
Die geringste Menge einer feinverteilten, elektrisch leitenden Substanz, die erforderlich ist, um die notwendige Verteilung der statischen Elektrizität aus dem Blatt zu gewährleisten, hängt von der Art des filmbildenden Materials, in welchem es dispergiert ist, der Teilchengrösse der verwendeten feinverteilten festen Substanz sowie deren Dispersionsgrad in der Matrix des filmbildenden Materials ab. Es wurde gefunden, dass wenn Aluminiumpulver als Pigment eingesetzt wird, ein Verhältnis von 1 Teil des filmbildenden Materials auf ungefähr 0, 25 bis ungefähr 1, 5 Teile Aluminiumpulver eine hinreichende statische Entladung bewirkt.
Siliconharze, Polyvinylchloridharze, Polyäthylene, Phenolharze, Polyesterharze, Methacrylatharze, Polystyrolharze, styrolisierte Alkydharze sowie Mischpolymerisate aus Vinylacetat-Vinylchlorid eignen sich für die filmbildende isolierende Matrix, die das anorganische Pigment auf der Oberfläche des Metallüberzuges zurückhält und den empfindlichen elektrophotographischen Überzug bildet.
Als photokonduktives anorganisches Pigment kann z. B. Zink-oder Bleioxyd verwendet werden. Ein befriedigende Resultate ergebendes Zinkoxyd wird unter der Handelsbezeichnung "Florence Green Seal No. 8"vertrieben ; es zeigt folgende Analyse :
EMI3.1
<tb>
<tb> Unlöslich <SEP> in <SEP> HCI <SEP> 0, <SEP> 03 <SEP> la <SEP> Maximum
<tb> Verlust <SEP> bei <SEP> llO C <SEP> 0, <SEP> 25%
<tb> Gesamtschwefel <SEP> als <SEP> SO <SEP> 0, <SEP> 04%" <SEP>
<tb> Bleioxyd <SEP> (PbO) <SEP> 0, <SEP> oi <SEP> % <SEP>
<tb> Gesamtzinkoxyd <SEP> als <SEP> ZnO <SEP> 99, <SEP> 50 <SEP> % <SEP> Minimum <SEP>
<tb>
Die Schicht 3 kann 1 Gew. -Teil des isolierenden filmbildenden Stoffes und etwa 2, 6- 4, 5Gew.-Tei- le, vorzugsweise etwa 2, 8 bis etwa 4 Gew.-Teile Zinkoxyd enthalten.
Bei der Herstellung einer erfindungsgemässen Folie zur elektrophotographischen Wiedergabe von Bildern wird zuerst der biegsame Kunststoff-Film mit einem Präparat nach einem beliebigen bekannten Verfahren beschichtet, das eine feinverteilte elektrisch leitende Substanz trägt. Dieses Präparat besteht aus einer Lösung des filmbildenden Materials in einem geeigneten organischen Lösungsmittel, in welchem. die feinverteilte, elektrisch leitende Substanz gründlich benetzt suspendiert ist. Welches organische Lösungsmittelgemisch eingesetzt wird, hängt vom jeweils verwendeten filmbildenden Material ab.
Präparate, die sich für vorstehenden Zweck eignen, sind in den folgenden Beispielen, die in der Tabelle I zusammengefasst sind, angeführt :
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Tabelle I
EMI4.1
<tb>
<tb> Gew.-Teile
<tb> Beispiel <SEP> Nr. <SEP> 1 <SEP> 2 <SEP> 3
<tb> Celluloseacetobutyrat <SEP> 1/2 <SEP> sec <SEP> 10 <SEP> - <SEP> Polyvinylbutyral-10
<tb> Äthylcellulose--10
<tb> Aluminiumpulver <SEP> 10 <SEP> 10 <SEP> 10
<tb> Toluol <SEP> 60 <SEP> 25 <SEP> 60
<tb> Äthanol <SEP> 15 <SEP> 50 <SEP> 15
<tb> Butylacetat <SEP> 15 <SEP> 15 <SEP> 15
<tb> 100 <SEP> 100 <SEP> 100
<tb>
Der elektrisch leitende Film auf dem selbsttragenden Film, der nach obigen Verfahren hergestellt worden war, wird dann seinerseits mit einem elektrophotographisch sensibilisierbaren Film überzogen, der aus einem photokonduktiven, feinverteilten, anorganischen Pigment und einem filmbildenden,
isolierenden Material besteht, das ihn an den darunterliegenden elektrisch leitenden Film bindet. Diese Zusammensetzung wird in Form einer Lösung in einem organischen Lösungsmittel aufgetragen. Welches Lösungsmittel eingesetzt wird, hängt vom jeweils verwendeten filmbildenden isolierenden Material ab, wasin den folgenden Beispielen gezeigt wird.
Beispiel 4 :
EMI4.2
<tb>
<tb> Siliconharzlösung <SEP> 26 <SEP> Gew.-Teile
<tb> Zinkoxyd <SEP> 39 <SEP> "
<tb> Toluol <SEP> 35"
<tb> 100 <SEP> Gew.-Teile
<tb>
Die in diesem Gemenge verwendete Siliconharzlösung enthielt 60 Gew.-% Festteile und 40 Gew.-% Xylol. Die Lösung wies eine Viskosität von etwa 5 bis etwa 30 Centipoise bei 250C auf und war strohfarben.
Beispiels :
EMI4.3
<tb>
<tb> Mischpolymerisate <SEP> aus
<tb> n-Butylmethacrylat <SEP> und
<tb> Isobutylmethacrylat <SEP> 12,25 <SEP> Gew. <SEP> -Teile
<tb> Zinkoxyd <SEP> 43, <SEP> 00"
<tb> Toluol <SEP> 56, <SEP> 25 <SEP> It <SEP> n <SEP>
<tb> 111, <SEP> 50 <SEP> Gew.-Teile <SEP>
<tb>
DasindiesemGeinengeverwendeteMischpolymerisatausn-ButylmethacrylatundIsobutylmethacrylat wurde erhalten, indem man gleiche Gew.-Teile der beiden Monomeren verwendete ; es wies eine Dichte von 1, 05 und einen Brechungsindex von 1, 4778 bei 250C auf.
Beispiel 6 :
EMI4.4
<tb>
<tb> Polymerisiertes <SEP> Isobutylmethacrylat <SEP> 12, <SEP> 25 <SEP> Gew.-Teile <SEP>
<tb> Zinkoxyd <SEP> 43, <SEP> 00 <SEP> "
<tb> Toluol <SEP> 56, <SEP> 25"
<tb> 111, <SEP> 50 <SEP> Gew.-Teile <SEP>
<tb>
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Das polymerisierte Isobutylmethacrylat, das in dieser Mischung verwendet wurde, hatte eine Dichte von 1, 05, einen Brechungsindex von 1, 477 und eine Dielektrizitätskonstante von 2, 5..
Beispiel 7 :
EMI5.1
<tb>
<tb> Mischpolymerisate <SEP> aus
<tb> Styrol-Butadien <SEP> 10, <SEP> 00 <SEP> Gew.-Teile <SEP>
<tb> Zinkoxyd <SEP> 34, <SEP> oxo
<tb> Toluol <SEP> 71, <SEP> 50 <SEP> n <SEP> n <SEP>
<tb> 111, <SEP> 50 <SEP> Gew.-Teile <SEP>
<tb>
EMI5.2
mittels einer Fordschale Nr. 4 an einer Xylollösung, die 33 1/3 Gew.-% des Harzes enthielt, ein spezifisches Gewicht von 1, 05, einen Brechungsindex von 1, 585, einen spezifischen Oberflächenwiderstand von 10 X 1016 und eine Dielektrizitätskonstante von 2, 56 bei 1000 Hz.
Beispiel 8 :
EMI5.3
<tb>
<tb> Styrolisierte <SEP> Alkydharzlösung <SEP> 24, <SEP> 00 <SEP> Gew. <SEP> -Ufo <SEP>
<tb> Zinkoxyd <SEP> 42, <SEP> 50 <SEP> " <SEP> n <SEP>
<tb> Xylol <SEP> 33, <SEP> 50 <SEP> Ir <SEP> n <SEP>
<tb> 100, <SEP> 00 <SEP> Gew.- <SEP> o
<tb>
Die in diesem Gemenge verwendete styrolisierte Alkydharzlösung enthielt 50 : 1 Gew.-lo fester Bestandteile, die in Petroleumdestillaten gelöst waren. Die Lösung besass die Farbzahl 5-8, und wog 3447 g/3, 785 1 (7, 6 lb./Gallone). Das feste Harz hatte eine Säurezahl von 3-8.
Erfindungsgemäss können Bilder sowohl auf elektrophotographischen Blättern als auch lithographi- schen Mastern im allgemeinen auf die gleiche Weise hervorgebracht werden, wie Bilder auf dem Stand der Technik entsprechenden elektrophotographischen Blättern, die eine Papiergrundlage besitzen. Des weiteren kann die Einrichtung, die bisher bei Verwendung elektrophotographischer Blätter auf Papiergrundlage verwendet wurde, unverändert für die Wiedergabe von Bildern unter Benützung der neuen erfindungsgemässen Produkte verwendet werden.
Die erfindungsgemässen Erzeugnisse bieten gegenüber elektrophotographischen Blättern auf Papiergrundlage zwei weitere Vorteile bezüglich ihrer Benützung zur Erzeugung von Bildern. Abweichend von bekannten Blättern auf Papierunterlagen verlangen die neuen Erzeugnisse keine Kontrolle des Feuchtigkeitagehaltes der Blattgrundlage bei Bildung des elektrostatischen Bildes. Der Feuchtigkeitsgehalt des trägerlosen Kunststoff-Films, der deren Blattunterlage bildet, ist unwesentlich ; ferner ist ein solcher Film fast oder gänzlich unempfindlich gegen atmosphärische Feuchtigkeit und erfordert nicht die Einhaltung eines bestimmten Feuchtigkeitsgehaltes bei Bildung des elektrostatischen Bildes. Dadurch wird ein unliebsamer Faktor beseitigt, mit dem bei Verwendung von elektrophotographischen Blättern auf Papiergrundlage gerechnet werden muss.
Ein zusätzlicher Vorteil der erfindungsgemässenErzeugnisse besteht darin, dass ihre Unterseiten (Filme aus Kunststoff) während der Bildhervorbringung nicht im engen und gleichmässigen Kontakt mit einem elektrischen Leiter stehen müssen, wie dies bei Verwendung elektrophotographischer Blätter auf Papiergrundlage der Fall ist.
Mit den erfindungsgemässen Erzeugnissen können elektrostatische Bilder unter Benützung der bisher mit Folien auf Papiergrundlage verwendeten Apparaturen hergestellt werden. Auf Grund obiger, erfindungsgemässen Folien zukommender Vorteile wird jedoch eine wesentliche Vereinfachung des Verfahrens ermöglicht.
Es konnte festgestellt werden, dass erfindungsgemässe lithographische Druckplatten auf Grund ihrer Widerstandsfähigkeit, insbesondere gegenüber der Einwirkung von Wasser, zur Verwendung bei Druckverfahren in lithographischen Pressen geeignet sind und hiebei einer Beanspruchung standhalten, der die bekannten Druckplatten mit Papierunterlage sich nicht gewachsen zeigen.
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