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Verfahren zum Trennen von in einem z. B. durch Reiben von Samen, Knollen oder Früchten gewonnenen Brei vorhandenen Stärkekörnern und Faserteilen und Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trennen von in einem z. B. durch Reiben von Samen, Knollen oder Früchten gewonnenen Brei vorhandenen Stärke körnern und Faserteilen und eine Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens.
Gewöhnlich wird der Brei über mehrere mit oder Seidengewebe bespannte hölzerne oder stählerne Schüttelsiebe geleitet. Diese Schüttelsiebe verlangen dauernde Pflege und zu ihrem Antrieb viel Energie, weiterhin beanspruchen sie einen grossen Raum.
Um diese Nachteile zu beseitigen, hat man vorgeschlagen, die Schüttelsiebe durch sogenannte Abscherklassierer zu ersetzen. Unter"Abscherklassierer"im Sinne dieser Beschreibung versteht man eine Klassiervorrichtung, die eine gekrümmte teilzylindermantelartige aus Stäben oder aus einem mit Öffnungen versehenen Blech gebildete Oberfläche aufweist, wobei die Öffnungen zwischen den Stäben bzw. in dem Blech senkrecht zur Erzeugenden der Oberfläche einen Durchmesser aufweisen, der kleiner ist als der parallel zu dieser Erzeugenden, höchstens jedoch gleich diesem ; das zu behandelnde Gut wird der Konkavseite dieser teilzylindermantelartig gekrümmten Oberfläche tangential und in Richtung senkrecht zu der Erzeugenden derselben zugeführt.
Diese Abscherklassierer weisen den Vorteil auf, dass sie nur geringe Pflege erfordern, im Gegensatz zu Schüttel-und Schwingsieben sehr wenig Raum beanspruchen und nicht oder kaum der Verstopfungsgefahr ausgesetzt sind, indem sie auf einen Korndurchmesser klassieren, der etwa der halben Weite der xpaltförmigen Öffnungen entspricht. Zum Klassieren von Kartoffelmehl, das Stärke körner von etwa 2 bis 80 Mikron enthält, verwendet man beispielsweise Abscherklassierer, deren spaltförmige Öffnungen eine Weite von 170 Mikron haben.
Bei diesen Abscherklassierem stellt der Umstand, dass längliche Faserteile, deren Länge bedeutend grösser ist als der Durchmesser der durchgelassenen Stärkekörner, von der durch die Spalte hindurchgehenden Suspensionsflüssigkeit mitgerissen werden können, einen Nachteil dar. Diese groben Faserteile rufen bei der weiteren Reinigung der Stärke Komplikationen hervor.
Die Vorteile, die oben für die Abscherklassierer angegeben wurden, überwiegen gegenüber den Nachteilen, wenn gemäss der Erfindung das Verfahren so ausgeführt wird, dass der Brei, den man durch Reiben erhalten hat, auf einem oder mehreren Abscherklassierern, der bzw. die auf eine Abmessung klassiert (klassieren), die kleiner ist als die der grössten Stärkekörner, behandelt wird, worauf die Rückstandsfraktion einem oder mehreren Schüttel- oder Schwingsieben zugeleitet wird, das bzw. die auf einem grösseren Korndurchmesser absiebt (absieben) als er durch den (die) Abscherklassierer klassiert wird.
Bei Kartoffelstärke (Korngrösse 2 - 8û Mikron) klassiert der Abscherklassierer auf etwa 50 - 60 Mikron, wobei die Spaltweite dieser Klassierer etwa 100-125 Mikron beträgt, und das Schüttel- oder Schwingsieb siebt auf etwa 100 Mikron ab. Stärkekörner mit Abmessungen von 60 - 80 Mikron wandern dann nicht durch die Spalte des Abscherklassierers und auch das Durchfallen von Fasern durch die Klas-
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Abmessungen 60 - 80 Mikron durch, während es die Fasern zurückhält.
Für andere Stärkearten gelten selbstverständlich andere Abmessungen. Diese sind im allgemeinen für Samen kleiner ; im Falle von Mais weisen die Stärkekörner einen Durchmesser von etwa 15 bis 20 Mikron
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auf, bei Weizen ist der Durchmesser der Stärkekörner 2-30 Mikron. Auch hiefür kann die Erfindung angewandt werden.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum Durchführen des obenerwähnten Verfahrens.
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass gerade diejenigen Teile der bisher ausschliesslich aus Schwingsieben zusammengesetzten Anlage, die am häufigsten Betriebsstörungen verursachten, durch Abscherklassierer ersetzt sind und nur die gröberen und demnach weniger zu Verstopfungen neigenden Schwingsiebe beibehalten werden.
Kombinationen von Abscherklassierern und dahinter angeordneten Schüttelsieben werden in Kohlen- schlammentwässerungsanlagen verwendet ; beide klassieren hiebei aber auf die gleiche Korngrösse.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Trennen von in einem z. B. durch Reiben von Samen, Knollen oder Früchten gewonnenen Brei vorhandenen Stärkekörnern und Faserteilen, dadurch gekennzeichnet, dass der Brei auf einem oder mehreren auf eine kleinere Abmessung als die des grössten Stärkekoms klassierenden Abscherklassierer (Abscherklassierern) behandelt wird, worauf der Klassierrückstand einem oder mehreren Schüttel-oder Schwingsieb (en) zugeleitet wird, die auf einen grösseren Komdurchmesser absieben als er durch den (die) Abscherklassierer klassiert wird.