AT211531B - Verfahren zur Herstellung von druckfesten Werkstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von druckfesten Werkstoffen

Info

Publication number
AT211531B
AT211531B AT791357A AT791357A AT211531B AT 211531 B AT211531 B AT 211531B AT 791357 A AT791357 A AT 791357A AT 791357 A AT791357 A AT 791357A AT 211531 B AT211531 B AT 211531B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
chipboard
porous
particles
wood chips
expanded
Prior art date
Application number
AT791357A
Other languages
English (en)
Inventor
Max Dipl Ing Himmelheber
Original Assignee
Max Dipl Ing Himmelheber
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Max Dipl Ing Himmelheber filed Critical Max Dipl Ing Himmelheber
Application granted granted Critical
Publication of AT211531B publication Critical patent/AT211531B/de

Links

Landscapes

  • Dry Formation Of Fiberboard And The Like (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von druckfesten Werkstoffen 
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von druckfesten Werkstoffen aus Zerkleinerungsprodukten pflanzlicher Faserstoffe und Bindemitteln, in denen die Zerkleinerungsprodukte pflanzlicher Faserstoffe mit Hilfe des Bindemittels unter Druck miteinander verleimt sind. 



   Es ist bekannt, Spanplatten unter Verwendung verschäumter Bindemittel herzustellen. Hiedurch wird eine   Bindemittelersparnis   erzielt. Das Bindemittel lässt sich in   verschäumtem Zustand   besser verteilen und dringt weniger tief in die Holzspäne ein. Beim Pressen werden die im verschäumten Bindemittel enthaltenen Luftblasen zerstört. 



   Die Erfindung besteht demgegenüber im Wesen darin, dass man trocken aufbereitete Zerkleinerungsprodukte pflanzlicher Faserstoffe mit Bindemitteln und mit festen Teilchen aus expandierbaren oder teilweise oder völlig expandierten Kunststoffen mischt und das erhaltene Gemisch in bekannter Weise formt und bei erhöhter Temperatur presst. 



   Die vorliegende Erfindung betrifft also ein Verfahren zur Herstellung besonders leichter und gleichzeitig druckfester Spanholzkörper (Spanplatten), deren Porengefüge durch druckfeste poröse Kunststoffe ausgefüllt und damit abgestützt ist. Der erwähnte Kunststoff wird ausschliesslich oder vorwiegend für die Ausfüllung und Abstützung der Hohlräume verwendet und die Verleimung der Späne, Fasern oder sonstigel Zerkleinerungsprodukte pflanzlicher Rohstoffe untereinander sowie mit dem Kunststoff wird durch ein eigens hiezu eingebrachtes Bindemittel bewirkt. 



   Unter teilweise expandierten Kunststoffen werden solche Kunststoffe verstanden, die durch Expandieren eines in ihnen enthaltenen Treibmittels bereits porös gemacht sind, aber noch soviel Treibmittel enthalten, dass der Porositätsgrad durch weiteres Expandieren erhöht werden kann. 



     Die technische und wirtschaftliche Bedeutung der Erfindung li egt darin,   dass es auf diese Weise möglich ist,   Spanholzplattenund Spanholzformkörper   auch mit sehr niedrigem spezifischem Gewicht und damit geringem 
 EMI1.1 
    bei technisch brauchbaren Festigkeitseigenschaften herzustellen. Die VerwendungHolzspanwerkstoffen von niedrigem spezifischem Gewicht scheiterte bisher   in erster Linie an der zugeringen   Druckfestigkeit. während dieBiegefestigkeitfürzahlreiche Verwendungszweckenoch durchaus genügen würde.    



   Das Verfahren kann in einfacher Weise wie folgt ausgeübt werden : Holzspäne werden in an sich bekannter Weise in einer Mischvorrichtung mit einem bekannten Bindemittel gemischt. Die Einbringung des Bindemittels erfolgt in bekannter Weise beispielsweise durch Eindüsen des flüssigen Kunstharzes oder durch dosierte Zuteilung von pulverförmigen Kunstharzen. Vor, während oder nach der Einbringung des Bindemittels wird ein verschäumungsfähiger Kunststoff, beispielsweise in Form kleiner Perlen, zugegeben, die während des anschliessenden   Verpressungsvorganges   des Spanholzkörpers aufschäumen, wobei sie als räumliche Waben oder Brücken die Hohlräume zwischen den Spänen ausfüllen und sowohl untereinander als auch mit dem eingebrachten Bindemittel verkleben.

   Je nach dem   Mengenverhältnis   von Spänen zu verschäumtem Kunststoff erhält man einen Körper, der mehr einen Spanwerkstoff mit durch Schaumstoff   ausgefällten   und   abgestützten Hohlräumen   darstellt oder einen   Kunstharzschaumstoi mit eingelagerten. gerüstbildenden   Spänen. Zwischen den beiden Extremen sind alle denkbaren Zwischenfälle möglich. 



   Bei   Spanholzkörpem   hat das eingebrachte Bindemittel einen umso schlechteren Wirkungsgrad, je niedriger das spezifische Gewicht des Körpers, d. h. je porenreicher sein Gefüge ist. Das Bindemittel wirkt 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 nur dort, wo es zwischen den Berührungsstellen zweier Späne eingelagert ist, während es an den Wandungen der Hohlräume ohne verleimende Wirkung bleibt und diese Hohlräume lediglich mehr oder weniger auskleidet. Wenn nun diese Hohlräume durch einen Kunststoffschaum ausgefüllt sind, der sich während des Aufschäumens mit einem gewissen Druck an die Wandungen anlegt, so verleimt dort Kunststoffschaum mit Bindemittel, wodurch eine hervorragende Festigkeitssteigerung des Gesamtgefügeszustandekommt. 



  Der an sich aus drei Komponenten bestehende Körper bildet dann ein im ganzen geschlossenes und einheitliches Gefüge und benötigt nicht nur in der Volumeneinheit - absolut gerechnet - weniger Rohstoffe als ein normaler   Spanholzkörper   gleicher Festigkeit, der nur aus den zwei Komponenten Span und Bindemittel besteht, sondern es kann auch der proportionale Anteil an Bindemittel im Gemisch von Bindemittel und Spänen gesenkt werden, wobei trotzdem hochwertige mechanische Eigenschaften erzielt werden. 



   In der Praxis empfiehlt es sich, folgendermassen zu verfahren : Als Holzspäne lassen sich Späne jeder beliebigen Holzart verwenden,   z. B.   aus Fichte, Buche, Linde, Pappel, Esche, Kiefer, Kastanie, Gaboon oder Limba. Die Länge dieser Späne kann etwa 4-20 mm betragen, ihre Breite etwa 1-20 mm und ihre Dicke etwa   0, 1-1, 2   mm und insbesondere 0, 4-0, 7 mm. 



   Als Bindemittel sind alle für die Verleimung von Holz geeigneten üblichen Bindemittel brauchbar. 



  In erster Linie kommen Polykondensationsprodukte und unter diesen wiederumCarbamidharze, z. B. Hamstoff-Formaldehyd-Harze, in Frage. Sie werden in üblicher Weise gewonnen, indem 1 Mol Harnstoff mit etwa 1, 5-3 Mol Formaldehyd umgesetzt wird. Es lassen sich sowohl die primären Anlagerungsprodukte verwenden als auch unter Bildung von   Äther- und gegebenenfalls   Methylenbrücken erhaltene Kondensationsprodukte, sofern sie noch im wesentlichen wasserlöslich sind. Im allgemeinen soll 1 Teil des festen Kondensationsproduktes noch mit einem Teil Wasser gut verträglich sein und eine Lösung ergeben. Aber auch andere Carbamidharze, also Polykondensationsprodukte aus Verbindungen mit wenigstens einer Carbamidgruppe im Molekül und Aldehyden, sind gut geeignet. Solche Carbamidharze bildende Verbin- 
 EMI2.1 
 
N-substituierte Harnstoffe, z.B.

   N-Alkyl- oder N-Arylharnstoffe,Urethane. Schliesslich können mit sehr gutem Erfolg auch Polykondensationsprodukte aus andern aminoplastharzbildenden Verbindungen und Aldehyden verwendet werden, z. B. solche aus Aminotriazinen, insbesondere   Triaminotriazinen (Melamin),   oder weniger als drei Aminogruppen enthaltenden Triazinen, z. B. Diaminotriazinen. Als Aldehyd verwendet man im allgemeinen Formaldehyd oder seine Polymere, z. B. Paraformaldehyd, aber auch   höhermolekulare Aldehyde, z. B. Acetataldehyd, Furfurol und gegebe-   nenfalls auch Propionaldehyd und Butyraldehyd können in bekannter Weise für die aminoplastbildende Reaktion herangezogen werden. Diese Polykondensationsprodukte aus Aminoplaste bildenden Verbindungen und Aldehyden werden im allgemeinen mit sauren Verbindungen als Härtungsmittel versetzt.

   Hiefür kommen Säuren in Frage, insbesondere organische Carbonsäuren oder auch anorganische Säuren, beispielsweise Maleinsäure, Milchsäure, Phthalsäure, Ameisensäure, Essigsäure, Phosphorsäure, Schwefelsäure, Salzsäure. Besonders vorteilhafte Härtungsmittel sind die Salze von starken anorganischen Säuren,   insbeson-   dere deren wasserlösliche Salze,   z. B. Alkali-und besonders   zweckmässig Ammoniumsalze,   z. B.   der Schwefelsäure, Salzsäure, Salpetersäure oder   Phosphorsäure. Wie in   der Verleimungstechnik üblich, wendet man zweckmässig ungefähr   0, 3-5% eines   sauren Härtungsmittels, bezogen auf das feste Harz, an.

   Neben dem eigentlichen Härtungsmittel können Stoffe dem Härter bzw. der Leimflotte zugegeben werden, die zur Regulierung der Härtungsgeschwindigkeit dienen, vorwiegend diese verzögem, wie z. B. Harnstoff, Ammoniak, Urotropin, Guanidin. 
 EMI2.2 
 aus Phenolauch. aus mehrwertigen Phenolen mit Aldehyden, insbesondere Formaldehyd, aber auch höhermolekularen   Fettaldehyden   gewonnen, z. B. aus Kresol, Xylenol oder Resorcin. Ebenso wie die Aminoplastharze können die Phenolharze aus Gemischen verschiedener Aminoplaste bzw. Phenolplaste bildenden   Verbindun -   gen und verschiedenen Aldehyden hergestellt sein. Auch Gemische verschiedener Polykondensationsprodukte sind als Bindemittel verwendbar.

   Die Phenolharze können ohne Härtungsmittel verwendet werden, doch lassen sie sich auch, wie üblich, mit sauren, neutralen oder unter Umständen auch alkalischen Verbindungen härten. Als Beispiel für ein neutrales Härtungsmittel sei der Paraformaldehyd genannt, ferner kommen anorganische Salze in Betracht, z. B. Aluminiumsulfat, oder auch organische Säuren, z. B.   y-Oxybuttersäure.   Lactone sind oft sehr gut geeignet, beispielsweise Butyrolacton. Wie auch bei den Aminoplastharzen können Gemische von Härtungsmitteln verwendet werden. Im allgemeinen wird man sowohl die Aminoplastharze als auch die Phenolharze in wässeriger Lösung anwenden, doch kann man grundsätzlich auch mit organischen Lösungsmitteln arbeiten, z. B. mit alkoholischen Lösungen. 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 



   Ausser den genannten   Polykondensationsprodukten   können auch bekannte Klebemittel auf anderer Ba- sis Verwendung   finden. Erwähnt   seien beispielsweise die ungesättigten Polyesterharze, also Polykondensa- tionsprodukte aus   mehrwertigen äthylenisch-ungesättigten   Carbonsäuren, insbesondere   vi, ss-äthylenisch-     ungesättigtea. ss-Dicarbonsäuren, z. B.   Maleinsäure, und mehrwertigen Alkoholen, insbesondere Glyko- len. Ferner können   Polyglycidylather,   also sogenannte   Äthoxylin- oder   Epoxyharze, angewandt werden, die in üblicher Weise mit Polyaminen oder Polycarbonsäuren gehärtet werden. 



   Für die Ausfüllung der in der Spanplatte enthaltenen Hohlräume dienen erfindungsgemäss verschäumte poröse Kunststoffe. Zu diesem Zwecke vermischt man die Holzspäne mit dem Bindemittel und ausserdem mit kleinen Teilchen eines entweder noch nicht verschäumten und infolgedessen kompakten, nicht porö- sen Kunststoffes oder aber mit den bereits verschäumten Kunststoffteilchen. Es können aber auch Kunst- stoffteilchen verwendet werden, die sich in einem beliebigen Zwischenstadium befinden. Im folgenden werden diese als   vorgeschäumte   Kunststoffe bezeichnet. Zur Gruppe der geeigneten Kunststoffe zählen besonders expandierbare Thermoplaste und unter diesen wiederum besonders verschäumbare Styrolpoly- merisate, z. B.

   Polystyrol, oder Mischpolymerisate aus überwiegenden Mengen Styrol und   geringen Men-   gen einer andern mit Styrol mischpolymerisierbaren mono- oder polyäthylenisch-ungesättigten Verbin- dung, beispielsweise Acrylnitril, Vinylchlorid, Vinylcarbazol, Divinylbenzol oder Isobutylen. Im allge- meinen wird das verwendete Styrolpolymerisat mindestens 50% und vorzugsweise mindestens   80% Styrol   enthalten, doch können auch andere Thermoplaste verwendet werden, die nicht auf Basis von Styrol auf- gebaut sind,   z. B.   verschäumtes Polyvinylchlorid, Polyvinylcarbazol oder Polyäthylen. 



   Weiterhin sind gut geeignet   poröse, gehärtete Poly kondensationsprodukte,   beispielsweise poröse Harze aus Aminoplaste bildenden Verbindungen und Aldehyden, wie sie bereits im Absatz über die verwendbaren Bindemittel besprochen wurden. Ferner kommen poröse Phenolharze in Betracht sowie   poröse, gehär-   tete Massen aus Polyglycidyläthern und den bereits erwähnten Härtungsmitteln hiefür. 



   Die verwendeten porösen Kunststoffe sollen mit dem Bindemittel untereinander   1. Uldmit denHolzspä-   nen verleimbar sein. Sie sind ebenfalls in bekannter und üblicher Weise hergestellt. So können z. B. bei der Polymerisation der zu dem verwendeten Kunststoff führenden monomeren Verbindungen,   z.   B. bei der
Polymerisation oder Mischpolymerisation von Styrol, als Quellungsmittel wirkende organische Flüssigkeiten mitverwendet werden, die in die entstehenden   Polymerisatkügelchen   eingeschlossen werden. Hiezu zählen besonders aliphatische, gesättigte Kohlenwasserstoffe, beispielsweise Pentan, Hexan, Heptan, Octan, deren Gemische   (Petroläther)   oder im besonderen Fall des Polyäthylens das Aceton.

   Diese Quellungsmittel können aber auch nach erfolgter Polymerisation der monomeren Verbindung in das Polymerisat eingearbeitet werden. Weitere geeignete Treibmittel sind beispielsweise gasförmige organische Verbindungen, wie niedermolekulare aliphatische Kohlenwasserstoffe, insbesondere Methan, Äthan, Propan oder Butan. Auch völlig indifferente anorganische Gase sind als Treibmittel geeignet,   z. B.   Stickstoff oder Kohlendioxyd, sowie Treibmittel, die bei erhöhter Temperatur zersetzt werden, z. B. Bicarbonate, wie Natriumbicarbonat, oder unter Bildung von Stickstoff zersetzliche Diazoverbindungen. 



   Die Teilchengrösse der verwendeten porösen oder in den porösen Zustand überführbaren Kunststoffe kann in weiten Grenzen verändert werden. Sind die Kunststoffteilchen bereits verschäumt, so beträgt ihre Grösse im allgemeinen etwa 0, 9-15 mm. Teilweise vorgeschäumte Teilchen sollen besonders zweckmä-   ssig   etwa 0, 6-10 mm gross sein und noch nicht vorgeschäumte Teilchen etwa 0, 1-5 mm. Die Grösse der verwendeten Teilchen richtet sich nach den Massen der verwendeten Holzspäne, so dass man an diese genannten Grössen nicht gebunden ist. 



   Die angewandten   Mengenverhältnisse   sind etwa folgende : Auf 100 kg Holzspäne wird man je nach dem spezifischen Gewicht und der Beschaffenheit des Holzes sowie nach Grösse und Form der Späne im allgemeinen 5-20 kg feste Bindemittel und insbesondere 7-15 kg verwenden. Das verwendete Bindemittel enthält je nach seiner chemischen Beschaffenheit und der gewünschten Härtungsgeschwindigkeit etwa   0, 01-15ado   festes Härtungsmittel (einschliesslich Verzögerungsstoffe), bezogen auf festes Harz. Es ist günstig, das   Härtungsmittel gelöst   anzuwenden, etwa in 5 bis 40%iger Lösung. Es kann aber auch in fester Form der Leimlösung zugegeben werden.

   Die porösen Kunststoffe gibt man zweckmässig in Mengen zwischen etwa   0,   5 und 5   Gew.- ,   bezogen auf Holzspäne, zu, doch ist man auf dieses Mengenverhältnis nicht angewiesen, weil es sich danach richtet, welches spez. Gewicht und welche Form die Holzspäne und welches Raumgewicht die verwendeten Kunststoffteilchen besitzen. Die Zahlenangabe   0, 5-5 Gew.-%   bezieht sich beispielsweise bei der Verwendung von porösen Styrolpolymerisatteilchen auf solche Teilchen, die ein Raumgewicht von etwa 5 bis 40   gA   einnehmen. 



   Das erhaltene Gemisch aus Spänen, Kunststoffteilchen und Bindemitteln wird nun in den für die Fabrikation von Spanplatten üblichen Pressen oder sonstigen maschinellen Anlagen unter Druck und Hitze 

 <Desc/Clms Page number 4> 

 verformt. Bei Verwendung von vorgeschäumten Kunststoffteilchen beträgt die Presstemperatur besonders zweckmässig etwa   70-150 . Sind   die verwendeten Kunststoffteilchen noch nicht verschäumt, so presst man vorteilhaft bei Temperaturen, die über 900 liegen. Man muss dafür sorgen, dass bei Verwendung nicht oder nur teilweise geschäumter Kunststoffe die Temperatur in der Presse ausreicht, damit das im Kunststoff enthaltene Treibmittel seine Wirkung entfaltet und der Kunststoff vollkommen aufgeschäumt wird. 



  Bei Verwendung von noch nicht geschäumten, treibmittelhaltigem Polyvinylcarbazol, als porenfüllendem Kunststoff beispielsweise, sind höhere Presstemperaturen erforderlich, die bei etwa 170-190  liegen. Bei Verwendung von ausgehärteten porösen Polykondensationsprodukten, beispielsweise Harnstoff - Formaldehyd-Harzen, liegt die Presstemperatur etwa zwischen 110 und 1800. 



   Nachstehend sind einige Ausführungsbeispiele beschrieben : Die Beispiele 1-3 betreffen Spanholzkörper mit einem spez. Gewicht von etwa 0,25, die Beispiele 4-6 Spanholzkörper mit einem spez. Gewicht von etwa 0, 4. Die verwendeten Holzspäne für die Beispiele 1-5 sind nachzerkleinerte Fichtenflachspäne. 



  Diese Holzspäne sind 4-18 mm lang, 1-4 mm breit und 0, 4-0, 7 mm dick. Für das Beispiel 6 wurden 
 EMI4.1 
 nachzerkleinerte,wendet. 



   Beispiel l: Es werden 1600 g nachzerkleinerte Fichtenflachspäne mit 400 g auf 20. 000 cm3 vor- geschäumten Carbamid-Schaumstoff im Mischwerk gemischt und dann mit 260 g einer   50'%oigen Lösung   eines Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsproduktes bedüst, der die entsprechende Menge Härter zuge- setzt ist. 1860 g dieser Mischung werden in einen Formrahmen mit einer   Kantenfläche   von   60 X   60 cm geschüttet und egalisiert. Im Boden des Formrahmens liegt ein kaltes Zulageblech aus Leichtmetall ; nach   dem Egalisieren wird der Spänekuchen im Formrahmen   von oben mit einem weiteren kalten Leichtmetall-
Zulageblech abgedeckt. Diese Leichtmetallbleche haben die Aufgabe, den nun hergestellten Spänekuchen bei den darauffolgenden Pressgängen Halt zu geben.

   Dieser im Formrahmen befindliche Spänekuchen wird in einer Kaltpresse vorverdichtet, hauptsächlich mit der Absicht, das Volumen des Spänekuchens zu verringern und gleichzeitig ein gutes Stehvermögen der Kanten nach dem Entfernen des Formrahmens zu erzielen. Die so vorgeformte Platte wird nun mit den Zulageblechen in einer hydraulischen Heisspresse, deren Heizplatten eine Temperatur von 1400 C aufweisen, 10 min lang gepresst. Die Presse steht unter
Höchstdruck, bis der Spänekuchen soweit verdichtet ist, dass. die Heizplatten auf den Distanzleisten aufsitzen, welche die Dicke und somit das spez. Gewicht der Platten bestimmen. Danach lässt man den Druck bis zum Ende des Pressvorganges auf etwa 8   kg/cm2 Spanplattenf1äche   abfallen.

   Mit Beendigung des Pressvorganges wird die Spanplatte samt Zulageblechen der Presse entnommen, welche nach erfolgter Auskühlung wieder zum Abdecken des Spänekuchens verwendet werden. 



   Auf solche Weise hergestellte Platten weisen bei einem spez. Gewicht von   0, 27.   und einer Dicke von 17, 8 mm eine mittlere Biegefestigkeit von 20   kg/cm2   auf. 



   Beispiel 2 : Nach dem unter Beispiel 1 beschriebenen Verfahren werden 1600 g Späne derselben Art mit 240 g auf   20.000 cm3 vorgeschäumten   Polystyrol-Schaumstoff gemischt und mit 260 g einer   501vingen   Lösung eines Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsproduktes bedüst, der die entsprechende Menge Härter zugesetzt ist. Zur Einwaage gelangen 1860 g dieses beleimten Schaumstoff-Spangemischesund werden wie im Beispiel 1 10 min lang bei 1400 C gepresst. Solche Platten haben bei einem spez. Gewicht von 0, 22 und einer Dicke von 21 mm eine mittlere Biegefestigkeit von 37   kg/cm2.   



   Beispiel   3 : Nach   dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren werden Spanplatten hergestellt, bei denen je 500 g nachzerkleinerte Fichtenflachspäne ohne Schaumstoffzusatz für die Aussenflächen verwendet werden ; in die Mittelschicht gibt man 240 g auf   20. 000 cm3 vorgeschäumten   Polystyrol-Schaumstoff, der mit 860 g Fichtenspänen gemischt wird. Der so aufgebaute Schaumstoff-Spanholzkörper enthält 260 g einer   501digon   Lösung eines Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsproduktes, der die entsprechende Menge Härter zugesetzt ist. Solche dreischichtige Spanplatten weisen ein spez. Gewicht von 0, 26 auf und haben bei einer Dicke von   18. 8 nun   eine mittlere Biegefestigkeit von etwa 40   kg/cm2.   



   . Beispiel 4 : Nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren werden 2600 g nachzerkleinerte Fichtenflachspäne mit 36 g auf 3000 cm3 vorgeschäumten Polystyrol-Schaumstoff vermischt und mit 416 g einer   zuigen   Lösung eines Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsproduktes bedüst, der die entsprechende Menge Härter zugesetzt ist, und dann zu Spanplatten   verpresst Solche Spanplatten weisen. nach   einer Presszeit von 15 min und einer Presstemperatur von   140    C bei einem spez. Gewicht von 0, 41 eine Biegefestigkeit von 72   kg/cm   auf. 



     Beispiel 5: 3000 g nachzerkleinerte   Fichtenflachspäne werden mit 50 g nicht vorgeschäumtem Polystyrol-Schaumstoff vermengt und dann mit 600 g einer   50% gen   Lösung eines Harnstoff-FormaldehydKondensationsproduktes bediist, der die entsprechende Menge Härter zugesetzt ist. Von diesem Gemisch 

 <Desc/Clms Page number 5> 

 werden 2960 g eingewogen und bei   1450     G   18 min lang zu Platten gepresst, wie unter 1 beschrieben wurde. Solche Platten weisen bei einer Dicke von 18 mm und einem spez. Gewicht von 0, 43 eine Biegefestigkeit von etwa 89   kg/cn   auf. 



   Beispiel 6 : Es werden   3000'g   nicht nachzerkleinerte Fichtenflachspäne mit 36 g auf   3000cm   vorgeschäumten Polystyrol-Schaumstoff im Mischwerk innig vermengt, dann mit 475 g einer   50% igen Lo-   sung eines Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsproduktes bedüst, der die entsprechende Menge Härter zugesetzt ist. Im übrigen erfolgt die Herstellung der Spanplatte wie im Beispiel 1 beschrieben, wobei sich lediglich die Presszeit auf 15 min erhöht. Auf diese Weise hergestellte Spanplatten haben bei einer Dicke von   18, 5 mm   und einem spez. Gewicht von 0, 43 eine Biegefestigkeit von   180 kg/cm2.   



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verfahren zur Herstellung von druckfesten Werkstoffen aus Zerkleinerungsprodukten pflanzlicher Faserstoffe und Bindemitteln, in denen die Zerkleinerungsprodukte pflanzlicher Faserstoffe mit Hilfe des Bindemittels unter Druck miteinander verleimt. sind, dadurch gekennzeichnet, dass man trocken aufbereitete Zerkleinerungsprodukte pfianzlicher Faserstoffe mit Bindemitteln und mit festen Teilchen aus expandierbaren oder teilweise oder völlig expandierten Kunststoffen mischt und das erhaltene Gemisch in bekannter Weise formt und bei erhöhter Temperatur presst.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren zur Herstellung von Holzspanplatten aus Holzspänen und Aminoplastharzen als Bindemitteln nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass man trocken aufbereitete Holzspäne mit dem Aminoplastharz und mit Teilchen aus expandierbaren oder teilweise oder völlig expandierten Styrolpolymerisaten mischt und das erhaltene Gemisch in bekannter Weise formt und bei erhöhter Temperatur presst.
    3. Verfahren zur Herstellung von Holzspanplatten aus Holzspänen und Bindemitteln nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man 100kg trocken aufbereiteter Holzspäne von 1 bis 20 mm Breite, 4 bis 20 mm Länge und 0, 1 bis 1, 2 mm Dicke mit 5-20kg (berechnet auf Feststoff) eines Bindemittels und und 0,5-5 Gew.-'%o expandierbarer oder teilweise oder völlig expandierter Teilchen aus Styrolpolymerisaten mischt und das erhaltene Gemisch in bekannter Weise formt und bei erhöhter Temperatur presst.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass 0, 9-15 mm grosse, expao- dierte, poröse Kunststoffteilchen verwendet werden, 5. Verfahren nach den Ansprüchen Ibis 3, dadurch gekennzeichnet, dass 0,6-10 mm grosse, teilweise expandierte, poröse Kunststoffteilchen verwendet werden.
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass nicht poröse, zu porösen Kunststoffen expandierbare, 0, 1-5 mm grosse Kunststoffteilchen verwendet werden.
AT791357A 1956-12-17 1957-12-07 Verfahren zur Herstellung von druckfesten Werkstoffen AT211531B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE211531X 1956-12-17

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT211531B true AT211531B (de) 1960-10-25

Family

ID=5803213

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT791357A AT211531B (de) 1956-12-17 1957-12-07 Verfahren zur Herstellung von druckfesten Werkstoffen

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT211531B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP2193170B1 (de) Leichte holzwerkstoffe mit guten mechanischen eigenschaften und geringer formaldehyd-emission
EP2083975B1 (de) Leichte holzwerkstoffe mit guten mechanischen eigenschaften und verfahren zur herstellung der selben
CH370229A (de) Druckfester Formpressstoff und Verfahren zu seiner Herstellung
EP0646452B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Schaumstoff-Formteilen
DE2328631A1 (de) Kohlenstoffhaltiges material
DE2241130A1 (de) Verbundwerkstoff hoher feuerfestigkeit und verfahren zur herstellung desselben
WO2010018142A1 (de) Leichte holzwerkstoffe mit guten mechanischen eigenschaften
AT211531B (de) Verfahren zur Herstellung von druckfesten Werkstoffen
CH392311A (de) Verfahren zur Herstellung von porösen, elastischen Schleif- und Polierkörpern
CH449960A (de) Verfahren zur Herstellung von gefüllten Phenolharzschaumstoffen
DE2352969A1 (de) Verfahren zur herstellung von harten schaumstoffen mit hoher feuerwiderstandsdauer
US1899768A (en) Sawdust wood fiber board and method of making same
DE19528938C2 (de) Verfahren zur Herstellung einer Formmasse
DE921051C (de) Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern aus zerkleinertem Holz
DE2452453A1 (de) Harzhaltige formstuecke und verfahren zur herstellung derselben
DE2453658C3 (de) Verwendung von wässrigen Furanharzmischkondensaten in Mischung mit porösen organischen oder anorganischen Stoffen zur Herstellung von brandfesten Isolierstoffen
DE813771C (de) Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern, insbesondere Bauplatten
DE1453411C3 (de) Verfahren zur Herstellung von heiß gepreßten Formkörpern
EP0067426B1 (de) Herstellung von Bauplatten unter Verwendung von Isocyanat/Aldehyd-Bindemitteln
DE1653174A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Spanplatte oder -koerpern
EP0740673B1 (de) Bindemittel für die herstellung von lignocellulosehaltigen formkörpern
DE1770690C2 (de) Verfahren zum Herstellen von Schaumstoffen aus Gemischen von bi tuminosen Massen und Phenolharzen
DE2549219A1 (de) Waerme-, schall- und feuer-daemmende leichtbaustoffe und verfahren zu deren herstellung
DE69208061T2 (de) Treibmittel für Polymere und ihre Anwendung für die Herstellung synthetischer Schäume
DE1925191A1 (de) Verfahren zur Herstellung von druckfesten Platten,Formkoerpern od.dgl.