<Desc/Clms Page number 1>
Masse zur Füllung von Hohlräumen in Zähnen und zur
Befestigung von Zahnersatzteilen
Die Erfindung bezieht sich auf eine in der Zahnheilkunde verwendbare Masse zur Füllung von Zahn- kavitäten und zur Befestigung von Inlays, Kronen, Brücken, Stiftzähnen usw.
Für diese Zwecke wurden bisher hauptsächlich anorganische Zemente verwendet, die meist Phosphorsäu- re enthalten (vgl. die deutsche Patentschrift Nr. 870470). Diese Massen besitzen eine Reihe von Nachteilen. Sie sind häufig porös und können daher das Eindringen von Bakterien in Kavitäten und die dadurch verursachte Se- kundärkaries nicht verhindern. Die bei ihrer Verarbeitung verwendete Phosphorsäure führt ferner oft zu Schädi- gungen an der Pulpa und am Zahnfleisch. Die anorganischen Zemente sind ausserdem in Wasser nicht völlig un- löslich und werden daher im Laufe der Zeit ausgewaschen.
Ein weiterer Nachteil dieser Substanzen ist ihre ge- ringe Klebkraft am Dentin und ihre verhältnismässig grosse Sprödigkeit ; sie sind daher den mechanischen Bean- spruchungen im Mund oft nicht gewachsen und können insbesondere an exponierten Stellen wie Kanten und Ek- ken dem Kaudruck nicht standhalten. Schliesslich müssen beim Erhärten umständliche Vorkehrungen getroffen werden, dass während des Abbindevorgangs im Mund während mehrerer Minuten kein Speichel mit dem Ze- ment in Berührung kommt.
Aus der deutschen Patentschrift Nr. 760351 sowie aus "Zahnärztliche Welt" 1951, Seiten 7 - 14, und i 1954, Seiten 632-635, ist die Verwendung von durch Polymerisation erhärtenden Gemischen, die poly- merisierbare organische Verbindungen enthalten, insbesondere von Gemischen aus Polymethacrylaten und polymerisierbaren monomeren Stoffen, wie Methacrylsäurederivaten zum Füllen von Zahnkavitäten be- kannt. Insbesondere Methylmethacrylat hat man in Form einer zu polymerisierenden Mischung des Mono- meren mit dem Polymeren als Füllmittel in der Zahntechnik schon verwendet. Diese Massen hatten aber den grossen Nachteil, dass in der Regel die Pulpa durch restliche Monomere geschädigt bzw. zum Abster- ben gebracht wurde.
Ein entscheidender Nachteil ist ferner die Farbunbeständigkeit der Methacrylatfüllun- gen, die meist schon nach wenigen Monaten deutliche, durch Lichteinwirkung hervorgerufene Verfärbun- gen aufweisen, sowie die starke Schrumpfung bei der Polymerisation, die zur Spaltbildung zwischen Zahn- substanz und Füllung führt.
Es wurde nun gefunden, dass diese Nachteile vermieden werden, wenn man Massen verwendet, die or- ganische vernetzbare Polyäthyleniminverbindungen mit durchschnittlich bis zu 20 Äthylenimingruppen
EMI1.1
B.lenstoffdoppelbindungen oder das Reaktionsprodukt von Ci., B-Äthylenimin bzw. dessen C-Alkylderivaten mit Polyepihalogenhydrin (hergestellt z. B. nach der USA-Patentschrift Nr. 2, 483, 749) sein. Die erfindungsgemäss verwendeten Äthyleniminderivate sind in der Regel bei Raumtemperatur flüssige bis plastische Massen, die durch Mischen von Produkten verschiedener Polymerisationsgrade leicht auf jede beliebige Konsistenz eingestellt werden können. Die günstigsten Eigenschaften besitzen in der Regel Verbindungen mit durchschnittlich 2-10, vorzugsweise 3 - 7 Äthylenimingruppen pro Molekül.
Feste Poly- äthyleniminverbindungen können durch Lösen bzw. Suspendieren in einem geeigneten Lösungsmittel, insbesondere in einer flüssigen Äthyleniminverbindung gleichfalls in die erfindungsgemässe Masse eingearbeitet werden. Durch Zugabe eines oder mehrerer alkylierender oder saurer Vernetzer werden die Poly- äthyleniminverbindungen zu harten, unlöslichen Massen vernetzt.
<Desc/Clms Page number 2>
Die Herstellung von Additionsprodukten von Äthylenimin an organische Verbindungen mit reaktions- fähigen Kohlenstoffdoppelbindungen ist bereits bekannt ; ebenso ihre Verwendung als Kunststoff allein oder zusammen mit andern polymerisierbaren Verbindungen. Es war jedoch überraschend und für den Fachmann keineswegs naheliegend, dass derartige vemetzbare Additionsprodukte und andere Polyäthyleniminverbin- dungen auch den besonders hohen und speziellen Anforderungen gerecht werden, die an Mittel zur Füllung von Zahnkavitäten und zur Befestigung von Zahnersatzteilen gestellt werden müssen. Diese Forderungen, denen die erfindungsgemäss verwendbaren Verbindungen nachkommen, sind folgende :
1) Sie müssen der besonders hohen, chemischen und mechanischen Beanspruchung im Mund gewachsen sein.
Es ist überraschend, dass Substanzen, die eine Vielzahl von Aminogruppen enthalten und daher hydrophiler Natur sind, vom Speichel nicht ausgewaschen werden.
2) Sie müssen physiologisch unschädlich sein, d. h. sie dürfen Palpa und Zahnfleisch nicht angreifen.
Erstaunlicherweise wird auch diese Bedingung erfüllt, was angesichts der bekanntlich sehr reaktionsfähigen Äthylenimingruppen nicht ohne weiteres zu erwarten war.
3) Der Erhärtungsvorgang muss so schnell verlaufen, dass der Zahnarzt seinen Patienten unmittelbar nach der Behandlung entlassen kann. Gerade an letzterer Bedingung ist die Verwendung von Kunststoffen für den erfindungsgemässen Zweck bisher in der Praxis gescheitert. Lediglich bei den Methylmethacrylatmassen, die wie oben ausgeführt, aus andern Gründen unbrauchbar sind, gelang es, durch besondere Verfahren einigermassen den Erhärtungsvorgang auf eine annehmbare Zeit zu reduzieren. Hiefür waren jedoch komplizierte und oft instabile Redox-Katalysator-Systeme erforderlich.
Überraschenderweise erfüllen die erfindungsgemäss verwendbaren Substanzen diese Forderung der Praxis restlos. Sie gehen nämlich nach Zusatz von Vernetzern in wenigen Minuten bei Raumtemperatur in harte, völlig unlösliche Stoffe über. Erstaunlicherweise trifft das auch zu für die besonders geeigneten Anlagerungsprodukte von Äthylenimin an ungesättigte Polyester mit durchschnittlich 3-7 aktivierten Doppelbindungen im Molekül, Produkte also, die in Analogie zu den ungesättigten Polyesterharzen angesichts ihrer Viskosität eine Vernetzung erst im Laufe längerer Zeit oder bei höheren Temperaturen erwarten lie- ssen.
Einige Äthyleniminpolyester mit besonders wertvollen Eigenschaften reagieren mit den üblichen Vernetzen, z. B. Benzolsulfonsäuremethylester für die praktischen Zwecke des Zahnarztes zu langsam, wobei zu berücksichtigen ist, dass das besonders schnell vernetzende Dimethylsulfat aus physiologischen Gründen nicht verwendet werden kann. Es wurde nun gefunden, dass diese Polyäthyleniminverbindungen, wie unten ausgeführt, unter Mithilfe von Arylsulfonsäuremethylestern, die am Kern elektro-negativ substituiert sind, auch bei niederer Temperatur genügend schnell erhärten.
Darüber hinaus werden durch die erfindungsgemässen Massen auch die andern Nachteile vermieden, die den bisher in der Zahnmedizin für den gleichen Zweck verwendeten Substanzen anhaften : Sie sind nicht porös, so dass die Gefahr der Sekundärkaries vermindert ist, enthalten kein Monomeres, das zu Gewebsschädigungen führen könnte, und weisen ferner einen geringeren Schwund während der Polymerisation auf als Methylmethacrylat.
Reines Methylmethacrylat weist bei der Polymerisation einen Schwund von 23, 3% auf. Die erfindungsgemässen Massen besitzen dagegen ohne Füllkörper je nach Zusammensetzung einen Schwund von 4 bis 5%.
Durch die Vielzahl der reaktionsfähigen Stellen in jedem Molekül besteht keine Gefahr, dass beim Vernetzungsvorgang ein Teil der Moleküle nicht erfasst wird und restliche Monomere die Pulpa schädigen könnten. Der Vernetzer wird ebenfalls mit in den vernetzten Kunststoff eingebaut.
Ein Vorteil besteht ferner darin, dass der Zahnarzt selbst durch Dosierung des Vernetzers jede gewünschte Abbindungszeit einstellen kann. Da die Massen gegen Speichel unempfindlich sind, ist es im Gegensatz zu den bisher verwendeten Zementen auch nicht nötig, den Speichel während des Abbindevorgangs fernzuhalten, was für den Zahnarzt eine grosse Erleichterung bedeutet.
EMI2.1
neter Füllkörper vom Zahnschmelz nicht unterschieden werden, so dass damit hergestellte Füllungen auch im Frontzahngebiet kosmetisch einwandfrei sind. Die Füllungen sind ferner völlig farbbeständig, was einen entscheidenden Vorteil gegenüber den Methacrylatmassen bedeutet. Sowohl in der Praxis als auch bei Bestrahlung von Probestücken mit ultraviolettem Licht treten keine Verfärbungen auf.
Für die erfindungsgemässen Massen hat sich die Verwendung von Anlagerungsprodukten von Äthylen-
EMI2.2
erwiesen. Unter diesen erhält man bei Verwendung von ct, ss-ungesättigten Dicarbonsäuren und Diolen, insbesondere von solchen Diolen, deren OH-Gruppen nicht benachbart sind und in Sonderheit, wenn die
<Desc/Clms Page number 3>
Diole verzweigt sind, Substanzen mit besonders günstigen Eigenschaften. Additionsprodukte von Äthylenimin an Mischkondensate aus Maleinsäure und verschiedenen Diolen ergeben Füllungen mit sehr guten physikalischen Eigenschaften. Polyesterderivate mit mehr als 2 Äthylenimingruppen im Molekül sind gegen Speichel beständiger als solche Produkte, die aus reinen bifunktionellen Äthyleniminderivaten gewonnen sind.
Die Polyester können auch ungesättigte Monocarbonsäuren oder, wenigstens zum Teil, gesättigte Mono- oder Dicarbonsäuren enthalten. Ferner ist die Mitverwendung von einwertigen Alkoholen möglich, was zur Einstellung des Molekulargewichts dienen kann. Geeignete Verbindungen können z. B. auch aus Polyglycidcrotonat (hergestellt z. B. nach der USA-Patentschrift Nr. 2, 556, 075) erhalten werden, das durch Anlagerung von Äthylenimin in Polyglycid- ss-äthylenimino-butyrat übergeht.
Vor der weiteren Verarbeitung der ungesättigten Polyester ist darauf zu achten, dass etwa vorhandene saure Gruppen mit basischen Mitteln neutralisiert werden, wozu vorzugsweise Amine, wie Triäthylamin u. dgl., geeignet sind. Zweckmässig ist auch die Verwendung hochsiedender oder nicht bzw. schwer flüchtiger tertiärer Amine, da diese geruchlos sind. Als Beispiel sei das Reaktionsprodukt aus Polyepibromhydrin und Dimethylamin erwähnt. Die Verwendung eines geringen Überschusses derartiger Amine kann bei besonders reaktionsfähigen Polyäthylenimin-Verbindungen ausserdem dazu dienen, den Vernetzungsvorgang so zu verzögern, dass dem Zahnarzt genügend Zeit zur Verarbeitung bleibt.
Falls Umsetzungsprodukte von Polyepihalogenhydrin mit a, B-Äthylenimin oder seinen C-Alkylderivaten erfindungsgemäss verwendet werden, ist es nicht nötig, dass sämtliche Halogenatome des Polyepihalogenhydrins durch Äthylenimin- gruppen ersetzt sind. Es genügt beispielsweise, durchschnittlich 60% der Halogenatome durch Äthyleniminreste zu ersetzen ; die restlichen Halogenatome können durch Umsatz beispielsweise mit Alkalialkoholaten durch Alkoxy- und bzw. oder Aryloxygruppen ersetzt werden. Zur Verminderung der Wasserlöslichkeit ist es oft vorteilhaft, auf diese Weise hydrophobe Reste einzuführen. Derartige Umsetzungsprodukte aus Polyepihalogenhydrinen und Äthylenimin erhärten meist langsamer als Polyesterderivate.
Ihre Verwendung kommt daher in erster Linie in Gemischen mit schnell vernetzenden Substanzen in Frage.
EMI3.1
<Desc/Clms Page number 4>
die erfindungsgemässen Massen nicht sauer reagieren. In den Beispielen ist daher nicht mehr näher er- wähnt, wenn die Massen noch zur Neutralisation etwaiger'saurer Gruppen mit basischen organischen Ver- bindungen behandelt wurden.
Beispiel l : l, Og eines Produktes, hergestellt durch Anlagerung von a, B-Äthylenimin an einen
Polyester aus Maleinsäureanhydrid und Butandiol-1,3 im Verhältnis von 4 Mol Maleinsäureanhydrid auf
5 Mol Butandiol-1, 3 nach dem Verfahren der deutschen Auslegeschrift Nr. 1020790 wird bei Raumtem- peratur mit 40 mg p-Toluolsulfonsäure-methylester mit einem Spatel gemischt. Die Paste dient zur Be- festigung von Kronen und Inlays. Sie geht nach etwa 4 Minuten in einen gelartigen Zustand über und ist kurz darauf völlig erhärtet.
) Beispiel 2 : Der in Beispiel 1 erwähnte Äthylenimino-polyester wird mit 40 mg Benzolsulfonsäu- re-methylester angeteigt. Die Abbindung beginnt nach etwa 1 1/2 Minuten und führt rasch zu einem har- ten unlöslichen Produkt.
EMI4.1
gen angelagert.
0,5 g des so erhaltenen Produktes werden mit 40 mg eines Gemisches aus Benzolsulfonsäure-methylester und 2, 5-Dichlorbenzolsulfonsäure-methylester im Gew. -Verhältnis 3 : 1 vermischt. Die Abbindung beginnt nach etwa 1 1/2 Minuten und führt schnell zu einem harten Produkt. Das Gemisch ist vorzüglich zur Befestigung von Brücken und Inlays geeignet.
Beispiel 4 : Ein Produkt, hergestellt durch Einarbeiten von 0,4 g Quarzmehl und 0,2 g Schwerspat in 1, 0 g des in Beispiel 1 erwähnten Äthyleniminopolyesters, wird mit 2 Gew.-% Benzolsulfonsäuremethylester vermischt. Das Gemisch eignet sich hervorragend zur Dauerfüllung von Zahnkavitäten. Die Abbindung beginnt nach etwa 3 - 4 Minuten.
Beispiel 5: Ein Polyester wird dargestellt aus Maleinsäure-anhydrid, Chinit und 2-Äthyl-hexan- diol-1,3 im Mol-Verhältnis 3 : 1 : 3. Nach der Neutralisation der noch vorhandenen Carboxylgruppen mit Poly- (dimEthylaminomethyläthylenoxyd), hergestellt durch Umsetzung von Pulyepibromhydrin mit Dimethylamin, wird an 95% der Doppelbindungen a. ss - Äthylenimin angelagert. 1, 0 g des so erhaltenen Produktes wird mit 0, 1 g Benzolsulfonsäuremethylester vermischt. Das Gemisch geht nach 7 Minuten in einen gelartigen Zustand über, worauf bald eine vollständige Erhärtung erfolgt.
Beispiel 6 : Ein Produkt, hergestellt durch Anlagerung von < x, 8-Äthylenimin an einen Polyester
EMI4.2
wird mit 3 Gew.-% eines Gemischs aus Benzolsulfonsäure-methylester und 3-Nitro-benzolsulfonsäuremethylester im Verhältnis 3 : 1 versetzt. Die Abbindung beginnt nach drei Minuten ; bald darauf ist das Gemisch in eine harte, durchsichtige Masse übergegangen.
Beispiel 7 : Ein Polyester wird hergestellt aus Maleinsäure-anhydrid, Phthalsäure-anhydrid und Butandiol-1, 3 im Mol-Verhältnis 7 : 1 : 10. Nach der Neutralisation der Carboxylgruppen und Anlagerung von α-,ss-Äthylenimin wird ein Produkt erhalten, in das 60 Gew.-% Schwerspat, 20 Gew.-% Quarzmehl und 20 Gew.-% Talkum eingearbeitet werden. Die so erhaltene zähe Masse wird durch Vermischen mit 2-10 Gew.-% Benzolsulfonsäure-methylester innerhalb weniger Minuten in eine harte Substanz verwandelt, die sich gut für Dauerfüllungen eignet.
Beispiel 8 : 22 g Polyepibromhydrin vom Polymerisationsgrad 6 wurden, gelöst in 50 g Methylglycol, mit 28 g Äthylenimin und 22 g Kaliumcarbonat unter Rühren eine Stunde auf 50 und eine Stunde auf 600 erhitzt. Nach Zugabe von 5,4 g Natriummethylat wird weitere 22 Stunden unter Rühren auf 600 erwärmt. Man nimmt das Reaktionsgemisch in 300 ml Benzol auf, saugt ab, engt das Filtrat im Vakuum weitestmöglich ein, nimmt nochmals in Benzol auf, zentrifugiert Ungelöstes ab und entfernt das Lösungsmittel abermals im Vakuum. Es wird ein Produkt erhalten, in dem 60% der Seitenketten Äthyleniminreste und 40% der Seitenketten Methyläthergruppen tragen. Aus dieser Substanz erhält man durch Vermischen mit 10% Benzolsulfonsäure-methylester eine durchsichtige, unlösliche Masse.
Beispiel 9: 6 g Polyglycidcrotonat, dessen Herstellung in der USA-Patentschrift Nr. 2, 556, 075 beschrieben ist, werden, gelöst in 30 ml Methvienchlorid, durch Ausschütteln mit Natronlauge von dem aus der Polymerisation herrührenden Zinntetrachlorid befreit. Nach Entfernung des Lösungsmittels im Vakuum wird in Benzol aufgenommen und das Lösungsmittel nochmals im Vakuum verdampft. Anschliessend lässt man mit 5 g Äthylenamin acht Tage bei Raumtemperatur stehen und entfernt dann überschüssiges Äthylenimin im Vakuum. 1, 0 g des so erhaltenen Polyglycid-ss-äthyleniminobutyrat werden mit 50 mg eines Gemisches aus Benzolsulfonsäure-methylester und 2,5-Dichlorbenzolsulfonsäure-methylester im
<Desc/Clms Page number 5>
Verhältnis 1 : 1 angeteigt.
Man erhält nach wenigen Minuten ein vernetztes unlösliches Produkt.
Beispiel 10 : In 100 Teile eines Anlagerungsproduktes von Äthylenimin an einen Polyester, hergestellt aus Maleinsäureanhydrid und Butylenglycol-1,3 im Mol-Verhältnis 5 : 6 werden 50 Teile Schwerspat, 30 Teile Quarzmehl, 5 Teile Kieselgur, 0,01 Teil eines gelben und 0,03 Teile eines braunen Pig mentes eingearbeitet. Die so erhaltene Masse eignet sich für Dauerfüllungen im Front-Zahngebiet. Sie wird durch Vermischen mit wenigen Prozent Benzol- oder p-Toluol-sulfonsäuremethylester in wenigen Minuten in eine Masse von ausgezeichneter Härte und hoher Transparenz verwandelt.
Beispiel 11 : 0,5 g des in Beispiel 1 erwähnten Äthyleniminopolyesters werden mit 0, 1 g Hexandiol-2, 5-bis-ss-äthyleniminobutyrat gemischt. Die erhaltene Masse besitzt eine niedrige Viskosität und ist nach dem Vermischen mit Benzol-sulfonsäure-methylester zur Befestigung von Inlays und Kronen hervorragend geeignet.
Beispiel 12: In 0,5 g Hexandiol-2,5-bis-ss-äthyleniminobutyrat werden 2, 2 g eines Gemisches von gleichen Teilen Quarzmehl und Schwerspat eingearbeitet. Die Masse wird nach Zugabe von 5 Gew.-% eines Gemisches aus gleichen Teilen Benzolsulfonsäure-methylester und p-Toluolsulfonsäuremethylester in kurzer Zeit hart und unlöslich.
Beispiel 13 : An Stelle des in Beispiel 10 verwendeten Polyesters wird ein Polyester aus Maleinsäureanhydrid, Butylenglycol-1, 3 und Hexandiol-l, 6 im Mol-Verhältnis 7 : 4 : 4 verwendet. Die Weiterverarbeitung geschieht in der in Beispiel 10 angegebenen Weise. Es wird gleichfalls eine sehr harte und transparente Masse erhalten.
Beispiel 14 : In 5 Teile eines Anlagerungsproduktes von Äthylenimin an einen Polyester, hergestellt aus Maleinsäureanhydrid, Crotonsäure, Butylenglycol-1, 3 und Hexandiol-1,6im Mol-Verhältnis 7 : 1 : 5 : 3, werden 12 Teile Asbestmehl eingearbeitet. Die Masse ist für die Herstellung von Dauerfül- lungen im Backenzahngebiet gut geeignet.
Beispiel 15 : In ein Produkt, hergestellt durch Anlagerung von 0 :, ss-Äthylenimin an einen Polyester aus Maleinsäureanhydrid, Butylenglycol-1,3,Hexandiol-1, 6, 2-Äthylenhexandiol-l, 3 im Mol-Verhältnis 5 : 2 : 2 : 2, werden 80 Gew.-% eines handelsüblichen Acrylharzes eingearbeitet. Das Gemisch besitzt eine für die Verarbeitung günstige Konsistenz und weist nach der Vernetzung mittels Benzolsulfonsäure-methylester eine gute Transparenz auf.
Beispiel 16 : Ein Gemisch wird hergestellt durch Verkneten von 100 g eines Anlagerungsprodukts von 0 ss-Äthylenimin an einen Polyester aus Maleinsäureanhydrid, Butylenglycol-l, 3, Hexandiol-1, 6
EMI5.1
methylester und Methansulfonsäure-methylester angeteigt und für Dauerfüllungen verwendet.
Beispiel 17 : An Stelle des in Beispiel 16 genannten Polyesters wird ein Polyester aus Maleinsäureanhydrid, 2, 2-Diäthylpropandiol-l, 3 und Butylenglycol-l, 3 im Mol-Verhältnis 6: 2: 5 verwendet.
Die weitere Verarbeitung wird in gleicher Weise vorgenommen. Es wird eine sehr harte Masse erhalten.
Die linearen Polyester können an Stelle der in den Beispielen genannten Diole u. a. auch folgende Diolkomponenten enthalten :
2-Methyl-2-propyl-propandiol-1, 3
2, 2-Dimethyl-propandiol-l, 3
Propandiol-1, 3.
Selbstverständlich können diese Diole auch in Gemischen mit andernDiolen zur Anwendung kommen.
In geringer Menge und zur Einstellung des Mol-Gewichts können auch einwertige Alkohole mitverwendet werden. In Frage kommen beispielsweise Butanol und Hexanol.
An Stelle von Maleinsäure können für die Polyesterdarstellung auch andere α,ss-ungesättigte Dicarbonsäurenverwendetwerden, z.B.Fumarsäure.
Als Vernetzer können an Stelle der in der Beschreibung und in den Beispielen genannten Substanzen auch andere Alkylierungsmittel zur Anwendung kommen, z. B. o-Toluolsulfonsäure-methylester, auch im Gemisch mit p-Toluolsulfonsäure-methylester, Benzolsulfonsäure-allylester, p-Methoxy-benzolsulfonsäure-methylester, Äthansulfonsäure-methylester.
<Desc/Clms Page number 6>
Soweit es sich dabei um bei Raumtemperatur feste Substanzen handelt, werden sie zweckmässig in
Gemischen mit flüssigen Vernetzern zur Anwendung gebracht.
Die in den Beispielen erwähnten Massen haben sich durchwegs als sehr vorteilhaft zur Füllung von
Hohlräumen in Zähnen sowie als Unterfüllungen u. dgl. erwiesen. Die Herstellung von Additionsprodukten von Äthylenimin an organische Verbindungen mit reaktionsfähigen C-Doppelbindungen ist bereits bekannt, ebenso ihre Verwendung bei der Herstellung von Kunststoffen sowie als Lackgrundmasse. Es war jedoch für den Fachmann überraschend, dass derartige weiterpolymerisierbare Additionsprodukte besonders gut in der
Zahntechnik verwendet werden können.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Masse zur Füllung von Hohlräumen in Zähnen und zur Befestigung von Zahnersatzteilen, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine vernetzbare Polyäthyleniminverbindung mit durchschnittlich bis zu etwa
20 Äthylenimingruppen, vorzugsweise ein Anlagerungsprodukt von a, ss-Äthylenimin oder einem seiner
C-Alkylderivate an eine organische Verbindung mit wenigstens zwei reaktionsfähigen Kohlenstoffdoppel- bindungen enthält.