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Verfahren zur Herstellung von Eisenbahnradreifen u. dgl.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Eisenbahnradreifen u. dgl., durch das eine Verbesserung der Güte, Herabsetzung der Erzeugungskosten und Erhöhung der Leistung gesichert wird.
Zur Erzeugung der Eisenbahnradreifen sind Verfahren bekannt, bei welchen aus den abgegossenen Blöcken nach Erwärmen Zagel gewalzt, diese nach abermaligem Erwärmen zu Würfeln zerstückelt, abgerundet, gestaucht, gelocht und nach weiterem Erwärmen vorgeweitet und endlich nach einem letzten Erwärmen zu Radreifen gewalzt werden. Es sind auch Verfahren bekannt, nach denen Blöcke mit Kreisprofil gegossen, die Blöcke zu Scheiben abgestochen, dann diese nach Erwärmen gestaucht, gelocht, nach einem weiteren Erwärmen vorgeweitet und nach einem letzten Erwärmen zu Reifen gewalzt werden.
Es sind schliesslich Verfahren bekannt, bei welchen für jeden Radreifen (bzw.. für jeden das Endprodukt darstellenden Ring) als Ausgangsstück je ein gesonderter, kleiner, birnförmiger Block gegossen, dieser nach Erwärmung gestaucht, gelocht und nach abermaligem Erwärmen vorgeweitet und endlich nach einem letzten Erwärmen zu Reifen (Ringen) gewalzt wird.
Die Nachteile dieser Verfahren sind das mehrfache Erwärmen der Werkstücke, der grosse Materialaufwand, die geringe Leistung und die zufolge Seigerung auftretende Ungleichmässigkeit in der Qualität des Erzeugnisses.
Die Erfindung bezweckt die Beseitigung dieser Nachteile, wodurch ermöglicht wird, durch eine einfachere Bearbeitungsreihe billigere Radreifen von besserer Güte zu erzeugen. Insbesondere hat die Erfindung zum Zweck, Radreifen mit kleinerer Seigerung, mit gleichmässigerer chemischer Zusammensetzung und mit gleichmässig verteilten nichtmetallischen Einschlüssen herzustellen, wobei die Radreifen u. dgl. innerhalb einer Schmelze der Güte nach gleich sind, ihre Erzeugungsproduktivität verglichen mit der bisher bekannten Produktivität erheblich höher ist und schliesslich die Fabrikation einen geringeren Energieund Arbeitsstundenaufwand und weniger flüssigen Stahl erfordert.
Nach der Erfindung wird als Ausgangsmaterial ein im Strangguss erzeugtes dickwandiges Rohr verwendet. Das Rohr wird zu Zwischenerzeugnisse bildenden Ringen abgestochen, aus denen dann durch Walzen unmittelbar Radreifen od. dgl. hergestellt werden. Dem unmittelbaren Walzen kann ein Vorweiten (Vorwalzen) des Erzeugnisses vorgeschaltet werden, was aber Im allgemeinen ein besonderes Erwärmen benötigt. Das Ausgangsmaterial muss für beide Technologien nur einmal erwärmt werden.
Durch das Verfahren nach der Erfindung wird die Herstellung der Radreifen anstatt der Erzeugung mit zwei-, drei-, sogar vierfacher Erwärmung mit einer einzigen Erwärmung gelöst, was an sich schon eine Er- sparung von 500000 bis 1500000 Kilogrammkalorien pro Tonne bedeutet. Bei dem Verfahren nach der Er-
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das Vorwalzenrunden der Würfel, deren Stauchen und Lochen weg, womit auch die dazu erforderlichen Einrichtungen, leren Inbetriebhaltung und die Anwendung der bezüglichen Fertigungstechnologien überflüssig werden. Durch die Erfindung wird die Herstellung von Radreifen auf das maschinelle Stranggiessen des Rohres, auf las Abstechen und auf das Walzen der Ringe vereinfacht. Unter dickwandigen Rohren werden Im allgemeinen Rohre mit einer Wandstärke von über 50 mm verstanden.
Die Wandstarke der im Strang gegosse- ien Rohre bei dem gegenwärtigen Verfahren beträgt das 4-5fache dieses Wertes, z. B. bei einer Ausssth- rungsart 245 mm.
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Die Verbesserung der den dynamischen Beanspruchungen ausgesetzten Radreifen und das Sichern der gleichmässigen Qualität derselben fördert auch die Schaffung einer erhöhten Sicherung im Betrieb, d. h. im Güter-und Personenverkehr.
Eine beispielsweise Ausführungsart der Erfindung wird nachstehend beschrieben.
Die erste Phase der Herstellung besteht in der Erzeugung des im'Strang gegossenen Rohres. Es wird z. B. für einen normalen Eisenbahnradreifen mit einem Durchmesser von 872 mm ein Rohr im Strang gegossen, dessen Aussendurchmesser 690 mm und dessen Innendurchmesser 200 mm beträgt, folglich mit einer Wandstärke von 245 mm. Als zweite Phase wird dieses auf einer Stranggiessmaschine mit den angegebenen Abmessungen gegossene Rohr während der Erzeugung auf der Stranggiessmaschine autogen auf 4 m lange Rohre zerschnitten. Diese 4 m langen Rohre werden auf einer Drehbank in der dritten Phase zu Ringen von 141 mm Höhe abgestochen. Zwecks grösserer Produktivität wird eine Drehbank verwendet, die mit soviel Messern arbeitet, als das Rohr in Ringe zerstochen werden soll.
Die abgestochenen Ringe werden nach Überprüfung und Entfernung der etwaigen örtlichen Fehler, als vierte Phase, nach Erwärmung in einem Ofen, mit Vorwalzen auf Fassonringe vorgeweitet, z. B. auf einen Aussendurchmesser von 785 mm und einen Innendurchmesser von 685 mm, und nachher werden in einer fünften und letzten Phase die Fassonringe möglicherweise in derselben Hitze zu Radreifen fertiggewalzt. Dieses Verfahren findet z. B. bei der Herstellung von Eisenbahn-Waggonradreifen, Eisenbahn-Personenwagen-Radreifen, Eisenbahn-Lokomotiv- radreifen usw. Verwendung.
Das Verfahren nach der Erfindung eignet sich nicht nur zur Erzeugung von Eisenbahnradreifen, sondern auch zur Herstellung von Enderzeugnisse bildenden Werkstoffen in Ring- oder ähnlicher Form.