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Elektroherd Elektroherde, bei welchen die Energie auf das Kochgut mittels Hochfrequenz übertragen wird, besitzen als Koch- oder Backrohr einen Hohlraum mit reflektierenden Begrenzungswänden. Die Hochfrequenz- energie wird durch einen oder mehrere Kanäle eingespeist und baut in diesem ein Feld auf, welches an bestimmten, jeweils um halbe Wellenlänge versetzten Stellen ein Energiemaximum an das Kochgut abgibt. Diese Zonen garen nun schneller durch als das umliegende Kochgut, was sich besonders bei Massen schlechter Wärmeleitfähigkeit z. B. Kuchen, Torten u. dgl. unangenehm bemerkbar macht, und in steigendem Ausmass eintritt, wenn mit hohen Leistungen und extrem kurzen Garzeiten gearbeitet wird. Diese Erscheinung kann nur dann beseitigt werden, wenn es gelingt. das Hochfrequenzfeld während des Kochvorganges periodisch zu verschieben.
Bekanntgeworden sind bisher mechanische Vorrichtungen entweder in Form beweglicher Reflektoren, welche im Hohlraum selbst oder in den Zuführungskanälen, allenfalls auch in den Zwischenkreisen angeordnet, entweder das Feld verschieben oder als Hochfrequenzweiche wirkend die Einspeisung periodisch durch jeweils verschiedene Einkopplungen bewirken.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Kochgut entgegen dem Feld zu bewegen, wobei das bewegte Gut ausserdem noch auf das Feld rückwirkt und damit zusätzlich kleinere lokale Verschiebungen auftreten.
Allen diesen Konstruktionen gemeinsam ist der Nachteil, im Kochraum oder den Hochfrequenzkanälen bewegte Teile anordnen zu müssen, welche, wie alle derartigen Lösungen mechanisch empfindlich sind und die Konstruktion wesentlich verteuern. Ein weiterer Nachteil ist die Neigung beweglicher Teile zu verschmutzen bzw. deren schlechte Reinigungsmöglichkeit.
Erfindungsgemäss wird nun ein Elektroherd vorgeschlagen, in welchem eine Verschiebung des Feldes mit elektrischen Mitteln erzielt wird, u. zw. durch Veränderung der Anodenspannung der hochfrequenzerzeugenden Röhre in Verbindung mit einer Unsymmetrie des Hohlraumes und bzw. oder der Einspeisung.
Bei Verwendung zweier Magnetrons wird eine ähnliche Wirkung erzielt, wenn beide in bekannter Weise im Gegentakt arbeiten. Dadurch überwiegt jeweils die Einspeisung, deren Rohr an höherer Spannung liegt, so dass das Feld bei geeigneter Auslegung des Hohlraumes und der Einspeisung verschoben werden kann.
Der erfindungsgemässe Elektroherd besteht aus einem das garzubereitende Gut aufnehmenden Hohlraum, einer ein hochfrequentes, elektrisches Wellenfeld erzeugenden Röhre und einer Einspeisung für die elektrischen Hochfrequenzwellen, bei welchem die Anodenspannung der hochfrequenzerzeugenderi Röhre einen sich ändernden Wert besitzt. Der Elektroherd ist dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum in bezug auf eine seiner Achsen oder in bezug auf eine durch zwei seiner Achsen gebildete Ebene unsymmetrisch ausgebildet ist und bzw. oder die Einspeisung gegenüber dem Hohlraum unsymmetrisch angeordnet ist.
Bei Verwendung nur einer hochfrequenzerzeugenden Röhre wird erfindungsgemäss die Doppelanordnung der wechselseitig arbeitenden Magnetrons durch eine verstärkte Unsymmetrie des Hohlraumes und bzw. oder der Einspeisung ersetzt.
Es wurden bereits Hohlräume unsymmetrisch ausgeführt u. zw. in Form einer Abschrägung der oberen Kanten, um mit Energieverlust verbundene möglichst vielfache Reflexionen an den Hohlraumwänden zu er- zielen und damit die auf das Magnetron zurückreflektierte Energie zu reduzieren. Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist jedoch, eine Verschiebung des Wellenfeldes zu erwirken u. zw. auf Grund einer Kom-
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bination von unsymmetrischem Hohlraum und variierender Anodenspannung der hochfrequenzerzeugenden
Röhre. Ein symmetrischer Hohlraum ist im allgemeinen stabil, ein unsymmetrischer weniger bis labil ; mit der Änderung der Anodenspannung ändern sich auch Anpassung, Phasenlage und Frequenz, wodurch eine Verschiebung des Feldes im Hohlraum ermöglicht wird.
Besteht die Unsymmetrie nun darin, dass der Hohlraum selbst im wesentlichen in allen Achsen sym- metrisch ist und die Einspeisung unsymmetrisch erfolgt, u. zw. durch seitliche Versetzung oder durch
Schrägstellung der Einspeisung, so ist die Höhe der Einspeisung, welche vorzugsweise gegenüber dem Hohlraum im oberen Drittel liegt, im Sinne der Erfindung bedeutungslos. Ist der Hohlraum selbst in bezug auf eine seiner Achsen oder in bezug auf eine durch zwei beliebige Achsen gebildete Ebene unsymmetrisch gestaltet, so kann die Unsymmetrie natürlich auch darin bestehen, dass zwei unsymmetrische Hohlraumhälfte zusammengesetzt werden. Wie bereits erwähnt wurde, ist es möglich, beide Unsymmetrien zu kombinieren, d. h. also sowohl einen unsymmetrischen Hohlraum zu verwenden als auch unsymmetrisch einzuspeisen.
In jedem Falle können Verschiebungen bis zu einem Viertel der Hohlraumwellenlänge, was in der Wirkung den günstigsten Fall darstellt, erzielt werden.