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Verfahren und Vorrichtung zum Abheben eines auf einem Drehfilter abgesetzten Niederschlages
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abheben eines auf einem
Drehfilter abgesetzten Niederschlages in getrennten Schichten, die einer verschiedenen Weiterverarbei- tung zugeführt werden sollen.
Es ist bekannt, dass mit Unterdruck arbeitende Drehfilter im allgemeinen eine gelochte Trommel aufweisen, die mit einem Filtertuch bespannt ist und teilweise in einen Trog eintaucht, der die zu fil- trierende Trübe enthält. Durch die Wirkung des im Innern der Trommel erzeugten Vakuums werden die
Feststoffe auf dem Filtertuch abgesetzt und der auf diese Weise gebildete Filterkuchen wird infolge der Drehung der Trommel aus dem Trog herausgehoben. Ein etwas oberhalb des Flüssigkeitsspiegels angeord- netes Abstreifmesser hebt überschüssigen Niederschlag ab und gleicht auf diese Weise die Dicke des Filterkuchens aus, der anschliessend unter fortgesetzter Absaugung durch eine oder mehrere Walzen noch verdichtet wird. Der Kuchen wird dann mittels eines passend angeordneten Messers vom Filter abgehoben.
Es ist bekannt, dass man den Feststoff waschen kann, solange er sich noch auf dem Filter befindet. Dieser
Arbeitsvorgang zielt darauf ab, das Entfernen der noch im Kuchen enthaltenen Mutterlauge zu beschleunigen. wobei sich die Reste der Mutterlauge von der Aussenfläche des Filterkuchens fortschreitend gegen die Auflage des Filtertuches hin verlagern. Es ist auch bekannt, von einem Drehfilter nicht den gesamten abgesetzten Niederschlag für die Weiterverarbeitung abzuheben, sondern nur eine Schichte bestimmter Dicke abzunehmen, wogegen die auf dem Filter verbleibende zweite Schicht von geringerer Reinheit, ohne einer weiteren Behandlung unterworfen zu werden, in den Filtertrog zurückgeführt wird.
Die Erfindung basiert auf der Tatsache, dass das Waschen des Filterkuchens ie bestimmten Fällen wegen der Löslichkeit der den Filterkuchen bildenden Verbindungen verhältnismässig, beschränkt werden muss.
Das Waschen eines aus Natriumbikarbonat bestehenden Niederschlages mit begrenzten Flüssigkeitsmengen führt zu einem Filterkuchen von recht unterschiedlichem Gefüge, da ja die äussere Schicht mit reiner Flüssigkeit gewaschen wird, wogegen die inneren Schichten mit einer Fllissigkej gewaschen werden, die in dem Masse ihrer Annäherung an das Filtertuch mehr und mehr mit Verunreinigungen beladen wird. Wenn der auf dem Filtertuch abgesetzte Niederschlag als Ausgangsprodukt für die Weiterverarbeitung auf mehrere unterschiedliche Erzeugnisse dienen soll, die verschieden reine Ausgangsstoffe erfordern, dann ist es gemäss der Erfindung möglich, den Niederschlag so abzuheben, dass die Bedingungen zur Durchfüh- rung dieser weiteren Verarbeitungsvorgänge erfüllt sind.
Gemäss der Erfindung wird ein auf einem Drehfilter abgesetzter und in zwei aufeinanderfolgenden Schichten abgehobener Niederschlag von Natriumbikarbonat einer speziellen Weiterverarbeitung der beiden abgehobenen Schichten in der Weise unterworfen, dass die äussere, besser gewaschene Schicht zur Herstellung von Ätznatron oder von reinem Natriumbikarbonat verwendet wird und die innere, nach dem Abheben der äusseren Schicht auf der Filtertrommel verbleibende, stärker getrocknete Schicht sodann ebenfalls abgehoben und zur Herstellung von wasserfreiem Natriumkarbonat verwendet wird.
Das Verfahren nach der Erfindung kann zweckmässig bei der Filtration des Natriumbikarbonats angewendet werden, das bei der Karbonatisierung von ammoniakalischer Kochsalzlösung entsteht, doch ist die Erfindung nicht auf dieses spezielle Beispiel beschränkt, sondern kann auch bei andern Niederschlägen angewendet werden. Bei Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens in grosstechnischem Massstab zur Aufarbeitung von Natriumbikarbonat werden grosse technische und wirtschaftliche Vorteile erzielt. Aus
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der Aussenschicht können leichter und billiger als bisher viel reinere Produkte erhalten werden, die sich besonders gut zur Gewinnung von Ätznatron für die Kaustizierung eignen, während sich aus der gut abgesaugten Innenschicht rascher und mit geringerem Wärmeverbrauch kalziniertes Natriumkarbonat gewinnen lässt.
Die Zeichnung zeigt in Form eines Ausführungsbeispieles der Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens.
Die Vorrichtung weist eine umlaufende Trommel l, auf der die Filtereinrichtung angeordnet ist,
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und eine Druckwalze 4 auf, welche die Dicke des Filterkuchens auf der Trommel ausgleichen, und besitzt weiters Ausgüsse 5 zur Verteilung von Waschflüssigkeit und eine Druckwalze 6. Die Vorrichtung um- fasst ferner noch mehrere Messer, von denen in der Zeichnung zwei Messer 12 und 13 dargestellt sind, die durch Rutschen (Gleitbahnen) 14 bzw. 15 verlängert sind. Die Messer sind aus rostfreiem Stahl hergestellt, ebenso auch die Rutschen, die gegebenenfalls mit einem Schutzüberzug, z. B. aus Polyvinylchlorid, überzogen sein können. Die Besonderheit der Vorrichtung besteht also in der Verwendung mehrerer Messer, von denen jedes folgende eine nächsttiefere Schicht des Niederschlagkuchens abhebt.
Die in der Zeichnung veranschaulichte Vorrichtung. diebesonders. abernichtausschliesslich zur Filtration von Natriumbikarbonat aus Anlagen zur Karbonatisierung von ammoniakalischer Sole dient, arbeitet in folgender Weise : Die durch den Trog mit der Natriumbikarbonattrübe laufende Trommel beladet sich längs des Umfangsteiles 16mit dem Niederschlag, der auf der Trommel einen Kuchen 7 aus Natriumbikarbonat bildet. Die Oberfläche dieses Kuchens wird durch das Abstreifmesser 3 egalisiert und durch die Walze 4, die auf den Kuchen einen Druck ausübt, gepresst. Der Kuchen geht dann an den Waschausläufen 5 vorbei, wo er mit einer wegen der Löslichkeit des Natriumbikarbonates begrenzten Menge von Wasser getränkt wird.
Hiebei bildet sich eine Art von"Waschgefälle"aus, wobei die äussere Schicht 8 durch reines Wasser gewaschen wird, wogegen die darunter liegende Schicht 9 durch Wasser gewaschen wird, das vom Auswaschen der Schicht 8 stammende Chlorionen enthält. Die Schicht 8 ist daher, weil sie "besser" gewaschen ist, zur Herstellung von Ätznatron zur Kaustizierung oder von raffiniertem Natriumbikarbonat hoher Reinheit geeignet. Bei dieser Verwendung hat der Feuchtigkeitsgehalt keinerlei Bedeutung, weil der Niederschlag wieder gelöst wird. Nachdem die Schicht 8 einer letzten Pressung durch die Walze 6 unterworfen wurde, wird sie nun durch das durch die Rutsche 14 verlängerte Messer 12 abgehoben.
Das Messer 12 ist so hoch wie möglich angeordnet, wobei die Stellung des Messers auf eine gute Abhebung der Schicht 8 abgestimmt ist, die nach dem Abheben Bikarbonatzersetzern oder Reinigern zugeführt wird. Da die auf dem Filter verbleibende Schicht 9 des Natriumbikarbonats weiterhin der Wirkung des Vakuums unterworfen ist und ihre Dicke kleiner ist als die ursprüngliche Kuchendicke, lässt sich diese Schicht viel vollkommener trocknen und ist infolgedessen für die Herstellung von Natriumkarbonat, bei dem der Feuchtigkeitsgehalt einen grossen Einfluss auf die Leistung der Trocknungseinrichtungen hat, besser verwendbar. Die Abhebung der Schicht 9 erfolgt durch das durch die Rutsche 15 verlängerte Messer 13. Dieses Messer 13 ist so tief wie möglich, aber noch über dem Flüssigkeitsspiegel im Trog angeordnet.
Durch Vergrösserung des Abstandes zwischen den Messern 12 und 13 wird die Trockenstrecke 10 der Schicht 9 vorteilhaft verlängert. Nach dem Abheben dieser Schicht taucht der Trommelumfang neuerdings in den Filtertrog ein und wird längs des Umfangsteiles 16 erneut mit Feststoff beladen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Abheben eines auf einem Drehfilter abgesetzten Niederschlages in zwei aufeinanderfolgenden Schichten, dadurch gekennzeichnet, dass zur Aufarbeitung eines Niederschlages von Natriumbikarbonat die äussere, besser gewaschene Schicht zur Herstellung von Ätznatron oder von reinem Natriumbikarbonat verwendet wird und die innere, nach dem Abheben der äusseren Schicht auf der Filtertrommel verbleibende, stärker getrocknete Schicht sodann ebenfalls abgehoben und zur Herstellung von wasserfreiem Natriumkarbonat verwendet wird.