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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung voluminöser Garne
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung'zur Herstellung voluminöser Garne.
Es ist bereits aus der deutschen Patentschrift Nr. 655392 bekannt geworden, wollähnliche, künstliche Fällen dadurch herzustellen, dass die koagulierten, aber noch im plastischen Zustand befindlichen Kfunstseidefäden im Anschluss an die Behandlung mit dem Koagulierungsmittel der Einwirkung eines rotierenden Luftstromes ausgesetzt t werden. Die Strömung zieht sie in die Vorrichtung hinein und verzwimt die noch plastischen Fäden in unregelmässiger Weise, ohne
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'die Fäden dabei auseinandergeblasen oderBei der Vorrichtung zur Durchführung'dieses bekannten Verfahrens werden die Fäden gerade, in Richtung des Gasstromes, eingeführt.
Demgegenüber wird beim erfindungsgemässen Verfahren eine Trennung der Einzelfäden voneinander und eine Sdhlaufenbildung an jedem einzeLnen Faden erzielt, wobei wenigstens ein Teil dieser Schlaufen mindestens einen Kreuzungspunkt haben, wenn man sie in der Projektion auf eine Ebene befrachtet, die bestimmt ist durch die Garnachse und durch den von der Achse am weitesten entfernten Punkt der Schlei- fe. Der die Schleife bildende Faden selbst muss sich also im Kreuzungspunkt nicht berühren, obwohl dies die bevorzugte Form einer solchen Schleife ist. Die Einzelschl'eife kann auch mehrere lichte'Öffnungen, damit also mehrere Kreu- Zfungspunkte, in der Projektion besitzen.
Die lichten Öffnungen können zum Teil so klein sein, dass die Schleife an dieser Stelle als um sich verdrillter Einzelfaden erscheint.
Nach der Ausbildung solcher Schleifen an den Einzelfäden wird das Fadenbündel wieder zum Garn vereinigt. Wenn man, das Garn auf. dreht, verschwinden die in der ! beschriebenen Weise aus- gebildeten Schleifen durch mässigen Zug mehr oder weniger leicht, ohne dass Knotenbildung eintreten muss.
Bei einem Verfahren, bei dem ein voluminöses Garn durch Einwirkung eines strömenden Mediums auf ein in dieses mit grösserer als der Abzugsgesch windigkeit eingeführtes Garn oder Bündel endloser Fäden, unter Trennung der einzelnen Fäden oder Fasern und unter Ausbildung von Schlingen, Schlaufen, Einrollungen, Verknotungen usw. in den einzelnen Fäden oder Fasern hergestellt wird, wird e1iindungsg. emäss das Fa- denibündel oder Garn in das strömende Medium, in welchem Turbulenz erzeugt wird, unter einem spitzenWinkel, vorzugsweiseuntereinemWinkel von 45 bis 60 , eingeführt und an der Stelle seines Eintrittes in das strömende Medium in die Hauptfortbewegungsrichtung desselben abgewin- ! kelt. Oft ist es von Vorteil, wenn die Turbulenz in dem strömenden Medium erhöht wird, z.
B. durch Gegenwart eines Hindernisses im strömenden Medium, wobei das Hindernis vorzugsweise in bezug auf die Strömungsrichtung des Mediums gesehen vor der Eintrittsstelle des Garnes oder Fadenbündels in das strömende Me- dium eingefügt wird. Es ist oft erwünscht, dass das behandelte Garn oder Fadenbündel unter erneutem Abwinkeln aus dem strömenden Medium herausgeführt wird. Es ist dabei wesentlich, dass das in die turbulente Zone des strömenden Mediums eingeführte Fadenbündel vom Mediumstrom plötzlich abgewinkelt wird.
Dabei werden die Einzelfasern wirksam voneinander getrennt und jede einzelne Faser wird durch den turbulenten Strom durcheinandergewirbelt, wobei die oben erwähnten Schleifen usw. eingedreht werden.
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zur Durchführung. diesesfahrens ist. erfindungsgemäss so ausgebildet, dass ein gegebenenfalls bewegliches Garneinführungs- organ mit vorzugsweise kreisförmiger Bohrung In einen Strömungskanal für das Medium unter einem spitzen Winkel, vorzugsweise zwischen 45 und 600, einmündet. Weitere Merkmale der Er- findung sind der Zeichnung in Verbindung mit der nachstehenden Beschreibung zu entnehmen.
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In der Zeichnung ist Fig. 1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemässen Garnbehand- lungsvorrichtung, Fig. 2 eine Vorderansicht eines Ausführungsbeispieles der erfindungsgemässen Vorrichtung, Fig. 3 eine Seitenansicht von einzelnen Teilen der Vorrichtung gemäss Fig. 2, Fig.
4 ein Querschnitt nach der Linie 4-4 der Fig.
2 und Fig. 5 eine Druntersicht zu Fig. 2.
Das Garn wird unter einem spitzen Winkel in eine turbulente Strömung eingeführt, insbeson- dere stromabwärts eines in der Strömung ange- ordneten Hindernisses, wobei die turbulente Strömung, gewöhnlich eine Luftströmung, die Einzelfäden des Garnes verwindelt bzw. einrollt.
Gemäss Fig. 1 wird das zu behandelnde Garn 1 z. B. mit Hilfe von Walzen 2 und 3, zwischen denen das Garn durchläuft, der Düse mit einer bestimmten Geschwindigkeit zugeführt. Das Garn tritt in die Einführungsvorrichtung 6 ein, die seitlich von der Düse aus dem Gehäuse 30 vor- ragt. Das untere Düsenende ist über das Anschlussstück 7 an eine Druckluftquelle angeschlos- sen und führt einen Luftstrom, in den das Garn eingeführt wird. Das aus dem Element 40 der Vorrichtung austretende, behandelte Garn wird mit Hilfe der Walzen 4 und 5, zwischen denen"- es durchläuft, mit bestimmter Geschwindigkeit weiterbefördert. Gewöhnlich wird je eine Walze jedes Walzenpaares, z.
B. die Walze 2 bzw. 4, durch einen geeigneten Antrieb in Drehung versetzt, während die Walzen 3 und 5 reibung- schlussig mitgenommen werden. Wenn das Garn mit dem Luftstrom oben aus der Düse austritt, sind seine einzelnen Fäden schlaufen-oder schlin- genförmig, wie dies In Fig. 1 durch die das behandelte Garn darstellende gezackte Linie ange- deutet ist.
Einzelheiten eines bevorzugten Ausführungbeispieles der Düse sind aus Fig. 2-5 ersichtlich.
Fig. 3 zeigt deutlich die drei Hauptteile, nämlich das Garneinführungsorgan 6, das Gehäuse 30 und das Formstück 40. In dem Gehäuse 30, in dem der Länge nach von unten nach oben eine zylindrische Längsbohrung 20 ausgebildet ist, sind die. beiden ändern Hauptteile der Düse montiert.
Die Längsbohrung des Gehäuses ist in der Nähe ihres oberen Endes zur Aufnahme des ebenfalls in der Längsrichtung durchbohrten Formstückes 40 dreifach abgesetzt. Der Hals 48 des Formstückes ruht auf dem Absatz 21 des Gehäuses.
Der Absatz 22 ist eben gross genug zur Aufnah- me der torusförmigen Dichtung 47, die den Hals des Formstückes umgibt und am Bund 52 anliegt, der seinerseits auf dem Absatz 23 des Gehäuses ruht. Die Schraube 38 ist in den Oberteil des Gehäuses eingeschraubt und drückt das Klemmstück 39 fest von oben gegen den Bund, um das Formstüdk im Gehäuse festzuhalten. Das Klemmstück 39 ist gabelförmig ausgebildet und umgreift den Ansatz 28 des Formstückes. Ferner ist, in dem Gehäuse eine Querbohrung 33 aus-
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spitzen Winkel zur Längsbohrung erstreckt. Die Querbohrung 33 beginnt an der Vorderseite des Gehäuses und ist an der Schnittstelle mit der Längsbohrung verengt. Diese Querbohrung nimmt in ihrem verengten Teil das Garnrohr 32, in ihrer äusseren Endstreoke die Hülse 31 auf.
Der Vorderteil des Gehäuses ist in einem Teil seiner Tiefe durch einen Schlitz 37 von oben bis unten geteilt, so dass die Flansche 35 und 36 entstehen. Die Schraube 34 wird durch die etwas grössere gewindelose Ausnehmung 25 des Flansches 35
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geschraubt, um die Flansche so gegeneinander zu ziehen, dass die Hülse fest in der Querboh- rung gehalten wird. Der Gehäuseunterteil 51 ist mit einem Aussengewinde ausgebildet, mit dem er an eine Leitung für ein Druckmedium ange- schlossen werden kann.
Das Formstück besitzt eine Querbohrung 41, die im Durchmesser im wesentlichen dem ver- engten Teil der Querbohrung des Gehäuses ent- spricht und sich vom äusseren Rand des Halses 48 zum Schnitt mit der Verengung 43 der Längs- bohrung erstreckt, u. zw. unter einem Winkel, der dem Schnittwinkel der entsprechenden Ge- ; bäusebohrungen entspricht. Jenseits der Veren- gung des Formstückes setzt sich die Querbohrung in ein Sackloch 42 fort, das je nach der Grösse und Form des Austrittsendes 46 des Garn- rohres entweder den gleichen oder einen etwas kleineren Durchmesser hat als die Querbohrung
41.
Am unteren Ende der Längsbohrung des
Formstückes wird die Verengung durch die Aus- senkung 29 erweitert, während die venturirohr- förmige, nach aussen erweiterte Mündung 49 ein ähnlich erweitertes, gehärtetes Einsatzstück 50 trägt.
Die Hülse 31 umgibt das Garnrohr 32 von einem Ende bis etwa zur Mitte des Rohres, um dieses genügend zu versteifen und zu tragen, wenn die Gehäuseflansche zur Festlegung des
Rohres zusammengezogen sind. Die Hülse er- streckt sich über das eine Ende des Rohres hinaus und bildet dort einen schraubenmutterähnlichen
Teil 44, dessen Bohrung nach aussen erweitert ist, um einen glatten Eintritt des Garnes in das
Rohr zu ermöglichen. Die Bohrung des Teiles 44 trägt ein erweitertes Einsatzstück 45. Das Aus- irlttsende des Rohres ist entlang der Achse teilweise weggeschnitten, so dass das Rohr über eine etwa dem Durchmesser der Verengung des
Formstückes entsprechende Strecke halbzylin- drisch ausgebildet ist.
Die am entgegengesetzten
Ende der Hülse ausgebildete Mutter 44 ist an der zu den geraden Schnitirändern des Rohres parallelen Fläche gekerbt, damit das Rohr leicht so eingesetzt werden kann, dass seine aufgeschnit-
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Die Montage der Düse ist einfach. Zunächst wird das Formstück von oben in das Gehäuse eingesetzt. Unter Durchblicken durch die Querbzw. Schrägbohrung dreht man dann das Form-
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stück langsam um die Achse der Längsbohrung, bis der Lichtreflex am Halsrand plötzlich geringer wird, d. h., dass. die Querbohrung des Formstückes in die Sichtlinie eintritt.
Dann wird da's Klemmstück oben auf das Gehäuse derart aufgesetzt, dass es das Formstück um, greift und die Schraube durch das Klemmstück hindurch so fest in. den Oberteil des Gehäuses einschraubt, dass die Dichtung zwischen Formstück und Gehäuse hermetisch. dichtend zusammengedrückt wird. Das Garnrohr wird nun vorsichtig in die Querbohrungen eingeschoben, u. zw. bis zu einer solchen Tiefe, dass das Austrittsende des Rohres jenseits der Verengung des Formstückes im Sackloch zu liegen kommt. Das Rohr wird so gedreht, dass die Kerbe nach oben zeigt. Dann wird die zweite Schraube in den Geliäuseànsch eingesetzt und so festgezogen, dass. die Hülse festsitzt.
Nach Anschluss einer Druckluftquelle an den mit einem Gewinde versehenen Gehäuseende ist, die Düse betriebsbereit.
Die die Längsbohrungen von Gehäuse und Fonmstück durchströmende und oben austretende Luft bewirkt auch das Einfädeln des Garnes in die Vorrichtung, da die Luftströmung in der Längsbohrung In dem Garnrohr einen solchen
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tes, frei bewegliches Garnende in das Rohr hinein gezogen wird und aus der Mündung des Formstückes wieder heraustritt. Die Düse ist jedoch nicht nur eine Fördervorrichtung, sondern kann auch zur Behandlung des Garnes zwecks bande- rung seiner Konfiguration verwendet werden. Bei aus endlosen Fäden bestehendem Garn kann man die Behandlung zusammenfassend dahingehend
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der Län-se die Fäden verschlungen werden.
Die Behandlungsgeschwindigkeit ist zwar so gross, dass eine Beobachtung unmöglich ist, doch kann man annehmen, dass die stromabwärts der Gameinführungs- stelle in der Längsbohrung vorhandene Turbulenz die Einze1fäden heftig schlägt und darin Schlingen ausbildet, die auch darin verbleiben, wenn das Garn an der Mündung der Düse den Luftstrom verlässt. Das Garn wird gewöhnlich ziemlich plötzlich aus dem austretenden Luftstrom entfernt, z. B. nach einer Seite herausgezogen ('Fig. 1).
Das erhaltene Garn ist voluminös, im wesentlichen bedingt durch die Gegenwart der an den Einzelfäden ausgebildeten Schlaufen, Einrollungen, Schlingen, Kräuselungen und/oder Verkno- tangens welche in zufällig sich ergebenden Abständen und Ebenen liegen und mit der Faden- längsachse beliebige Winkel bilden. Die Schlaufen usw. werden im wesentlichen durch gegenseitige Reibung der benachbarten Einzelfäden an Ort und Stelle gehalten.
Zur Erzeugung der zur Schlaufen-bzw.
Schlingenbildung der Fäden erforderlichen Turbulenz ist in der bevorzugten Ausführungsform . der enfindungsgemässen Düsen in dem Luftstrom ein geeignetes Hindernis vorgesehen, wobei das Garn stromabwärts des Hindernisses unter einem spitzen Winkel in die Strömung eingeführt wird, die ihrerseits koaxial zum Austrittskanal für Garn und Luft eingeführt wird. In. der beispielsweise dargestellten Düse ist dieses Hindernis in einem Stück mit dem Garneinführungsorgan ausgebildet, da das halbzylindrische Endstück des Garnrohres in die Luftströmung der Längsbohrung hineinragt. Dabei kann das Garnrohr, wie in Fig. 4 gezeigt, so tief eingeschoben werden, dass es im Sackloch ruht, das die Querbohrung des Formstückes fortsetzt.
Das Garn tritt aus dem zylindrischen Teil des Rohres aus und verläuft nur ein kurzes Stück stromabwärts an dem halbzylindrischen Endstück vorbei, das in dieser Richtung aufgeschnitten ist. Der stromaufwärts gelegene Teil der Längsbohrung, der vom unteren Düsenende bis zum Schnitt mit der Querbohrung verläuft, ist nur ein Kanal für Luft oder ein an- deres'stromendes Medium, während der stromabwärts gelegene Teil sowohl die von dem stromaufwärts gelegenen Teil kommende Luft als auch das eingeführte Garn führt sowie eine kleine Luftmenge, die mit dem Garn durch das Garneinfführungorgan eingeführt wird. Das Garnrohr kann gemäss Fig. 4 verschieden tief eingeschoben werden und wird durch Festziehen der Stellschraube festgelegt.
Bei der'beispielsweise dargestellten Gehäusekonstruktion mit Seitenftlan- schen (Fig. 2 und 5) kann die Einschubtiefe leicht eingestellt werden.
Das turbulenzerzeugende Hindernis braucht nicht in einem Stück mit dem Garnei11lfiihrungs- organ ausgebildet zu sein, sondern kann auch fest oder unabhängig einstellbar in der Längsbohrung des Formstückes montiert werden. Das Garnrohr oder das Formstück selbst kann auch einstückig mit dem Gehäuse ausgebildet sein,. doch kann die dargestellte dreiteilige Düse auf ein-
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Weise zusammenlgesetzt, auf die besteandergenommen werden. Im Hinblick auf eine geringe Abnutzung besteht das Hindernis und das Garnrohr vorzugsweise aus'besonders hartem
Material. Da diese Teile nach Abnutzung aus- tauschbar sein sollen hat, es nur wenig Sinn, sie mit einem andern Teil zu vereinigen.
Wenn aber Gamrohr und Hindernis einstückig ausgebildet sind, ! kann an Stelle des offenen Rohrendes beim dargestellten Ausfuhrungsbeispiel. ein am Ende geschlossenes Rohr vorgesehen werden, wobei in dem Rohrmantel nur eine Kerbe oder ein Schlitz für den Garnaustritt vorgesehen ist. Man kann zwar das Garnrohr in einer einzigen Grösse für Garne in einem weiten Denierbereich verwenden, z. B. durch Einstellung der Einschubtiefe, doch können bei herausnehmbarem Rohr auch andere Durchmesser oder Querschnittsformen des Garnrohres verwendet werden. Im allgemeinen ist das Formstück keiner Abnutzung ausgesetzt und
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kann daher vorteilhaft in einem Stück mit dem Gehäuse ausgebildet werden.
Das Garneinführungsorgan wird vorzugsweise aus hoch kohlen- stoffhaltigem Stahl von grosser Härte hergestellt, während das Formstück und das Gehäuse aus be- trächtlich weicherem Metall, wie gewöhnlichem korrosionsfestem Stahl oder sogar Messing be- stehen können. Die Mündung des Formstückes soll verhältnismässig hart oder mit einem gehärteten Einsatz versehen sein, da sie der Reibung durch das behandelte Garn ausgesetzt ist. Zur beschädigungsfreien Einführung des Garnes ist das Garnrohr zweckmässig am Eintrittsende mit einem keramischen Einsatz versehen.
Der in der erfindungsgemässen Vorrichtung vorgesehene, im wesentlichen geradlinige Strömungsverlauf des Behandlungsmediums ist besonders vorteilhaft, weil dann zur genügenden Verschlingung der Garnfäden eine geringere Menge bzw. ein geringerer Druck der Luft erforderlich ist. Durch diese Ausbildung unterscheidet sich die erfindungsgemässe Vorrichtung von Anordnungen, in denen das Garn mehr oder weniger geradlinig verläuft und die Luft unter einem oder mehreren Winkeln zum Garn eingeführt wird.
Die Wirbelerzeugung durch Teilung des Stromes um ein geeignetes Hindernis ist wirtschaftlicher als das Auftreffen der Strömung auf der Wandung des Strömungskanales oder die Verwendung von mehreren, im Winkel zueinander verlaufenden Strömen (dieses Merkmal der dargestellten Konstruktion ist deutlich aus Fig. 5 ersichtlich).
Wenn das Wirbelungsorgan und das Garneinführungsorgan getrennt voneinander angeordnet sind, kann eine ähnliche Wirkung dadurch erzielt werden, dass man einen Stift oder ein anderes verhältnismässig schlankes Hindernis vorsieht, das die Längsbohrung stromaufwärts ihrer Schnittstelle mit der Querbohrung quer durchsetzt. Zur Veränderung seiner Wirkung auf den Luftstrom kann dieses gesondert vorgesehene Hindernis im Längs- bzw. Querschnitt ungleichmässig ausgebildet und drehbar bzw. verschiebbar angeordnet sein.
Mit der hier beispielsweise dargestellten Düse erzielt man vorteilhaft Garnausbildungen während langer Betriebsperioden mit einer verhältnismässig kleinen Luftmenge und bei einem verhältnismässig kleinen Druck der zugeführten Luft, z. B. von etwa 2, 8 atü. Auch sind bei verhältnismässig niedrigem Luftdruck sehr hohe Garnzuführungsgeschwindigkeiten im Vergleich zur Garnaustrittsgeschwindigkeit erzielbar. So ist es beispielsweise möglich, das Garn mit einer Geschwindigkeit zuzuführen, die wenigstens fünfmal so gross ist wie die Geschwindigkeit, die bei einer bekanntgewordenen Einrichtung als Austrittsgeschwindigkeit erzielt wird, bei der die Luft mit einem Druck von 4, 2 atü zugeführt werden muss und bei der nur ein Verhältnis der Geschwindigkeiten der Garnzuführung zur -abfüh- rung von 2 : l möglich ist.
Bei Verwendung eines 30fädigen Nylongarnes von 40 den. und einem Drall von 1, 18 Drehungen pro cm wurde ein ausgezeichnetes Produkt mit Schlaufen, Einrollungen, Schlingen und/oder Verknotungen kleinen Durchmessers und in zufällig sich ergebenden Abständen in den Einzelfäden erzielt, u. zw. bei einem Druck der zugeführten Luft von 3, 5 atü, einem Verbrauch von 42, 5 I Luft pro Minute (gemessen bei normalem Atmosphärendruck und üblicher Raumtemperatur), wobei die Zuführungsgeschwindiglkeit 1400/0 der Abzugsgeschwindigkeit betrug.
Ein hochwertiges voluminöses Garn, bei. dem einzelne Schlingen, Schlaufen usw. von an andern Einzelfäden gebildeten Schlaufen, Schlingen u. dgl. umschlossen werden, wurde aus dem gleichen Garn, das jedoch nur einen Drall von einer Umdrehung pro 25, 4 mm aufwies, bei einer Zuführungsgeschwindigkeit von 250% der Abzugsgeschwindigkeit, einem Luftdruck von 2, 8. atü und einem Verbrauch von 40 1 pro Minute erhalten. Bei der verwendeten Düse war der Mindestdurchmesser der Längsbohrung 1, 5mm, der Durchmesser des Garnrohres 0, 41 mm. Der Einführungswiakel des Garnes betrug 450.
Das Garn kann in den Hauptluftstrom auch
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von dem vorstehenden Beispiel abweicht. Zur Schlingenlbildung an den Eiden ist es wünschenswert, das Garn beim Austritt aus dem Garnrohr in den Luftstrom zu einer beträchtlichen Richtungsänderung zu zwingen. Der Grund hiefür ist nicht völlig klar, hängt jedoch vielleicht damit zusammen, dass die Fäden mit einer möglichst grossen Fläche der Luftströmung ausgesetzt werden. Im allgemeinen werden bei einer Richtungsveränderung von nur 300 oder weniger (gemessen zwischen der Achse des Garnrohres und der Acnse des stromaufwärts gelegenen Teiles der Längs- bohrung) keine befriedigenden Ergebnisse erzielt.
Eine annähernd rechtwinkelige Einführung ist ebenfalls unbefriedigend, weil das behandelte Garn uneinheitlich ist und sogar brechen kann, was vielleicht auf die übermässige Zugbeanspruchung durch die Luft oder auf eine vorjberge-
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zurückzuführen ist. Infolge der Bedingungen für die Wirtschaftlichkeit der Luftverdichtung ist die Verwendung eines Einführungswinkels über etwa 600 in diese Düse auf jeden Fall unwahrscheinlich. Im Rahmen der Erfindung kann die Bezeichnung spitz"für den'Winkel zwischen der Ein- führungseinrichtung des Garnes und der Strömungsrichtung der Luft daher so aufgefasst werden, dass sie im allgemeinen einen Winkel zwischen etwa 45 und 600 bezeichnet.
Die absoluten und relativen Abmessungen der Längs- und Querbohrungen (und der lichten Weite des Garnrohres) können in weiten Bereichen variiert werden, wobei jedoch die Längsbohrung gewöhnlich weiter als die Querbohrung ist. Ein Vorzug der erfindungsgemässen Düsen pesteht dtr-
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in, dass sie mit gleichen Abmessungen zur Behand- lung von Garnen in einem weiten Garngrössen- bereich verwendet werden können. Die Abmes- sungen können daher von den oben angegebenen beträchtlich abweichen.
Die oben angegebenen
Abmessungen haben sich u. a. bei Garngrössen (Garndenier und Fadenzahl) von 36 bis 10 und
40 bis 34 über 84 bis 34 bis zu 210 bis 102 be- währt, wobei das Produkt die gewünschte Ausbildung zeigte.
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oder niedrigeren Garndenierwerten oder Faden- denierwerten mit vergleichbar guten Ergebnissen verwendet werden. Man kann natürlich für ein bestimmtes zu behandelndes Garn eine bestimmte
Düse auswählen, die sich für diesen speziellen
Fall durch besondere Wirksamkeit, wirtschaft- lichen Luftverbrauch, Herstellungskosten und an- dere Faktoren auszeichnet. Im Rahmen des in den Patentansprüchen. definierten Erfindungsge- dankens ist die Konstruktion von Düsen möglich, die in verschiedener Hinsicht von dem dargestell- ten Ausführungsbeispiel abweichen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung voluminöser Gar- ne durch Einwirkung eines strömenden Mediums auf ein in dieses mit grösserer als der Abzugs- geschwindigkeit eingeführtes Garn oder Bündel unendlicher Fäden unter Trennung der einzel- nen Fäden oder Fasern und unter Ausbildung von Schlingen, Schlaufen, Einrollungen, Verkno- tungen usw. in den einzelnen Fäden oder Fasern, . dadurch gekennzeichnet, dass das Padenbündel oder Garn in das strömende Medium, in wel- chem Turbulenz erzeugt wird, unter einen spitzen
Winkel, vorzugsweise unter einem Winkel von
45 bis 600, eingeführt wird und an der Stelle sei- nes Eintrittes in das strömende Medium in die Hauptfortbewegungsrichtung desselben abgewin- kelt wird.