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Elektrode mit Anschlussteil für einen elektrolytischen Wickelkondensator
Es sind elektrolytische Wickelkondensatoren bekannt ; insbesondere solche mit geringen Abmessungen, bei denen streifenförmige Elektroden unter Zwischenfügung eines mit Elektrolyt getränkten Isoliermaterials auf ein axial aus dem Wickel herausragendes Stäbchen aus Aluminium gewickelt sind und mit diesem
Stäbchen eine gleichfalls aus Aluminium bestehende streifenförmige Elektrode verbunden ist.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Elektrode mit Anschlussteil für einen elektrolytischen Wickel- kondensator, wobei der Anschlussteil aus einem als Wickeldom geeigneten Aluminiumstäbchen besteht.
Bei den bekannten Ausführungen von Elektroden mit stabförmigem Anschlussteil ist es üblich, das
Stäbchen und ein Ende des mit diesem zu verbindenden Elektrodenstreifens an mehreren Punkten aneinanderzuschweissen, z. B. durch Kaltschweissen, oder ein Ende des Elektrodenstreifens in einem länglichen Spalt des Stäbchens festzuklemmen. Die erste Verbindungsweise hat den Nachteil, dass grössere
Kräfte auf das Stäbchen ausgeübt werden müssen, woraus sich Formänderungen ergeben, welche nach- teilig sein können, besonders wenn der Durchmesser des Stäbchens klein ist und die Windungen des
Elektrodenstreifens somit eine starke Biegung aufweisen.
Die zweite Verbindungsweise ist verwickelter und kostspieliger infolge der grösseren Zahl von Bearbeitungen und der dabei zu beachtenden Genauig- keit, wodurch ferner die Möglichkeit einer Verunreinigung der betreffenden Teile grösser wird, was in einer schlechteren Qualität des Kondensators zum Ausdruck kommt.
Die Erfindung bezweckt, eine Massnahme zu schaffen, durch die die obenerwähnten Nachteile in einfacher Weise vermieden werden.
Nach der Erfindung weist eine Elektrode mit stabförmigem Anschlussteil eingangs erwähnter Art das Kennzeichen auf, dass das Stäbchen seitlich mit einem mit dem Stäbchen ein Ganzes bildenden fahnen- artigen Ansatz versehen ist, dessen Breite und Stärke gleich denen eines Elektrodenstreifens ist, wobei entweder der fahnenartige Ansatz selbst die mit dem Stäbchen verbundene streifenförmige Elektrode bildet oder der Elektrodenstreifen mechanisch und elektrisch über seine gesamte Breite mit dem Ansatz ver- bunden ist. Das Stäbchen mit dem fahnenartigen Ansatz ist vorzugsweise durch Schlagfliesspressen entstanden. Man kann auch Kaltpressen oder Warmpressen in einer geeigneten Matrize anwenden.
Die Erfindung wird an Hand-zweier in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher er- läutert. Fig. 1 zeigt schematisch einen Längsschnitt eines elektrolytischen Wickelkondensators geringer
Abmessung, Fig. 2 eine Ansicht, Fig. 3 einen Querschnitt der in diesem Kondensator verwendeten Anode längs der Linie III - III der Fig. 2 und Fig. 4 eine Ansicht einer weiteren Ausführungsform der Anode eines ähnlichen Elektrolytkondensators.
Der in Fig. 1 dargestellte Kondensator besitzt ein an einem Ende offenes Aluminiumgehäuse 1, das mittels eines Gummistopfens 2 verschlossen ist. Das an der Stelle des Gummistopfens 2 gerillte Gehäuse enthält einen mit Elektrolyt getränkten Wickel 3, der aus zwei Aluminium-Elektrodenfolien besteht, die in üblicher Weise zusammen mit Schichten aus saugfähigem Papier um ein mittleres Anodenstäbchen 4 herumgewickelt sind. Das Stäbchen 4 ragt am oberen Ende axial aus dem Wickel 3 heraus und erstreckt sich durch den Gummistopfen 2. Der Gummistopfen ruht auf einer flanschförmigen Verdickung 5 des
Stäbchens 4 und das untere Ende des Wickels 3 ist durch eine Isolierscheibe 6, die aus Hartpapier oder
Polytetrafluoräthylen bestehen kann, vom Boden des Gehäuses 1 getrennt.
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Einer der Elektrodenstreifen im Wickel 3 ist elektrisch mit dem Stäbchen 1 verbunden und ebenso wie dieses Stäbchen mit einer dielektrischen Oxydhaut versehen. Der andere Elektrodenstreifen ist über ein Zuführungsband 7 dadurch mit dem Gehäuse 1 verbunden, dass das Ende des Zuführungsbandes 7 zwischen dem Gummistopfen 2 und dem Gehäuse 1 festgeklemmt ist.
An dem aus dem Gehäuse vorspringenden Ende des Stäbchens 4 ist ein Stromzuleitungsdraht 8 und am Boden des Gehäuses ein Stromzuleitungsdraht 9 festgeschweisst.
Die Fig. 2 und 3 zeigen eine Seitenansicht bzw. einen Querschnitt des Anodenstäbchens 4 und des mit diesem verbundenen Elektrodenstreifens im abgerollten Zustand. Der Elektrodenstreifen besteht aus einem fahnenförmigen Ansatz 10 des Stäbchens 4, d. h. einem Streifen, der mit diesem Stäbchen ein Ganzes bildet. Das Stäbchen 4 und der Streifen 10 sind gemeinsam in nur einem Arbeitsgang hergestellt, z. B. durch SchIagfliesspressen. Dabei ist gleichzeitig die flanschförmige Verdickung 5 entstanden. Das Stäbchen 4 hat einen Durchmesser von etwa 1, 4 mm und der Ansatz 10 hat eine Stärke von 75 bis 100 fi.
Würde man anstatt des mit dem Stäbchen 4 ein Ganzes bildenden Streifens 10 eine getrennte Elektrodenfolie verwenden, die in bekannter Weise mit dem Stäbchen 4 verbunden wird, so würde man aus praktischen Gründen den Durchmesser des Stäbchens nicht kleiner als 2 mm wählen können, woraus sich ein grösseres Volumen des Wickels 3 ergeben würde.
Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform des Anodenstäbchens 4 mit dem mit ihm verbundenen Elektrodenstreifen im abgerollten Zustand. Auch hiebei ist das Anodenstäbchen 4 mit einem fahnenartigen Ansatz 40 versehen, der mit dem Anodenstäbchen 4 ein Ganzes bildet. Die eigentliche Eiektrodenfolie 41 besteht hier aber aus einer getrennten Aluminiumfolie, die an mehreren Stellen 42 mit dem fahnenförmigen Ansatz 40 durch Kaltschweissen verbunden ist, d. h. dass die betreffenden Teile durch Anwendung eines stellenweise hohen Druckes bei normaler Temperatur zusammengeflossen sind.
Die Stärke des fahnenartigen Ansatzes 40 ist etwa gleich derjenigen der Folie 41, d. h. im vorliegenden Falle 75 - 100 Il. Der Ansatz 40 ist in diesem Falle viel kürzer als im ersten Beispiel, seine Breite, d. h. die Abmessung in der Längsrichtung des Stäbchens 4, ist gleich oder etwas grösser als die Breite der Folie 41.
Der Vorteil der beschriebenen Bauarten besteht darin, dass die Handhabung des Anodenstäbchens und des mit ihm verbundenen Elektrodenstreifens auf ein Mindestmass herabgesetzt ist. Eine Verunreinigung der von diesen Teilen gebildeten Anode des Kondensators, wodurch ein schädlicher Einfluss auf den Elektrolytkondensator ausgeübt werden könnte, wird dadurch möglichst vermieden.
Die Ausführungsform nach Fig. 4 hat die Eigenschaft, dass die Verbindung der Anodenfolie 41 mit dem Stäbchen 4 an einer Stelle erfolgt, an der eine Verformung des Stäbchens nicht mehr auftritt.
Die Ausführungsform nach den Fig. 2 und 3 hat den Vorteil, dass überhaupt keine getrennte Verbindung zwischen der eigentlichen Anodenfolie und dem Anodenstäbchen notwendig ist. Diese Ausführungsform ist jedoch weniger geeignet, wenn die gewünschte Länge der Anodenfolie, also die Länge des zu bildenden fahnenförmigen Ansatzstreifens 10, beim Schlagfliesspressen oder beim Pressen Schwierigkeiten bereitet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Elektrode mit Anschlussteil für einen elektrolytischen Wickelkondensator, wobei der Anschlussteil aus einem als Wickeldorn geeigneten Aluminiumstäbchen besteht, dadurch gekennzeichnet, dass das Stäbchen (4) seitlich mit einem mit dem Stäbchen ein Ganzes bildenden fahnenartigen Ansatz (10,40) versehen ist, dessen Breite und Stärke gleich denen eines Elektrodenstreifens ist, wobei entweder der fahnenartige Ansatz selbst die mit dem Stäbchen verbundene streifenförmige Elektrode (10) bildet oder der Elektrodenstreifen (41) mechanisch und elektrisch über seine gesamte Breite mit dem Ansatz (40) verbunden ist.