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Gegenstand der Erfindung ist ein mit Dynamomaschine und Gasmotor (oder einem anderen Motor) ausgestatteter elektrischer Kraftwagen, bei welchem ein oder zwei Elektromotoren auf die Räder des Fahrzeuges einwirken und die Erregerwicklung der Dynamomaschine, welche den Strom für die Elektromotoren liefert, derart beschaffen ist, dass, wie auch die Fahrgeschwindigkeit mit der Neigung und dem Zustande der Strasse sich verändern mag, sowohl die von der Dynamo abgegebene Leistung als auch die Geschwindigkf'it ihres Treibmotors konstant bleiben, ohne dass ein Handgriff des Wagen führers nötig wäre. Es soll also, trotz jeder Änderung der Zugkraft und der von derselben abhängigen Strom- stärke der Dynamomaschine, die von letzterer abgegel) ene Wattzahl konstant bleiben.
Zn diesem Zwecke wird die Dynamomaschine einerseits durch eine mit den Klemmen einer schwachen Akkumulatorenbatterie verbundene Wicklung und andererseits durch eine Differontialwicklung erregt, deren einer Teil im Nebenschluss zu den Kollektorbürsten geschaltet und so beschaffen ist, dass diese Tei) wick ! ung allein in der Maschine eine Spannung induziert, welche wie die von der Akkumulatorenbatterie gelieferte Erregung der Vorwärtsbewegung des Wagens entspricht. Der andere im Hauptschiusse gewickelte Teil sucht das Feld zu entmagnetisieren und eine entgegengesetzte Spannungsdifferenz hervorzurufen.
Es ist zwar bekannt, die Erregung einer Dynamomaschine durch Differentialwicklungen zu bewirken, wobei die Haupterregung entweder im Nebenshcluss zu den Bürsten liegt oder von einer unalhängigen Eiektrizitätsquelle geliefert wird, während die entmagnetisierende
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bei einer und derselben Maschine angewandt. Nun ist es gerade unbedingt erforderlich, um den erfolgten Zweck zu erreichen, d. h. bei veränderlicher Ampèrezahl eine konstante Wattzah] zu erhalten, dass die genannten drei Erregungen zusammen angewandt werden.
Denn im ersten Falle wächst, sobald infolge der Entmagnetisierung der Wert des Widerstandes gesunken ist, das Übergewicht der entmagnetisierenden Spulen so rasch, dass die Potentiaidifferenz sinkt und für einen Strom von verhiltniswässig geringer Stärke gleich Null wird. In der Tat verschwindet unter diesen Umständen die Erregung der Maschine.
Es kann mithin ihre Leistung unmöglich konstant bleiben.
Im zweiten Falle variiert die Spannungsdifferenz auch keineswegs umgekehrt proportional der Stromstärke. Die von der Dynamo ahgegebene Leistung kann also nicht konstant bleiben.
In den beiliegenden Zeichnungen ist Fig. 1 das Schaltungsschema für einen Wagen mit zwei Motoren ; Fig. 2 ein gleiches Schema für einen Wagen mit einem Motor ; Fig. 3, 4 und 5 Anordnungen, um das Verschwinden der Selbsterregung zu verhüten.
Die Dynamo A wird durch eine differentialwicklung erregt, deren einer Teil B im Nebenschluss zu den Kollektorbürsten geschaltet ist, und zwar so beschaffen ist, dass diese
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Teilwicklung allein in der Maschine eine Spannung hervorruft, welche der Vorwärtsbewegung des Wagens mit normaler Geschwindigkeit entspricht. Der andere, im Hauptschluss gewickelte Teil C sucht das Feld zu entmagnetisieren und eine entgegengesetzte Spannung hervorzurufen. Diese beiden Teilwicklungen sollen so bemessen sein, dass ihre gegenseitige Wirkung einer konstanten elektrischen Arbeit (i == e. i) entspricht.
Da nun die Intensität i ausschliesslich von der Zugraft des Motors abhängt, so wird e kleiner werden, wenn die nötige Zugkraft und mit ihr die Intensität i, z. B. bei ansteigender Strasse wächst.
Damit aber der Führer die Geschwindigkeit seines Fahrzeuges beherrsche, kann die Wicklung C durch einen im Nebenschluss liegenden Regulierwiderstand D nach Belieben geändert werden. Der Führer kann also durch die Entmagnetisierung der Dynamo den Wert e einstellen, von dem der Gang des Wagens abhängt.
Die Vorrichtung ist auf Fahrzeugen mit zwei parallel geschalteten Motoren E und E' anwendbar (Fig. 1) ; ebenso wie auf Fahrzeuge mit einem Hauptstrommotor E (Fig. 2).
Wenn die Intensität des Stromes der Dynamo zu gross wird, so würde infolge der
Wirkung der Hauptstromwicklung die Erregung verschwinden und dadurch würde den obigen Bedingungen nicht entsprochen werden. Um das Verschwinden der Selbsterregung zu verhüten, wenn die Intensität des Stromes zu gross wird, fügt man nach vorliegender
Erfindung der von den Klemmschrauben der Dynamo abgenommenen Nebenschlnsserregung eine zweite unabhängige und konstante Erregung zu, welche von einer schwachen Akku- mulatorenbatterie F herrührt (Fig. 3,4, 5).
In der Ausführungsform nach Fig. 3 sind die Polklemmen der Batterie F mit den
Enden der Nebenschlusswicklung B verbunden. Hier geht stets ein zur Erregung der Dynamo ausreichender Strom durch die Nebenschlusswicklung, gleichgiltig wie gross die Spannung an den Kollektorbürsten ist.
Damit nun zu der Nebenschlusswicklung kein Kurzschluss durch den Anker entstehe, wenn die Spannungsdifferenz auf Null fällt, ist zwischen die Nebenschlusswicklung und die zugehörige Kollektorbürste ein Widerstand G geschaltet, durch welchen ein nur schwacher Strom geleitet wird.
Nimmt die Spannungsdifferenz an den Bürsten zu, dann tritt ein Moment ein, wo die Spannungsdifferenz an den Klemmschrauben der Nebenschlnsswicklung B grösser ist, wie die der Batterie F. Diese wird also dann geladen. Der Strom in der Erregerwicklung bleibt daher konstant, weil der Überschuss in die Batterie fliesst.
Gemäss einer anderen Ausführungsform (Fig. 4) ist die Nebenschlusswicklung B unabhängig von der Batterie F, welche dann mit einer besonderen Wicklung H verbunden ist.
Hier bleibt die durch die Wicklung II erzeugte Erregung bestehen, wie auch die Spannung an den Bürsten bemessen sein mag. Damit aber die Batterie während der Fahrt nur als Puffer zur Lieferung des nötigen Stromes dient und sogar, falls erforderlich, geladen wird, verbindet man die Bürsten der Dynamo A mit den Polen der Batterie F, indem man einen Widerstand G zwischenschaltet, der so gehalten wird, dass die aus einer geringen Anzahl Elemente bestehende Batterie nur soviel Strom aufnimmt, als sie selbst der unabhängigen Erregung zuführt. Wird nun der Spannungsuntorschied an den Bürsten grösser als der Spannungsabfall in dem Widerstande und in der unabhängigen Wicklung für die gewählte Stärke der Erregung, so wird die Batterie geladen.
Man kann die Dynamo und den Antriebsmotor, also hier den Gasmotor, der die
Dynamo antreibt, mit Hilfe der kleinen Akkumulatorenbatterie angehen lassen.
Die Dynamo A arbeitet nun als Motor ; da die von der Wicklung C herrührende
Erregung mit der Nebenschlusserregung B zusammenwirkt, so kann man die zwischen- liegenden Widerstände kurzschliessen, um das bei Ingangsetzung des Motors erforderliche
Drehmoment zu erhalten.
Nach einer vorher als zweiten Fall bezeichneten bekannten Schaltung kann man die von den Bürsten abgenommene Nebenschlusserregung B (Fig. 5) weglassen und die Dynamo ganz und gar durch die Akkumulatorenbatterie erregen, indem man den Stromunter- brecher I öffnet. Man kann dann diese Batterie je nachdem als einfachen Puffer benutzen, oder sie sich sogar während der Fahrt wieder laden lassen, und zwar dadurch, dass man den Unterbrecher 1 wieder schliesst, wodurch das Schaltungsschema mit dem in Fig. 3 identisch wird.
Bei entsprechender Vermehrung der Anzahl der Elemente der Akkumulatorenbatterie können die Widerstände weggelassen werden.
Es sei noch hervorgehoben, dass jede beliebige Erregung für die Motoren zulässig ist, die für gewöhnliche, elektrisch angetriebene Fahrzeuge mit elektrischer Bremsung ver- wendbar ist.